Gehirnfutter für Pioniergeister: Was ist Motivation und welchen Einfluss hat sie auf unser Handeln? Das ist die Fragestellung mit der wir uns in Raum #1005 des Deep Talk Clubs unter dem Dachthema „Handeln“ befassen. Höre selbst, welche Beispiele aufgegriffen wurden und welche Perspektiven im Dialog entstanden sind…
Transkription: 🇩🇪🇨🇭🇦🇹 #1005 Handeln & Motivation | Von Dr. Yasemin Yazan
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00:00:00.000 –> 00:00:03.600
Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich.
00:00:03.600 –> 00:00:08.600
Heute setzen wir fort mit Handeln und Motivation.
00:00:08.600 –> 00:00:12.200
Was ist Motivation und welchen Einfluss hat sie auf unser Handeln?
00:00:12.200 –> 00:00:14.600
Das ist die Fragestellung, auf die wir gerne blicken wollen.
00:00:14.600 –> 00:00:18.000
In der Vergangenheit haben wir schon öfter über Motivation gesprochen.
00:00:18.000 –> 00:00:21.200
Das heißt, wir können hier das eine oder andere noch mal aufgreifen,
00:00:21.200 –> 00:00:25.000
um das eben auch in Erinnerung zu rufen bzw.
00:00:25.000 –> 00:00:36.000
unsere neuronalen Netzwerke zu aktivieren und dann die Brücke zu schlagen und zu schauen,
00:00:36.000 –> 00:00:40.000
inwieweit das Ganze eben auch mit Handeln zu tun hat.
00:00:40.000 –> 00:00:46.000
Insofern seid ihr ganz herzlich eingeladen, auch heute Morgen wie jeder mit dazu zu kommen,
00:00:46.000 –> 00:00:50.000
verschiedene Impulse, Gedanken, Erfahrungen mit reinzubringen,
00:00:50.000 –> 00:00:56.000
gerne auch konkrete Beispiele, an die wir aufgreifen und an denen wir uns entlanghangeln können,
00:00:56.000 –> 00:01:01.000
um gemeinsam zu schauen, in welche Richtung sich entsprechend der Raum auch entwickelt.
00:01:01.000 –> 00:01:05.000
Damit schalte ich mich gerne zunächst auf Stumm bzw. kurz hier Hinweis noch mal für die,
00:01:05.000 –> 00:01:08.000
die heute zum ersten Mal mit im Raum sind.
00:01:08.000 –> 00:01:10.000
Wir zeichnen ja über die gesamte Zeit auf.
00:01:10.000 –> 00:01:13.000
Das heißt, wer mit dazu kommt, ist automatisch damit einverstanden,
00:01:13.000 –> 00:01:16.000
dass das Ganze aufgezeichnet und später auch veröffentlicht wird.
00:01:16.000 –> 00:01:20.000
Dann haben wir noch drei kleine Raumregeln. Einmal ein Profilfoto, auf dem ihr zu erkennen seid,
00:01:20.000 –> 00:01:24.000
Fortnachname und mindestens einen Satz in der Bio, einfach um sicherzustellen,
00:01:24.000 –> 00:01:27.000
dass es ernstgemeinte Beiträge und keine Clubhouse-Trolle sind.
00:01:27.000 –> 00:01:31.000
Und wer gerade nicht sprechen kann oder nicht sprechen möchte auf der Bühne,
00:01:31.000 –> 00:01:35.000
kann natürlich dann auch den Chat nutzen, um hier das eine oder andere mit reinzugeben,
00:01:35.000 –> 00:01:39.000
dass wir dann auch im Laufe der Zeit die nächsten 60 Minuten aufgreifen können.
00:01:39.000 –> 00:01:42.000
Allerdings Voraussetzung für den Reflexionsraum ist,
00:01:42.000 –> 00:01:46.000
dass mindestens eine Person dann auch direkt mit dazu kommt,
00:01:46.000 –> 00:01:48.000
sodass wir in den Austausch einsteigen können.
00:01:48.000 –> 00:01:51.000
Ja, dann schaue ich doch einfach mal und schalte mich jetzt auf Stumm,
00:01:51.000 –> 00:01:54.000
um zu gucken, wer gerne mit dazu kommen mag heute Morgen.
00:01:54.000 –> 00:02:07.000
Einen wunderschönen guten Morgen, lieber Marc. Was sind deine ersten Gedanken?
00:02:07.000 –> 00:02:11.000
Guten Morgen in die Runde. Ja, ich würde gerne mit der Motivation anfangen,
00:02:11.000 –> 00:02:16.000
weil für mich die Motivation auch der Grund ist, zu handeln oder auch nicht zu handeln.
00:02:16.000 –> 00:02:20.000
Und würde ganz gern kurz nochmal auf den Begriff eingehen, wie ich ihn verstehe
00:02:20.000 –> 00:02:23.000
oder wie er sich mir erklärt oder als logisch erscheint.
00:02:23.000 –> 00:02:26.000
Nämlich, dass die Motivation sich eben auf Gründe bezieht,
00:02:26.000 –> 00:02:28.000
warum Menschen bestimmte Dinge tun.
00:02:28.000 –> 00:02:33.000
Und die kann einmal intrinsisch sein, entweder aus innerer Freude oder auch nur im Interesse.
00:02:33.000 –> 00:02:38.000
Oder extrinsisch, was auch immer versucht wird, aber nicht immer funktioniert in Unternehmen.
00:02:38.000 –> 00:02:44.000
Das wären äußere Belohnungen wie mehr Gehalt in größeren Firmenwagen oder sonstige Anreize.
00:02:44.000 –> 00:02:47.000
Oder aber auch die Vermeidung von Schmerz.
00:02:47.000 –> 00:02:49.000
Auch das kann ein Grund sein oder eine Motivation.
00:02:49.000 –> 00:02:52.000
So ist es bei mir, wenn ich den Arzt aufsuche,
00:02:52.000 –> 00:02:56.000
dann ist es nicht oft klugerweise in der Vorausschau, irgendwas zu verhindern,
00:02:56.000 –> 00:03:00.000
sondern oft ist der Schmerz dann schon so da, dass ich gar keine andere Wahl mehr habe.
00:03:00.000 –> 00:03:04.000
Das wären für mich also erst mal so die Definition und die Motivation
00:03:04.000 –> 00:03:08.000
beziehungsweise die Gründe, warum Menschen Dinge tun oder auch nicht tun.
00:03:08.000 –> 00:03:13.000
Und dann bin ich total gespannt, wenn wir uns nachher austauschen,
00:03:13.000 –> 00:03:15.000
dann kommen wir nachher auch zu Motivationstrainern.
00:03:15.000 –> 00:03:20.000
Und ich denke immer, dass viele, wir haben ja über die Prozesse des Denkens und des Reflektierens gesprochen
00:03:20.000 –> 00:03:22.000
und dass da unheimlich viel Geld damit verdient wird.
00:03:22.000 –> 00:03:27.000
Und wer heute in diesem Raum glaubt, ein Zauberwort zu hören, Motivation,
00:03:27.000 –> 00:03:29.000
wenn das so einfach wäre, dass es ein einziges Wort gibt,
00:03:29.000 –> 00:03:32.000
dass wir alle motiviert aus diesem Raum springen,
00:03:32.000 –> 00:03:34.000
wenn das so einfach wäre, das wäre echt toll.
00:03:34.000 –> 00:03:36.000
Aber das wird wahrscheinlich nicht passieren,
00:03:36.000 –> 00:03:42.000
weil Motivation für mich auch ganz stark mit Gefühlen, mit dem inneren Monolog zu tun hat
00:03:42.000 –> 00:03:46.000
und auch ganz stark von innen kommt und nicht von außen.
00:03:46.000 –> 00:03:49.000
Also da kann jemand nicht außen vor mir rumhampeln und mich motivieren
00:03:49.000 –> 00:03:52.000
und meine Gefühle ansprechen, wenn er nicht weiß,
00:03:52.000 –> 00:03:58.000
was wir immer haben, diese Komplexität, das ganze Thema oder wie viele Themen,
00:03:58.000 –> 00:04:01.000
die wir bisher gehabt haben, miteinander verbinden.
00:04:01.000 –> 00:04:05.000
Und ein Punkt ist mir noch wichtig, das erste Wort, was mir eingefallen ist,
00:04:05.000 –> 00:04:10.000
Motivation, viele Menschen verbinden mit Motivation immer das Wort Spaß.
00:04:10.000 –> 00:04:14.000
Und Motivation hat für mich erstmal nicht unbedingt was mit Spaß zu tun.
00:04:14.000 –> 00:04:16.000
Kann zu tun haben, muss es nicht.
00:04:16.000 –> 00:04:19.000
Und bei vielen Menschen ploppt bei dem Wort Motivation sofort auf,
00:04:19.000 –> 00:04:22.000
oh Spaß, Freude, aber das ist bestimmt nicht immer der Fall.
00:04:22.000 –> 00:04:27.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.
00:04:27.000 –> 00:04:30.000
Und gerade in Bezug auf den letzten Punkt, den du angesprochen hast,
00:04:30.000 –> 00:04:34.000
haben wir ja ganz häufig auch in dem Zusammenhang bei Veränderungen
00:04:34.000 –> 00:04:38.000
auch aufgegriffen, dass es im Grunde genommen zwei Beweggründe gibt.
00:04:38.000 –> 00:04:42.000
Entweder ist der Leidensdruck groß genug und dann sprechen wir ja
00:04:42.000 –> 00:04:45.000
an der Stelle schon mal häufig nicht von Spaß, also dass die Veränderung
00:04:45.000 –> 00:04:48.000
initiiert wird dadurch, dass der Leidensdruck groß genug ist.
00:04:48.000 –> 00:04:51.000
Das ist genau das Beispiel, wo es dann nicht darum geht,
00:04:51.000 –> 00:04:54.000
dass ich etwas mache, weil ich jetzt Spaß daran habe,
00:04:54.000 –> 00:04:59.000
sondern dass eben aus dieser zum Beispiel Unzufriedenheit herauszukommen
00:04:59.000 –> 00:05:02.000
oder was auch immer mich eben dazu bewegt,
00:05:02.000 –> 00:05:08.000
in die Bewegungen hineinzukommen, in die Veränderung zu initiieren.
00:05:08.000 –> 00:05:11.000
Und dann haben wir die andere Seite bei Veränderungen,
00:05:11.000 –> 00:05:14.000
und das ist dann eben die Seite mit der Freude.
00:05:14.000 –> 00:05:19.000
Das wäre dann dieses klassische Beispiel, ich bin zum Beispiel verliebt
00:05:19.000 –> 00:05:24.000
und dann kann mich keiner aufhalten, dann bin ich in der Lage,
00:05:24.000 –> 00:05:27.000
tatsächlich Berge zu versetzen etc.
00:05:27.000 –> 00:05:34.000
Und weil ich ganz viele verschiedene Gefühle und Emotionen
00:05:34.000 –> 00:05:38.000
in dem Zusammenhang habe, die dazu sozusagen beitragen,
00:05:38.000 –> 00:05:44.000
dass ich irgendwie gar das Gefühl habe, da ist überhaupt nichts,
00:05:44.000 –> 00:05:47.000
was mich irgendwie jetzt aufhalten könnte.
00:05:47.000 –> 00:05:50.000
Das Wie ist völlig wurscht, ich kriege das irgendwie hin.
00:05:50.000 –> 00:05:53.000
Und Hauptsache sozusagen, in Anführungsstrichen,
00:05:53.000 –> 00:05:56.000
dieses Gefühl wird ein Stück weit auch bedient.
00:05:56.000 –> 00:05:59.000
Und da ist man so ein Stück weit dann auch euphorisiert
00:05:59.000 –> 00:06:02.000
und hat dann auch Lust darauf, gewisse Dinge zu tun.
00:06:02.000 –> 00:06:05.000
Und genau das kann man natürlich auch auf andere Bereiche übertragen.
00:06:05.000 –> 00:06:08.000
Ja, und wir hatten ja auch schon darüber gesprochen,
00:06:08.000 –> 00:06:12.000
dass letztendlich ja verschiedene Aspekte zusammenkommen.
00:06:12.000 –> 00:06:16.000
Es ist letztendlich auch ein biochemischer Prozess,
00:06:16.000 –> 00:06:18.000
der im Hintergrund läuft.
00:06:18.000 –> 00:06:22.000
Da werden verschiedene Botenstoffe auch ausgeschüttet,
00:06:22.000 –> 00:06:27.000
die dazu führen, dass ich mich dann entweder freue
00:06:27.000 –> 00:06:30.000
und in die Bewegung komme, etwas zu tun.
00:06:30.000 –> 00:06:34.000
Oder auf der anderen Seite eben dieser Leidensdruck groß genug ist,
00:06:34.000 –> 00:06:37.000
dass ich hier in die Veränderung hineingehe.
00:06:37.000 –> 00:06:40.000
Aber zumindest auf jeden Fall, dass wir das auch nochmal festhalten,
00:06:40.000 –> 00:06:42.000
dass es letztendlich biochemische Botenstoffe sind,
00:06:42.000 –> 00:06:44.000
die im Hintergrund ausgeschüttet werden,
00:06:44.000 –> 00:06:48.000
die auch dazu führen, ob ich mich bewege oder nicht bewege.
00:06:48.000 –> 00:06:52.000
Letztendlich geht es im Grunde genommen um einen Antrieb zur Bewegung.
00:06:52.000 –> 00:06:55.000
Und wir hatten auch schon darüber gesprochen,
00:06:55.000 –> 00:07:01.000
dass unser Gehirn sich ja bei den verschiedenen Anreizen von außen
00:07:01.000 –> 00:07:05.000
immer auch Gedanken automatisch darüber macht.
00:07:05.000 –> 00:07:08.000
Also das sind zwei Fragestellungen, die wir sofort beantworten,
00:07:08.000 –> 00:07:11.000
innerhalb von Bruchteilen von Sekunden.
00:07:11.000 –> 00:07:14.000
Bedroht es meine Existenz, ist die erste Frage.
00:07:14.000 –> 00:07:17.000
Und die zweite Frage ist, was ist der Nutzen für mich daraus?
00:07:17.000 –> 00:07:18.000
Kenne ich einen?
00:07:18.000 –> 00:07:20.000
Und wenn es meine Existenz bedroht,
00:07:20.000 –> 00:07:24.000
dann komme ich sofort in eine entsprechende Aktion.
00:07:24.000 –> 00:07:27.000
Und die Aktion kann auch starre sein oder sowas.
00:07:27.000 –> 00:07:31.000
Aber wenn das nicht gegeben ist und die zweite Fragestellung,
00:07:31.000 –> 00:07:33.000
welchen Nutzen bringt mir das,
00:07:33.000 –> 00:07:35.000
dann komme ich tatsächlich auch nur in die Aktion,
00:07:35.000 –> 00:07:38.000
wenn ich einen Nutzen dahinter sehe.
00:07:38.000 –> 00:07:41.000
Wenn ich keinen Nutzen für mich erkennen kann,
00:07:41.000 –> 00:07:46.000
ja, dann wird es auch schwierig, hier in die Aktivität zu kommen
00:07:46.000 –> 00:07:50.000
oder von außen dann erkennbar auch ins Handeln.
