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Gehirnfutter für Pioniergeister: Inwiefern beeinflussen Emotion & Intuition unser Denken? Das ist die Fragestellung mit der wir uns in Raum #977 des Deep Talk Clubs unter dem Dachthema „Denken“ befassen. Höre selbst, welche Beispiele aufgegriffen wurden und welche Perspektiven im Dialog entstanden sind…

Transkription: 🇩🇪🇨🇭🇦🇹 #977 Denken, Emotion & Intuition | Von Dr. Yasemin Yazan

Hinweis: Diese Transkription wurde mit Hilfe eines KI-Tools automatisch generiert. Daher können vereinzelte Fehler in der Schreibweise vorhanden sein. Die Zeitstempel ermöglichen, bei Bedarf das gezielte Reinhören und selbstständige Prüfen an entsprechenden Stellen.

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Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich. Heute setzen wir fort mit

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Denken, Emotion und Intuition und wollen uns mit der Frage beschäftigen, inwiefern

00:00:09.840 –> 00:00:17.480

denn Emotionen und Intuitionen Einfluss auf unser Denken haben oder

00:00:17.480 –> 00:00:22.120

beziehungsweise unser Denken beeinflussen. Und insofern seid ihr auch

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heute Morgen wieder ganz ganz herzlich eingeladen mit dazu zu kommen, verschiedene

00:00:25.600 –> 00:00:30.720

Gedanken, Impulse mit reinzubringen, gerne auch konkrete Beispiele aufzumachen,

00:00:30.720 –> 00:00:36.400

sodass wir dann gemeinsam schauen im Austausch, was daraus entsteht.

00:00:36.400 –> 00:00:41.840

Auch heute wird wieder eine Aufzeichnung durchgeführt und alle, die mit dazu

00:00:41.840 –> 00:00:46.560

kommen, sind automatisch damit einverstanden, dass das Ganze auch

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veröffentlicht wird. Wir haben drei kleine Raumregeln, einmal ein Profilfoto,

00:00:50.400 –> 00:00:53.600

auf dem ihr zu erkennen seid, Vor- und Nachnamen und mindestens einen Satz in der Bio

00:00:53.600 –> 00:00:59.380

und wer das aus irgendwelchen Gründen nicht möchte, anonym bleiben mag oder

00:00:59.380 –> 00:01:04.140

gerade nicht sprechen kann, kann wie sonst auch immer den Chat einfach nutzen,

00:01:04.140 –> 00:01:07.780

um hier das eine oder andere noch mal mit rein zu geben. Also Denken, Emotion

00:01:07.780 –> 00:01:12.500

und Intuition, inwiefern beeinflussen Emotion und Intuition unser Denken.

00:01:12.500 –> 00:01:16.740

Darauf wollen wir heute gemeinsam blicken und dementsprechend schalte ich mich

00:01:16.740 –> 00:01:20.580

jetzt gerne erst mal auf Stumm, um mal zu schauen, wer mit mir heute Morgen die

00:01:20.580 –> 00:01:28.020

Runde eröffnen mag. Einen wunderschönen

00:01:28.020 –> 00:01:31.340

guten Morgen lieber Marc und deine ersten

00:01:31.340 –> 00:01:33.700

Gedanken dazu. Guten Morgen in die

00:01:33.700 –> 00:01:36.180

Runde und einen wunderbaren Wochenstart

00:01:36.180 –> 00:01:39.020

bitte ich euch allen. Ja ich weiß liebe Yasemin,

00:01:39.020 –> 00:01:40.660

du hast angekündigt, dass wir unter

00:01:40.660 –> 00:01:42.620

dem Dachthema Denken auch noch ins

00:01:42.620 –> 00:01:45.020

Handeln kommen und ich komme einfach nicht

00:01:45.020 –> 00:01:46.700

umhin das zu trennen. Also ich habe mir

00:01:46.700 –> 00:01:49.820

Gedanken gemacht über Emotion und

00:01:46.700 –> 00:01:52.580

Intuition und kam dann für mich zum Ergebnis, das hatten wir auch schon mehrmals, dass Gefühle,

00:01:52.580 –> 00:01:57.420

also Emotionen, bestimmen ja meinen Zustand, ob ich glücklich bin oder traurig bin und tragen

00:01:57.420 –> 00:02:02.020

extrem zu meiner Lebensqualität bei. Das hat schon mal große Auswirkungen auf mich persönlich.

00:02:02.020 –> 00:02:06.580

Weitere Auswirkungen hat es erstmal nicht, erst wenn ich ins Handeln komme. Und wenn ich ins

00:02:06.580 –> 00:02:10.660

Handeln komme, wenn ich irgendwas mache, also wenn ich aus der Emotion oder aus der Intuition

00:02:10.660 –> 00:02:15.780

handel, dann habe ich für mich festgestellt, dass es wichtig ist, dass da die rationale Analyse auch

00:02:15.780 –> 00:02:21.180

dazu kommen, für mich kommen muss und auch das kritische Denken, möglichst auch im Austausch

00:02:21.180 –> 00:02:26.660

mit anderen, falls ich in dem Moment nicht in der Lage bin, mich kritisch oder auch rational mit

00:02:26.660 –> 00:02:32.660

etwas auseinandersetzen, weil sonst die Handlungsstränge, die durch die Emotion oder auch

00:02:32.660 –> 00:02:37.940

Intuition ausgelöst worden, mal so und mal so ausgehen können. Da gibt es ja auch, wie bei

00:02:37.940 –> 00:02:41.300

allen im Leben, nicht richtig oder falsch, aber wenn ich ins Handeln komme, also wenn sie noch

00:02:41.300 –> 00:02:45.300

eine größere Auswirkung haben als auf meine Befindlichkeit und ich will damit

00:02:45.300 –> 00:02:48.580

nicht sagen, dass die Befindlichkeit nicht wichtig ist, dann muss ich da

00:02:48.580 –> 00:02:53.260

nochmal anders drüber nachdenken, sobald diese Emotion oder Intuition in eine

00:02:53.260 –> 00:02:56.780

Handlungsaktion führen. Solange ich nur über irgendwas nachdenke, hat das ja nur

00:02:56.780 –> 00:03:01.060

das Ergebnis, ich fühle mich gut oder ich fühle mich schlecht.

00:03:01.060 –> 00:03:07.500

Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank und ich habe gerade gesehen, dass Jürgen

00:03:07.500 –> 00:03:12.060

auch direkt mit dazu kommen mag, dann hole ich doch auch schon mal dazu. Jürgen,

00:03:12.060 –> 00:03:16.100

einen wunderschönen guten Morgen. Was sagst du denn dazu? Guten Morgen, liebe

00:03:16.100 –> 00:03:24.940

Yasemin. Hallo, Marc und alle anderen im Raum. Ich möchte mit zwei Thesen

00:03:24.940 –> 00:03:31.020

versuchen, ein Initial zu setzen. Gleich vorweg einmal und zwar logischerweise zu

00:03:31.020 –> 00:03:38.420

den Schlüsselbegriffen des heutigen Tages Intuition und Emotion.

00:03:38.420 –> 00:03:49.220

Und wenn ich mit Intuition beginnen darf, dann ist Intuition für mich als

00:03:49.220 –> 00:03:58.060

Definition nichts anderes als ein vielfaches Wiederholen etwas von

00:03:58.060 –> 00:04:08.860

Erlebten, bereits Erlebten und Erfahrenen. Und ganz entscheidend neben der Anzahl und der Häufigkeit,

00:04:08.860 –> 00:04:18.500

wie oft ich etwas erlebt habe und es sich einprägt, ist auch das entsprechende Feedback,

00:04:18.500 –> 00:04:30.580

dass ich dafür bekommen habe und im Hinblick auf diese Intuition im Grunde

00:04:30.580 –> 00:04:40.220

genommen verstärkt werde. Im Grunde genommen ist es eine, wie soll ich das

00:04:40.220 –> 00:04:56.600

sagen, von beiden Seiten eine Art Lernprozess, der sich verinnerlicht und zwar sowohl im

00:04:56.600 –> 00:05:07.460

positiven als auch im negativen. Und diese Intuition, das ist für mich, sorry, wenn ich

00:05:07.460 –> 00:05:19.040

jetzt etwas abgehackt rede. Aber diese Intuition ist für mich deswegen nicht etwas, was so im

00:05:19.040 –> 00:05:26.780

Nebulösen rumschwebt, sondern wenn man in die Reflexion geht, wird man eben oder ich habe

00:05:26.780 –> 00:05:33.140

festgestellt, ich will das keinem unterstellen, wird man feststellen, dass es wirklich aus

00:05:33.140 –> 00:05:43.260

Erfahrungswissen rekrutiert und durch eine entsprechende Rückmeldung und durch positive

00:05:43.260 –> 00:05:55.500

meistens Rückmeldung wie Lob sich für uns als Denkalternative verinnerlicht. Es ist ja auch

00:05:55.500 –> 00:06:06.200

oftmals eine Begrifflichkeit, die gleichsam dafür herhalten muss, ist neben der Intuition dieses

00:06:06.200 –> 00:06:16.380

Bauchgefühl. Und insofern ist meine These da, ich sage, es ist kein Gefühl, sondern es ist ein

00:06:16.380 –> 00:06:26.160

gelerntes und verstärktes Verhalten. Und wenn man beim Bauchgefühl sind, dann ist das eine gute

00:06:26.160 –> 00:06:34.160

Brücke zu der zweiten Begrifflichkeit, nämlich Emotion. Wir reden von Bauchgefühl, aber wir reden

00:06:34.160 –> 00:06:42.520

nicht von Emotion. Das heißt für mich, wir hatten dieses Thema schon mal, liebe Yasemin, in irgendeinem

00:06:42.520 –> 00:06:51.880

Raum, diese Unterscheidung zwischen Emotion und Gefühl zu differenzieren.

00:06:51.880 –> 00:07:00.760

Und für mich sind beides keine Synonyme, sondern sie unterscheiden sich ganz

00:07:00.760 –> 00:07:07.120

wesentlich und nehmen ganz wesentlich auch unterschiedlich Einfluss auf unsere

00:07:07.120 –> 00:07:16.800

denke. Sie nehmen Einfluss, das postuliere ich jetzt mal, aber ich wiederhole mich

00:07:16.800 –> 00:07:23.000

insbesondere zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlichen

00:07:23.000 –> 00:07:29.400

Ergebnisgrößen. Und jetzt fällt mir noch eine dritte Position ein.

00:07:29.400 –> 00:07:35.040

Sorry, wenn ich morgen etwas konfus wirke.

00:07:35.040 –> 00:07:43.400

Aber die dritte Position ist, diese beiden Begrifflichkeiten beeinflussen unsere Denke.

00:07:43.400 –> 00:07:49.240

Aber die Denke beeinflusst auch diese zwei Begrifflichkeiten, meines Erachtens.

00:07:49.240 –> 00:07:51.160

Insofern wären es jetzt drei Thesen.

00:07:51.160 –> 00:07:56.480

Sorry, wie gesagt, entschuldige mich noch mal, dass ich etwas durch den Wind klinge.

00:07:56.480 –> 00:08:00.320

Aber ich hoffe, ich konnte das Initial setzen.

00:08:00.320 –> 00:08:02.320

Vielen Dank fürs Zuhören, ihr Lieben.

00:08:02.320 –> 00:08:05.960

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.

00:08:05.960 –> 00:08:09.200

Bevor wir weitermachen, vielleicht magst du noch mal kurz,

00:08:09.200 –> 00:08:12.440

ich fand das noch relativ kurz ausgeführt

00:08:12.440 –> 00:08:15.920

in Bezug auf die Unterscheidung zwischen Emotionen und Gefühlen,

00:08:15.920 –> 00:08:18.920

das nicht als Synonym zu verwenden,

00:08:18.920 –> 00:08:21.920

vielleicht da noch mal kurz ein bisschen mehr dazu zu sagen,

00:08:21.920 –> 00:08:23.920

fände ich wunderbar.

00:08:23.920 –> 00:08:30.920

Und dann können wir gerne auch noch mal vor dem Hintergrund der Aspekte, die du aufgegriffen hast,

00:08:30.920 –> 00:08:35.920

auch so etwas nochmal mit aufgreifen, auch zu überprüfen als These.

00:08:35.920 –> 00:08:41.920

Nicht nur die Wechselbeziehungen sozusagen sich anzuschauen, also in die eine Richtung oder in die andere Richtung,

00:08:41.920 –> 00:08:49.920

was beeinflusst was, sondern auch so etwas mit einfließen zu lassen, wie ist es denn überhaupt möglich,

00:08:49.920 –> 00:08:56.520

zum Beispiel zu denken, wenn Emotionen gerade im Spiel sind,

00:08:56.520 –> 00:08:58.720

oder wenn Gefühle gerade im Spiel sind,

00:08:58.720 –> 00:09:03.320

oder wenn eine Intuition aufkommt, Jürgen?

