Gehirnfutter für Pioniergeister: Wie unterstützt Reflexion uns bei der Entscheidungsfindung? Das ist die Fragestellung mit der wir uns in Raum #953 des Deep Talk Clubs unter dem Dachthema „Reflexion“ befassen. Höre selbst, welche Beispiele aufgegriffen wurden und welche Perspektiven im Dialog entstanden sind…
Transkription: 🇩🇪🇨🇭🇦🇹 #953 Reflexion & Entscheidungsfindung | Von Dr. Yasemin Yazan
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Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich. Heute sprechen wir gemeinsam über Reflexion
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und Entscheidungsfindung und wollen uns anschauen, wie die Reflexion uns bei der Entscheidungsfindung
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unterstützt. Das ist die Fragestellung, um die es geht. Und ja, da bin ich total gespannt,
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welche Impulse, ersten Gedanken hierzu bei euch aufkommen, welche konkreten Beispiele wir aufgreifen
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und mit reinbringen können. Und insofern seid ihr auch heute wieder ganz, ganz herzlich eingeladen,
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mit dazu zu kommen, verschiedene Perspektiven aufzumachen, sodass wir dann im Austausch
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eben uns entlanghangeln können, um zu schauen, welche gemeinsamen Ergebnisse wir aus den
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Erkenntnissen hier generieren können.
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Wir zeichnen den Raum über die gesamte Zeit auf, das heißt, wer mit dazu kommt, ist automatisch
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auch damit einverstanden, dass das Ganze veröffentlicht wird.
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Und wir haben drei kleine Raumregeln, einmal ein Profilfoto, auf dem ihr zu erkennen seid
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von Nachnamen und mindestens Einsatz in der Bayo, sodass wir sicherstellen können, dass
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es sich hierbei um ernst gemeinte Beiträge und keine Clubhouse-Trolle handelt.
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Wer das aus irgendwelchen Gründen nicht möchte, kann natürlich auch gerne einfach den Chat
00:01:10.400 –> 00:01:14.800
nutzen, um hier Gedanken, Fragen oder Ähnliches mit reinzubringen.
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Sofern das eben gut mit reinpasst, den Austauschverlauf nicht stört und noch ergänzt werden kann,
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greifen wir das dann entsprechend mit auf, sofern die Fragen oder die Gedanken noch nicht
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auch schon bereits angesprochen wurden und gehen dann gerne auch mit darauf ein.
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Ja, und damit schalte ich mich gerne heute Morgen zunächst erst mal auf Stumm und schaue
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mal, wer zum Thema Reflexion und Entscheidungsfindung, wie unterstützt Reflexion uns bei der Entscheidungsfindung
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hier gleich mit dazu kommt.
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Einen wunderschönen guten Morgen lieber Marc. Was sind deine ersten Gedanken zum Thema?
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Ja, meine ersten Gedanken sind, wenn ich in mir gehe, Reflektion hilft mir immer aus dem
00:02:02.720 –> 00:02:07.800
emotionalen Zustand herauszukommen. Und ich habe mir heute Morgen überlegt, ja gut, wenn ich gute
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Gefühle habe, also wann reflektiere ich überhaupt? Wenn ich jetzt zum Beispiel total glücklich bin
00:02:11.680 –> 00:02:15.640
unhappy, das reflektiere ich selber. Das wird mir zwar bewusst, aber da gibt es
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eigentlich wenig Anlass, das zu reflektieren, weil da geht es mir total gut,
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da bin ich im Flow, da kann ich Bäume ausreißen. Also meistens komme ich ins
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Reflektieren, wenn irgendwas passiert ist, was mich in den emotionalen Zustand
00:02:26.480 –> 00:02:31.480
gebracht hat, also beruflich oder privat, was mir nie aus der Bahn wirft, aber was
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mich doch sehr beschäftigt. Und dann gibt es für mich dann zwei Arten, wie
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mir das dann hilft, also wie ich dann in einen anderen emotionalen
00:02:40.920 –> 00:02:45.960
Zustand kommen kann. Und das eine wäre die Selbstreflexion. Das hat aber bei mir
00:02:45.960 –> 00:02:49.800
einiger Übung bedarf, weil es einem das erste Mal vielleicht auch ein bisschen
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komisch erscheint, wenn man mit sich selber spricht oder mit
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sich selber ins Zwiegespräch geht. Oder es geht, was mir auch immer hilft, ich
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weiß nicht, ihr kennt das bestimmt alle, es ist was ganz Furchtbares passiert oder
00:03:01.920 –> 00:03:04.920
Furchtbares ist schon eine Bewertung. Wir denken, es ist was Furchtbares
00:03:04.920 –> 00:03:09.600
passieren und mir hilft es dann, wenn ich das, die Situation, die mich beschäftigt,
00:03:09.600 –> 00:03:14.140
laut ausspreche. Das heißt, in meinem Kopf strukturieren muss und irgendjemand erzähle.