00:07:50.000 –> 00:07:53.000
Interessant fand ich jetzt nochmal den Aspekt,
00:07:53.000 –> 00:07:56.000
den du auch angesprochen hast mit extrinsisch und intrinsisch.
00:07:56.000 –> 00:07:58.000
Hier vielleicht nochmal wirklich in der Unterscheidung
00:07:58.000 –> 00:08:00.000
auch nochmal der Hinweis,
00:08:00.000 –> 00:08:05.000
dass extrinsisch oder intrinsische Motivation,
00:08:05.000 –> 00:08:08.000
ich weiß, dass das in sehr vielen Lehrbüchern aufgegriffen wird
00:08:08.000 –> 00:08:13.000
und sehr selbstverständlich auch gelehrt wird an verschiedensten Stellen.
00:08:13.000 –> 00:08:18.000
Die Hirnforschung weist hier ganz explizit und ausdrücklich darauf hin,
00:08:18.000 –> 00:08:22.000
dass unser Gehirn diese Unterscheidung eigentlich nicht kennt.
00:08:22.000 –> 00:08:26.000
Wir können natürlich diese Unterscheidung aufmachen im Sinne von,
00:08:26.000 –> 00:08:29.000
ja, ist es denn etwas, was ich mir jetzt selbst vornehme,
00:08:29.000 –> 00:08:32.000
sozusagen von innen heraus, in Anführungsstrichen,
00:08:32.000 –> 00:08:35.000
oder ist es etwas, was sozusagen von außen heraus,
00:08:35.000 –> 00:08:38.000
also nehmen wir mal so ein Beispiel wie,
00:08:38.000 –> 00:08:41.000
wir sind im Unterricht oder es ist eine Weiterbildung,
00:08:41.000 –> 00:08:43.000
Fortbildung oder Sonstiges,
00:08:43.000 –> 00:08:46.000
wie aktiviere ich da jetzt letztendlich auch
00:08:46.000 –> 00:08:49.000
und motiviere ich auch die Teilnehmer?
00:08:49.000 –> 00:08:52.000
Also ist das Initial sozusagen von außen gesetzt,
00:08:52.000 –> 00:08:57.000
bewusst gesteuert, sodass ich ein Handeln
00:08:57.000 –> 00:08:59.000
oder eine Bewegung auslösen möchte?
00:08:59.000 –> 00:09:03.000
So in diese Klassifizierung könnten wir dann extern und intern unterscheiden,
00:09:03.000 –> 00:09:06.000
wobei für unser Gehirn ist das völlig irrelevant,
00:09:06.000 –> 00:09:09.000
ob das von außen kommt oder ob das von innen,
00:09:09.000 –> 00:09:12.000
ob ich mir das selbst jetzt vorgenommen habe oder sowas,
00:09:12.000 –> 00:09:16.000
sondern letztendlich spielen sich immer die gleichen Muster ab.
00:09:16.000 –> 00:09:20.000
Das sind im Grunde genommen die zwei wesentlichen Fragestellungen,
00:09:20.000 –> 00:09:22.000
mit denen sich unser Gehirn beschäftigt,
00:09:22.000 –> 00:09:25.000
weil es möchte keine unnötige Energie aufwenden.
00:09:25.000 –> 00:09:28.000
Und wenn ich dann eben beispielsweise Nutzen erkennen kann,
00:09:28.000 –> 00:09:31.000
dann werde ich aktiv und da unterscheidet das Gehirn nicht danach,
00:09:31.000 –> 00:09:34.000
ob das jetzt ein Initial ist, was von außen gesetzt ist
00:09:34.000 –> 00:09:37.000
oder ob ich mir das selbst vorgenommen habe,
00:09:37.000 –> 00:09:41.000
dann vielleicht noch mal als Erkenntnis aus der Hirnforschung
00:09:41.000 –> 00:09:44.000
das noch mal aufzugreifen in Bezug auf die Begrifflichkeiten.
00:09:44.000 –> 00:09:48.000
Ja, das sind mal so die ersten Aspekte, die ich auch noch mit reingeben möchte.
00:09:48.000 –> 00:09:51.000
Magst du hier noch mal mit anschließen, lieber Marc?
00:09:51.000 –> 00:09:54.000
Und dann will auch Jürgen noch mal mit andocken.
00:09:54.000 –> 00:09:58.000
Ja, ich würde, jeder von uns hat Kinder oder kennt Leute mit Kindern
00:09:58.000 –> 00:10:01.000
und dann spielt ja Motivation auch eine ganz große Rolle.
00:10:01.000 –> 00:10:03.000
Und dann fällt mir immer ein,
00:10:03.000 –> 00:10:06.000
manchmal müssen Dinge einfach getan werden.
00:10:06.000 –> 00:10:08.000
Ich meine, Kinder machen ja vieles aus Spaß,
00:10:08.000 –> 00:10:10.000
aber wir Menschen, wir haben unheimlich viele Aufgaben
00:10:10.000 –> 00:10:12.000
und es kann nicht nur alles Spaß machen.
00:10:12.000 –> 00:10:15.000
Ich denke dann an so Dinge wie Müll runterbringen und, und, und.
00:10:15.000 –> 00:10:18.000
Oder wenn man den Kindern sagt, ihr sollt Zähne putzen.
00:10:18.000 –> 00:10:22.000
Und ob die dann wissen oder in dem Alter schon verstehen,
00:10:22.000 –> 00:10:25.000
was das nicht handelt, für Konsequenzen hat,
00:10:25.000 –> 00:10:27.000
das ist wahrscheinlich schwierig.
00:10:27.000 –> 00:10:29.000
Und das wird wahrscheinlich auch in Unternehmen so sein,
00:10:29.000 –> 00:10:32.000
dass man dann immer erklären muss, warum ist das gut?
00:10:32.000 –> 00:10:35.000
Was passiert, wenn wir das nicht machen?
00:10:35.000 –> 00:10:37.000
Und Motivation bedeutet für mich nicht,
00:10:37.000 –> 00:10:39.000
immer den großen Spaßauslöser zu erreichen,
00:10:39.000 –> 00:10:41.000
dass alle nur noch singen und tanzen und grinsen,
00:10:41.000 –> 00:10:44.000
durchs Gesicht durch die Gegend laufen und sagen,
00:10:44.000 –> 00:10:45.000
ach, ich freue mich jetzt.
00:10:45.000 –> 00:10:48.000
Die Kinder freuen sich, dass sie jetzt um sieben ins Bett müssen.
00:10:48.000 –> 00:10:50.000
Oder freuen sie jetzt, dass sie Hausaufgaben machen müssen.
00:10:50.000 –> 00:10:52.000
Oder der Mann freut sich, dass er den Müll runterbringen kann.
00:10:52.000 –> 00:10:54.000
Und das sind, wie gesagt, ich wiederhole noch mal,
00:10:54.000 –> 00:10:58.000
viele Dinge, die wir erledigen müssen und die wir erledigen,
00:10:58.000 –> 00:11:01.000
die wir einfach erledigen, einfach aus dem Selbstverständnis heraus,
00:11:01.000 –> 00:11:04.000
was das für Konsequenzen hat, wenn wir es eben nicht machen.
00:11:04.000 –> 00:11:09.000
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.
00:11:09.000 –> 00:11:13.000
Und dann können wir an der Stelle auch gerne Jürgen noch mit einbinden
00:11:13.000 –> 00:11:16.000
und mal schauen, welche weiteren Ergänzungen noch mit dazu kommen.
00:11:16.000 –> 00:11:19.000
Einen wunderschönen guten Morgen, lieber Jürgen.
00:11:19.000 –> 00:11:23.000
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Yasemin.
00:11:23.000 –> 00:11:26.000
Hallo, Marc und alle anderen im Raum.
00:11:26.000 –> 00:11:28.000
Entschuldigung.
00:11:30.000 –> 00:11:35.000
Ja, Thema Handeln und Motivation.
00:11:35.000 –> 00:11:39.000
Und in der Hinsicht, mein Trigger,
00:11:39.000 –> 00:11:44.000
neben den unterschiedlichen Definitionen,
00:11:44.000 –> 00:11:48.000
die es ja gibt für Motivation,
00:11:48.000 –> 00:11:55.000
habe ich versucht, mich sehr eng an diesem Raumtitel zu halten,
00:11:55.000 –> 00:12:02.000
nämlich die Ursächlichen Verknüpfung mit dem Handeln.
00:12:02.000 –> 00:12:06.000
Und da sind für mich zwei Fragen aufgepoppt,
00:12:06.000 –> 00:12:09.000
die ich mal in den Raum stellen möchte.
00:12:09.000 –> 00:12:14.000
Und zwar ist es ja gelebtes Leben,
00:12:14.000 –> 00:12:17.000
dass wir oft etwas wollen,
00:12:17.000 –> 00:12:21.000
Klammer auf, motiviert sind, etwas zu tun,
00:12:21.000 –> 00:12:24.000
also ein Motiv haben, eine Zielvorstellung.
00:12:24.000 –> 00:12:28.000
Aber wir kommen nicht ins Handeln,
00:12:28.000 –> 00:12:31.000
weil ganz bestimmte Hinderungsgründe,
00:12:31.000 –> 00:12:36.000
ganz bestimmte Umstände es im Moment nicht möglich machen.
00:12:36.000 –> 00:12:41.000
Oder dieses Handeln einfach eine Zukunftsabsicht ist,
00:12:41.000 –> 00:12:43.000
die in der Ferne liegt.
00:12:43.000 –> 00:12:47.000
Ein anderes Handeln wäre, dass ich sage,
00:12:47.000 –> 00:12:50.000
ich bin jetzt motiviert, diese Vokabeln zu lernen,
00:12:50.000 –> 00:12:54.000
hier liegt ein Vokabelbuch und jetzt fange ich an zu lernen.
00:12:54.000 –> 00:12:57.000
Also unmittelbar auf die Motivation,
00:12:57.000 –> 00:13:01.000
der Feststellung der Motivation, dass ich ins Handeln komme.
00:13:01.000 –> 00:13:04.000
Der Hintergrund, weswegen ich das sage,
00:13:04.000 –> 00:13:07.000
ist ja auch etwas, was uns auch oft,
00:13:07.000 –> 00:13:10.000
in Anführungsstrichen hoffentlich,
00:13:10.000 –> 00:13:13.000
als Problem oder Herausforderung trifft,
00:13:13.000 –> 00:13:16.000
dass ich sage, ich bin motiviert,
00:13:16.000 –> 00:13:19.000
jetzt diese Vokabeln zu lernen.
00:13:19.000 –> 00:13:22.000
Der zweite Punkt ist allerdings,
00:13:22.000 –> 00:13:25.000
wie bleibe ich denn motiviert,
00:13:25.000 –> 00:13:30.000
auch morgen noch diese Vokabeln zu lernen.
00:13:30.000 –> 00:13:35.000
Und schlussendlich ist die eigentliche Quintessenz
00:13:35.000 –> 00:13:38.000
meiner Ausführung, dass ich sage,
00:13:38.000 –> 00:13:43.000
ich denke, dass sich wesentlich Motivation unterscheidet
00:13:43.000 –> 00:13:47.000
unter dem Aspekt, es ist ein Zustand,
00:13:47.000 –> 00:13:50.000
den ich momentan empfinde,
00:13:50.000 –> 00:13:54.000
etwas zu tun, Ziele zu erreichen
00:13:54.000 –> 00:13:57.000
oder Bedürfnisse zu befriedigen.
00:13:57.000 –> 00:14:02.000
Es ist aber auch eine,
00:14:02.000 –> 00:14:05.000
wie soll ich das jetzt unverfänglich sagen,
00:14:05.000 –> 00:14:08.000
es ist eine Art Verhaltensdirektive,
00:14:08.000 –> 00:14:11.000
im Grunde genommen eigentlich ein Prozess,
00:14:11.000 –> 00:14:16.000
der sicherstellt, dass ich auch zu diesen Zielen komme.
00:14:16.000 –> 00:14:21.000
Das heißt, und jetzt komme ich zum Schluss,
00:14:21.000 –> 00:14:26.000
das heißt, für mich ist Motivation sowohl ein
00:14:26.000 –> 00:14:31.000
augenblicklicher, ein momentaner Zustand,
00:14:31.000 –> 00:14:35.000
den ich unter Umständen feststellen kann,
00:14:35.000 –> 00:14:38.000
den andere feststellen können an mir,
00:14:38.000 –> 00:14:42.000
dass ich mit Lust und Freude an meine Arbeit gehe,
00:14:42.000 –> 00:14:49.000
es ist aber auch etwas, was ein ganz bestimmtes Zielverhalten,
00:14:49.000 –> 00:14:52.000
jetzt nenne ich mal das Wort Verhalten,
00:14:52.000 –> 00:14:55.000
ein Zielverhalten in uns begründet,
00:14:55.000 –> 00:14:59.000
nämlich an einer Sache dran zu bleiben.
00:14:59.000 –> 00:15:04.000
Im Grunde genommen das Thema einerseits die Richtung,
00:15:04.000 –> 00:15:09.000
wo will ich hin, und andererseits aber auch die Persistenz,
00:15:09.000 –> 00:15:14.000
dieses Ausdauerhafte, dieses dranbleiben wollen,
00:15:14.000 –> 00:15:17.000
das auf jeden Fall zum Ziel kommen wollen,
00:15:17.000 –> 00:15:21.000
das sind für mich zwei unterschiedliche,
00:15:21.000 –> 00:15:25.000
in Anführungsstrichen, Arten der Motivation.
00:15:25.000 –> 00:15:28.000
Ich weiß, dass man sich jetzt darüber streiten kann,
00:15:28.000 –> 00:15:33.000
aber zwei unterschiedliche Ausdrucksformen der Motivation.
00:15:33.000 –> 00:15:37.000
Wohlbewusst in Verbindung mit dem Handeln,
00:15:37.000 –> 00:15:39.000
nicht mit dem Denken.
00:15:39.000 –> 00:15:42.000
Vielen Dank fürs Zuhören.
00:15:42.000 –> 00:15:45.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.
00:15:45.000 –> 00:15:47.000
Marc, magst du hier mal andocken?
00:15:47.000 –> 00:15:52.000
Ja, lieber Jürgen, danke für deinen Beitrag mit Handeln,
00:15:52.000 –> 00:15:55.000
und ich sage jetzt etwas Provokatives,
00:15:55.000 –> 00:15:57.000
weil ich mir diese wirklich brutale,
00:15:57.000 –> 00:16:00.000
ich sage es wirklich brutale Frage oft selber stelle,
00:16:00.000 –> 00:16:02.000
und wenn ich dann in mich gehe,
00:16:02.000 –> 00:16:05.000
die Frage immer nur mit Nein beantworte,
00:16:05.000 –> 00:16:08.000
weil du hast es angesprochen, lieber Jürgen,
00:16:08.000 –> 00:16:11.000
dass Motivation was auch mit Handeln zu tun hat,
00:16:11.000 –> 00:16:14.000
und wenn ich feststelle, dass es Bereiche gibt,
00:16:14.000 –> 00:16:17.000
sei es beruflich oder privat oder sonstige Dinge in meinem Leben,
00:16:17.000 –> 00:16:20.000
oder auch, wir haben ja oft schon mal das Thema Arzt,
00:16:20.000 –> 00:16:22.000
dass ich nicht ins Handeln komme,
00:16:22.000 –> 00:16:25.000
dann gibt es für mich nur eine einzige Antwort,
00:16:25.000 –> 00:16:27.000
und die ist sehr, sehr schmerzhaft,
00:16:27.000 –> 00:16:29.000
aber sie ist für mich dann die Wahrheit.