00:09:03.320 –> 00:09:09.520

Ja, dann gehe ich mal auf den ersten Teilbereich deiner Frage,

00:09:09.520 –> 00:09:12.320

so ich sie richtig verstanden habe,

00:09:12.320 –> 00:09:14.920

und zwar die begriffliche Unterscheidung,

00:09:14.920 –> 00:09:17.520

warum ich da eine Unterscheidung mache.

00:09:17.520 –> 00:09:27.520

Und zwar sind Emotionen für mich, oder reduzieren sich auf Reaktionen, auf körperliche Empfindungen.

00:09:27.520 –> 00:09:37.520

Also so eine typische Emotion ist für mich dieser bewusste Knoten im Magen,

00:09:37.520 –> 00:09:40.520

wenn man merkt, da zieht sich irgendetwas zusammen.

00:09:40.520 –> 00:09:44.800

Ich spüre auch, wenn man die entsprechende Sensibilität entwickelt hat, dass plötzlich

00:09:44.800 –> 00:09:46.400

mein Herz anfängt zu rasen.

00:09:46.400 –> 00:09:54.720

Oder ein spontanes Lachen gehört für mich auch zur Emotion.

00:09:54.720 –> 00:10:04.160

Das Kennzeichnen der wesentlichen Abgrenzung dann zum Gefühl ist für mich eben, es ist

00:10:04.160 –> 00:10:16.040

induziert in uns und es ist deswegen auch, so denke ich, weltweit gleich und universell,

00:10:16.040 –> 00:10:25.200

weil über Witze beginnen Menschen in der ganzen Welt dann zu lachen und bei ganz bestimmten

00:10:25.200 –> 00:10:33.040

Situationen in Stress beziehungsweise in Angst oder Furcht rast bei jedem Menschen auf dieser

00:10:33.040 –> 00:10:41.120

Welt beginnt, der Körper mitzudenken und stellt auf Notfall um. Und das sind für mich Emotionen.

00:10:41.120 –> 00:10:51.480

Das Gefühl, das ist der wesentliche Unterschied, ist, dass ich diese Emotionen, wenn ich feststelle,

00:10:51.480 –> 00:11:03.760

Jetzt fängt meine Pumpe an zu rasen, dass ich das bewusst analysiere und diese Analyse mit

00:11:03.760 –> 00:11:12.560

einer Interpretation und auch einer Bewertung der Emotion abschließe. Dass ich sage, dieses Herz

00:11:12.560 –> 00:11:19.640

rasen oder Herz klopfen, das ist nicht deswegen, weil ich jetzt Angst habe, sondern weil ich mich

00:11:19.640 –> 00:11:25.640

mich körperlich besonders gefordert habe, zum Beispiel.

00:11:25.640 –> 00:11:38.720

Für mich ist das, dieses Bewusste im Gegensatz zu diesem mehr im Unbewussten, Unterbewussten

00:11:38.720 –> 00:11:44.880

angelegte Emotionale, dieses Bewusstet, der Ausdruck, ich habe ein Gefühl.

00:11:44.880 –> 00:11:48.280

Wir sagen ja auch, ich habe so ein Gefühl.

00:11:48.280 –> 00:11:55.360

sagen nicht, ich habe so eine Emotion, ich habe so ein Gefühl, das ist für mich eigentlich der

00:11:55.360 –> 00:12:01.320

deutlichste Ausdruck, denn es bedingt, dass ich auf jeden Fall schon mal in mich gegangen bin,

00:12:01.320 –> 00:12:11.200

reflektiert habe und festgestellt, aha, da ist etwas und woher kommt das jetzt. Und was auch

00:12:11.200 –> 00:12:19.680

noch ein ganz wesentlicher Unterschied für mich darstellt. Gefühl hat oftmals auch, so sehe ich

00:12:19.680 –> 00:12:30.360

das jedenfalls, ein Zusammenwirken mit Erinnerungen. Dass ich relativ spontan die Situation, ich merke

00:12:30.360 –> 00:12:38.280

etwas, was mich bewegt, dass ich bewusst reflektiere und sage, wo habe ich das schon mal gehabt, mit

00:12:38.280 –> 00:12:48.120

welcher Situation verknüpft sich das. Aber ich will in der Hinsicht jetzt nicht länger dazu mich

00:12:48.120 –> 00:12:55.880

ausführen. Aber das Wesentliche, wenn ich es auf einen Punkt zurückführen müsste, dann würde ich

00:12:55.880 –> 00:13:06.000

sagen, Emotion ist mehr oder weniger körperlich im Unbewussten angelegt, während Gefühle eine

00:13:06.000 –> 00:13:14.160

Bewusstseinsmachung und eine Interpretation bedürfen. Das wäre meine Position dazu. Vielen Dank.

00:13:14.160 –> 00:13:19.400

Ja, vielen, vielen lieben Dank. Marc, was sagst du denn dazu?

00:13:19.400 –> 00:13:23.800

Zunächst einmal möchte ich zu Jürgen sagen, es gibt überhaupt keinen Grund,

00:13:23.800 –> 00:13:28.760

sich zu entschuldigen. Das ist so ein komplexes Thema und wenn du das so locker aus den Ärmel

00:13:28.760 –> 00:13:33.840

schütten könntest und Yasemin auch, das würde mich eher beunruhigen, weil ich merke auch beim

00:13:33.840 –> 00:13:36.840

sprechen, dass so viele Wörter Begrifflichkeit durch den Kopf schießen

00:13:36.840 –> 00:13:41.400

und dass du dann auch ins Stolpern kommst, das beruhigt mich sehr und gibt mir auch

00:13:41.400 –> 00:13:46.640

ein gutes Gefühl, lieber Jürgen. Ich kann deinen Ausführungen folgen, wo

00:13:46.640 –> 00:13:50.040

ich gehakt habe, ich will nicht alles wiederholen, aber wo ich gehakt habe zum

00:13:50.040 –> 00:13:53.920

Thema Intuition und da ist mir wieder bewusst geworden, wie ich an einzelnen

00:13:53.920 –> 00:13:57.320

Wörtern hängen bleibe. Für mich ist Intuition, noch mal ich wiederhole mit

00:13:57.320 –> 00:14:00.960

meinem Wort, mit meinem Verständnis, für mich ist Intuition ein gelerntes

00:14:00.960 –> 00:14:08.640

zurückgreifen auf Erfahrung. Du hast einmal ganz kurz Intuition als Lernprozess bezeichnet.

00:14:08.640 –> 00:14:13.840

Da fing ich dann zu stoppen, da hatte ich wieder einen Knoten im Kopf, weil Intuition viel,

00:14:13.840 –> 00:14:18.000

viel schneller ist als Nachdenken. Das kommt sofort auf den Bauch. Ich habe keine Zeit für

00:14:18.000 –> 00:14:22.640

einen Lernprozess. Intuition ist für mich, ich hatte am Wochenende eine Demonstration gesehen,

00:14:22.640 –> 00:14:27.200

da wurde gegen, das waren Iraner, die haben demonstriert und ich habe zu meiner Partnerin

00:14:27.200 –> 00:14:30.160

gesagt, das möchte ich mir mal anschauen und möchte sagen, was auf den Plakaten ist,

00:14:30.160 –> 00:14:33.520

die Intuition, mein Bauchgefühl war sofort, da droht keine Gefahr.

00:14:33.520 –> 00:14:37.280

Die gleiche Demonstration bei Fußballfans von zwei verschiedenen Gruppen,

00:14:37.280 –> 00:14:38.840

hätte ich nicht darüber nachgedacht,

00:14:38.840 –> 00:14:41.000

ich hätte sofort die andere Richtung eingeschlagen.

00:14:41.000 –> 00:14:43.080

Ohne drüber nachzudenken, ohne was zu lernen,

00:14:43.080 –> 00:14:46.760

hätte sofort auf bestehende Erfahrungen zurückgegriffen,

00:14:46.760 –> 00:14:49.600

dass das nicht gut für mich ausgehen kann, dass das nicht gut ist.

00:14:49.600 –> 00:14:52.280

Und darum habe ich für mich Unterschieden.

00:14:52.280 –> 00:14:54.760

Vielleicht sind das auch einfach Wörter, die du so nicht gemeint hast,

00:14:54.760 –> 00:14:57.400

aber Intuition ist für mich kein Lernprozess,

00:14:57.560 –> 00:15:02.760

sondern ein ganz schnelles Zugreifen auf schon gelernte oder erfahrene Sachen.

00:15:02.760 –> 00:15:06.760

Und Emotionen, da habe ich gerade die Schwierigkeit,

00:15:06.760 –> 00:15:08.640

und vielleicht auch wieder ein Knoten im Kopf,

00:15:08.640 –> 00:15:11.760

das Wort “Emotion” von Gefühlen zu trennen,

00:15:11.760 –> 00:15:14.960

weil beide Wörter gleichzeitig von Menschen benutzt werden,

00:15:14.960 –> 00:15:18.520

die sagen, ich bin emotional erregt oder ich habe starke Gefühle.

00:15:18.520 –> 00:15:21.400

Da fällt mir die Trennung gerade ein bisschen schwer.

00:15:21.400 –> 00:15:24.960

Ich möchte nur gern die Frage von Yasemin beantworten, die sie gestellt hat.

00:15:25.120 –> 00:15:27.400

können Emotionen unser Denken beeinflussen.

00:15:27.400 –> 00:15:30.560

Selbstverständlich können Emotionen unser Denken beeinflussen,

00:15:30.560 –> 00:15:32.280

nämlich das Rationale.

00:15:32.280 –> 00:15:35.200

Weil Emotionen unsere Wahrnehmung verzerren.

00:15:35.200 –> 00:15:37.120

Und das Wichtige ist für mich immer,

00:15:37.120 –> 00:15:39.600

in dem Raum, dass es nicht zu wissenschaftlich klingt,

00:15:39.600 –> 00:15:42.080

sondern was kann ich jeden Tag für mich mitnehmen,

00:15:42.080 –> 00:15:44.160

immer festzustellen, wenn jemand spricht,

00:15:44.160 –> 00:15:46.880

wenn uns jemand was erzählt, gerade in der Politik,

00:15:46.880 –> 00:15:49.960

sind Emotionen die größte Macht, unser Denken zu steuern.

00:15:49.960 –> 00:15:52.360

Denn wenn ich das schaffe, Emotionen anzusprechen,

00:15:52.520 –> 00:15:55.000

dann kommt es gar nicht mehr so sehr auf die Inhalte an,

00:15:55.000 –> 00:15:58.360

sondern dann habe ich die Möglichkeit, Menschen bewusst mit diesem…

00:15:58.360 –> 00:16:01.320

Wenn ich Emotionen erlegen kann, kann ich Menschen steuern.

00:16:01.320 –> 00:16:03.120

Und sie schalten dann nicht das Gehirn auf,

00:16:03.120 –> 00:16:05.800

aber sie sind leichter, in eine bestimmte Richtung zu lenken.

00:16:05.800 –> 00:16:10.160

Ja, vielen, vielen lieben Dank.

00:16:10.160 –> 00:16:13.680

Ich gebe jetzt vielleicht noch mal so den einen oder anderen Impuls noch mal mit rein.

00:16:13.680 –> 00:16:14.800

Dann können wir auch noch mal gucken,

00:16:14.800 –> 00:16:18.960

wie sich dadurch das auch noch mal mit den Unterscheidungen verhält.

00:16:21.480 –> 00:16:31.200

Wir können im Prinzip nochmal vielleicht auch von Basisemotionen sprechen, die sowas wie

00:16:31.200 –> 00:16:41.080

Freude oder Angst als Basisemotionen, die dann letztendlich sozusagen dann auch nochmal

00:16:41.080 –> 00:16:43.960

dahingehend vielleicht unterschieden werden können.

00:16:43.960 –> 00:16:50.960

Die sind quasi angeboren, das ist uns “angelegt”.

00:16:50.960 –> 00:16:56.880

Wir haben zum Beispiel immer wieder mal gesagt, dass es letztendlich darum geht, beispielsweise

00:16:56.880 –> 00:16:58.160

die Existenzsicherung.

00:16:58.160 –> 00:17:03.720

Das heißt, bei den Reizen, die ankommen, das dann immer gleich überprüft wird, also

00:17:03.720 –> 00:17:05.440

ist das irgendwie was Bedrohliches.

00:17:05.440 –> 00:17:13.480

Wenn es was Bedrohliches wird, dann habe ich die Emotion der Angst, das muss ein Kind beispielsweise

00:17:13.480 –> 00:17:20.480

nicht erst erlernen, sondern das ist sozusagen instinktiv bereits angelegt.

00:17:20.480 –> 00:17:30.640

Und dann haben wir so etwas wie, wir beschreiben zum Beispiel häufig verschiedene Wirkungen,

00:17:30.640 –> 00:17:33.600

die wir im Körper entsprechend fühlen.