00:03:14.140 –> 00:03:18.300
Meistens ist es dann meine Partnerin oder einen sehr guten Freund, den ich schätze.
00:03:18.300 –> 00:03:23.140
Und beim Klarmachen der Situation, also beim Erzählen, was überhaupt passiert ist,
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kommen mir dann schon die ersten Antworten und Lösungsansätze. Oder, das wäre schon der erste
00:03:28.900 –> 00:03:33.340
Anteil zum Lösung, oder ich merke schon beim Sprechen oder bei der Antwort meines Gegenüber,
00:03:33.340 –> 00:03:39.000
was ich auf gar keinen Fall will. Und das wäre jetzt erstmal der Anfang für heute.
00:03:39.000 –> 00:03:50.720
Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Und du bist jetzt schon sehr, sehr stark quasi in dieser,
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wie komme ich dann vielleicht auch zu einer Entscheidung, also diesen Prozess sich anzuschauen.
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Da vielleicht noch mal kurz der Hinweis, dass wir auf jeden Fall irgendwann in den nächsten Tagen
00:04:02.240 –> 00:04:06.680
auch noch mal einen Raum haben werden,
00:04:06.680 –> 00:04:10.640
wo wir uns zum Beispiel auch
00:04:10.640 –> 00:04:13.680
verschiedene Formen, Arten, Settings
00:04:13.680 –> 00:04:17.480
und auch Methoden der Reflexion
00:04:17.480 –> 00:04:19.960
anschauen werden. Und heute, dass wir den
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Schwerpunkt tatsächlich quasi auf die
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Entscheidungsfindung selbst und weniger
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den Prozess, wie ich das mache, legen.
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Und hier noch mal zu gucken, unterstützt
00:04:28.880 –> 00:04:34.200
es denn überhaupt? Und ich habe jetzt
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verstanden, auch von deinen Ausführungen, bei
00:04:36.920 –> 00:04:38.840
dir hilft es schon immer dann, wenn du
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in einem emotionalen Zustand bist, dass
00:04:41.320 –> 00:04:44.520
du eben dir die Sachen noch mal anschaust,
00:04:44.520 –> 00:04:47.480
auf welche Art und Weise auch immer und
00:04:47.480 –> 00:04:49.560
dadurch eben Klarheit gewinnst, was du
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möchtest, beziehungsweise was du auf gar
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keinen Fall willst und das dir bei der
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Entscheidungsfindung letztendlich
00:04:54.160 –> 00:05:00.520
hilft. Kann ich das so zusammenfassen, Marc, ist das korrekt? Perfekt und da hast du das Wort
00:05:00.520 –> 00:05:04.920
genannt, was ich vergessen habe, nicht mit eingebracht hat, Klarheit, ganz genau. Es hilft mir,
00:05:04.920 –> 00:05:11.480
Klarheit zu definieren, Klarheit zu finden und das ist ja das, warum ich persönlich für mich
00:05:11.480 –> 00:05:17.040
in die Reflexion gehen will, um Klarheit zu haben, weil in meinem emotionalen Zustand habe ich
00:05:17.040 –> 00:05:22.240
eine subjektive Wirklichkeit und auch eine subjektive Wahrnehmung und ich schaffe es nur,
00:05:22.240 –> 00:05:26.120
eine andere Wahrnehmung zu kommen, wenn ich es irgendwie schaffe, mit irgendeinem Prozess aus
00:05:26.120 –> 00:05:31.720
dieser Emotion rauszukommen. Weil, nochmal, also für mich, ich komme immer in das Thema Reflexion
00:05:31.720 –> 00:05:37.240
in Form von, wenn emotional an was mich herangetragen ist. Und das sind halt emotional die
00:05:37.240 –> 00:05:41.160
stärksten emotionalen Trigger, die es bei mir gibt. Das ist was mit der Familie, das ist was
00:05:41.160 –> 00:05:45.240
meinem nahen Umfeld, die mir wichtig sind. Meistens sind es dann die schönen Sachen,
00:05:45.240 –> 00:05:49.480
bei guten Sachen, die nehme ich so auf und arbeite dann weiter. Da muss ich nicht weiter
00:05:49.480 –> 00:05:51.480
darüber nachdenken oder im beruflichen Umfeld.