00:16:29.000 –> 00:16:31.000
Es ist mir einfach nicht wichtig genug,
00:16:31.000 –> 00:16:34.000
und da brauche ich keine Motivation und nichts,
00:16:34.000 –> 00:16:37.000
sondern die brutale Frage, ist dir das wichtig genug,
00:16:37.000 –> 00:16:40.000
und wenn ich es nicht mache, ist es mir nicht wichtig genug.
00:16:40.000 –> 00:16:42.000
Und dafür kann man jetzt natürlich Gründe finden,
00:16:42.000 –> 00:16:45.000
dann findet man immer so diese Legitimation, etwas nicht zu tun,
00:16:45.000 –> 00:16:48.000
für mich hat Motivation sehr viel mit Gefühlen zu tun,
00:16:48.000 –> 00:16:51.000
und wir sind alle ganz toll drin in unserem Gehirn,
00:16:51.000 –> 00:16:54.000
Sachen für uns zu rechtfertigen, warum wir etwas nicht tun,
00:16:54.000 –> 00:16:56.000
das kann die Angst sein, was kommt,
00:16:56.000 –> 00:16:59.000
die Angst vor Unbekannten und der Energieaufwand und, und, und,
00:16:59.000 –> 00:17:01.000
aber die brutalste Frage, wenn ich alles streiche,
00:17:01.000 –> 00:17:04.000
bleibt nur eine Frage übrig, ist es mir wichtig genug?
00:17:04.000 –> 00:17:11.000
Ja, lass mich nochmal dieses, es ist mir wichtig genug
00:17:11.000 –> 00:17:14.000
oder nicht wichtig genug, da sind wir im Grunde genommen,
00:17:14.000 –> 00:17:16.000
es ist eine Umformulierung des Nutzens,
00:17:16.000 –> 00:17:18.000
also wir sind wieder an diesem Punkt,
00:17:18.000 –> 00:17:22.000
unser Gehirn stellt sich zwei Fragen, also was bringt mir das?
00:17:22.000 –> 00:17:27.000
Und, und ist das Ziel an der Stelle, was ich erreichen möchte,
00:17:27.000 –> 00:17:29.000
attraktiv genug?
00:17:29.000 –> 00:17:33.000
Also wenn wir jetzt mal zum Beispiel an die Smart-Formel denken,
00:17:33.000 –> 00:17:35.000
da geht es ja auch um die Attraktivität des Ziels,
00:17:35.000 –> 00:17:38.000
das wird deswegen überprüft, um zu gucken,
00:17:38.000 –> 00:17:41.000
ob das denn wirklich attraktiv für mich ist,
00:17:41.000 –> 00:17:43.000
weil sonst laufe ich gar nicht erst los,
00:17:43.000 –> 00:17:45.000
das, das vielleicht an der Stelle nochmal.
00:17:45.000 –> 00:17:49.000
Die Frage ist aber, gibt es denn vielleicht auch Dinge,
00:17:49.000 –> 00:17:55.000
die mir wichtig sind, wo ich den Nutzen im Grunde genommen sehe,
00:17:55.000 –> 00:17:57.000
auch die Attraktivität an der Stelle,
00:17:57.000 –> 00:18:00.000
also welchen Begriff auch immer wir jetzt verwenden,
00:18:00.000 –> 00:18:02.000
und dass ich trotzdem nicht ins Handeln komme?
00:18:02.000 –> 00:18:06.000
Und wenn ja, was sind dann da die Beweg- oder Nicht-Beweg-Gründe
00:18:06.000 –> 00:18:08.000
sozusagen in dem Fall?
00:18:08.000 –> 00:18:10.000
Mag da nochmal jemand andocken?
00:18:10.000 –> 00:18:16.000
Ja, das nehme ich gerne auf, und zwar aus einem,
00:18:16.000 –> 00:18:19.000
aus einem, aus einem Erfahrungsumfeld,
00:18:19.000 –> 00:18:22.000
aus dem sportlichen Bereich heraus.
00:18:22.000 –> 00:18:29.000
Das ist meines Erachtens eine totale körperliche Erschöpfung zum Beispiel.
00:18:29.000 –> 00:18:32.000
In dem Moment, wo meine Ressourcen,
00:18:32.000 –> 00:18:36.000
meine physischen Ressourcen erschöpft sind,
00:18:36.000 –> 00:18:41.000
und ich, ich sage es jetzt mal so,
00:18:41.000 –> 00:18:43.000
ich einfach keine Kraft mehr habe,
00:18:43.000 –> 00:18:47.000
dann kann ich motiviert sein, ihr Leben, wie ich will,
00:18:47.000 –> 00:18:52.000
aber ich schaffe es einfach nicht mehr.
00:18:52.000 –> 00:18:57.000
Und das ist für mich eine der Facetten der Fragen,
00:18:57.000 –> 00:19:01.000
die ich noch hätte, oder einer der Fragen, die ich noch hätte,
00:19:01.000 –> 00:19:06.000
so ein Klassiker für mich, oder aus meiner, aus meiner Vorgehensweise,
00:19:06.000 –> 00:19:10.000
dass ich sage, gibt es eigentlich ein motivationsloses Handeln?
00:19:10.000 –> 00:19:16.000
Kann ich eigentlich handeln, ohne ein Motiv, eine Motivation zu haben?
00:19:16.000 –> 00:19:23.000
Und umgekehrt, gibt es Positionen, wo ich motiviert bin,
00:19:23.000 –> 00:19:27.000
aber, und wie du es sagtest, formuliertest, lieber Marc,
00:19:27.000 –> 00:19:33.000
ich komme nicht ins Handeln, du hast es verbunden mit dem Willen,
00:19:33.000 –> 00:19:37.000
ich will nicht, da sehe ich eine ganz,
00:19:37.000 –> 00:19:40.000
da sehe ich eine etwas andere Verbindung zur Motivation,
00:19:40.000 –> 00:19:44.000
aber genau, das ist der Punkt, dass ich sage, ja,
00:19:44.000 –> 00:19:48.000
ich kann motiviert sein bis zur Halskrause,
00:19:48.000 –> 00:19:53.000
aber, ich habe jetzt das Beispiel herangezogen,
00:19:53.000 –> 00:19:59.000
die körperliche Erschöpfung, diese körperliche Erschöpfung kann zum Beispiel auch sein,
00:19:59.000 –> 00:20:03.000
dass ich gesundheitliche Probleme habe, dass ich auseinander bin,
00:20:03.000 –> 00:20:07.000
summa summarum, dass ich körperlich auseinander bin,
00:20:07.000 –> 00:20:11.000
dieser Motivation zu folgen.
00:20:11.000 –> 00:20:15.000
Und dann möchte ich noch einen zweiten Punkt einwerfen,
00:20:15.000 –> 00:20:18.000
auch aus dem gelebten Leben, etwas aus meinem,
00:20:18.000 –> 00:20:24.000
was ein Motivationskiller ist, das sind negative Emotionen,
00:20:24.000 –> 00:20:29.000
negative Gefühle, sage ich jetzt eher mal,
00:20:29.000 –> 00:20:32.000
ich mache ja einen Unterschied zwischen Emotion und Gefühl,
00:20:32.000 –> 00:20:38.000
negative Gefühle, die mich im Moment, tja, verzerren,
00:20:38.000 –> 00:20:42.000
die als unconscious bias in mir arbeiten,
00:20:42.000 –> 00:20:46.000
die im Grunde genommen eine positive Motivation abtöten.
00:20:46.000 –> 00:20:50.000
Das sind für mich so diese zwei Facetten
00:20:50.000 –> 00:20:54.000
und mir versucht der Antwort auf deine Frage, liebe Yasemin. Vielen Dank.
00:20:54.000 –> 00:20:58.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank,
00:20:58.000 –> 00:21:00.000
dann lasst uns an der Stelle gerne Layla noch mit einbinden
00:21:00.000 –> 00:21:03.000
und dann können wir gerne auch wieder Querbezüge herstellen.
00:21:03.000 –> 00:21:06.000
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Layla, was sagst du denn zum Thema?
00:21:06.000 –> 00:21:09.000
Einen wunderschönen guten Morgen, ich sage dazu,
00:21:09.000 –> 00:21:15.000
es ist ein sehr schönes Thema, ich bin, ja, wie soll ich das sagen,
00:21:15.000 –> 00:21:18.000
also ich bin da nicht hin und her gerissen,
00:21:18.000 –> 00:21:23.000
sondern ich verstehe ihn mag, weil er prinzipiell die Literatur
00:21:23.000 –> 00:21:29.000
ja eigentlich nur zitiert und ganz oft solche Sprüche,
00:21:29.000 –> 00:21:32.000
die ich ja auch kenne, ich kann nicht wohnen,
00:21:32.000 –> 00:21:35.000
ich wohne ganz oft in der Ich-will-nicht-Straße,
00:21:35.000 –> 00:21:38.000
solche Dinge, das sagen Lehrer auch immer sehr gerne.
00:21:38.000 –> 00:21:41.000
Ich mag den Spruch ehrlich gesagt auch,
00:21:41.000 –> 00:21:43.000
und es kann auch sein, dass das stimmt,
00:21:43.000 –> 00:21:46.000
es kann aber auch genauso gut sein, wie Jürgen das gesagt hat
00:21:46.000 –> 00:21:49.000
und ich versuchte immer lösungsorientiert ranzugehen.
00:21:49.000 –> 00:21:53.000
Also die Frage ist nicht, wenn so etwas so ist,
00:21:53.000 –> 00:21:58.000
weil wenn ich da so rangehe, wie der Marc das jetzt erklärt hat,
00:21:58.000 –> 00:22:00.000
was ja auch sehr sinnig ist eigentlich,
00:22:00.000 –> 00:22:03.000
dann will ich es wahrscheinlich noch nicht wirklich genug,
00:22:03.000 –> 00:22:06.000
wenn ich dich richtig paraphrasiere,
00:22:06.000 –> 00:22:08.000
und dann muss ich aber für mich überlegen,
00:22:08.000 –> 00:22:11.000
ist das denn wichtig, dieses Ich-will-nicht,
00:22:11.000 –> 00:22:13.000
weil das ist so ein Millionärs-Mindset,
00:22:13.000 –> 00:22:15.000
man steht noch nicht genug an der Wand,
00:22:15.000 –> 00:22:18.000
dann willst du es doch nicht intensiv genug.
00:22:18.000 –> 00:22:22.000
Ja, no excuses, das geht so ein bisschen in diese Richtung,
00:22:22.000 –> 00:22:26.000
und ich verstehe das, es macht dem Leser und dem Rezipienten
00:22:26.000 –> 00:22:28.000
aber ein unheimlich schlechtes Gewissen.
00:22:28.000 –> 00:22:31.000
Lösungsorientiert ist ja auch zu sagen,
00:22:31.000 –> 00:22:33.000
okay, aber was hat denn nicht funktioniert?
00:22:33.000 –> 00:22:35.000
Das kann ja sein, ich war mega motiviert,
00:22:35.000 –> 00:22:37.000
das kann sein, ich habe mich megamäßig angestrengt,
00:22:37.000 –> 00:22:39.000
und es hat trotzdem nicht funktioniert.
00:22:39.000 –> 00:22:41.000
Und wenn ich mich dann hinsetze und denke,
00:22:41.000 –> 00:22:42.000
dann will ich es noch nicht genug,
00:22:42.000 –> 00:22:44.000
dann habe ich mich noch nicht genug angestrengt,
00:22:44.000 –> 00:22:46.000
dann weiß ich nicht, ob das so sinnig ist.
00:22:46.000 –> 00:22:50.000
Also weil ich überlege dann immer, wie weit mich das bringt,
00:22:50.000 –> 00:22:52.000
und ich habe mir dann überlegt,
00:22:52.000 –> 00:22:55.000
nee, aber das und das hat trotzdem nicht funktioniert,
00:22:55.000 –> 00:22:57.000
dann muss ich anscheinend den Ablauf verändern.
00:22:57.000 –> 00:23:00.000
Und wenn ich dann so sehr in dieses schlechte Gewissen gehe,
00:23:00.000 –> 00:23:04.000
und vielleicht geht es da auch nur mir so,
00:23:04.000 –> 00:23:06.000
und mir dann denkt, dann will ich es nicht genug,
00:23:06.000 –> 00:23:08.000
ich stehe nicht genug an der Wand,
00:23:08.000 –> 00:23:10.000
ich bin nicht im 5 Uhr morgens Club,
00:23:10.000 –> 00:23:12.000
ich bin heute Morgen nicht um 5 Uhr aufgestanden
00:23:12.000 –> 00:23:14.000
und habe mein Mindset überprüft,
00:23:14.000 –> 00:23:16.000
versteht ihr, wie ich das meine?
00:23:16.000 –> 00:23:18.000
Dann könnte das in diese Richtung gehen.
00:23:18.000 –> 00:23:21.000
Danke fürs Zuhören, ich bin gespannt, was ihr dazu sagt.
00:23:21.000 –> 00:23:25.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.
00:23:25.000 –> 00:23:27.000
Und da haben wir ja im Grunde genommen,
00:23:27.000 –> 00:23:30.000
ich glaube, das wurde ja am Rande schon mal kurz so angesprochen,
00:23:30.000 –> 00:23:33.000
so nach dem Motto, auch die Motivationsgurus,
00:23:33.000 –> 00:23:37.000
die wir hier jetzt dann so am Rande auch mit drin haben.
00:23:37.000 –> 00:23:42.000
Und ja, letztendlich ist es relativ komplex,
00:23:42.000 –> 00:23:45.000
weil es unfassbar viele verschiedene Einflussfaktoren
00:23:45.000 –> 00:23:48.000
letztendlich sind, die hier auch zusammenkommen können,
00:23:48.000 –> 00:23:50.000
und die unterschiedlichen Faktoren sich eben auch
00:23:50.000 –> 00:23:53.000
im Zusammenspiel auswirken.
00:23:53.000 –> 00:23:56.000
Und wir aus verschiedenen Perspektiven gucken können.
00:23:56.000 –> 00:23:58.000
Also vielleicht noch ein weiterer Impuls,
00:23:58.000 –> 00:24:00.000
um den auch noch mit aufzugreifen,
00:24:00.000 –> 00:24:04.000
ist, dass im Kontext der Motivation beispielsweise
00:24:04.000 –> 00:24:08.000
auch die Erwartungshaltung, also auch die Belohnungserwartung,
00:24:08.000 –> 00:24:10.000
eine Rolle spielt.
00:24:10.000 –> 00:24:13.000
Also das heißt, wie ist das denn eigentlich?