00:17:33.600 –> 00:17:42.040

Also das Gefühl der Emotion, also was dahinter liegt, und Emotion ist etwas, was dahinterliegt,

00:17:42.040 –> 00:17:50.120

quasi schwer bestimmbar. Und die Erfassung beruht fast ausschließlich auf meist verbalen Berichten.

00:17:50.120 –> 00:17:56.320

Mit der Emotion einhergehende Handlungen wie zum Beispiel Flucht oder Angriff, also da haben wir

00:17:56.320 –> 00:18:05.400

dann die Reaktionen und die autonomen Reaktionen wie zum Beispiel Veränderungen des Pulses,

00:18:05.400 –> 00:18:15.600

Blutdruck oder Hautwiderstand, das kann man sehr, sehr gut messen. Aber bisher gibt es

00:18:15.600 –> 00:18:22.140

eben auch keine eindeutige Zuordnung der Messwerte beispielsweise zu den einzelnen Emotionen. Das

00:18:22.140 –> 00:18:29.240

heißt, wir können beispielsweise etwas, was als Reaktion des Körpers da ist, messen. Wir können

00:18:29.240 –> 00:18:37.640

das was wir fühlen, beschreiben, also verbal, wissen aber nicht unbedingt,

00:18:37.640 –> 00:18:43.960

welche Emotion dem zugrunde liegt. Also wirklich als kausal 100-prozentig

00:18:43.960 –> 00:18:49.680

zuordnen zu können. Mag da vielleicht noch mal jemand andocken? Gerne, Marc.

00:18:49.680 –> 00:18:54.360

Ich habe gerade noch mal mir Hilfe geholt und die Begriffe Emotion und Wut

00:18:54.360 –> 00:18:59.400

eingegeben und jetzt wird es ist manchmal so klar der Knoten ist geplatzt. Emotionen,

00:18:59.400 –> 00:19:04.360

wie du es perfekt beschrieben hast, sind Wut, Angst und Raue und Gefühle. Das hat der Jürgen

00:19:04.360 –> 00:19:09.080

glaube ich auch gesagt. Gefühle sind schon bewusste Erfahrung. Da weiß ich schon, warum ich was lustig

00:19:09.080 –> 00:19:14.000

mache. Ich weiß schon, warum ich wütend bin. Aber Emotion ist erstmal alleine. So habe ich das jetzt

00:19:14.000 –> 00:19:17.880

verstanden. Wenn ich lache, dann ist das eine Emotion. Und wenn mir die Tränen runterlaufen,

00:19:17.880 –> 00:19:21.960

dann ist das auch schon eine Emotion. Und über die Gefühle, das ist dann schon, da habe ich dann schon

00:19:21.960 –> 00:19:25.420

mal nachgedacht, da habe ich dann schon mal reflektiert, warum bringt mich das denn zum

00:19:25.420 –> 00:19:29.220

weinen, warum bringt mich das denn zum lachen. Also ist da für mich jetzt der Unterschied,

00:19:29.220 –> 00:19:33.740

so wie ich das jetzt neu gelernt habe, das Gefühl, eine bewusste Erfahrung, bewusst,

00:19:33.740 –> 00:19:37.980

also ich bin mir dessen bewusst und eine Emotion, die kann natürlich auch so auftreten, wenn ich

00:19:37.980 –> 00:19:41.580

plötzlich Angst habe, denke ich nicht darüber nach, warum habe ich jetzt Angst. Das ist so

00:19:41.580 –> 00:19:47.580

schnell da, wie die Intuition, also in Millisekunden merke ich, dass mir etwas Angst macht oder dass

00:19:47.580 –> 00:19:51.060

mir etwas Freude macht und in dem Moment denke ich ja noch nicht darüber nach. Also bewusst,

00:19:51.060 –> 00:19:56.480

Mehr oder weniger sind Emotionen dann unbewusste Reaktionen sofort und Gefühle

00:19:56.480 –> 00:20:01.080

bewusste Reaktionen, also bewusste Erfahrung.

00:20:01.080 –> 00:20:04.560

Ja Jürgen, gerne kannst du nochmal anschließen an der Stelle.

00:20:04.560 –> 00:20:11.400

Ja vielen Dank, sorry wenn ich das jetzt etwas flatt sage, aber ich denke es ist

00:20:11.400 –> 00:20:19.200

vollkommen wurscht, welcher Emotion ich einen ganz bewussten

00:20:19.200 –> 00:20:28.440

körperlichen Status zuordnen, in Bezug auf die Denke wohlgemerkt. Denn ich gehe mal davon aus,

00:20:28.440 –> 00:20:40.640

dass es ausschlaggebend ist, wie wir in der Vergangenheit durch unser Erfahren diese

00:20:40.640 –> 00:20:49.960

diese emotionalen Ausdrücke wie Lachen, wie Weinen, wie Herzklopfen oder so etwas mit irgendeinem

00:20:49.960 –> 00:20:54.240

Erfahrungswert verknüpft haben hier oben in unserer Schaltzentrale.

00:20:54.240 –> 00:21:06.600

Weil das dürfte, denke ich, schon wissenschaftlich fundiert sein mittlerweile, dass genau diese

00:21:06.600 –> 00:21:16.600

Emotionen, die im Grunde genommen das Kurzzeitangebot des Gehirns auf eine ganz bestimmte Situation

00:21:16.600 –> 00:21:29.320

zu reagieren darstellt. Also ein sehr schnelles, intuitives Handeln aus der Emotion heraus. Und

00:21:29.320 –> 00:21:33.760

das ist das, was ich vorhin auch, glaube ich, kurz angesprochen habe. Der wesentliche Unterscheidung

00:21:33.760 –> 00:21:41.120

hin zum Gefühl, ist schlicht und ergreifend die Zeit. Denn zum Nachdenken, zum mir bewusst

00:21:41.120 –> 00:21:47.760

werden, was bedeutet jetzt diese Emotion, was ist das für ein Gefühl, wo kommt es her,

00:21:47.760 –> 00:21:53.080

habe ich das schon mal erlebt, bzw. wie habe ich das gesagt, dieser ganze Bewusstseinsprozess,

00:21:53.080 –> 00:22:03.160

der dauert länger, um dann ins Handeln zu kommen. Das ist für mich eben dann die

00:22:03.160 –> 00:22:09.280

Ausgangsbasis dafür zu sagen, zuerst zu erforschen, wie ist eine Emotion,

00:22:09.280 –> 00:22:14.280

ordne ich jetzt diese, ich will das nicht lächerlich machen, aber wie

00:22:14.280 –> 00:22:19.240

ordne ich das zu? Also aus meinem Erfahrungsbackground heraus ist es mir

00:22:19.240 –> 00:22:24.080

auf jeden Fall nicht bewusst, dass ich so was tue, sondern die große Gefahr sehe ich bei mir,

00:22:24.080 –> 00:22:36.360

ich sage das bewusst jetzt bei mir, dass ich genau auf diese Emotion entsprechend sehr schnell

00:22:36.360 –> 00:22:44.200

handele, um mir nicht die Zeit zu nehmen, es logisch, kognitiv zu überprüfen, zu durchdenken

00:22:44.200 –> 00:22:47.200

und dann zu handeln. Vielen Dank.

00:22:47.200 –> 00:22:54.200

Ja, vielen, vielen lieben Dank. Ich gebe noch mal einen Impuls rein und dann binden wir gerne Sonja mit ein.

00:22:54.200 –> 00:23:00.200

Vielleicht macht es was, wenn ich noch mal ein bisschen mit den Begrifflichkeiten spiele.

00:23:00.200 –> 00:23:08.200

Also wir könnten noch mal versuchen zu unterscheiden zwischen intuitives Handeln aus dem Gefühl heraus

00:23:08.200 –> 00:23:16.480

und instinktives Handeln aus der Emotion heraus. Sonja, ich lasse dich einfach erst mal so stehen

00:23:16.480 –> 00:23:21.280

und binde dich erst zunächst mal ein. Ein wunderschönen guten Morgen. Ein wunderschönen

00:23:21.280 –> 00:23:25.600

guten Morgen. Es ist ganz spannend, dass du jetzt den Begriff Instinkt nochmal aufgreifst,

00:23:25.600 –> 00:23:29.440

denn der hat vorhin in mir auch was ausgelöst. Aber ich versuche ihn trotzdem mal für einen

00:23:29.440 –> 00:23:33.920

Moment noch beiseite zu schieben und einen anderen Gedanken in den Vordergrund zu stellen.

00:23:33.920 –> 00:23:40.920

Denn mir ist aufgefallen, dass hier noch, dass der Begriff Gefühl häufig aufgegriffen

00:23:40.920 –> 00:23:45.080

wird von euch. Der kommt im Titel des Raumes aber überhaupt nicht vor. Der

00:23:45.080 –> 00:23:50.440

Titel des Raumes ist “Denken, Emotion und Intuition” und dennoch versucht ihr zu

00:23:50.440 –> 00:23:54.880

unterscheiden zwischen Emotion und Gefühl, weil wir das wahrscheinlich auch,

00:23:54.880 –> 00:23:59.360

ja weil es vielleicht auch leichter ist darüber ein bisschen zu philosophieren.

00:23:59.360 –> 00:24:03.600

Ich weiß nicht, weshalb das so ist, aber es ist mir aufgefallen.

00:24:03.600 –> 00:24:05.520

Und dann habe ich drüber nachgedacht,

00:24:05.520 –> 00:24:10.200

was sind denn meine Gedanken zu Emotion und Intuition?

00:24:10.200 –> 00:24:14.000

Und da komme ich als Erstes auf die Unterscheidung

00:24:14.000 –> 00:24:17.120

zwischen unserem autonomen Nervensystem

00:24:17.120 –> 00:24:20.360

und unserem somatischen Nervensystem.

00:24:20.360 –> 00:24:23.920

Und mal kurz für die Begrifflichkeit.

00:24:23.920 –> 00:24:28.000

Das autonome Nervensystem ist etwas, was wir willkürlich nicht steuern können.

00:24:28.160 –> 00:24:31.440

Das sind automatische Reaktionen und Prozesse,

00:24:31.440 –> 00:24:34.720

die unser Körper für uns übernimmt.

00:24:34.720 –> 00:24:37.800

Und wir haben in der Regel, nein, nicht nur in der Regel,

00:24:37.800 –> 00:24:41.880

wir haben auf das autonome Nervensystem keinen direkten Einfluss.

00:24:41.880 –> 00:24:45.280

Indirekt ja, aber direkt nein.

00:24:45.280 –> 00:24:48.560

Und genau dort würde ich auch die Emotion anbieten,

00:24:48.560 –> 00:24:50.880

in dem autonomen Nervensystem.

00:24:50.880 –> 00:24:54.240

Und sie bedient sich dem somatischen Nervensystem.

00:24:54.400 –> 00:24:58.240

Und das somatische Nervensystem, Soma ist der Körper,

00:24:58.240 –> 00:25:02.120

ist alles das, was wir fühlen.

00:25:02.120 –> 00:25:08.000

Also das Sensorische, das sind sensible Nervenfasern,

00:25:08.000 –> 00:25:14.480

die Informationen an unser Gehirn oder an das zentrale Nervensystem senden,

00:25:14.480 –> 00:25:17.480

mit denen wir irgendetwas machen.

00:25:17.480 –> 00:25:20.560

Aber bevor der Körper nicht ins Spiel kommt,

00:25:20.720 –> 00:25:25.680

haben wir überhaupt gar keine Chance, irgendetwas von außen zu verstehen.

00:25:25.680 –> 00:25:27.120

Und das finde ich ganz spannend.

00:25:27.120 –> 00:25:30.640

Wenn ich an Emotionen denke, dann gehe ich nämlich davon aus,

00:25:30.640 –> 00:25:37.760

dass wir eine autonome Reaktion auf ein körperliches Empfinden haben,

00:25:37.760 –> 00:25:39.880

das wir nicht steuern können.

00:25:39.880 –> 00:25:47.120

Und die Intuition ist für mich die Summe all dieser wiederholten Erfahrungen,

00:25:47.280 –> 00:25:55.520

die wir sowohl mit diesen körperlichen Reaktionen haben, als auch, und jetzt kommt das Denken hinzu,

00:25:55.520 –> 00:26:02.360

als auch das, was wir kognitiv damit gemacht haben, das Denken.

00:26:02.360 –> 00:26:10.360

Und das ist so dieses Zusammenspiel zwischen dem Automatischen und dem Bewussten oder dem Interpretierten.

00:26:10.360 –> 00:26:16.960

Da schlägt das Denken die Brücke zwischen der Emotion und der Intuition.

00:26:16.960 –> 00:26:25.360

Und wir haben durch das Denken auch die Möglichkeit, die Intuition zu verändern und ihr einen

00:26:25.360 –> 00:26:33.240

anderen Charakter zu geben, indem wir die bisherigen Erfahrungen aus einer anderen Perspektive

00:26:33.240 –> 00:26:34.240

betrachten.

00:26:34.240 –> 00:26:39.320

Und das ist etwas, das finde ich einzigartig oder zumindest finde ich das fantastisch.

00:26:39.320 –> 00:26:40.760

Ob es einzigartig ist, das weiß ich nicht.

00:26:40.760 –> 00:26:45.040

Wir sagen das immer, dass das nur der Mensch so kann in diesem Ausmaß.

00:26:45.040 –> 00:26:49.960

Also wirklich wissen, also ich weiß nicht, ob wir es wirklich wissen können.

00:26:49.960 –> 00:26:54.960

Wir sind jedenfalls sehr in der Lage dazu, das zu tun und das alles zu

00:26:54.960 –> 00:26:59.360

reflektieren und aus ganz anderen Blickwinkeln zu betrachten. Und das finde

00:26:59.360 –> 00:27:03.400

ich schon mega spannend, weil wir dadurch die Möglichkeit haben, auf Bereiche

00:27:03.400 –> 00:27:08.240

unserer körperlichen Prozesse Einfluss zu nehmen, die eigentlich gar

00:27:08.240 –> 00:27:11.880

nicht zugänglich sind. Aber über die Brücke des Denkens können wir doch

00:27:11.880 –> 00:27:15.400

dorthin kommen.

00:27:15.400 –> 00:27:17.640

Das lasse ich erst mal so im

00:27:17.640 –> 00:27:20.040

Raum stehen. Den Instinkt, den

00:27:20.040 –> 00:27:23.360

will ich auch noch kurz aufgreifen.

00:27:23.360 –> 00:27:25.360

Das ist etwas, da ist das Denken aus

00:27:25.360 –> 00:27:27.120

meiner Sicht überhaupt gar nicht

00:27:27.120 –> 00:27:31.600

involviert. Das ist wirklich eine

00:27:31.600 –> 00:27:34.680

reflexartige Prozesskette, die sich auch

00:27:34.680 –> 00:27:36.560

nicht verändern lässt durch das

00:27:36.560 –> 00:27:40.280

Denken. Das ist ein Instinkt, der uns

00:27:36.560 –> 00:27:43.000

führt und der angeboren ist. Der ist auch vorhanden, wenn wir noch nicht

00:27:43.000 –> 00:27:49.000

denken können. Wie zum Beispiel, dass ein Baby die Brustwarze der Mutter

00:27:49.000 –> 00:27:52.880

automatisch sucht und auch findet, um sich zu ernähren. Das ist ein Instinkt.

00:27:52.880 –> 00:27:59.080

Da muss das Baby nicht nachdenken, um mal in ganz frühe Zeiten unsere

00:27:59.080 –> 00:28:03.680

Entwicklung zu gehen. So und jetzt lasse ich euch jetzt mal wieder die Bühne. Ich bin gespannt, was das gesagt hat.

00:28:03.680 –> 00:28:08.560

euch immer. Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank auch, dass du als letztes noch auf den

00:28:08.560 –> 00:28:13.600

Instinkt eingegangen bist, denn tatsächlich hätte ich dann jetzt auch diese Frage gestellt,

00:28:13.600 –> 00:28:18.520

wo du denn den Instinkt dann letztendlich in diesem Zusammenspiel auch noch mal oder

00:28:18.520 –> 00:28:26.120

bei den Begrifflichkeiten verorten würdest. Wenn du sagst, Instinkt ist reflexartig und

00:28:26.120 –> 00:28:32.300

bestimmte Basis-Emotionen ja auch sozusagen uns angelegt sind, also von

00:28:32.300 –> 00:28:35.980

Geburt an sozusagen die Wiege gelegt sind, dann würde ich gerne noch mal

00:28:35.980 –> 00:28:40.740

nachfragen, wie verhält sich das mit dem Instinkt? Ja, Sonja, gerne.

00:28:40.740 –> 00:28:46.060

Bei dem Instinkt würde ich sagen, ist das ein Programm, das wir schon mitbekommen,

00:28:46.060 –> 00:28:50.940

wenn wir auf die Welt kommen und bei der Intuition ist das ein Programm, das wir

00:28:50.940 –> 00:28:57.660

noch mitschreiben können. Ich glaube, das

00:28:57.660 –> 00:28:57.660

beschreibt es in der Übertragung.

00:28:57.660 –> 00:29:02.340

Ja, vielen, vielen lieben Dank.

00:29:02.340 –> 00:29:04.020

Marc Jürgen, wollt ihr hier noch mal andocken

00:29:04.020 –> 00:29:05.820

oder aufgreifen und dadurch jetzt noch

00:29:05.820 –> 00:29:07.620

mal weiterspinnen sozusagen die

00:29:07.620 –> 00:29:09.220

ursprünglichen Gedanken, die

00:29:09.220 –> 00:29:11.380

aufgekommen sind und in welche

00:29:11.380 –> 00:29:13.300

Richtung wir das Ganze eben jetzt auch

00:29:13.300 –> 00:29:15.660

sozusagen in diesem Zusammenspiel

00:29:15.660 –> 00:29:17.740

noch mal betrachten können. Marc, gerne.

00:29:17.740 –> 00:29:20.540

Vielen, vielen Dank, vor allem für das

00:29:17.740 –> 00:29:26.940

Das letzte Wort, liebe Sonja, dass die Intuition, das sind die Erfahrungswerte und die können wir dann auch mitbestimmen.

00:29:26.940 –> 00:29:31.940

Das läuft mir ein, weil der Jürgen hat das ja als gelerntes Verhalten und als Lernprozess bezeichnet.

00:29:31.940 –> 00:29:36.740

Und da ich ja selber entscheide, was ich lerne, auf das Denken und die Information, die ich mir zugänglich mache,

00:29:36.740 –> 00:29:42.340

kann ich natürlich irgendwann mal auch meine Intuition beeinflussen durch neue Erfahrungsprozesse, die ich gemacht habe.

00:29:42.340 –> 00:29:44.540

Und Instinkt, das kann ich absolut nachvollziehen.

00:29:44.540 –> 00:29:47.340

Instinkt sind natürlich auch Dinge, die uns Menschen dann helfen.

00:29:47.340 –> 00:29:51.740

Mir fällt jetzt so schnell kein Beispiel ein, aber ich verstehe die Unterscheidung,

00:29:51.740 –> 00:29:55.580

die du da gemacht hast zwischen Intuition, da haben wir noch die Möglichkeit, daran

00:29:55.580 –> 00:29:56.580

zu arbeiten.

00:29:56.580 –> 00:30:00.740

Also unsere Intuition können wir noch verändern oder verbessern, weil das ja ein Lernprozess

00:30:00.740 –> 00:30:01.740

ist.

00:30:01.740 –> 00:30:03.900

Und Instinkte sind vorgegeben, das leuchtet mir ein.

00:30:03.900 –> 00:30:08.180

Und was mir auch besonders gut gefallen hat, du hast zum Thema Emotionen zuerst noch gesagt

00:30:08.180 –> 00:30:11.780

oder damit angefangen, Auswirkungen, die wir nicht steuern können, und hast das dann aber

00:30:11.780 –> 00:30:16.380

damit beendet, dass es uns sehr wohl ist, Emotionen bzw. auch Gefühle zu steuern,

00:30:16.380 –> 00:30:20.220

nämlich durch rationale Analyse und kritischen Denken. Und wichtig ist für

00:30:20.220 –> 00:30:24.500

mich bei allen immer, wenn wir uns im Gespräch mit anderen Leuten befinden,

00:30:24.500 –> 00:30:29.860

wenn wir Nachrichten anschauen und und und, dass die Emotion so ein

00:30:29.860 –> 00:30:33.700

starker Faktor ist, uns zu steuern. Und wenn wir uns dessen immer bewusst

00:30:33.700 –> 00:30:37.380

werden und dann wirklich so einen Stopp-Knopf im Kopf drücken und sagen, was

00:30:37.380 –> 00:30:40.980

passiert da eigentlich gerade mit mir, diese Prozesse zu verstehen, spricht da

00:30:40.980 –> 00:30:45.780

jetzt einer meiner Ratio ein? Ist das wirklich rationell? Ist das wirklich alles sachlich und

00:30:45.780 –> 00:30:50.460

kritisch klar durchdacht und kann ich das alles unterstreichen oder lasse ich da die Emotionen

00:30:50.460 –> 00:30:54.660

überhand nehmen? Und meistens ist es halt so, da kann ich mich auch nicht freisprechen,

00:30:54.660 –> 00:30:59.860

wenn das jemand geschickt anstellt und mich auf eine Reise einlädt, wo er meine Emotionen,

00:30:59.860 –> 00:31:04.260

meine Gefühle und vielleicht auch mein Bauchgefühl anspricht und die rationale Analyse

00:31:04.260 –> 00:31:08.660

komplett ausgeschaltet wird plus das kritische Denken, dann komme ich dann vielleicht zur

00:31:08.660 –> 00:31:14.100

Entscheidungen, die hinterher sich für mich als nicht gut herausstellen.

00:31:14.100 –> 00:31:23.700

Jürgen, magst du noch mal anschließen? Ja, vielen Dank. Wenn ich das richtig

00:31:23.700 –> 00:31:30.980

interpretiere, haben wir eigentlich im Grunde genommen einen Konsens, auf

00:31:30.980 –> 00:31:36.780

jeden Fall auf der Meta-Ebene, was das Verständnis von Intuition, also

00:31:36.780 –> 00:31:42.920

Insbesondere, lieber Marc, deine immer wieder Hinweisen auf

00:31:42.920 –> 00:31:49.000

Erfahrungswerte, wo ich eben sage, ja, auf Erfahrungswerte,

00:31:49.000 –> 00:31:54.640

aber mit erhöhter Schlagzahl in der Vergangenheit und

00:31:54.640 –> 00:31:56.640

möglichst positiver,

00:31:56.640 –> 00:32:00.840

positiven Feedback, dass es sich eben festsetzt als

00:32:00.840 –> 00:32:02.840

Handlungsalternative.

00:32:02.840 –> 00:32:09.400

Und auf der anderen Seite, liebe Sonja, ja, das war auch der Sinn und Zweck,

00:32:09.400 –> 00:32:16.680

dass eben Gefühl in diesem Titel nicht auftauchte und dass ich sagte,

00:32:16.680 –> 00:32:21.640

wenn wir über Emotionen reden, dann müssen wir auch über Gefühle reden.

00:32:21.640 –> 00:32:28.480

Und ich sehe es im Moment so, dass wir das Wesentliche auf jeden Fall

00:32:28.480 –> 00:32:34.240

als einen gemeinsamen Konsens haben, ob wir das Ganze jetzt unter dem Dach

00:32:34.240 –> 00:32:38.880

Emotion und der Begrifflichkeit subsummieren. Aber das Wesentliche ist,

00:32:38.880 –> 00:32:44.440

und da sage ich auch gern dann noch etwas dazu, wenn es notwendig ist,

00:32:44.440 –> 00:32:52.760

ist, dass beide eine unterschiedliche Denkart und Denkweise, insbesondere auf

00:32:52.760 –> 00:33:02.200

der Zeitschiene auslösen. Und das ist für mich, das ist nach wie vor meine Position und deswegen

00:33:02.200 –> 00:33:09.480

mache ich dann auch gern diese Unterscheidung in zwei Begriffe, weil es sind für mich zwei

00:33:09.480 –> 00:33:17.680

Arten des Denkens. Vielen Dank. Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Auch das mit der

00:33:17.680 –> 00:33:22.680

Zeitschiene, da können wir jetzt auch

00:33:22.680 –> 00:33:25.680

noch mal genauer draufschauen. Vielleicht

00:33:25.680 –> 00:33:30.360

versuchen wir es mal mit der Frage hier

00:33:30.360 –> 00:33:30.360

ins Denken noch mal reinzukommen.

00:33:30.360 –> 00:33:38.320

Ist denn Emotion und Denken überhaupt

00:33:38.320 –> 00:33:40.040

gleichzeitig möglich? Also können wir

00:33:40.040 –> 00:33:43.240

denken, wenn Emotionen gerade im

00:33:40.040 –> 00:33:48.220

Spiel sind. Was sagt ihr denn dazu?