00:24:13.000 –> 00:24:15.000
Ich habe eine bestimmte Erwartung,
00:24:15.000 –> 00:24:17.000
also ich habe mir zum Beispiel was vorgenommen,
00:24:17.000 –> 00:24:19.000
bin ich denn der Auffassung,
00:24:19.000 –> 00:24:21.000
dass ich das tatsächlich auch erreichen kann?
00:24:21.000 –> 00:24:23.000
Glaube ich daran?
00:24:23.000 –> 00:24:25.000
Da sind wir ganz schnell bei den Glaubenssätzen zum Beispiel.
00:24:25.000 –> 00:24:27.000
Also halte ich es für realistisch,
00:24:27.000 –> 00:24:29.000
dieses Ziel auch zu erreichen?
00:24:29.000 –> 00:24:33.000
Das heißt, da docken wir direkt an den Glaubenssätzen an.
00:24:33.000 –> 00:24:39.000
Dann, Belohnung bedeutet, was ist denn sozusagen das,
00:24:39.000 –> 00:24:43.000
was mich dann erwartet, wenn ich das erreicht habe?
00:24:43.000 –> 00:24:47.000
Und da ist es so, dass zum Beispiel auch so was wie,
00:24:47.000 –> 00:24:50.000
wenn ein Gewöhnungsfaktor dahinter ist,
00:24:50.000 –> 00:24:53.000
nehmen wir mal die Obstkörbe oder so bei Unternehmen,
00:24:53.000 –> 00:24:57.000
da ist keine Belohnung mehr da, in Anführungsstrichen,
00:24:57.000 –> 00:24:59.000
weil es ist nicht überraschend,
00:24:59.000 –> 00:25:01.000
sondern es wird zur Selbstverständlichkeit.
00:25:01.000 –> 00:25:04.000
In dem Moment, wo gewisse Dinge in einen Rahmen gesetzt werden,
00:25:04.000 –> 00:25:08.000
wo das zur Normalität wird, in Anführungsstrichen,
00:25:08.000 –> 00:25:13.000
dann ist in Bezug auf die Belohnung keine Überraschung da
00:25:13.000 –> 00:25:17.000
und deswegen wirkt das nicht in gleichem Maße,
00:25:17.000 –> 00:25:21.000
wie wenn ich vielleicht einmal im Jahr, ohne es anzukündigen,
00:25:21.000 –> 00:25:24.000
einfach mal überraschenderweise Obst mitbringen würde.
00:25:24.000 –> 00:25:27.000
Da freuen sich wahrscheinlich die Mitarbeiter viel mehr.
00:25:27.000 –> 00:25:30.000
Und dementsprechend wird auch hier die Motivation
00:25:30.000 –> 00:25:34.000
noch mal ganz anders angekurbelt, in dem Moment zumindest.
00:25:34.000 –> 00:25:37.000
Und hier gibt es ganz verschiedene Komponenten sozusagen,
00:25:37.000 –> 00:25:41.000
die letztendlich auch eine Auswirkung haben.
00:25:41.000 –> 00:25:45.000
Und es ist eben auch nicht damit getan,
00:25:45.000 –> 00:25:48.000
du hast es gerade gesagt, liebe Layla,
00:25:48.000 –> 00:25:52.000
dieses, ja, wenn du das halt, obwohl du es eigentlich willst,
00:25:52.000 –> 00:25:54.000
angeblich trotzdem nicht umsetzt,
00:25:54.000 –> 00:25:56.000
dann stehst du nicht an der Wand genug
00:25:56.000 –> 00:25:59.000
oder sonst irgendwelche Sprüche, die man hier klopfen kann,
00:25:59.000 –> 00:26:03.000
das ist zwar nett, aber hier können ja ganz verschiedene Aspekte
00:26:03.000 –> 00:26:05.000
eben auch eine Rolle spielen.
00:26:05.000 –> 00:26:07.000
Wir können hier auch auf Aspekte gucken,
00:26:07.000 –> 00:26:09.000
wie die inneren Anteile,
00:26:09.000 –> 00:26:12.000
wir haben ja auch schon über das innere Team gesprochen,
00:26:12.000 –> 00:26:14.000
oder habe ich es vielleicht,
00:26:14.000 –> 00:26:17.000
dann sind wir dann in diesem gesellschaftlichen Kontext,
00:26:17.000 –> 00:26:20.000
in dem, was ich vielleicht auch von außen übernommen habe.
00:26:20.000 –> 00:26:23.000
Es gibt ja vielleicht auch gesellschaftliche Dinge,
00:26:23.000 –> 00:26:27.000
gerade wenn wir uns so etwas angucken wie Abnehmen oder so etwas.
00:26:27.000 –> 00:26:29.000
Vielleicht will ich gar nicht abnehmen,
00:26:29.000 –> 00:26:32.000
sondern fühle mich nur unwohl, weil ich mich durch das Außen
00:26:32.000 –> 00:26:35.000
sozusagen in ein Unwohlsein hineingetrieben werde,
00:26:35.000 –> 00:26:38.000
aber an für sich per se selbst gar nicht abnehmen möchte
00:26:38.000 –> 00:26:41.000
und das gar nicht als attraktives Ziel für mich erachte.
00:26:41.000 –> 00:26:43.000
Dann fühle ich mich vielleicht schlecht
00:26:43.000 –> 00:26:46.000
und versuche immer wieder eine Diät zu starten,
00:26:46.000 –> 00:26:49.000
die Ernährung umzustellen oder Sonstiges,
00:26:49.000 –> 00:26:52.000
bin aber dann kurz später wieder an dem Moment,
00:26:52.000 –> 00:26:55.000
wo ich wieder scheitere und dann in den Kreislauf reinkomme,
00:26:55.000 –> 00:26:57.000
dass ich mich wieder schlecht fühle und so weiter.
00:26:57.000 –> 00:27:01.000
Bei den inneren Anteilen, da hatten wir darüber gesprochen,
00:27:01.000 –> 00:27:03.000
das innere Team beispielsweise,
00:27:03.000 –> 00:27:06.000
es ist egal, welches Modell wir nehmen,
00:27:06.000 –> 00:27:09.000
dass es sozusagen Anteile in uns gibt,
00:27:09.000 –> 00:27:12.000
die sozusagen im Konflikt zueinander stehen.
00:27:12.000 –> 00:27:15.000
Das kann sein, dass der eine das bejubelt, was mein Vorhaben
00:27:15.000 –> 00:27:18.000
und tatsächlich das Motiv dann an der Stelle gegeben ist
00:27:18.000 –> 00:27:22.000
und ein anderer Anteil in mir aber vielleicht Schmerzerfahrungen,
00:27:22.000 –> 00:27:25.000
schlechte Erfahrungen gemacht hat, damit beschäftigt ist,
00:27:25.000 –> 00:27:28.000
sozusagen mich auch zu beschützen oder beschützen zu wollen
00:27:28.000 –> 00:27:32.000
und deswegen hier immer wieder auch Zweifel zum Beispiel mit reinbringt
00:27:32.000 –> 00:27:34.000
oder immer wieder Anteile aufzeigt,
00:27:34.000 –> 00:27:38.000
die für mich vielleicht in dem Moment doch attraktiver zu sein sind.
00:27:38.000 –> 00:27:42.000
Sieht schon, wie komplex diese Thematik ist,
00:27:42.000 –> 00:27:46.000
warum das eben dann häufig auch dazu führt,
00:27:46.000 –> 00:27:49.000
dass man, wenn man in der Situation selbst ist
00:27:49.000 –> 00:27:52.000
und dann merkt, dass man nicht vorankommt,
00:27:52.000 –> 00:27:56.000
ist auch tatsächlich an vielen Stellen erstmal im Grunde genommen
00:27:56.000 –> 00:28:00.000
für sich selbst auch eine Art Reflexion und Analysebedarf,
00:28:00.000 –> 00:28:05.000
um überhaupt erstmal zu gucken, was genau findet da denn eigentlich statt?
00:28:05.000 –> 00:28:08.000
Was passiert denn da?
00:28:08.000 –> 00:28:12.000
Ist tatsächlich mein Anreiz nicht groß genug gesetzt?
00:28:12.000 –> 00:28:15.000
Oder will ich es vielleicht nicht wirklich?
00:28:15.000 –> 00:28:17.000
Ist es etwas, was ich von außen übernommen habe?
00:28:17.000 –> 00:28:20.000
Habe ich innere Anteile, die hier im Konflikt zueinander stehen?
00:28:20.000 –> 00:28:23.000
Also hier können unterschiedliche Einflüsse nämlich letztendlich
00:28:23.000 –> 00:28:27.000
eine Rolle spielen, die sich in der Wirkung zeigen,
00:28:27.000 –> 00:28:29.000
ob ich ins Handeln komme oder nicht.
00:28:29.000 –> 00:28:32.000
Und ich finde auch die Fragestellung von Jürgen wunderbar,
00:28:32.000 –> 00:28:34.000
dieses, wie ist das eigentlich?
00:28:34.000 –> 00:28:39.000
Gibt es denn auch ein Handeln, wo kein Motiv zugrunde liegt sozusagen,
00:28:39.000 –> 00:28:43.000
dass ich auch handeln kann, ohne dass ich eine große Motivation dahinter habe?
00:28:43.000 –> 00:28:46.000
Auch hier nochmal in Bezug auf die Differenzierung nochmal draufzuschauen,
00:28:46.000 –> 00:28:48.000
wie das ist.
00:28:48.000 –> 00:28:51.000
Marc, Jürgen, Layla, wer von euch mag da gerne andocken?
00:28:51.000 –> 00:28:55.000
Lieber Jürgen, gerne, dann Marc und dann Layla. Jürgen.
00:28:55.000 –> 00:28:59.000
Vielen Dank, liebe Yasemin.
00:28:59.000 –> 00:29:01.000
Da waren jetzt so viele Punkte,
00:29:01.000 –> 00:29:06.000
bin ja kaum gekommen, wenn wir mitschreiben, Anknüpfungspunkte.
00:29:06.000 –> 00:29:11.000
Und ich möchte auf einen Punkt etwas ausführlicher eingehen
00:29:11.000 –> 00:29:13.000
und einen nochmal streichen.
00:29:13.000 –> 00:29:16.000
Es ist der wiederholte Versuch, eine Begrifflichkeit hier einzupflegen
00:29:16.000 –> 00:29:20.000
in dieses Dachthema, wie schon mehrfach.
00:29:20.000 –> 00:29:24.000
Das ist in Anbindung an das, was Marc gesagt hat,
00:29:24.000 –> 00:29:26.000
mit seinem Willen.
00:29:26.000 –> 00:29:29.000
Es ist die Vernunft, wenn ich meines Erachtens,
00:29:29.000 –> 00:29:32.000
meiner persönlichen Meinung,
00:29:32.000 –> 00:29:36.000
wenn ich den Counterpart suche, zur Motivation,
00:29:36.000 –> 00:29:40.000
diesem inneren Angetriebenseins etwas zu tun,
00:29:40.000 –> 00:29:45.000
das unter Umständen ja, oder in den meisten Fällen,
00:29:45.000 –> 00:29:48.000
sag ich mal, weniger rational begründet ist,
00:29:48.000 –> 00:29:51.000
denn aus einer emotionalen Lage heraus,
00:29:51.000 –> 00:29:54.000
auch aus einem Erfahrungswissen heraus,
00:29:54.000 –> 00:29:58.000
jetzt in dieser Situation so agieren zu wollen,
00:29:58.000 –> 00:30:03.000
dann ist der Scharfrichter dagegen für mich die Vernunft.
00:30:03.000 –> 00:30:09.000
Und für mich, ohne jetzt auf die Thematik weiter eingehen zu wollen,
00:30:09.000 –> 00:30:13.000
wenn es denn Thema werden würde, sehr gerne,
00:30:13.000 –> 00:30:18.000
dann ist diese Vernunft genau diese Position,
00:30:18.000 –> 00:30:23.000
die mich dazu zu der Aussage, der inneren Aussage führt,
00:30:23.000 –> 00:30:26.000
ich will jetzt aber nicht,
00:30:26.000 –> 00:30:31.000
so wie du mir jetzt diese Motivation andienst,
00:30:31.000 –> 00:30:34.000
liebes inneres System, du sprachst ja davon,
00:30:34.000 –> 00:30:38.000
wie wir es nennen, weil du einen Vorteil siehst,
00:30:38.000 –> 00:30:40.000
den ich bitte doch realisieren soll.
00:30:40.000 –> 00:30:43.000
Nein, ich will es nicht, aus verschiedenen Gründen.
00:30:43.000 –> 00:30:45.000
Das ist der erste Punkt.
00:30:45.000 –> 00:30:48.000
Der zweite Punkt, der Anknüpfungspunkt,
00:30:48.000 –> 00:30:51.000
war ein Thema, das wir auch schon öfter hatten,
00:30:51.000 –> 00:30:56.000
dein Beispiel mit dem Abnehmen, ist für mich ein sehr gutes Beispiel.
00:30:56.000 –> 00:31:00.000
Mein Paradebeispiel ist, wenn ich auf den Berglauf gehen möchte.
00:31:00.000 –> 00:31:05.000
Und ihr kennt alle diesen Spruch, der Weg ist das Ziel.
00:31:05.000 –> 00:31:09.000
Und ich habe das schon mehrfach mal angesprochen,
00:31:09.000 –> 00:31:14.000
man sollte mal diesen Test machen bei Menschen,
00:31:14.000 –> 00:31:18.000
die diesen Spruch verinnerlicht haben, zu fragen, warum.
00:31:18.000 –> 00:31:21.000
Warum ist der Weg das Ziel?
00:31:21.000 –> 00:31:26.000
Und in diesem Spruch hängt für mich ein ganz wesentlicher Impact,
00:31:26.000 –> 00:31:29.000
oder schließt ein, ein ganz wesentlicher Impact.
00:31:29.000 –> 00:31:33.000
Nämlich für mich, meine Beantwortung auf die Frage ist,
00:31:33.000 –> 00:31:37.000
dass der Weg das Ziel ist, weil nämlich droben auf dem Berg
00:31:37.000 –> 00:31:40.000
die Sehnsucht, die Motivation stirbt.
00:31:40.000 –> 00:31:43.000
Dann habe ich mein Ziel erreicht.
00:31:43.000 –> 00:31:47.000
Und dann kommt diese Frage, oder ich habe mein Wunschgewicht erreicht.
00:31:47.000 –> 00:31:51.000
Aber dann kommt doch die Frage, und was kommt jetzt?
00:31:51.000 –> 00:31:55.000
Und da sind wir, meines Erachtens, bei diesen zwei wesentlichen
00:31:55.000 –> 00:31:59.000
Bestimmungsgrößen der Mächtigkeit einer Motivation.
00:31:59.000 –> 00:32:03.000
Nämlich die Richtung einerseits, ich will abnehmen,
00:32:03.000 –> 00:32:06.000
ich will 10 Kilo abnehmen.
00:32:06.000 –> 00:32:09.000
Und auf der anderen Seite die Persistenz.
00:32:09.000 –> 00:32:15.000
Nämlich das Aufrechterhalten dieses dann erreichten Zieles.
00:32:15.000 –> 00:32:20.000
Und die Nachhaltigkeit, dieses Gewicht auch halten zu wollen.