00:33:48.220 –> 00:33:50.620

Marc, Jürgen, Sonja. Sonja gerne. Ja, du

00:33:50.620 –> 00:33:51.860

hattest das vorhin schon mal gefragt und

00:33:51.860 –> 00:33:53.780

da wollte ich auf jeden Fall was zu sagen

00:33:53.780 –> 00:33:55.760

und dann ist es wieder abhandengekommen. Also

00:33:55.760 –> 00:33:59.420

ganz toll, dass du die Frage noch mal

00:33:59.420 –> 00:34:01.100

wiederholst. Eine klare Antwort darauf

00:34:01.100 –> 00:34:04.940

habe ich nicht, aber ich habe eine Idee

00:34:04.940 –> 00:34:07.260

dazu. Alleine wegen der Geschwindigkeit

00:34:07.260 –> 00:34:09.100

würde ich sagen, also der Geschwindigkeit der

00:34:07.260 –> 00:34:12.820

Signalübertragung würde ich sagen, dass die Emotion zeitlich auf jeden Fall immer

00:34:12.820 –> 00:34:20.100

ein bisschen vor dem Denken da ist. Da das aber in so kleinen Dimensionen oder

00:34:20.100 –> 00:34:26.180

so schnellen Dimensionen passiert, fühlt es sich wie gleichzeitig an. Und es kommt

00:34:26.180 –> 00:34:31.980

sehr auf die Art der Emotion an, ob es uns in der Praxis, es ist ja gefühlt, es ist

00:34:31.980 –> 00:34:37.020

zeitgleich, ob es uns möglich ist, dann noch zu denken. Es gibt sehr, sehr wohl

00:34:37.020 –> 00:34:41.660

viele Situationen, in denen das Denken erst durch das Fühlen richtig möglich

00:34:41.660 –> 00:34:45.420

wird. Denn wenn wir kein Gefühl zu etwas entwickeln, wie soll es uns dann

00:34:45.420 –> 00:34:50.420

möglich sein, eine Entscheidung zu treffen und ein Gespräch so zu bewerten,

00:34:50.420 –> 00:34:53.340

dass wir wissen, in welche Richtung wollen wir das Gespräch denn oder eine

00:34:53.340 –> 00:34:56.340

Situation weiterführen. Meines Erachtens ist das sogar

00:34:56.340 –> 00:35:01.500

essenziell notwendig, um handlungsfähig zu sein, dass Emotionen und Denken Hand

00:35:01.500 –> 00:35:06.020

in Hand zusammenspielen. Da bin ich gespannt, was ihr dazu sagt.

00:35:06.020 –> 00:35:11.500

Denn ja, es ist eine mega spannende Fragestellung. Super.

00:35:11.500 –> 00:35:14.620

Ja wunderbar, vielen, vielen Dank. Ja, Marc, gerne.

00:35:14.620 –> 00:35:18.860

Ja, ich möchte das mit eindeutig Ja beantworten. Denken hat ja nichts mit dem

00:35:18.860 –> 00:35:22.700

richtigen oder falschen Denken zu tun. Und wir hatten das Thema. Denken und

00:35:22.700 –> 00:35:26.020

Reflektieren sind zwei verschiedene Prozesse. Und denken können wir ja mit

00:35:26.020 –> 00:35:29.940

Emotionen. Und genau das, ich wiederhole es, genau das ist, was bewusst von unserem

00:35:29.940 –> 00:35:33.500

gegenüber eingesetzt ist. Wer die Macht verstanden hat, wie wir denken, wer die

00:35:33.500 –> 00:35:36.740

Macht verstanden hat, wie Emotionen geweckt werden, der lenkt Leute. Und das

00:35:36.740 –> 00:35:40.100

Gleiche ist mit Brexit passiert, wo den Leuten unter anderem auch gesagt wird,

00:35:40.100 –> 00:35:42.820

die haben ja nicht nachgedacht, die sind ja nicht alle bescheuert. Aber wenn ich zu

00:35:42.820 –> 00:35:47.220

jemandem sage, wenn wir aus der EU austreten, dann sparen wir acht Milliarden in ein

00:35:47.220 –> 00:35:50.820

Gesundheitssystem. Weil was ist mir als Brite, ist es doch nicht wichtig, ob der

00:35:50.820 –> 00:35:53.980

Grieche gesund ist. Das Geld können wir in englische, in britische

00:35:53.980 –> 00:35:57.820

Krankenhäuser stellen. Dann denken die Leute nachher, was der sagt, da hat er wohl recht,

00:35:57.820 –> 00:36:00.940

dann machen wir das auch. Das hat aber nichts mit der Reflexion zu tun. Mit

00:36:00.940 –> 00:36:04.780

kritischen, mit einer Analyse und mit kritischen Hinterfragen hat er Recht und

00:36:04.780 –> 00:36:07.940

das passiert in allen Lebensbereichen. Das können wir überall beobachten.

00:36:07.940 –> 00:36:11.340

Das wird bewusst eingesetzt, gerade jetzt hier in Deutschland, wenn Gelder knapp

00:36:11.340 –> 00:36:14.460

werden. Wir wissen, dass sehr, sehr viele Rentner, ich höre auch auf mit Politik, nur

00:36:14.460 –> 00:36:18.260

als Beispiel, weil das für mich wirklich so zentral wichtig ist. Wir wissen, dass

00:36:18.260 –> 00:36:21.540

viele Rentner von der Armut bedroht wird und wenn ich dann sage, wenn das Geld in

00:36:21.540 –> 00:36:25.500

andere Kanäle wandert, zum Beispiel in irgendwelche Flüchtlinge, ob wirtschaftlich

00:36:25.500 –> 00:36:29.020

oder politisch. Wenn da Geld verbraucht wird, während der Deutsche rennt, also er kein Brot kaufen kann,

00:36:29.020 –> 00:36:33.180

dann denken die Leute nach und sagen, ja, da hat er Recht. Sie denken nach, sie denken aber nur über

00:36:33.180 –> 00:36:37.500

sich nach. Es wird nicht kritisch gefragt, welche Verantwortung wir haben, aber wir denken auf jeden

00:36:37.500 –> 00:36:42.580

Fall nur, denken und reflektieren. Das sind für mich zwei unterschiedliche Bereiche. Und wenn wir

00:36:42.580 –> 00:36:48.660

mit Emotionen denken oder mit Gefühlen denken, dann setzt dieses Wort, was für mich das

00:36:48.660 –> 00:36:54.300

wichtigste ist, der wichtigste Stockknopf, die rationale Analyse, die rationale Analyse wirklich

00:36:54.300 –> 00:36:57.900

aus dem Gefühlsbereich wieder rauszukommen, Hubschrauberperspektive.

00:36:57.900 –> 00:37:01.380

Ist das richtig, was ich da denke? Ist das wirklich komplett analysiert?

00:37:01.380 –> 00:37:03.300

Kann ich jeden Punkt nachvollziehen?

00:37:03.300 –> 00:37:06.780

Oder bin ich jetzt auf dem Weg mit toller Stimmung, mit Kribbeln im Bauch?

00:37:06.780 –> 00:37:11.420

Sowohl gutes Kribbeln, sowohl guter Gefühle als schlechte oder schlechte Gefühle.

00:37:11.420 –> 00:37:15.180

Aber Denken impliziert ja nicht, dass das Ergebnis, was ich durch das Denken habe,

00:37:15.180 –> 00:37:18.660

wirklich richtig ist oder falsch, sondern das gibt uns erst mal ein gutes Gefühl.

00:37:18.660 –> 00:37:21.380

Und über Gefühle werden nun mal alle gesteuert.

00:37:23.940 –> 00:37:25.940

Ja, gerne, Jürgen. Und dann noch mal Sonja.

00:37:25.940 –> 00:37:31.380

Du hattest gefragt, ob man überhaupt denken kann,

00:37:31.380 –> 00:37:37.220

wenn man in einer emotionalen Position oder Disposition befindet.

00:37:37.220 –> 00:37:41.380

Und ich sage, ich bin der Überzeugung, ja.

00:37:41.380 –> 00:37:47.180

Denn es ist diese Emotion eine der Reize.

00:37:47.180 –> 00:37:51.540

Ihr könnt euch erinnern, wir hatten dieses Thema Wahrnehmung

00:37:53.060 –> 00:37:55.580

als Initial für den Denkprozess.

00:37:55.580 –> 00:38:00.500

Und ich, für mich, definiere eben auch die Emotion

00:38:00.500 –> 00:38:02.900

und gerade die Emotion

00:38:02.900 –> 00:38:06.220

als einen der wesentlichen Triggerpunkte,

00:38:06.220 –> 00:38:08.460

um ins Denken zu kommen.

00:38:08.460 –> 00:38:12.580

Und dann ist meine Philosophie,

00:38:12.580 –> 00:38:18.100

dass unser Denkapparat da droben in zwei große Teilbereiche zerfällt.

00:38:18.100 –> 00:38:22.380

Nämlich einen, der sagt, schau her, ich habe eine Lösung.

00:38:22.540 –> 00:38:24.540

Das hast du nämlich schon mal erlebt.

00:38:24.540 –> 00:38:30.540

Und durch meine Verknüpfungen und Verbindungen

00:38:30.540 –> 00:38:34.700

reiche ich dir im Millisekundenbereich eine Alternative.

00:38:34.700 –> 00:38:40.660

Und der zweite Teilbereich, und da sind wir bei der Zeitschiene,

00:38:40.660 –> 00:38:45.020

der Bedarf eines gewissen Zeitverzugs,

00:38:45.020 –> 00:38:49.420

nämlich um zu denken, um zu hinterfragen.

00:38:49.580 –> 00:38:57.580

Also nicht die Information und das Initial rein ungeprüft aufzunehmen, sondern es zu hinterfragen.

00:38:57.580 –> 00:39:09.580

Und insofern ist für mich, ich wiederhole das nochmal, gerade die Emotion, dieses sinnliche Signal,

00:39:09.580 –> 00:39:13.580

eigentlich der Prototyp für mich, um ins Denken zu kommen.

00:39:13.580 –> 00:39:19.340

Und wir haben oft darüber geredet, lieber Yasemin, du hast es auch uns oft immer wieder

00:39:19.340 –> 00:39:27.500

gerade so eingehämmert. Unser Gehirn ist auf Effizienz, ist auf Energiespar,

00:39:27.500 –> 00:39:33.700

in den Energiesparen getrennt. Denken, konstruktives, logisches Denken in der

00:39:33.700 –> 00:39:41.860

Stufe 2 verbraucht deutlich mehr Energie, als dieses erste Angebot anzunehmen und zu sagen,

00:39:41.860 –> 00:39:46.820

Jawohl, habe ich erkannt, Emotion nehme ich an, handel so und so.

00:39:46.820 –> 00:39:48.320

Vielen Dank.

00:39:48.320 –> 00:39:50.920

Ja, vielen, vielen lieben Dank.

00:39:50.920 –> 00:39:57.420

Vor allem auch dieses nachgeschaltete Denken auf der zweiten Ebene sozusagen.

00:39:57.420 –> 00:40:00.120

Ich möchte gerne, bevor ich Sonja das Wort gebe,

00:40:00.120 –> 00:40:02.620

noch mal einen weiteren Impuls setzen,

00:40:02.620 –> 00:40:05.620

um auch hier noch mal die Möglichkeit zum Andocken zu geben.

00:40:05.620 –> 00:40:17.740

Fluchtangriff und Starre zum Beispiel als bestimmte Reaktion des Körpers auf akute

00:40:17.740 –> 00:40:23.580

Stresssituationen. Hier können wir vielleicht nochmal drüber nachdenken, was passiert denn da

00:40:23.580 –> 00:40:29.940

eigentlich und wo ist nämlich genau dieses Denken verortet? Ist es das Denken zuerst oder

00:40:29.940 –> 00:40:33.220

alternativ könnten wir jetzt auch sagen, wir haben ja auch zum Beispiel über Entscheidungen

00:40:33.220 –> 00:40:40.620

schon gesprochen, wo wir gesagt haben, da ist man sich schon einig, dass ein sehr großer

00:40:40.620 –> 00:40:47.900

Anteil sozusagen zunächst erst mal die Emotion ausmacht und alles, was danach kommt, auf der

00:40:47.900 –> 00:40:53.420

kognitiven Ebene sozusagen nachgeschaltet ist. Und da bin ich jetzt gespannt, was Sonja dazu

00:40:53.420 –> 00:40:59.660

sagt, unabhängig von dem, was du sowieso schon sagen wolltest, Sonja. Ja, im Grunde hat sich

00:40:59.660 –> 00:41:03.460

meinen Beitrag schon fast erledigt, weil Jürgen das Stichwort

00:41:03.460 –> 00:41:09.220

“Schnelles Denken, langsames Denken” auch selbst mit aufgegriffen hatte. Denn darauf

00:41:09.220 –> 00:41:14.300

wollte ich noch mal zu sprechen kommen. Das Denken ja durchaus auch bedeutet, dass

00:41:14.300 –> 00:41:19.300

wir auf einer energetisch sehr niedrigen Ebene auch schon denken. Das ist das

00:41:19.300 –> 00:41:26.260

intuitive Denken. Also das, was uns als erstes in den Sinn kommt, von dem wir

00:41:26.260 –> 00:41:31.020

sagen, das ist plausibel, das ist eine richtige Antwort, ich brauche da gar nicht großartig

00:41:31.020 –> 00:41:34.940

einzutauchen, ich weiß schon Bescheid. Oft wissen wir dann überhaupt gar nicht Bescheid,

00:41:34.940 –> 00:41:40.660

aber wir haben das Gefühl, alles im Griff zu haben und alles im Blick zu haben. Und erst,

00:41:40.660 –> 00:41:46.140

wenn wir bereit sind, richtig tief einzutauchen und das zu hinterfragen, dann kommt ja der

00:41:46.140 –> 00:41:55.940

eigentliche Denkprozess, der spannende Denkprozess erst in Gang. Und nach meiner Überzeugung ist die

00:41:55.940 –> 00:42:02.700

Emotion essentiell dafür, dass wir überhaupt in diesen tieferen Zustand des

00:42:02.700 –> 00:42:07.140

Denkens kommen können. Also wenn wir jetzt mal den Begriff Interrozeption, die

00:42:07.140 –> 00:42:11.100

Innenwahrnehmung, die Wahrnehmung des Inneren und die Bewertung der

00:42:11.100 –> 00:42:16.620

Wahrnehmung der Umwelt miteinander, also wenn wir das mal ins Spiel bringen, dann

00:42:16.620 –> 00:42:25.340

haben wir einen Gehirnbereich, der sehr stark in den Bereich Resilienz hineinspielt

00:42:25.340 –> 00:42:27.500

und die Fähigkeit, Stress zu bewältigen.

00:42:27.500 –> 00:42:32.300

Und auch mit der Möglichkeit, dass wir Impulse, die hochkommen,

00:42:32.300 –> 00:42:35.540

unterdrücken, dass wir da nicht direkt drauf reagieren.

00:42:35.540 –> 00:42:38.020

Und für dieses Nicht-direkt-Drauf-Reagieren

00:42:38.020 –> 00:42:42.220

muss unsere Ratio, unser Frontallappen, unser…

00:42:42.220 –> 00:42:43.380

Also, es ist egal.

00:42:43.380 –> 00:42:46.700

Der Bereich, den wir mit der Ratio verbinden,

00:42:46.700 –> 00:42:48.740

der muss einfach sehr aktiv sein.

00:42:48.740 –> 00:42:51.940

Und wenn wir den nicht trainieren, dann kommen die Impulse durch

00:42:52.100 –> 00:42:55.140

Und wir bedienen uns nur diesem langsamen Denken.

00:42:55.140 –> 00:43:00.580

Von der Definition her denken wir dann, aber es ist eigentlich ein Reagieren

00:43:00.580 –> 00:43:04.460

auf die Emotionen, die wenig kontrolliert ist, wenig gesteuert ist.

00:43:04.460 –> 00:43:08.740

Und echte Kontrolle gibt es meines meiner Überzeugung nach sowieso nicht.

00:43:08.740 –> 00:43:11.900

Es gibt nur die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen,

00:43:11.900 –> 00:43:15.020

aber wirklich kontrollieren können wir es nicht, denn die Emotion, die ist da,

00:43:15.020 –> 00:43:17.460

ob wir das wollen oder nicht.

00:43:17.460 –> 00:43:19.780

Ja, vielen, vielen lieben Dank.

00:43:19.780 –> 00:43:24.820

und möglicherweise macht es ja auch einen

00:43:24.820 –> 00:43:27.300

Unterschied, was das eben zum Beispiel

00:43:27.300 –> 00:43:30.020

für Emotionen sind. Also vielleicht

00:43:30.020 –> 00:43:31.900

schalten wir hier sozusagen das

00:43:31.900 –> 00:43:33.620

Denken unterschiedlich und anders ein,

00:43:33.620 –> 00:43:35.300

auch in der Geschwindigkeit und in den

00:43:35.300 –> 00:43:37.980

Möglichkeiten, die wir haben, wenn es

00:43:37.980 –> 00:43:40.500

um sowas wie Freude geht

00:43:40.500 –> 00:43:43.860

oder ob es eben eine bedrohliche

00:43:43.860 –> 00:43:45.980

Situation ist, die mit Angst einher

00:43:45.980 –> 00:43:47.860

geht, wo es um das Überleben geht.

00:43:47.860 –> 00:43:49.540

Deswegen hatte ich akute Stress-

00:43:47.860 –> 00:43:51.020

Situationen noch mal aufgegriffen. Da

00:43:51.020 –> 00:43:54.580

kommen wir ja möglicherweise auch in den

00:43:54.580 –> 00:43:56.020

Bereich der Denkblockaden rein. Wir

00:43:56.020 –> 00:43:57.340

haben allerdings auch noch mal, das

00:43:57.340 –> 00:43:59.660

möchte ich gerade an der Stelle auch

00:43:59.660 –> 00:44:01.940

noch mal erwähnen, einen Raum, wo wir uns

00:44:01.940 –> 00:44:04.140

auch die Denkblockaden noch mal

00:44:04.140 –> 00:44:06.220

anschauen werden zur Vertiefung.

00:44:06.220 –> 00:44:08.340

Aber vielleicht können wir hier dann auch

00:44:08.340 –> 00:44:09.500

noch mal so diese Unterscheidung noch

00:44:09.500 –> 00:44:13.020

mit aufnehmen. Vielleicht ist es ja

00:44:13.020 –> 00:44:15.540

kein allgemeiner Satz, den wir hier

00:44:15.540 –> 00:44:17.180

formulieren können. Marc, Jürgen, ihr wolltet

00:44:15.540 –> 00:44:18.900

auch noch was dazu sagen mag. Du zuerst und dann gerne Jürgen.

00:44:18.900 –> 00:44:25.140

Du hast gerade das Wort Angriff benutzt. Ich kriege nicht mehr zusammen, in welchen Bezug,

00:44:25.140 –> 00:44:29.220

aber mir fiel sofort Verteidigung ein. Und komme jetzt wieder mit einem praktischen Beispiel

00:44:29.220 –> 00:44:33.700

aus der Partnerschaft. Wenn unser Partner zu uns sagt, du hörst mir nie zu. Wir machen

00:44:33.700 –> 00:44:37.300

nur das, was du möchtest. Nur als Beispiel. Du hörst mir nie zu. Dann habe ich mich auch

00:44:37.300 –> 00:44:42.100

ertappt, dass wir sofort Angriff in die Verteidigung kommen. Das stimmt doch gar nicht. Oder mit

00:44:42.100 –> 00:44:45.300

irgendwas anderes. Wir gehen automatisch in einen Verteidigungsmodus und ganz

00:44:45.300 –> 00:44:49.220

interessant ist es, wenn wir nachdenken oder wenn wir bestimmte Situationen, das

00:44:49.220 –> 00:44:53.220

wäre dann die Intuition, Erfahrungswerte, die der Jürgen auch angedeutet hat, wie

00:44:53.220 –> 00:44:56.420

wir dann in Zukunft mit solchen Situationen umgehen, indem wir dann sagen,

00:44:56.420 –> 00:44:59.860

wie kommst du da drauf und das ist doch spannend und ich mache das zum Beispiel,

00:44:59.860 –> 00:45:04.820

um es vom Unternehmerstandpunkt zu haben, wenn ein Kunde sagt, das ist

00:45:04.820 –> 00:45:09.100

nicht gut gelaufen, da bin ich jetzt total verärgert, dass man dann dem Kunden

00:45:09.100 –> 00:45:14.100

erst mal sagt, ja ich empfinde das ganz genauso. Diese Reaktion ist das Gegenüber

00:45:14.100 –> 00:45:18.100

nicht gewöhnt, weil wir dauernd gelernt haben, um unser Gesicht zu warnen, dass

00:45:18.100 –> 00:45:22.140

wir Entschuldigungen haben. Die Ware kommt zu spät, weil der Spediteur Schuld hat,

00:45:22.140 –> 00:45:25.460

weil Corona Schuld ist. Das interessiert den Kunden aber nicht. Wenn er mich

00:45:25.460 –> 00:45:28.740

anruft, ist er verärgert, dann möchte er seinen Ärger in Luft lassen, dann will er

00:45:28.740 –> 00:45:31.980

keine Entschuldigung hören. Alle meine Entschuldigungen, die sind plausibel, die

00:45:31.980 –> 00:45:35.340

sind rationell, aber darum ruft mich der Mensch nicht an. Der ist einfach nur

00:45:35.340 –> 00:45:39.980

stinke sauer, weil er auf seine Sachen wartet. Und wenn ich ihm dann sage, du mich komplett anders

00:45:39.980 –> 00:45:44.780

verhalte und sagst, ja, wäre ich genau auch, empfinde ich ganz genauso. Und dann ist der Ballon

00:45:44.780 –> 00:45:49.820

geplatzt. Und dann im Anschluss, wenn Ballon geplatzt ist, also wenn man die, wenn man schafft

00:45:49.820 –> 00:45:53.900

und ein Ventil findet, damit man dem anderen auch seine Emotionen freien Lauf lassen kann,

00:45:53.900 –> 00:45:58.180

auch nicht sagt, die stimmen nicht, sondern die sind genau richtig, wie du die hast. Und wenn

00:45:58.180 –> 00:46:01.980

dann die Emotionen bei dem anderen ein bisschen abgeflaut sind, dann kann man mit dem Gespräch

00:46:01.980 –> 00:46:07.140

ganz normal weiter machen und erzielt ganz, ganz andere Ergebnisse, sowohl beruflich als

00:46:07.140 –> 00:46:11.820

auch in der Partnerschaft. Ein schönes Beispiel, was du aufgegriffen hast. Vielen, vielen Dank.

00:46:11.820 –> 00:46:23.900

Jürgen. Ja, ich wollte nochmal auf diese berühmten 4F in uns angelegt, seit der Sabiens

00:46:23.900 –> 00:46:33.220

existiert, eingehen und noch mal eine Brandrede halten für oder gegen das

00:46:33.220 –> 00:46:39.020

Abwerten dieses, ich will das jetzt niemanden hier im Raum unterstellen,

00:46:39.020 –> 00:46:44.540

aber es ist für mich auch wichtig, im Hinblick darauf die Werthaltigkeit

00:46:44.540 –> 00:46:51.100

dieses Denkens auf emotionaler Basis nicht zu unterschätzen, beziehungsweise

00:46:51.100 –> 00:46:55.980

sogar in Zweifel zu ziehen, dass das kein Denken wäre. Und jetzt kommt wieder ein

00:46:55.980 –> 00:47:07.340

Thema, das wir schon öfter hatten, die vom Initial zur Auslösung dieser

00:47:07.340 –> 00:47:16.620

Wahrnehmung, die das Denken antriggert, folgt eine Entscheidung,

00:47:16.620 –> 00:47:25.620

nämlich “Flock, freeze, fight or flee”, also diese vier berühmten in uns angelegten F.

00:47:25.620 –> 00:47:32.300

Was ist dazwischen passiert? Ein Denkprozess, aber nicht ein bewusster,

00:47:32.300 –> 00:47:37.700

sondern unser Körper hat das Denken übernommen. Und wir hatten das Thema

00:47:37.700 –> 00:47:43.100

schon, ich glaube, zwei oder drei Mal. Der Körper denkt mit. Und das ist für mich

00:47:43.100 –> 00:47:51.500

Der wesentliche Punkt, neben einigen anderen noch die, die dazu kommen, aber das ist eigentlich der wesentliche Punkt,

00:47:51.500 –> 00:48:02.300

dieses reaktive, dieses assoziative, schnelle Denken vor einer logischen und kognitiven Hinterfragung.

00:48:02.300 –> 00:48:10.860

Dass dort für mich, nach meiner Interpretation, ein Denkprozess stattfindet.

00:48:10.860 –> 00:48:17.420

Aber dieser Denkprozess wird durch den Körper gesteuert und nicht durch unser

00:48:17.420 –> 00:48:22.700

bewusstes, kognitives Hinterfragen. Vielen Dank.

00:48:22.700 –> 00:48:27.140

Ja wunderbar, vielen, vielen Dank. Mag hier jemand noch mal anschließen?

00:48:27.140 –> 00:48:32.780

Mag Sonja, gerne Sonja. Ja ein ganz kleines bisschen möchte ich das in Frage

00:48:32.780 –> 00:48:37.380

stellen, denn ich glaube durchaus, dass wir auch bewusst mitdenken können, auch

00:48:37.380 –> 00:48:45.380

wenn wir nur mit diesem System 1 unterwegs sind. Wir glauben ja, dass wir es hinterfragt haben

00:48:45.380 –> 00:48:55.100

und nehmen dieses erste Angebot als gute Antwort oder gute Entscheidung hin, wenn wir nicht bereit

00:48:55.100 –> 00:49:02.620

sind, tiefer einzutauchen. Es ist also durchaus ein bisschen mehr als nur der Körper. Von daher

00:49:02.620 –> 00:49:06.620

will ich nur ein bisschen ausweiten. Aber ansonsten stimme ich dir, Jürgen, da in

00:49:06.620 –> 00:49:09.460

allem zu.