00:32:20.000 –> 00:32:24.000
Das heißt, und meine Konklusion darauf ist immer, dass ich sage,
00:32:24.000 –> 00:32:30.000
eine Motivation auf ein ganz bestimmtes Ziel bedingt immer
00:32:30.000 –> 00:32:35.000
eine übergeordnete Vision, die sich an die Erfüllung
00:32:35.000 –> 00:32:38.000
der Motivation anschließt.
00:32:38.000 –> 00:32:41.000
Vielen Dank fürs Zuhören.
00:32:41.000 –> 00:32:44.000
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.
00:32:44.000 –> 00:32:47.000
Dann lass uns erst mal direkt weitermachen mit Marc.
00:32:47.000 –> 00:32:49.000
Marc, du wolltest anschließen und dann Layla.
00:32:49.000 –> 00:32:52.000
Und dann können wir gerne auch erneut Querbezüge herstellen.
00:32:52.000 –> 00:32:56.000
Ja, ich möchte mich bei Layla und Jürgen für ihre Beiträge bedanken.
00:32:56.000 –> 00:32:58.000
Besonders auch das mit dem Sport.
00:32:58.000 –> 00:33:01.000
Und ich denke, dass die Ziele und Wünsche, die wir haben,
00:33:01.000 –> 00:33:03.000
die stehen im Wettbewerb.
00:33:03.000 –> 00:33:06.000
Und wenn der Jürgen mich jetzt einladen würde zum Tauchen und sagt,
00:33:06.000 –> 00:33:09.000
Marc, wir versuchen heute mal irgendwie fünf Minuten oder drei Minuten
00:33:09.000 –> 00:33:12.000
unter Wasser zu bleiben und du hältst einfach die Luft an.
00:33:12.000 –> 00:33:14.000
Und ich sage, das kann ich aber nicht.
00:33:14.000 –> 00:33:16.000
Und der Jürgen antwortet, dann ist ja das Tauchen nicht so wichtig.
00:33:16.000 –> 00:33:18.000
Dann bist du einfach nicht motiviert genug.
00:33:18.000 –> 00:33:20.000
Dann kommt ein neues Ziel.
00:33:20.000 –> 00:33:23.000
Dann ist zwar der Wunsch vielleicht da, mit Jürgen tauchen zu gehen,
00:33:23.000 –> 00:33:26.000
unheimlich groß, aber dann kommt der Selbsterhaltungstrieb.
00:33:26.000 –> 00:33:28.000
Dann kommt ein anderes Ziel, was Priorität gewinnt.
00:33:28.000 –> 00:33:31.000
Und dieser Selbsterhaltungstrieb, in dem Fall wäre das dann,
00:33:31.000 –> 00:33:34.000
dass der Selbsterhaltungstrieb und der Wunsch, am Leben zu bleiben,
00:33:34.000 –> 00:33:37.000
größer ist, als der Wunsch, mit Jürgen zu tauchen.
00:33:37.000 –> 00:33:40.000
Und der zweite Punkt, auf den ich gerne noch antworten würde,
00:33:40.000 –> 00:33:43.000
den ich auch sehr spannend finde, ich mache mir immer bewusst,
00:33:43.000 –> 00:33:45.000
ich persönlich, dass wir Gefühlswesen sind.
00:33:45.000 –> 00:33:47.000
Und immer, wenn Gefühle bei mir eine Rolle spielen,
00:33:47.000 –> 00:33:49.000
komme ich viel, viel leichter aufs Glatteis.
00:33:49.000 –> 00:33:51.000
Und du hattest ja gerade die Frage nochmal betont,
00:33:51.000 –> 00:33:54.000
lieb Yasemin, gibt es Handeln ohne Motiv?
00:33:54.000 –> 00:33:57.000
Und da muss ich mich nur daran erinnern, wenn ich beschuldigt werde,
00:33:57.000 –> 00:34:00.000
wenn du mich jetzt angreifen würdest und sagst, Marc, pass mal auf,
00:34:00.000 –> 00:34:02.000
du warst jetzt auch ein paar Mal nicht da im Deep Talk Club,
00:34:02.000 –> 00:34:05.000
vielleicht ist das ja nicht wichtig genug, was ist denn da passiert?
00:34:05.000 –> 00:34:08.000
Und dann komme ich vielleicht sofort in die Verteidigung,
00:34:08.000 –> 00:34:11.000
weil ich denke, wie kann sie sowas sagen, das stimmt doch gar nicht,
00:34:11.000 –> 00:34:13.000
ich hatte meine bestimmte Gründe, so zu handeln.
00:34:13.000 –> 00:34:16.000
Und ich würde dann antworten und handeln ohne Motiv,
00:34:16.000 –> 00:34:19.000
sondern einfach nur noch in dem Moment gefühlsgesteuert,
00:34:19.000 –> 00:34:22.000
im Sinne, dass ich sofort in den Verteidigungsmodus gehe.
00:34:22.000 –> 00:34:25.000
Vielen Dank, lieber Jürgen und liebe Layla, Entschuldigung,
00:34:25.000 –> 00:34:27.000
Frau zuerst, liebe Layla und lieber Jürgen,
00:34:27.000 –> 00:34:30.000
für die nochmal Bewusstsein-Machung mit dem Sport.
00:34:30.000 –> 00:34:33.000
Natürlich stehen diese Ziele im Wettbewerb
00:34:33.000 –> 00:34:35.000
und man kann da nicht einfach unfair sagen,
00:34:35.000 –> 00:34:38.000
ja, dann ist ja das Tauchen oder das Radfahren oder was auch immer
00:34:38.000 –> 00:34:41.000
nicht wichtig genug. Das ist übrigens auch eine ganz, ganz
00:34:41.000 –> 00:34:44.000
unfaire Dialektik, die von Menschen gern benutzt werden,
00:34:44.000 –> 00:34:46.000
wenn wir andere Menschen dazu motivieren wollen,
00:34:46.000 –> 00:34:49.000
im Sinne für unser eigenes egoistisches Tun,
00:34:49.000 –> 00:34:52.000
Menschen zum Handeln zu bewegen. Auch diesen Punkt gibt es ja.
00:34:52.000 –> 00:34:57.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.
00:34:57.000 –> 00:35:00.000
Ich habe hier vielleicht nochmal als Stichwort,
00:35:00.000 –> 00:35:03.000
auch in Bezug auf Motiv und Handeln,
00:35:03.000 –> 00:35:06.000
in die Richtung Routinen auch nochmal zu denken.
00:35:06.000 –> 00:35:09.000
Also wir hatten vorhin schon so dieses Zähneputzen oder sowas.
00:35:09.000 –> 00:35:13.000
Und da können wir gerne auch nochmal genauer drauf schauen,
00:35:13.000 –> 00:35:16.000
wie verhält es sich denn da mit Motiv oder Motivation
00:35:16.000 –> 00:35:19.000
und Routinen, die wir haben.
00:35:19.000 –> 00:35:22.000
Brauchen wir, wenn die Routine schon eingestellt ist,
00:35:22.000 –> 00:35:26.000
überhaupt noch Motive oder handeln wir nicht schon per se,
00:35:26.000 –> 00:35:29.000
sozusagen ohne darüber nachzudenken und auch ohne
00:35:29.000 –> 00:35:32.000
ein Motiv noch zu haben, weil es eben schon sich in eine
00:35:32.000 –> 00:35:35.000
Routine entwickelt hat. Ich glaube, da können wir wunderbar
00:35:35.000 –> 00:35:38.000
auch andocken. Layla.
00:35:38.000 –> 00:35:41.000
Puh, das sind so viele Impulse.
00:35:41.000 –> 00:35:44.000
Mein Kopf raucht ein wenig, aber du hast recht,
00:35:44.000 –> 00:35:47.000
da kann man sehr schön andocken. Es ist tatsächlich so,
00:35:47.000 –> 00:35:50.000
dass ich mir überlegt habe, also ich habe mir sehr viele Bücher
00:35:50.000 –> 00:35:54.000
über Motivation zu Gebüte geführt, wie ihr sicherlich auch.
00:35:54.000 –> 00:35:58.000
Der Marshmallow Effekt hat mich damit zurückgelassen,
00:35:58.000 –> 00:36:02.000
dass meine Motivation sehr hoch sein kann.
00:36:02.000 –> 00:36:07.000
Und es trotzdem so sein kann, wenn ich, da hat man doch diesen Test gemacht
00:36:07.000 –> 00:36:10.000
mit diesen Marshmallows. Und wenn ein Kind gewartet hat
00:36:10.000 –> 00:36:14.000
auf diesen Marshmallow und dann zum Schluss die zwei genommen hat,
00:36:14.000 –> 00:36:18.000
war es dann später erfolgreicher im Leben. Ich fasse das jetzt ganz klar,
00:36:18.000 –> 00:36:21.000
wie die Bild-Zeitung zusammen ist, egal in dem Fall.
00:36:21.000 –> 00:36:25.000
In dem Fall kommt es auf das Ergebnis an.
00:36:25.000 –> 00:36:29.000
Und was ich damit meine, ist, diese Motivation,
00:36:29.000 –> 00:36:33.000
diese Ergebnisseorientierung, die haben manche Menschen nicht.
00:36:33.000 –> 00:36:37.000
Das heißt, die nehmen lieber jetzt 100 Euro anstatt am Ende des Jahres
00:36:37.000 –> 00:36:40.000
die 5000 Euro. Und das kann verschiedene Gründe haben.
00:36:40.000 –> 00:36:44.000
Das kann damit zu tun haben, wie sie sozialisiert sind,
00:36:44.000 –> 00:36:48.000
dass sie einfach unter Umständen auch nicht viel hatten
00:36:48.000 –> 00:36:52.000
und deswegen vielleicht dem Frieden nicht trauen und lieber jetzt das Geld hätten.
00:36:52.000 –> 00:36:56.000
Das kann man sich überlegen. Solche Gründe kann es geben.
00:36:56.000 –> 00:37:00.000
Und es kann natürlich auch anders sein, zum Beispiel,
00:37:00.000 –> 00:37:04.000
um es mal wieder zu benennen. Es gibt auch Menschen,
00:37:04.000 –> 00:37:08.000
deren Arbeitsgedächtnis ein bisschen später funktioniert und bei denen wohnt
00:37:08.000 –> 00:37:12.000
ich kann nicht, nicht in der Ich-Will-Nicht-Straße, sondern ich kann nicht wohnt in der Ich-Kann-Nicht-Straße.
00:37:12.000 –> 00:37:16.000
Und ich will nicht wird immer noch dazu hingeschickt.
00:37:16.000 –> 00:37:20.000
Und das bringt ja dann in dem Fall auch nichts.
00:37:20.000 –> 00:37:24.000
So, bevor ich den Faden verliere, zu dem Punkt mit der Motivation.
00:37:24.000 –> 00:37:28.000
Yasemin, ich glaube, das ist deswegen wichtig, weil je mehr ich etwas automatisiere
00:37:28.000 –> 00:37:32.000
und das ist ja der Sinn von Routinen, desto weniger Motivation brauche ich dazu.
00:37:32.000 –> 00:37:36.000
Wenn ich das als Kind übe, kennen wir alle
00:37:36.000 –> 00:37:40.000
und ich Gründe dazu habe, dann ist es irgendwann mal komisch,
00:37:40.000 –> 00:37:44.000
es zu lassen. Kennen wir vielleicht auch alle vom Sport, wenn wir viel Sport treiben.
00:37:44.000 –> 00:37:48.000
Lassen wir das mal. Und zu deinem Coach wollte ich noch abschließend sagen,
00:37:48.000 –> 00:37:52.000
das sind die Herren und Damen der Schöpfung, die dann sagen, naja, da haben sie sich
00:37:52.000 –> 00:37:56.000
doch ein tolles Ziel genannt, weil sie wollen abnehmen.
00:37:56.000 –> 00:38:00.000
Das tun sie ja die ganze Zeit. Sie haben das falsche Ziel. So einfach kann man es leider nicht machen,
00:38:00.000 –> 00:38:04.000
weil vielleicht sollte man dann auch in sich gehen und sich überlegen,
00:38:04.000 –> 00:38:08.000
was wehrt sich in mir und was wehrt sich vielleicht auch gegen so eine Art der Argumentation
00:38:08.000 –> 00:38:12.000
in mir. Danke fürs Zuhören.
00:38:12.000 –> 00:38:16.000
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank. Lass mich noch mal an der Stelle
00:38:16.000 –> 00:38:20.000
auch diese Automatisierung sozusagen aufgreifen mit den Routinen
00:38:20.000 –> 00:38:24.000
in diesem Zusammenhang.
00:38:24.000 –> 00:38:28.000
Wir können jetzt verschiedene Verquickungen auch herstellen.
00:38:28.000 –> 00:38:32.000
Als Beispiel nehme ich jetzt einfach mal den Deep Talk wieder.
00:38:32.000 –> 00:38:36.000
Ist vielleicht auch ein ganz interessantes Beispiel dafür.
00:38:36.000 –> 00:38:40.000
Als wir gestartet sind, war es noch keine Routine. Mittlerweile durch die Häufigkeit und die Frequenz
00:38:40.000 –> 00:38:44.000
hat sich eine Routine sozusagen daraus ergeben,
00:38:44.000 –> 00:38:48.000
sodass sich an vielen Stellen die Frage für mich überhaupt nicht mehr stellt,
00:38:48.000 –> 00:38:52.000
ob der Raum morgens um 8 Uhr aufgemacht wird oder nicht oder sowas wie
00:38:52.000 –> 00:38:56.000
ich bin heute mal müde oder wie auch immer. Es ist ganz klar, es wird durchgezogen.
00:38:56.000 –> 00:39:00.000
Das heißt, wenn ich gewisse Dinge in eine Routine überführe,
00:39:00.000 –> 00:39:04.000
also da muss man natürlich gucken, wie kriege ich das hin,
00:39:04.000 –> 00:39:08.000
überhaupt diesen Weg, das zur Routine zu machen. Aber wenn ich das
00:39:08.000 –> 00:39:12.000
erstmal in eine Routine überführt habe, dann fällt es natürlich
00:39:12.000 –> 00:39:16.000
in Anführungsstrichen an der Stelle möglicherweise auch leichter, gewisse Ziele zu erreichen.
00:39:16.000 –> 00:39:20.000
Jetzt komme ich aber zu diesem Punkt der Ziele, den Jürgen ja auch nochmal
00:39:20.000 –> 00:39:24.000
angesprochen hat, mit dem der Weg ist das Ziel. Das finde ich jetzt auch nochmal ganz spannend.
00:39:24.000 –> 00:39:28.000
Und da greife ich auch wieder auf den Deep Talk Club zurück an der Stelle.
00:39:28.000 –> 00:39:32.000
Mit Sicherheit wurde zunächst erstmal auch ein Ziel anfangs definiert.
00:39:32.000 –> 00:39:36.000
Aber ihr habt das vielleicht auch schon gemerkt
00:39:36.000 –> 00:39:40.000
bei der tausendsten Sendung, als dann die Frage aufkam,
00:39:40.000 –> 00:39:44.000
was ist denn mein Ziel oder mein Vorhaben, wie viele weitere Sendungen soll es denn noch geben?