00:49:09.460 –> 00:49:17.180

Da möchte ich noch mal nachfragen. Wenn du in einer akuten, bedrohlichen

00:49:17.180 –> 00:49:23.260

Situation bist, denkst, also weil du da jetzt sagst, da ist das mehr als der

00:49:23.260 –> 00:49:27.460

Körper in Anführungsstrichen. Klar ist, dass diese Prozesse natürlich wieder

00:49:27.460 –> 00:49:32.060

über unser Gehirn gesteuert werden. Das heißt, aber die Frage ist, ob das ein

00:49:32.060 –> 00:49:38.920

kognitives Denken ist an der Stelle? Sonja, gerne. Also in der Notsituation, da denke ich,

00:49:38.920 –> 00:49:44.120

es ist kein kognitives Denken. Das wäre sehr hinderlich, wenn wir erst analysieren,

00:49:44.120 –> 00:49:48.400

laufen wir links rum, laufen wir rechts rum, sondern dann müssen wir einfach loslaufen und

00:49:48.400 –> 00:49:54.680

nicht drüber nachdenken. Aber es gibt ja auch Bereiche, die jetzt nicht unbedingt Leben und

00:49:54.680 –> 00:50:00.080

Tod bedeuten, durchaus aber als bedrohlich empfunden werden oder einfach nur als zu

00:50:00.080 –> 00:50:05.280

anstrengend, wenn wir uns tiefergehend damit beschäftigen. Auch diese Situation

00:50:05.280 –> 00:50:11.960

setzen ja oder nutzen System 1, dieses ganz flache, erste, intuitive Denken. Und

00:50:11.960 –> 00:50:16.640

da glauben wir schon, wir haben das Gefühl ein bisschen zu reflektieren, tun

00:50:16.640 –> 00:50:20.560

es aber nicht wirklich. Und das merken wir oft daran, dass in dem Moment, wo

00:50:20.560 –> 00:50:26.320

jemand hinterfragt, wir uns total gestresst fühlen, dass derjenige das

00:50:26.320 –> 00:50:30.920

hinterfragt, denn dann sind wir gezwungen, System 2 mit einzubeziehen, dann müssen

00:50:30.920 –> 00:50:37.840

wir richtig nachdenken und überlegen eben nicht mehr nur so reflexartig.

00:50:37.840 –> 00:50:44.280

Das ist der kleine Bereich, bei dem ich schon glaube, dass Denken und die

00:50:44.280 –> 00:50:49.040

Illusion von bewusstem Denken auch stattfindet, aber es ist im Grunde ein

00:50:49.040 –> 00:50:53.640

Zugreifen auf ein Repertoire, das wir uns zurechtgelegt haben für solche Fälle und

00:50:53.640 –> 00:50:55.640

dass kein tiefes Eintauchen ist.

00:50:55.640 –> 00:50:59.840

Ja, wunderbar. Vielen, vielen Dank. Jürgen wollte auch noch mal anschließen.

00:50:59.840 –> 00:51:05.600

Ja, insbesondere jetzt durch den letzten Ausdruck, den du benutzt hast, liebe Sonja,

00:51:05.600 –> 00:51:10.520

dem Repertoire. Ich wiederhole nochmal, ich hatte das angesprochen, glaube ich,

00:51:10.520 –> 00:51:15.400

am Anfang, dass die Entscheidung oder die Unterscheidung, wie wir das Baby jetzt

00:51:15.400 –> 00:51:22.040

nennen, für mich eigentlich wurscht ist. Für mich ist ausschlaggebend, wie diese

00:51:22.040 –> 00:51:34.440

diese emotionale Reaktion auf oder die Wirkung, die sie zeigt aufgrund dieses Triggers emotional,

00:51:34.440 –> 00:51:43.120

mit welchen Vorerfahrungen sie verbunden sind. Und jeder weiß das. Es gibt Menschen,

00:51:43.120 –> 00:51:51.680

die reagieren in Paniksituationen absolut cool und andere, die verlieren total die Fassung. Bei

00:51:51.680 –> 00:51:58.120

beiden greift, das behaupte ich jetzt mal, im ersten Moment, im Millisekundenbereich genau

00:51:58.120 –> 00:52:06.280

diese 4F als Alternativen, wie verhalte ich mich jetzt. Aber die Situation, die der Trigger war,

00:52:06.280 –> 00:52:17.000

vor denen beide Personen jetzt stehen, die werden bei dem einen aus Erfahrungswerten als relativ

00:52:17.000 –> 00:52:24.160

trivial und meisterbar, beherrschbar betrachtet. Und bei dem anderen, der hat vielleicht noch nie

00:52:24.160 –> 00:52:31.560

so eine Situation erlebt, der reagiert sofort auf ganz andere Art und Weise. Aber was ich denke,

00:52:31.560 –> 00:52:40.440

eben was meine Position ist, ist, dass beide, beide Ausprägungen als erstes in einem ultra

00:52:40.440 –> 00:52:48.200

kurzen Angebot eben dieses Schnellen, dieses assoziativen Systems uns angedient werden,

00:52:48.200 –> 00:52:56.320

um dann erst im Nachgang im sogenannten System 2 objektiviert, bewertet und dann zur Entscheidung

00:52:56.320 –> 00:53:00.240

gebracht werden. Vielen Dank nochmal, dass ich das nochmal sagen durfte.

00:53:00.240 –> 00:53:05.880

Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank und tatsächlich wäre an diesem Punkt mit dem Repertoire

00:53:05.880 –> 00:53:10.560

auch noch mal was gewesen, was ich noch mal aufgreifen wollte und zwar nicht nur

00:53:10.560 –> 00:53:15.520

in Richtung Erfahrung vielleicht, also das als Erfahrung, weil Erfahrung kann ja

00:53:15.520 –> 00:53:18.960

auch sehr unterschiedlich sein, sondern auch den Begriff des Trainings hier

00:53:18.960 –> 00:53:22.600

vielleicht sogar ganz bewussten Trainings auch noch mal mit reinzubringen

00:53:22.600 –> 00:53:27.480

und als Beispiel möchte ich gerne den Feuerwehrmann mal nehmen.

00:53:27.480 –> 00:53:32.280

Also jeder von uns würde wahrscheinlich auf Feuer auf unterschiedliche Art und

00:53:32.280 –> 00:53:39.720

reagieren, eben mit den 4 F’s, die hier

00:53:39.720 –> 00:53:42.480

zum Beispiel auch benannt wurden. Und

00:53:42.480 –> 00:53:45.560

im Sinne des Überlebens wäre vielleicht

00:53:45.560 –> 00:53:48.000

eine Fluchtreaktion angemessen,

00:53:48.000 –> 00:53:49.240

möglicherweise, auch nicht immer. Kommt

00:53:49.240 –> 00:53:50.800

immer auf die Konstellation, den

00:53:50.800 –> 00:53:52.680

Kontext an und so weiter, muss ja auch

00:53:52.680 –> 00:53:54.000

mit berücksichtigt werden. Wir können

00:53:54.000 –> 00:53:57.200

jetzt nicht immer sagen, Feuer ist

00:53:57.200 –> 00:53:59.120

gleich Flucht, aber ja, kommt ja auch darauf

00:53:59.120 –> 00:54:01.160

an, wie groß und so weiter und so fort.

00:53:59.120 –> 00:54:04.660

Aber wenn wir eine bedrohliche Situation haben, der Feuerwehrmann, der wird mit der Situation

00:54:04.660 –> 00:54:10.460

ganz anders umgehen und zwar nicht nur vor dem Hintergrund der Erfahrung als Begriff,

00:54:10.460 –> 00:54:16.980

sondern weil er eben hier auch um gewisse Dinge anzulegen als Repertoire sozusagen ein

00:54:16.980 –> 00:54:22.980

gewisses Training durchlaufen hat, um sogar ganz gezielt, obwohl der Körper ihm vielleicht

00:54:22.980 –> 00:54:29.180

sagen würde, jetzt müsstest du flüchten, in der Situation abwägen muss, wie weit er

00:54:29.180 –> 00:54:36.700

noch weiter an den Brennherd sozusagen reingeht, ob jetzt schon die Bedrohung so groß ist,

00:54:36.700 –> 00:54:42.180

dass er jetzt wirklich flüchten muss oder ob er jetzt noch einem, der vielleicht in

00:54:42.180 –> 00:54:45.420

einem Raum sich befindet, noch weiter helfen kann etc.

00:54:45.420 –> 00:54:49.780

Deswegen möchte ich den Begriff des Trainings hier auch noch mal mit reinbringen in diesem

00:54:49.780 –> 00:54:55.540

Kontext des Repertoires und mal gucken, was ihr dazu sagt, bevor ich dann gerne gemeinsam mit

00:54:55.540 –> 00:55:00.140

euch abrunden mag. Ich gebe euch allen gerne noch mal die Gelegenheit. Ich habe jetzt auf

00:55:00.140 –> 00:55:04.900

jeden Fall gesehen, dass Jürgen sich noch mal gemeldet hat, Sonja und Marc kann dann gerne auch

00:55:04.900 –> 00:55:10.260

noch mal was sagen und dann gehen wir für heute in die Abschlussrunde. Jürgen. Vielen Dank für

00:55:10.260 –> 00:55:14.100

deine Ausführungen. Ich hatte einen Flashback, wenn ich mich recht erinnere. Ich habe keinen

00:55:14.100 –> 00:55:19.140

Zugriff im Moment auf meine Mindmap, aber ich denke, es war bei unserem Thema Denken und

00:55:19.140 –> 00:55:28.140

verstehen, wo ich diese Facette des Blockierens, wenn ich mich recht

00:55:28.140 –> 00:55:32.980

erinnere, mit eingebracht habe und als Beispiel, ich bin mir nicht sicher,

00:55:32.980 –> 00:55:36.020

der Feuerwehrmann war für mich, glaube ich, nicht das Thema, was mir jetzt

00:55:36.020 –> 00:55:42.180

einfällt, war auf jeden Fall der Notfallsanitäter und der Soldat,

00:55:42.180 –> 00:55:53.220

der eben durch diesen Trainingseffekt ganz bewusst für seinen Job, nicht das Aufkommen,

00:55:53.220 –> 00:56:04.380

sondern dieses emotionale Reagieren auf eine hochemotionale Situation, ja, sich abtrainiert.

00:56:04.380 –> 00:56:11.660

Und das ist ein ganz wesentlicher Punkt, den du da nochmal angesprochen hast,

00:56:11.660 –> 00:56:20.820

liebe Yasemin, die meines Erachtens viel tiefgreifender in unser Verhalten einwirkt.

00:56:20.820 –> 00:56:24.740

Denn trainieren muss nicht bewusst sein.

00:56:24.740 –> 00:56:27.900

Trainieren kann auch sich einstellen dadurch,

00:56:27.900 –> 00:56:35.740

dass ich aus der Gewohnheit immer so etwas mache oder mit einer Emotion immer

00:56:35.740 –> 00:56:41.420

wieder so umgehen. Auch das ist ein Training. Vielen Dank noch mal.

00:56:41.420 –> 00:56:47.180

Vielen, vielen lieben Dank. Sonja. Ich fand das Beispiel mit dem Feuerwehrmann

00:56:47.180 –> 00:56:53.700

großartig, weil es in der Regel etwas ist, was wir als eine positive Aktivität

00:56:53.700 –> 00:56:58.940

sehen. Wir alle wollen gerne gerettet werden von Feuerwehrleuten, wenn wir in

00:56:58.940 –> 00:57:03.220

einem brennenden Gebäude sind und sind dann froh, wenn diese Menschen das

00:57:03.220 –> 00:57:07.700

trainiert haben, ihrem ersten Fluchtimpuls nicht zu folgen, sondern

00:57:07.700 –> 00:57:12.780

ein Programm abspulen können, mit dem sie sich sicher sich in diesen Flammen

00:57:12.780 –> 00:57:17.100

bewegen können und sich selbst und uns da rausholen können.

00:57:17.100 –> 00:57:21.020

Bei dem Beispiel mit den Soldaten würde ich das schon ein bisschen anders sehen

00:57:21.020 –> 00:57:24.300

Und ich fand das super spannend, diesen Begriff des Abtrainierens,

00:57:24.300 –> 00:57:26.260

sich gewisse Dinge abzutrainieren.

00:57:26.260 –> 00:57:29.180

Das würde ich beim Feuerwehrmann ein bisschen anders sehen,

00:57:29.180 –> 00:57:36.580

weil da die Motivation für mich noch mal eine moralisch angenehmere Bewertung hat.

00:57:36.580 –> 00:57:38.220

Also für mich persönlich.

00:57:38.220 –> 00:57:40.380

Da habe ich gemerkt, dass ich sehr unterschiedlich darauf reagiere.

00:57:40.380 –> 00:57:45.540

Aber ich wollte eigentlich noch ein weniger bedrohliches Beispiel anführen,

00:57:45.540 –> 00:57:49.940

nämlich die öffentliche Rede, das Reden vor Publikum.

00:57:50.100 –> 00:57:52.660

Das ist ja ähnlich wie beim Feuerwehrmann,

00:57:52.660 –> 00:57:54.860

nur nicht vielleicht so bedrohlich.