00:39:44.000 –> 00:39:48.000
Meine Reaktion darauf war zu sagen, ich weiß es nicht und ich möchte
00:39:48.000 –> 00:39:52.000
mir darüber auch gar keine Gedanken machen, denn ich mache das, weil ich im Prinzip Spaß dran habe.
00:39:52.000 –> 00:39:56.000
Und das heißt, hier sind wir ganz schnell
00:39:56.000 –> 00:40:00.000
bei diesem der Weg ist das Ziel, nämlich solange
00:40:00.000 –> 00:40:04.000
ich die Räume mache und das Gefühl habe, dass daraus etwas
00:40:04.000 –> 00:40:08.000
entsteht, was mir etwas gibt, was mir Spaß macht, was mir Freude bereitet,
00:40:08.000 –> 00:40:12.000
was vielleicht auch gewissen übergeordneten Zielen dient
00:40:12.000 –> 00:40:16.000
und so weiter. Aber jetzt nicht mit dem, ich mache das, um dieses oder jenes
00:40:16.000 –> 00:40:20.000
ganz konkret zu erreichen, also um die zweitausendste Sendung zu machen,
00:40:20.000 –> 00:40:24.000
sondern einfach mal auf den Weg sozusagen
00:40:24.000 –> 00:40:28.000
den Fokus zu legen und sich den Weg immer wieder anzuschauen, wie fühlt er sich
00:40:28.000 –> 00:40:32.000
denn für mich an? Und wenn das sich für mich positiv anfühlt,
00:40:32.000 –> 00:40:36.000
an der Stelle einfach weiterzumachen, das ergibt sich an vielen Stellen ja von
00:40:36.000 –> 00:40:40.000
allein. Und das fand ich sehr spannend, auch was der Jürgen aufgegriffen hat,
00:40:40.000 –> 00:40:44.000
eben auch den Begriff der Vision
00:40:44.000 –> 00:40:48.000
im Kontext von Zielen sich vielleicht nochmal anzuschauen, auch die Differenzierung,
00:40:48.000 –> 00:40:52.000
also dieses Übergeordnete, worauf zahlt es dann auch ein?
00:40:52.000 –> 00:40:56.000
Und dann in Bezug auf der Weg ist das Ziel,
00:40:56.000 –> 00:41:00.000
wir sind ja auch ein Stück von unserer Sozialisation her so geprägt,
00:41:00.000 –> 00:41:04.000
dass wir immer diese Wenn-Dann-Konstellationen
00:41:04.000 –> 00:41:08.000
relativ früh auch als Kind schon beigebracht bekommen. Wenn du dieses oder jenes tun musst,
00:41:08.000 –> 00:41:12.000
dann bekommst du das und das. Oder dann haben wir
00:41:12.000 –> 00:41:16.000
im Prinzip eine Belohnung, die in Aussicht gestellt wird in irgendeiner Form,
00:41:16.000 –> 00:41:20.000
ob das jetzt gute Schulnoten sind, die dazu führen, dass ich vielleicht
00:41:20.000 –> 00:41:24.000
ein Geschenk bekomme oder Geld bekomme oder was auch immer. Da gibt es ganz, ganz vielfältige
00:41:24.000 –> 00:41:28.000
Sachen, jeder von uns kennt das. Und das führt dann immer
00:41:28.000 –> 00:41:32.000
ein Stück weit auch dazu, dass wir das Gefühl haben, wir müssten uns immer Ziele setzen und Ziele
00:41:32.000 –> 00:41:36.000
erreichen, um glücklich zu sein und in eine
00:41:36.000 –> 00:41:40.000
Erfüllung reinzukommen. Fatal wird das
00:41:40.000 –> 00:41:44.000
allerdings, wenn man sich dann immer wieder Ziele setzt und dann am Ziel angekommen ist
00:41:44.000 –> 00:41:48.000
und merkt, oh, ja und ja, was jetzt eigentlich? Diese Frage hat Jürgen
00:41:48.000 –> 00:41:52.000
vorhin auch formuliert. Und das, was die meisten dann machen, ist, sich dann
00:41:52.000 –> 00:41:56.000
eben gleich wieder das nächste Ziel zu setzen. Die Frage ist aber,
00:41:56.000 –> 00:42:00.000
ob das dann halt eben auch wirklich zielführend
00:42:00.000 –> 00:42:04.000
letztendlich ist, auch in Bezug auf so etwas wie Zufriedenheit oder Glück,
00:42:04.000 –> 00:42:08.000
Erfüllung. Also hier kommen wieder ganz viele andere Begriffe dann wieder mit rein
00:42:08.000 –> 00:42:12.000
ins Spiel. Jürgen? Das, insbesondere
00:42:12.000 –> 00:42:16.000
die letzten Ausführungen, nehme ich jetzt zum Ankerpunkt und
00:42:16.000 –> 00:42:20.000
zum Auslöser, auf noch einen Umstand hinzuweisen.
00:42:20.000 –> 00:42:24.000
Und da lässt sich meines Erachtens trefflich
00:42:24.000 –> 00:42:28.000
jedenfalls für mich und vielleicht auch
00:42:28.000 –> 00:42:32.000
für einige andere in dem Raum eine Brücke schlagen.
00:42:32.000 –> 00:42:36.000
Nämlich, was auch die Diskussion der
00:42:36.000 –> 00:42:40.000
letzten Minuten zeigt, beziehungsweise
00:42:40.000 –> 00:42:44.000
das Verständnis von Motivation. Das Motivation
00:42:44.000 –> 00:42:48.000
denke ich, in den meisten Fällen bei den meisten
00:42:48.000 –> 00:42:52.000
Menschen verbunden ist mit einem Ziel,
00:42:52.000 –> 00:42:56.000
mit einer Aufgabe. Ich bin motiviert,
00:42:56.000 –> 00:43:00.000
um ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen und eine Aufgabe zu erfüllen.
00:43:00.000 –> 00:43:04.000
Es gibt einen noch anderen Aspekt der Definition
00:43:04.000 –> 00:43:08.000
der Motivation, den ich mindestens genauso wichtig
00:43:08.000 –> 00:43:12.000
erachte, und zwar dient die Motivation
00:43:12.000 –> 00:43:16.000
dazu, ein ganz bestimmtes Verhalten zu generieren
00:43:16.000 –> 00:43:20.000
und aufrecht zu erhalten, beziehungsweise
00:43:20.000 –> 00:43:24.000
zu unterdrücken. Und ich spreche
00:43:24.000 –> 00:43:28.000
das deswegen in Verbindung mit dem
00:43:28.000 –> 00:43:32.000
Deep Talk Club an, dass ich sage,
00:43:32.000 –> 00:43:36.000
was übrigens nicht auf mich zutrifft, liebe Yasemin,
00:43:36.000 –> 00:43:40.000
es gibt ja durchaus mal, kann es Tage geben,
00:43:40.000 –> 00:43:44.000
wo ich geistig, körperlich erschöpft bin. Die gibt es.
00:43:44.000 –> 00:43:48.000
Also, was wir vorher besprachen, Hinderungsgründe,
00:43:48.000 –> 00:43:52.000
dass eine Motivation nicht zum Handeln kommt, weil ich einfach
00:43:52.000 –> 00:43:56.000
nicht kann, weil ich nicht bereit bin, vom Kopf her, mich aufzugleisen
00:43:56.000 –> 00:44:00.000
auf dieses Thema. So, und dann greift für mich
00:44:00.000 –> 00:44:04.000
diese zweite Definition der Motivation, dass ich sage,
00:44:04.000 –> 00:44:08.000
ich möchte aber mein Verhalten, so
00:44:08.000 –> 00:44:12.000
wie ich von anderen gesehen werde, das ist nämlich Verhalten
00:44:12.000 –> 00:44:16.000
als Definition, eine
00:44:16.000 –> 00:44:20.000
Erscheinung, die ich gebe gegenüber anderen,
00:44:20.000 –> 00:44:24.000
die für diejenigen erkennbar sind.
00:44:24.000 –> 00:44:28.000
Dass ich das aufrechterhalten will, will heißen,
00:44:28.000 –> 00:44:32.000
es kann keinen Deep Talk Club geben ohne den Jürgen.
00:44:32.000 –> 00:44:36.000
Also, ich überziehe das jetzt,
00:44:36.000 –> 00:44:40.000
ihr wisst, dass ich ganz bewusst mich manchmal
00:44:40.000 –> 00:44:44.000
ausklinke, genau aus diesem Grund, aus diesem
00:44:44.000 –> 00:44:48.000
Widerspruch heraus, weil ich mich selbst
00:44:48.000 –> 00:44:52.000
erst mal finden muss, mit mir klarkommen muss, und ich im Moment
00:44:52.000 –> 00:44:56.000
von meinem Qualitätsanspruch und meiner ursprünglichen
00:44:56.000 –> 00:45:00.000
Motivation nicht bereit bin, mich auf diese
00:45:00.000 –> 00:45:04.000
komplexen Themen einzuhalten. Der Counterpart,
00:45:04.000 –> 00:45:08.000
ich sage es nochmal, dagegen ist aber,
00:45:08.000 –> 00:45:12.000
eigentlich sind jedoch alle gewöhnt, dass ich am Deep Talk Club dabei bin.
00:45:12.000 –> 00:45:16.000
Und meinen Schnabel da reinhänge.
00:45:16.000 –> 00:45:20.000
Und das sind für mich zwei
00:45:20.000 –> 00:45:24.000
berechtigte Sichten auf die Motivation,
00:45:24.000 –> 00:45:28.000
die auch dazu dann führen, dass ich unter Umständen
00:45:28.000 –> 00:45:32.000
vollkommen unmotiviert handele, wenn ich trotzdem
00:45:32.000 –> 00:45:36.000
erscheine, aber nichts dazu beitragen kann. Vielen Dank fürs Zuhören.
00:45:36.000 –> 00:45:40.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Und vor allem
00:45:40.000 –> 00:45:44.000
in Bezug auf diesen zweiten Punkt sind wir ja auch wieder in diesem
00:45:44.000 –> 00:45:48.000
Aspekt der Erwartungen drin und gleichzeitig
00:45:48.000 –> 00:45:52.000
auch in der Bewertung. Das heißt, also
00:45:52.000 –> 00:45:56.000
das eine ist ja, was wird erwartet? Oder, wir können es
00:45:56.000 –> 00:46:00.000
jetzt auch anders formulieren, wovon gehe ich denn aus, dass es erwartet
00:46:00.000 –> 00:46:04.000
wird? Möglicherweise ist es ja gar nicht so, und das ist aber die Bewertung, die ich
00:46:04.000 –> 00:46:08.000
vornehme in Bezug auf die Erwartungen von außen. Das ist auch ein ganz, ganz spannender
00:46:08.000 –> 00:46:12.000
Aspekt an der Stelle. Mag da noch mal jemand andocken? Gerne, Jürgen.
00:46:12.000 –> 00:46:16.000
Und dann Marc. Also, ich mache es kurz. Herzlichen Dank dafür.
00:46:16.000 –> 00:46:20.000
Ich habe mich gestern oder irgendwann, nee, nee, gestern war das ja,
00:46:20.000 –> 00:46:24.000
die Tage vorher, geoutet, dass ich sage,
00:46:24.000 –> 00:46:28.000
ich bin nicht einer derjenigen, der von Haus aus
00:46:28.000 –> 00:46:32.000
alles, was mit Bewertung und Werten zu tun hat, mit dem
00:46:32.000 –> 00:46:36.000
Negativstempel versieht. Nein, ich bin einer, der dafür in Vorlage geht,
00:46:36.000 –> 00:46:40.000
zu sagen, wir bewerten immer. Wir bewerten immer und wir
00:46:40.000 –> 00:46:44.000
bewerten uns und wir bewerten, liebe Yasemin, genau das, was du sagtest,
00:46:44.000 –> 00:46:48.000
ist einer der Triebfedern der Motivation für mich,
00:46:48.000 –> 00:46:52.000
wie andere unter Umständen nach meinem
00:46:52.000 –> 00:46:56.000
Dafürhalten uns bewerten, ohne
00:46:56.000 –> 00:47:00.000
dass ich unter Umständen in der Lage bin, zu sagen,
00:47:00.000 –> 00:47:04.000
wie wichtig ist mir das im Grunde genommen,
00:47:04.000 –> 00:47:08.000
nur ich möchte diese Bewertung haben. Vielen Dank dafür.
00:47:08.000 –> 00:47:12.000
Wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Marc.
00:47:12.000 –> 00:47:16.000
Ja, da möchte ich gerne anschließen. Ich habe das noch nie zur Sprache gebracht.
00:47:16.000 –> 00:47:20.000
Vielen, vielen Dank, lieber Jürgen und liebe Yasemin, dass du das Wort Bewertung
00:47:20.000 –> 00:47:24.000
mit reingebracht hast. Und ich bin wirklich jeden Tag auch
00:47:24.000 –> 00:47:28.000
motiviert, am Deep Talk Club teilzunehmen. Die Aufzeichnung war
00:47:28.000 –> 00:47:32.000
für mich lange Zeit ein großer Grund, dass ich mich von Themen ferngehalten habe.
00:47:32.000 –> 00:47:36.000
Nicht, weil meine Motivation weg war, sondern weil meine eigene Bewertung
00:47:36.000 –> 00:47:40.000
der Dinge, das ist etwas, was wiedergegeben werden kann. Und da kommt
00:47:40.000 –> 00:47:44.000
jetzt auch die Angst dazu, nämlich auch die Befürchtung, lieber Jürgen, was du gerade gesagt hast,
00:47:44.000 –> 00:47:48.000
oder ich beziehe es mal auf mich, wir wollen alle wahrgenommen werden.
00:47:48.000 –> 00:47:52.000
Und wenn ich in einen Deep Talk Club oder wenn ich in eine Fernsehsendung eingeladen worden wäre
00:47:52.000 –> 00:47:56.000
und ich habe mich mit einem Thema nicht beschäftigt, dann würde ich mich niemals in eine Radiosendung
00:47:56.000 –> 00:48:00.000
oder in eine Fernsehsendung setzen. Und der Moderator stellt mir
00:48:00.000 –> 00:48:04.000
dann eine Frage und ich gucke ihn an und sage, habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht, weiß ich
00:48:04.000 –> 00:48:08.000
eigentlich gar nicht, ich habe da eigentlich null Ahnung. Und dieses Gefühl der Blostellung,
00:48:08.000 –> 00:48:12.000
der Scham und der Angst und des Nachhörens
00:48:12.000 –> 00:48:16.000
hat mich dazu bewegt, auch einige Zeit bei einigen Themen nicht am Deep Talk Club
00:48:16.000 –> 00:48:20.000
teilzunehmen, weil mich die Themen nicht überfordert haben, aber weil ich
00:48:20.000 –> 00:48:24.000
einfach noch nicht bereit war oder mich so schnell auf Themen vorbereiten konnte.
00:48:24.000 –> 00:48:28.000
Und es hatte dann nichts mit fehlender Motivation zu tun, sondern da war
00:48:28.000 –> 00:48:32.000
das Angst, also und es gibt ja verschiedene Ängste, Angst der Blostellung,
00:48:32.000 –> 00:48:36.000
Angst des Schamgefühls, Angst irgendwas zu sagen, was vollkommen Blödsinn ist,
00:48:36.000 –> 00:48:40.000
anstatt zu sagen, liebe Yasemin, ich habe mir da echt über das Thema keine Gedanken gemacht.
00:48:40.000 –> 00:48:44.000
In einer kleinen Runde fällt mir das leichter, aber für mich war der Punkt der Aufzeichnung
00:48:44.000 –> 00:48:48.000
wirklich ein großer Punkt, dass ich mich von einigen Themen fernhalte, über die ich auch nicht sprechen
00:48:48.000 –> 00:48:52.000
will und es gibt auch einige Themen, über die ich nicht sprechen werde, wenn Kunden von mir
00:48:52.000 –> 00:48:56.000
die Möglichkeit haben, das nochmal nachzuhören. In einer kleinen Gruppe zu zwei, zu vier
00:48:56.000 –> 00:49:00.000
oder vier Augen spreche ich über alles. In einer öffentlichen Aufzeichnung
00:49:00.000 –> 00:49:04.000
hat das was mit strategischen Überlegungen zu tun, aber nicht mit fehlender Motivation.
00:49:04.000 –> 00:49:08.000
Das auch nochmal, weil wir gerade bei dem Thema Deep Talk Club auch sagen,
00:49:08.000 –> 00:49:12.000
dass wenn wir manchmal handeln, nicht die Motivation auch fehlt, etwas zu tun,
00:49:12.000 –> 00:49:16.000
sondern dass auch ganz, ganz andere Gründe, nämlich Bewertung und Ängste
00:49:16.000 –> 00:49:20.000
und wie wir wahrgenommen werden, auch eine große Rolle spielen.
00:49:20.000 –> 00:49:24.000
Absolut, ja. Und ich kann mich auch noch sehr genau
00:49:24.000 –> 00:49:28.000
daran erinnern, wir haben mal irgendwann darüber gesprochen,
00:49:28.000 –> 00:49:32.000
als wir dann auch LinkedIn getestet haben und so weiter,
00:49:32.000 –> 00:49:36.000
als Live-Audio-Format und darüber gesprochen wurde,
00:49:36.000 –> 00:49:40.000
ob das dann vielleicht auch denkbar wäre oder ob wir uns das vorstellen könnten,
00:49:40.000 –> 00:49:44.000
zum Beispiel auch eben von Clubhouse auf LinkedIn zu switchen oder sowas,
00:49:44.000 –> 00:49:48.000
dass das zum Beispiel auch hier thematisiert wurde damals,
00:49:48.000 –> 00:49:52.000
dass doch Clubhouse bevorzugt
00:49:52.000 –> 00:49:56.000
gesehen wurde vor dem Hintergrund, dass es hier nochmal eine andere
00:49:56.000 –> 00:50:00.000
Klientel ist, dass nicht unbedingt meine Kunden vielleicht
00:50:00.000 –> 00:50:04.000
auf der Plattform unterwegs sind und so weiter und dass das möglicherweise eben auch
00:50:04.000 –> 00:50:08.000
eine Auswirkung darauf hätte, zum einen ob ich überhaupt was sage und zum anderen,
00:50:08.000 –> 00:50:12.000
was ich dann sage, also auch hier die unterschiedlichen
00:50:12.000 –> 00:50:16.000
Rollen und Bewertungen und so weiter, die Strategien dahinter.
00:50:16.000 –> 00:50:20.000
Also es sind ganz viele vielfältige Aspekte, die hier mit rein spielen, finde ich auch nochmal wunderbar,
00:50:20.000 –> 00:50:24.000
diesen Aspekt mit aufzugreifen und die Bewertung spielt
00:50:24.000 –> 00:50:28.000
auch nochmal eine Rolle in Bezug auf zum Beispiel das Erreichen oder
00:50:28.000 –> 00:50:32.000
Nicht-Erreichen von Zielen. Die Frage ist ja auch,
00:50:32.000 –> 00:50:36.000
wie gehe ich denn damit um, wenn ich mir ein Ziel gesetzt habe und
00:50:36.000 –> 00:50:40.000
dieses Ziel nicht erreiche? Ich könnte ja auf der einen Seite das bewerten als,
00:50:40.000 –> 00:50:44.000
ja, also ich gehe sehr hart mit mir selbst ins Gericht,
00:50:44.000 –> 00:50:48.000
ich fühle mich vielleicht als Versager, als jemand, der sich ständig Ziele setzt und die nicht
00:50:48.000 –> 00:50:52.000
erreicht, kein Durchhaltevermögen hat und, und, und, das wäre mal so
00:50:52.000 –> 00:50:56.000
das Negativ-Extrem oder ich könnte ja auch einfach ganz anders
00:50:56.000 –> 00:51:00.000
damit umgehen und sagen, naja, da habe ich wohl auf dem Weg keine Lust
00:51:00.000 –> 00:51:04.000
mehr gehabt und deswegen habe ich es nicht umgesetzt.
00:51:04.000 –> 00:51:08.000
Und vielleicht ist das aber auch gar nicht schlimm. Das heißt, auch hier
00:51:08.000 –> 00:51:12.000
hat es sehr, sehr viel mit unseren Bewertungen zu tun,
00:51:12.000 –> 00:51:16.000
wie wir auch damit umgehen oder wie wir das auch für uns einsortieren oder einklastern
00:51:16.000 –> 00:51:20.000
in Bezug auf, zum einen setze ich mir überhaupt Ziele, wenn ich mir
00:51:20.000 –> 00:51:24.000
Ziele gesetzt habe, erreiche ich sie dann auch, wie gehe ich damit um,
00:51:24.000 –> 00:51:28.000
wie gehe ich auch mit mir selbst um, mit mir selbst und im Außen, in der Interaktion,
00:51:28.000 –> 00:51:32.000
wenn gewisse Dinge eben auch nicht erreicht werden
00:51:32.000 –> 00:51:36.000
und bis hin zu auch Bewertungen von Außen, die
00:51:36.000 –> 00:51:40.000
natürlich auch eben entsprechend eine Rolle spielen. Das heißt, die
00:51:40.000 –> 00:51:44.000
Bewertungen, wie man hier sieht, die spielen eine ganz, ganz große Rolle
00:51:44.000 –> 00:51:48.000
in diesem Kontext und was das eben auch mit mir macht oder wie ich
00:51:48.000 –> 00:51:52.000
persönlich auch mit diesem
00:51:52.000 –> 00:51:56.000
Konstrukt oder mit dieser Ebene der Bewertung
00:51:56.000 –> 00:52:00.000
oder des Bewertetwerdens auch umgehe und das
00:52:00.000 –> 00:52:04.000
natürlich auch nochmal je nach Kultur unterschiedlich ist. Das heißt,
00:52:04.000 –> 00:52:08.000
in bestimmten Kulturkreisen würde man vielleicht
00:52:08.000 –> 00:52:12.000
auch ganz anders damit umgehen, wenn gewisse Ziele gar nicht erreicht werden. Das würde
00:52:12.000 –> 00:52:16.000
man vielleicht einfach nur lächelnd darüber hinweggehen, während
00:52:16.000 –> 00:52:20.000
wenn man hier irgendwie in unserem Kreise etwas kommuniziert hat, das
00:52:20.000 –> 00:52:24.000
habe ich vor, dann fragt mich später jemand,
00:52:24.000 –> 00:52:28.000
ob ich das schon umgesetzt habe und ich sage nein.
00:52:28.000 –> 00:52:32.000
Manchmal merkt man das sogar an den Reaktionen, wie mein Gegenüber
00:52:32.000 –> 00:52:36.000
darauf reagiert, habe ich übrigens auch schon erlebt. Also dann ist dann
00:52:36.000 –> 00:52:40.000
vielleicht dieses Latente mit dabei, ah ja, interessant, okay, alles klar, also noch nicht
00:52:40.000 –> 00:52:44.000
umgesetzt. Weiß aber vielleicht gar nicht
00:52:44.000 –> 00:52:48.000
im Außen, was denn überhaupt auch Gründe dafür sind und
00:52:48.000 –> 00:52:52.000
möglicherweise bin ich ja nach wie vor dran, aber es wird gleich auch eine Bewertung
00:52:52.000 –> 00:52:56.000
reingebracht, wie zum Beispiel, ah, du hast offensichtlich Angst, hast das noch nicht umgesetzt
00:52:56.000 –> 00:53:00.000
oder wie auch immer. Und das kann eben auch im Umfeld sehr, sehr unterschiedlich
00:53:00.000 –> 00:53:04.000
sein, auch in Abhängigkeit dessen, mit wem ich darüber spreche und und und.
00:53:04.000 –> 00:53:08.000
Also wir haben hier unfassbar viele Faktoren, die zusammenkommen,
00:53:08.000 –> 00:53:12.000
die von daher das eine oder andere dann auch
00:53:12.000 –> 00:53:16.000
komplex machen. Deswegen gibt es hier möglicherweise
00:53:16.000 –> 00:53:20.000
auch nicht den Schlüssel oder die Lösung, sondern
00:53:20.000 –> 00:53:24.000
möglicherweise, und das ist jetzt mal als Frage formuliert,
00:53:24.000 –> 00:53:28.000
eben, und das hatte ich vorhin schon mal kurz angesprochen, dass je nachdem, um was es
00:53:28.000 –> 00:53:32.000
geht und was ich mir angucke, es immer wieder wichtig ist, auch hier wieder
00:53:32.000 –> 00:53:36.000
in das Reflektieren und Denken, Abwägen und so weiter reinzukommen,
00:53:36.000 –> 00:53:40.000
um dann auch entsprechend eine Bewertung vorzunehmen und
00:53:40.000 –> 00:53:44.000
vielleicht sogar Entscheidungen abzuleiten, um dann wieder
00:53:44.000 –> 00:53:48.000
im nächsten Step ins Handeln oder Nichthandeln zu kommen. Auch das Nichthandeln
00:53:48.000 –> 00:53:52.000
wollen wir an der Stelle nicht vergessen. Und dass es immer kontextbezogen
00:53:52.000 –> 00:53:56.000
auch zu betrachten ist, denn wir können nicht per se als
00:53:56.000 –> 00:54:00.000
Schlüssel sozusagen sagen, wenn ich das mache und das mache, dann funktioniert das immer,
00:54:00.000 –> 00:54:04.000
sondern dass es kontextbezogen ist und auch personen- und individuell
00:54:04.000 –> 00:54:08.000
immer drauf zu schauen ist, wie mit verschiedenen Aspekten auch agiert
00:54:08.000 –> 00:54:12.000
wird und was ich tun kann. Nichtsdestotrotz, wenn ich ein gewisses
00:54:12.000 –> 00:54:16.000
Bewusstsein dafür habe, welche Prozesse im Hintergrund laufen, wie unser
00:54:16.000 –> 00:54:20.000
Gehirn funktioniert, dann habe ich natürlich auch verschiedene Hebel,
00:54:20.000 –> 00:54:24.000
die ich in Gang setzen kann sozusagen, um das eine oder
00:54:24.000 –> 00:54:28.000
andere zu bewirken oder das für mich als Stütze zu nutzen,
00:54:28.000 –> 00:54:32.000
wie zum Beispiel, wenn ich weiß, dass Belohnung
00:54:32.000 –> 00:54:36.000
ein Einflussfaktor ist, dann kann ich eben gucken,
00:54:36.000 –> 00:54:40.000
womit kann ich mich denn belohnen? Gleichzeitig muss ich mir aber dann
00:54:40.000 –> 00:54:44.000
Gedanken darüber machen, was ist denn überhaupt, was stellt denn für mich persönlich überhaupt eine Belohnung
00:54:44.000 –> 00:54:48.000
dar? Und das kann für den Marc was ganz anderes sein als für Jürgen oder
00:54:48.000 –> 00:54:52.000
Layla. Und insofern hier auch wieder individuell und kontextbezogen
00:54:52.000 –> 00:54:56.000
zu gucken und immer wieder neue Entscheidungen auch diesbezüglich zu treffen.
00:54:56.000 –> 00:55:00.000
Damit möchte ich gerne mit Blick auf die Zeit
00:55:00.000 –> 00:55:04.000
in die Abschlussrunde übergehen und einfach mal gucken. Ihr könnt gerne nochmal andocken,
00:55:04.000 –> 00:55:08.000
das eine oder andere aufgreifen und dann eben euer Highlight aus dem Raum nochmal
00:55:08.000 –> 00:55:12.000
hervorbringen. Marc, Jürgen, Layla, gerne in der Reihenfolge.
00:55:12.000 –> 00:55:16.000
Marc. Ich möchte noch zwei Dinge
00:55:16.000 –> 00:55:20.000
sagen und zwar stelle ich bei mir selber immer fest, dass es auch da
00:55:20.000 –> 00:55:24.000
wieder gilt für mich, auf unsere Sprache zu achten und mir hilft da ein Spruch
00:55:24.000 –> 00:55:28.000
aus Star Wars. Ich bin jetzt nicht so ein großer Star Wars Fan, aber ein Spruch von Meister Yoda,
00:55:28.000 –> 00:55:32.000
der mir immer in die Arbeit gefällt. Und dann nicht, tu es oder lass es, ein Versuchen gibt es
00:55:32.000 –> 00:55:36.000
nicht. Und dann denke ich immer, ich ertappe mich dann auch mal bei der Sprache,
00:55:36.000 –> 00:55:40.000
ach das versuche ich nächste Woche mal, ich versuche mal das zu erreichen oder das und
00:55:40.000 –> 00:55:44.000
frage mich dann, tu es oder lass es, ein Versuchen gibt es nicht, um festzustellen, wie ernst es mir
00:55:44.000 –> 00:55:48.000
dann ist. Und eine schöne Geschichte ist auch, wir sind ja jetzt mittlerweile, hier sind nur noch
00:55:48.000 –> 00:55:52.000
Erwachsene im Raum, wir waren aber mal Kinder und ich erinnere mich dann immer gerne an Pippi Langstrumpf.
00:55:52.000 –> 00:55:56.000
Wer die nicht kennt, die hatte zwei Freunde, Tommy und Annika und die haben Pippi
00:55:56.000 –> 00:56:00.000
mal gefragt, sag mal Pippi, wenn du keine Eltern mehr hast, wer sagt dir denn, wann du ins Bett
00:56:00.000 –> 00:56:04.000
gehen musst? Da antwortet Pippi, das mache ich selbst. Erst sage ich es ganz freundlich
00:56:04.000 –> 00:56:08.000
und wenn ich da nicht gehorchte, dann sage ich es nochmal und dann etwas strenger.
00:56:08.000 –> 00:56:12.000
Ich wünsche euch einen wunderbaren Start in die Woche.
00:56:12.000 –> 00:56:16.000
Ja wunderbar, vielen lieben Dank dir auch, lieber Marc-Jürgen.
00:56:16.000 –> 00:56:20.000
Ja, ich nutze das jetzt trotzdem nochmal, ich hatte noch
00:56:20.000 –> 00:56:24.000
einen Anknüpfungspunkt an deinen letzten Ausführungen, die
00:56:24.000 –> 00:56:28.000
ganz zum Schluss, das Bewusstsein, das Bewusstsein
00:56:28.000 –> 00:56:32.000
über Ziele, über die Art und Weise, wie Ziele zustande kommen
00:56:32.000 –> 00:56:36.000
und wie wir werden, fokussierter.