00:57:54.860 –> 00:57:57.540

Aber wir empfinden es häufig als sehr bedrohlich.

00:57:57.540 –> 00:58:00.700

Und da kann das Training enorm helfen,

00:58:00.700 –> 00:58:04.900

enorm dazu beitragen, dass wir wiederholt die Erfahrung machen,

00:58:04.900 –> 00:58:08.300

dass es keine wirklich bedrohliche Situation ist.

00:58:08.300 –> 00:58:11.900

Und das ist nur dem Training zu verdanken.

00:58:11.900 –> 00:58:15.780

Das können wir uns nicht anlesen, das müssen wir tatsächlich erfahren.

00:58:15.780 –> 00:58:17.620

Und das geht nur über Training.

00:58:17.780 –> 00:58:21.780

Von daher fand ich es super, dass du das Beispieltraining noch mal mit reingebracht hast.

00:58:21.780 –> 00:58:26.780

Ja, wunderbares Beispiel mit der Rede. Vielen Dank auch dafür, Marc.

00:58:26.780 –> 00:58:34.780

Ich möchte mich bei Sonja bedanken. Ich bitte euch um Entschuldigung, dass ich ein kleines bisschen zurückspringe und nochmal in die Allgemeinerung gehe.

00:58:34.780 –> 00:58:39.780

Liebe Sonja, du hast gerade gesagt, die Illusion vom bewussten Denken. Da schüttelt es mich immer ein bisschen.

00:58:39.780 –> 00:58:43.780

Ich finde das total richtig, Illusion, weil ich immer das Gefühl habe, ich bin nicht selbstbestimmt.

00:58:43.780 –> 00:58:46.460

Und darum sage ich, füge ich noch ein Wort, das Handeln hinzu,

00:58:46.460 –> 00:58:49.740

die Illusion vom bewussten Denken und Handeln.

00:58:49.740 –> 00:58:51.980

Und ich möchte gern selbstbestimmt bleiben.

00:58:51.980 –> 00:58:53.860

Und dann ist mir wieder eingefallen,

00:58:53.860 –> 00:58:55.820

durch deine Triggerung, durch die Illusion,

00:58:55.820 –> 00:58:58.780

bestimme ich mein Denken oder bestimmt mein Denken mich?

00:58:58.780 –> 00:59:00.780

Ich wünsche euch einen ganz tollen Tag.

00:59:00.780 –> 00:59:03.380

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.

00:59:03.380 –> 00:59:06.980

Damit hast du ja, glaube ich, auch dein Abschlusswort gerade mit eingefügt.

00:59:06.980 –> 00:59:10.100

Dann lass uns doch gerne auch in diese Abschlussrunde eingehen,

00:59:10.180 –> 00:59:14.660

übergehen und mit Jürgen und Sonja weitermachen. Jürgen?

00:59:14.660 –> 00:59:20.700

Ja, eine kurze Anmerkung hätte ich noch, bevor ich den Abschluss für mich mache an

00:59:20.700 –> 00:59:27.500

dich, Sonja. Vielleicht können wir uns bei dem Feuerwehrmann und bei den Soldaten einigen

00:59:27.500 –> 00:59:36.540

auf die Meta-Ebene. Im Grunde genommen geht es beiden darum, zu überleben. Aber in Summe

00:59:36.540 –> 00:59:41.100

rückblickend heute auf diesen Raum, Ihr Lieben, muss ich sagen.

00:59:41.100 –> 00:59:48.820

Er hat mich schon sehr gefordert, auch kritisch zu hinterfragen,

00:59:48.820 –> 00:59:53.140

insbesondere ob diese Unterscheidung, diese berücktliche

00:59:53.140 –> 00:59:55.840

Spezifikation notwendig ist.

00:59:55.840 –> 00:59:58.220

So im kurzen Moment habe ich auch

00:59:58.220 –> 01:00:03.420

mir das Leid gespürt, dass die Sensibilität eben für diese

01:00:03.420 –> 01:00:11.020

Unterschiedlichkeiten für Begriffe bei vielen Menschen nicht gegeben ist.

01:00:11.020 –> 01:00:18.420

Aber ich heile das jetzt in meinem Verständnis, dass ich sage, das Wesentliche

01:00:18.420 –> 01:00:21.500

und jetzt sind wir wieder bei einem Punkt, den man auch oft angesprochen hat.

01:00:21.500 –> 01:00:27.780

Das Wesentliche ist, dass wir um den Umstand, um die Unterscheidung wissen,

01:00:27.780 –> 01:00:36.340

wie wir es dann benennen. Das ist für mich in dem Fall, sage ich, zweitrangig. Herzlichen Dank

01:00:36.340 –> 01:00:43.620

für all eure Beiträge und ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag. Ja wunderbar,

01:00:43.620 –> 01:00:50.140

vielen, vielen lieben Dank, Sonja. Ja genau dieses Darum-Wissen, dass es Unterschiede gibt,

01:00:50.140 –> 01:00:56.020

das finde ich auch ist das Wesentliche und dazu trägt dieser Raum oder die Räume,

01:00:56.020 –> 01:01:02.020

die du hier anbietest, immer wieder bei. Und ich finde das so schön, dass es diesen Raum gibt,

01:01:02.020 –> 01:01:08.740

denn im realen, analogen Leben habe ich die Möglichkeit, extrem selten so differenziert

01:01:08.740 –> 01:01:14.940

auf diese Neurothemen, die mich total faszinieren, mich mit anderen auch auszutauschen. Und dass du

01:01:14.940 –> 01:01:20.900

uns diese Möglichkeit hier gibst, das finde ich richtig, richtig schön, sehr bereichernd und

01:01:20.900 –> 01:01:26.100

freue mich einfach immer wieder darüber.

01:01:26.100 –> 01:01:27.780

Dankeschön. Ja wunderbar, vielen

01:01:27.780 –> 01:01:33.980

lieben Dank. Ich fand es wirklich einen sehr

01:01:33.980 –> 01:01:36.500

sehr spannenden Denkraum, so will ich es

01:01:36.500 –> 01:01:38.220

mal bezeichnen, mit dem Versuch

01:01:38.220 –> 01:01:40.980

wirklich verschiedene Dinge tatsächlich

01:01:40.980 –> 01:01:43.300

hier nochmal zu differenzieren. Ich bin

01:01:43.300 –> 01:01:44.900

total bei euch, ob wir das dann so

01:01:44.900 –> 01:01:46.260

benennen oder so benennen oder welche

01:01:46.260 –> 01:01:48.660

Begrifflichkeiten wir an welchen

01:01:48.660 –> 01:01:50.260

Stellen sozusagen verwenden, das sei

01:01:48.660 –> 01:01:51.940

erstmal dahingestellt, aber zunächst erstmal wirklich in diese Unterscheidungen

01:01:51.940 –> 01:01:56.300

reinzugehen, ein Bewusstsein zu schaffen, dass es durchaus eben sinnvoll ist, auch

01:01:56.300 –> 01:02:03.020

Unterscheidungen vorzunehmen und zu treffen und gemeinsam eben auch

01:02:03.020 –> 01:02:07.700

verbal zum Ausdruck zu bringen, was verstehe ich denn unter dem einen oder

01:02:07.700 –> 01:02:11.020

dem anderen, dass wir zumindest gemeinsam eben auch in einen entsprechenden

01:02:11.020 –> 01:02:16.060

Austausch kommen können, ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Ich fand das wirklich

01:02:16.060 –> 01:02:22.660

sehr, sehr spannend, weil das ja jetzt kein Endgültiges ist, sondern an vielen Stellen

01:02:22.660 –> 01:02:29.380

eben nochmal auch zum Nachdenken, zum Hinterfragen auch anregt. Und wir können das, denke ich,

01:02:29.380 –> 01:02:34.860

erst mal zunächst so stehen lassen. Ich fand, es waren großartige Zwischenergebnisse zumindest

01:02:34.860 –> 01:02:41.020

erst mal da, Zwischenerkenntnisse für uns, die dann uns auch in den nächsten Räumen sozusagen

01:02:41.020 –> 01:02:47.820

auch immer wieder Brücken schlagen lassen werden und auch weitermachen und in die verschiedenen

01:02:47.820 –> 01:02:49.820

anderen Vertiefungen nochmal reinzugehen.

01:02:49.820 –> 01:02:55.020

Und dann können wir ja auch zum Abschluss sozusagen, wenn wir in Richtung Ende des Dachraumes

01:02:55.020 –> 01:02:59.220

denken kommen, das dauert noch eine Weile, wir haben ja gerade erst angefangen, dass

01:02:59.220 –> 01:03:03.620

wir dann das eine oder andere eben auch entsprechend nochmal verknüpfen und überprüfen und vielleicht

01:03:03.620 –> 01:03:08.420

auch nochmal weitere Erkenntnisse oder durch weitere gewonnene Erkenntnisse in den anderen

01:03:08.420 –> 01:03:13.460

auch nochmal das eine oder andere

01:03:13.460 –> 01:03:15.020

vielleicht auch anders

01:03:15.020 –> 01:03:17.380

nochmal zusammenführen würden, als wir es

01:03:17.380 –> 01:03:19.660

vielleicht heute zum jetzigen Standpunkt

01:03:19.660 –> 01:03:21.300

des Erkenntnisstandes

01:03:21.300 –> 01:03:26.820

sozusagen auch haben. Und das finde ich

01:03:26.820 –> 01:03:28.180

auch ganz spannend zu beobachten. Und ich weiß

01:03:28.180 –> 01:03:30.500

nicht, inwieweit das vielleicht zu dem

01:03:30.500 –> 01:03:33.700

morgigen Aspekt passt, aber ich fand,

01:03:33.700 –> 01:03:36.020

also das ist jetzt intuitiv an

01:03:36.020 –> 01:03:37.180

der Stelle, müsste ich dann im Nachgang

01:03:36.020 –> 01:03:40.540

nochmal reflektieren. Ich fand es ganz spannend, dass auch nochmal ein Beitrag im Chat mit

01:03:40.540 –> 01:03:46.540

dabei ist. Wenn man Recht haben oder anfangen zu leben, manche sind so spirituell, dass

01:03:46.540 –> 01:03:53.060

die aufhören zu denken und flüchten in ihre eigenen Gedanken. Und da war direkt bei mir

01:03:53.060 –> 01:03:56.300

der Impuls da, irgendwie passt das zu dem morgigen Thema und vielleicht können wir

01:03:56.300 –> 01:04:00.860

das morgen nochmal ein Stück weit mit aufgreifen. Da könnt ihr mich dann auch gerne nochmal

01:04:00.860 –> 01:04:05.300

daran erinnern oder auch nochmal unterstützen dabei, dass wir diesen Aspekt vielleicht

01:04:05.300 –> 01:04:08.540

auch bei dem morgigen Thema noch mal mit reinbringen.

01:04:08.540 –> 01:04:12.580

Morgen geht es weiter mit Denken und Glaubenssätze. Welchen Einfluss haben

01:04:12.580 –> 01:04:16.340

Glaubenssätze auf unser Denken? Das ist die Fragestellung, mit der wir uns morgen

01:04:16.340 –> 01:04:21.620

beschäftigen wollen und da können wir mit Sicherheit auch noch mal Aspekte oder

01:04:21.620 –> 01:04:25.460

Brücken schlagen, wie zum Beispiel in Richtung Unconscious Bias und so weiter.

01:04:25.460 –> 01:04:29.500

Und insofern freue ich mich auch auf den morgigen Raum mit euch gemeinsam und ihr

01:04:29.500 –> 01:04:33.780

seid herzlich eingeladen mit euren Impulsen, Gedanken und großartigen

01:04:33.780 –> 01:04:38.380

Beiträgen auch morgen wieder zahlreich, nicht nur mit dabei zu sein, sondern sich

01:04:38.380 –> 01:04:41.180

auch wirklich tatsächlich an der Stelle mit einzubringen.

01:04:41.180 –> 01:04:46.060

Vielen, vielen lieben Dank für diesen sehr inspirierenden, tollen Raum mit

01:04:46.060 –> 01:04:51.020

vielen wertvollen Beiträgen und Gedanken und Impulsen und lasst uns mal

01:04:51.020 –> 01:04:54.500

schauen, wie es dann morgen weitergeht bei Denken und Glaubenssätze. In diesem

01:04:54.500 –> 01:04:59.220

Sinne, ich wünsche euch was und freue mich auf morgen. Ciao, ciao!

3 Myths Debunked – When Science Creates Knowledge! | Dr Yasemin Yazan

When Science Creates Knowledge!

Unfortunately, there is a lot of false knowledge on the market. Be it because, for example, research results are misinterpreted or false causalities are made, or because they are transferred to other contexts that were not even the subject of the study.

We pick 3 myths and show what science already knows:

- Why Maslow's hierarchy of needs is not a reliable basis for motivation

- Why personality tests are questionable as a basis for personnel decisions

- Why a quota is needed as an effective measure against Unconscious Bias

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