00:56:36.000 –> 00:56:40.000
Ich schlage mal eine Brücke zu den Ausführungen
00:56:40.000 –> 00:56:44.000
zu dem Raum gestern, wo es auch darum ging, um die
00:56:44.000 –> 00:56:48.000
Unterscheidung zwischen Kompliziertheit und Komplexität.
00:56:48.000 –> 00:56:52.000
Wenn wir nämlich von der gängigen Definition
00:56:52.000 –> 00:56:56.000
ausgehen, dass die Motivation
00:56:56.000 –> 00:57:00.000
ihren wesentlichen Zweck
00:57:00.000 –> 00:57:04.000
in einer Zielerfüllung
00:57:04.000 –> 00:57:08.000
findet, dann bin ich wieder bei dem gleichen Thema
00:57:08.000 –> 00:57:12.000
wie bei anderen Themen auch, wie Reflexion,
00:57:12.000 –> 00:57:16.000
wie Denken. Ich brauche, und jetzt schlage ich die Brücke
00:57:16.000 –> 00:57:20.000
zu deinen Ausführungen, liebe Yasemin, ich brauche ein Bewusstsein.
00:57:20.000 –> 00:57:24.000
Ein Bewusstsein darf,
00:57:24.000 –> 00:57:28.000
beziehungsweise meine Motivation mich auf dieses Ziel
00:57:28.000 –> 00:57:32.000
führen möchte. Insofern gelten
00:57:32.000 –> 00:57:36.000
ja auch diese vier oder fünf wesentlichen Regeln der Zielformulierung.
00:57:36.000 –> 00:57:40.000
Es muss operabel sein, es muss realistisch sein,
00:57:40.000 –> 00:57:44.000
es muss machbar sein und so weiter und so fort.
00:57:44.000 –> 00:57:48.000
Jetzt komme ich zum Ende. Das heißt für mich
00:57:48.000 –> 00:57:52.000
wieder, genau wie bei vielen anderen Themen, auch das heutige Thema.
00:57:52.000 –> 00:57:56.000
Die Vergnügfung und das Verständnis von Motivation
00:57:56.000 –> 00:58:00.000
und Handlung setzt einerseits ein gewisses Bewusstsein,
00:58:00.000 –> 00:58:04.000
ja, Hagen dran, voraus, es setzt aber auch ein Wissen
00:58:04.000 –> 00:58:08.000
voraus, um die Wirksammenhänge,
00:58:08.000 –> 00:58:12.000
um die unter Umständen gegebene Kompliziertheit
00:58:12.000 –> 00:58:16.000
und Komplexität, wie ich zu Zielen
00:58:16.000 –> 00:58:20.000
komme und welche Komplexität und Kompliziertheit
00:58:20.000 –> 00:58:24.000
ein Ziel unter Umständen für mich verbirgt.
00:58:24.000 –> 00:58:28.000
Und daraus, aber jetzt fehlt die Zeit dazu, daraus
00:58:28.000 –> 00:58:32.000
ergibt sich dann der logische Schluss für mich zu sagen,
00:58:32.000 –> 00:58:36.000
danach bestimmt sich im Endeffekt, wie ich
00:58:36.000 –> 00:58:40.000
auch mit Fehlschlägen und Ziel-Nicht-Erreichung
00:58:40.000 –> 00:58:44.000
umgehen kann. Wenn ich mir im Vorfeld
00:58:44.000 –> 00:58:48.000
diese Gedanken anhand meines Methodenkastens
00:58:48.000 –> 00:58:52.000
über den ich verfüge, gemacht habe,
00:58:52.000 –> 00:58:56.000
dann fällt mir ein Umgehen mit Versagen
00:58:56.000 –> 00:59:00.000
deutlich einfacher. Vielen Dank für diesen Raum und ich wünsche
00:59:00.000 –> 00:59:04.000
euch noch einen wunderschönen Start in die neue Woche.
00:59:04.000 –> 00:59:08.000
Ja, wunderbar, vielen, vielen lieben Dank und
00:59:08.000 –> 00:59:12.000
weil du als letztes jetzt den Begriff Versagen verwendet hast, auch das
00:59:12.000 –> 00:59:16.000
ist wieder eine Bewertung. Neutraler wäre es ein Nicht-Erreichen
00:59:16.000 –> 00:59:20.000
vielleicht an der Stelle und von daher finde ich
00:59:20.000 –> 00:59:24.000
das auch klasse und wir werden noch mal tiefer auch darauf einsteigen,
00:59:24.000 –> 00:59:28.000
denn wir haben morgen dann Handeln und Prokrastinationen und
00:59:28.000 –> 00:59:32.000
wir werden auch uns den Aspekt der Handlungskompetenzen
00:59:32.000 –> 00:59:36.000
noch mal genauer anschauen. Das heißt, wir werden hier an vielen Stellen
00:59:36.000 –> 00:59:40.000
in Bezug auf sozusagen die Vertiefung der Toolbox
00:59:40.000 –> 00:59:44.000
auf der einen Seite und des Wissens und dann
00:59:44.000 –> 00:59:48.000
eben Überschneidungen und Differenzierungen auch noch mal genauer drauf blicken.
00:59:48.000 –> 00:59:52.000
Von daher wunderbar, vielen, vielen lieben Dank für diese ersten
00:59:52.000 –> 00:59:56.000
Erkenntnisse als Zusammenfassung hier auch noch mal und Ableitung.
00:59:56.000 –> 01:00:00.000
Großartig, Layla.
01:00:00.000 –> 01:00:04.000
Ja, ich muss jetzt noch mal kurz meine Gedanken ordnen,
01:00:04.000 –> 01:00:08.000
weil Mitdenken und den Abschlusskommentar
01:00:08.000 –> 01:00:12.000
zusammenfassen im Kopf zu behalten ist ein bisschen schwer.
01:00:12.000 –> 01:00:16.000
So, ich mach’s trotzdem.
01:00:16.000 –> 01:00:20.000
Marc, dir wollte ich sagen, was du so gerade gesagt hast,
01:00:20.000 –> 01:00:24.000
der hat gesagt, heirate oder heirate nicht, du wirst es bereuen. Das hat so schön gepasst.
01:00:24.000 –> 01:00:28.000
Ich dachte, ich bringe das noch mal kurz ein.
01:00:28.000 –> 01:00:32.000
Motivation, da machen wir uns so, so viel Gedanken drüber, wie wir Leute
01:00:32.000 –> 01:00:36.000
zum Handeln animieren können. Ob das in unserer Kindheit der Lolli ist
01:00:36.000 –> 01:00:40.000
oder ob das später der Obstkorb ist. Ich habe von der
01:00:40.000 –> 01:00:44.000
Studie gehört, da ist gesagt worden, dass Kinder
01:00:44.000 –> 01:00:48.000
an sich von Natur aus Menschen helfen dem anderen.
01:00:48.000 –> 01:00:52.000
Und sobald man im Belohnungsprinzip anfängt,
01:00:52.000 –> 01:00:56.000
scheint die Motivation zu sinken. Woran das liegen mag, habe ich jetzt nicht
01:00:56.000 –> 01:01:00.000
ergründet. Die Studie kann ich jetzt auch nicht benennen und ich traue mich auch, das jetzt hier
01:01:00.000 –> 01:01:04.000
zu sagen, obwohl das aufgenommen wird. Aber ich habe es wirklich gesehen
01:01:04.000 –> 01:01:08.000
und die Frage ist, woran liegt das? Und Motivation ist glaube ich
01:01:08.000 –> 01:01:12.000
so eine Sache, weiß ich nicht. Ich finde das im Belohnungssystem,
01:01:12.000 –> 01:01:16.000
ich finde das schwierig, Yasemin, weil ich will nicht für alles ein Sternchen geben.
01:01:16.000 –> 01:01:20.000
Aber ich gebe auch Neunern und Zehnern gerne mal tatsächlich
01:01:20.000 –> 01:01:24.000
einen Sticker in ihr Heft und die freuen sich da. Und ich finde das schön, wenn die
01:01:24.000 –> 01:01:28.000
sich freuen können. Und ich will mich als Erwachsene auch freuen und ich möchte wertgeschätzt
01:01:28.000 –> 01:01:32.000
werden. Und das macht viel meiner Motivation aus. Und vielleicht ist das
01:01:32.000 –> 01:01:36.000
wie so ein verbales Sternchen und vielleicht ist das okay und jetzt muss man noch
01:01:36.000 –> 01:01:40.000
gucken, in welchem Moment. Danke fürs Zuhören.
01:01:40.000 –> 01:01:44.000
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank und danke fürs Aufgreifen
01:01:44.000 –> 01:01:48.000
dieses letzten Punktes auch. Da mag ich gerne drauf eingehen, das kann man
01:01:48.000 –> 01:01:52.000
relativ vereinfacht beantworten, die Frage mit dieser sinkenden
01:01:52.000 –> 01:01:56.000
Motivation. Und zwar ist das nicht
01:01:56.000 –> 01:02:00.000
verallgemeinerbar, sondern das gilt für ganz spezifische Fälle.
01:02:00.000 –> 01:02:04.000
Und zwar kann man nach zwei differenzieren. Wenn
01:02:04.000 –> 01:02:08.000
Kinder bereits motiviert sind, etwas zu tun
01:02:08.000 –> 01:02:12.000
und ich verstärke das mit einer Belohnung, dann
01:02:12.000 –> 01:02:16.000
geht die Motivation zurück.
01:02:16.000 –> 01:02:20.000
Ist auch total logisch im Grunde genommen, weil ich eine Konditionierung
01:02:20.000 –> 01:02:24.000
hier dran hänge mit einer Belohnung, die ich in Aussicht stelle, obwohl das Kind
01:02:24.000 –> 01:02:28.000
diese Belohnung gar nicht braucht. Das heißt, das tut es ja schon.
01:02:28.000 –> 01:02:32.000
Und dann sage ich, wenn du eine gute, also sagen wir mal, nehmen wir das mit den Schulnoten,
01:02:32.000 –> 01:02:36.000
das Kind per se ist gerne am Lernen
01:02:36.000 –> 01:02:40.000
und macht total gerne Deutsch und blüht da drin auf
01:02:40.000 –> 01:02:44.000
und jetzt sage ich immer, wenn du eine gute Schulnote bringst, kriegst du von mir eine Belohnung
01:02:44.000 –> 01:02:48.000
dafür, dann geht die Motivation zurück. Dann, wenn
01:02:48.000 –> 01:02:52.000
ich zum Beispiel die Belohnung nicht erfülle oder
01:02:52.000 –> 01:02:56.000
da kommt diese Erwartungskopplung dran und dann wird das zu einer
01:02:56.000 –> 01:03:00.000
Selbstverständlichkeit. Das heißt, das Kind erwartet schon, dass die Belohnung
01:03:00.000 –> 01:03:04.000
folgen muss und wenn die Belohnung nicht folgt, dann ist eine Enttäuschung da.
01:03:04.000 –> 01:03:08.000
Und hier haben wir diese Zusammenhänge mit der sinkenden
01:03:08.000 –> 01:03:12.000
Motivation an der Stelle, obwohl ursprünglich mal
01:03:12.000 –> 01:03:16.000
die Motivation gegeben war. Das heißt, hier gibt es überhaupt keinen
01:03:16.000 –> 01:03:20.000
Anlass, eine Belohnung hintendran zu hängen, weil das eben
01:03:20.000 –> 01:03:24.000
sozusagen die Motivation sogar gefährdet
01:03:24.000 –> 01:03:28.000
an der Stelle. Und was anderes ist es aber,
01:03:28.000 –> 01:03:32.000
wenn ich eine Belohnung sozusagen in Aussicht stelle für
01:03:32.000 –> 01:03:36.000
etwas, wo die Motivation per se nicht vorhanden ist, dann
01:03:36.000 –> 01:03:40.000
wirkt das nicht sinkend oder sowas, motivationssinkend, sondern
01:03:40.000 –> 01:03:44.000
steigernd kann das eben sich auswirken und danach können wir das an der Stelle
01:03:44.000 –> 01:03:48.000
sozusagen differenzieren und dann haben wir eben diese Aspekte der
01:03:48.000 –> 01:03:52.000
Gewohnheit mit dabei und so weiter. Das heißt, wir haben hier es immer
01:03:52.000 –> 01:03:56.000
wieder mit den Grundlagen der Motivation in Bezug auf die Belohnungserwartungen
01:03:56.000 –> 01:04:00.000
zu tun, die sich hier positiv oder auch negativ
01:04:00.000 –> 01:04:04.000
auswirken können, je nachdem, in welchem Kontext ich das einsetze und ob
01:04:04.000 –> 01:04:08.000
das tatsächlich sozusagen der Bedarf eigentlich da war
01:04:08.000 –> 01:04:12.000
oder nicht. Und wenn ich das weiß, dann kann ich eben das eine oder andere
01:04:12.000 –> 01:04:16.000
vielleicht auch vermeiden, wo es nicht geboten ist und umgekehrt ganz gezielt
01:04:16.000 –> 01:04:20.000
einsetzen, wenn ich schauen möchte, ob ich damit etwas
01:04:20.000 –> 01:04:24.000
auch in Bezug auf das Verhalten auch fördern kann.
01:04:24.000 –> 01:04:28.000
Großartig, vielen, vielen lieben Dank. Ich finde, es sind ganz, ganz verschiedene Aspekte
01:04:28.000 –> 01:04:32.000
zusammengekommen heute wieder und ich fand es sehr, sehr
01:04:32.000 –> 01:04:36.000
schön, wie sich der Raum entwickelt hat, welche Beispiele wir aufgegriffen haben und
01:04:36.000 –> 01:04:40.000
auch vor allen Dingen diese Vielfalt heute auch wieder in die verschiedensten
01:04:40.000 –> 01:04:44.000
Richtungen. Ich freue mich jetzt total auf das Raumthema
01:04:44.000 –> 01:04:48.000
morgen mit Handeln und Prokrastination. Das heißt, wir schieben ja auch Dinge
01:04:48.000 –> 01:04:52.000
immer wieder auf. Womit hat das eigentlich zu tun? Was sind mögliche Gründe
01:04:52.000 –> 01:04:56.000
dafür? Was hilft oder kann helfen, dass wir hier vielleicht
01:04:56.000 –> 01:05:00.000
auch noch mal schauen, aus dieser Perspektive, ganz gezielt
01:05:00.000 –> 01:05:04.000
sozusagen im Umgang mit gewissen Dingen, die wir uns vielleicht
01:05:04.000 –> 01:05:08.000
vornehmen und dann immer wieder aufschieben, hier mal den Blick drauf zu
01:05:08.000 –> 01:05:12.000
richten und gemeinsam zu gucken, welche Erkenntnisse wir
01:05:12.000 –> 01:05:16.000
angeknüpft an heute auch ableiten können für morgen und
01:05:16.000 –> 01:05:20.000
aufgreifen können und ableiten können für morgen. In diesem Sinne freue ich mich total drauf.
01:05:20.000 –> 01:05:24.000
Bis morgen um 8 hier im Deep Talk. Bis dahin. Ciao.