00:05:51.480 –> 00:05:55.480
Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.
00:05:55.480 –> 00:06:07.480
Und für mich ergibt sich daraus nochmal eine weitere Fragestellung, denn wir haben im Kontext von Entscheidungen ja schon mal in verschiedenen Räumen angesprochen,
00:06:07.480 –> 00:06:17.480
dass es da Erkenntnisse aus der Hirnforschung gibt, die eben zeigen, dass im Grunde genommen unsere Entscheidungen überwiegend emotional getroffen werden und dass wir erst im Nachgang
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sozusagen rational Wege suchen, um hier Argumente zu finden, um das zu stützen,
00:06:24.640 –> 00:06:29.960
bis hin zu, also dazu gibt es einen breiten Konsens in der Hirnforschung,
00:06:29.960 –> 00:06:34.240
hingegen wird noch darüber gestritten, in Anführungsstrichen, da liegen noch
00:06:34.240 –> 00:06:37.440
nicht genug Erkenntnisse vor, ob es nicht vielleicht sogar komplett
00:06:37.440 –> 00:06:42.840
emotional ist und dass wir uns quasi einer Illusion unterliegen, dass wir
00:06:42.840 –> 00:06:46.840
Entscheidungen überhaupt irgendwie auf irgendeine Art und Weise rational treffen.
00:06:46.840 –> 00:06:52.280
Falls das der Fall sein sollte, bzw. wenn es überwiegend der Fall ist,
00:06:52.280 –> 00:06:55.680
dass Entscheidungen ja eigentlich emotional getroffen werden,
00:06:55.680 –> 00:07:00.560
inwieweit hilft denn dann tatsächlich eine Reflexion überhaupt an der Stelle?
00:07:00.560 –> 00:07:03.440
Oder ist das auch wieder eine Illusion, der wir unterliegen?
00:07:03.440 –> 00:07:05.520
Marc, du wolltest direkt dazu nochmal anfangen.
00:07:05.520 –> 00:07:08.880
Und dann kann ich gerne Jürgen mit einbinden.
00:07:08.880 –> 00:07:11.040
Lieber Jürgen, ich mache es nur ganz kurz. Genau das ist der Punkt.
00:07:11.040 –> 00:07:13.920
Immer wenn ich merke, dass ich in einem emotionalen Zustand bin,
00:07:13.920 –> 00:07:15.680
dann drücke ich für mich die Aus-Taste
00:07:15.760 –> 00:07:18.720
und versuche schnellstmöglich aus der Emotion rauszukommen,
00:07:18.720 –> 00:07:22.280
weil ich sonst weiß, dass meine Entscheidungen verheerend sind aus der Vergangenheit.
00:07:22.280 –> 00:07:26.080
Ich versuche, wenn es irgendwie geht, keine emotionale Entscheidung zu treffen,
00:07:26.080 –> 00:07:28.480
sondern eine rationale Entscheidung.
00:07:28.480 –> 00:07:31.000
Und dazu muss ich unbedingt sofort, so schnell wie möglich,
00:07:31.000 –> 00:07:34.160
aus diesem emotionalen Zustand raus in die Hubschrauberperspektive.
00:07:34.160 –> 00:07:35.640
Danke fürs Warten, Jürgen.
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Wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Jürgen, was sagst du denn dazu?
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Ich bedanke mich für die Initiale, liebe Yasemina.
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Guten Morgen und alle im Raum. Diese letzten Ausführungen, sowohl von dir als auch von der
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Yasemin, haben meinen ersten Pricker etwas erweitert. Und zwar, ich versuche mal wieder
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etwas nahe beim Thema zu bleiben und zwar eine Verbindung herzustellen. Ich habe mich gefragt,
00:08:08.560 –> 00:08:13.800
was ist die Verbindung eigentlich? Wie passen Reflexion und Entscheidungsfindung zusammen?
00:08:13.800 –> 00:08:18.760
Und auch wenn das jetzt vielleicht etwas zu schematisiert klingen mag,
00:08:18.760 –> 00:08:22.360
aber ich rekapituliere noch mal.
00:08:22.360 –> 00:08:27.160
Wir haben uns mehr oder weniger darauf geeinigt, dass Reflexion
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eine Art Innenschau ist und dabei auch neben dem Bewusstwerden in der
00:08:34.880 –> 00:08:41.000
Situation auch ein Abwägen der Stärken und unserer Schwächen
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erfolgt. Eine Rückbesinnung auf Erfahrung und auch auf gelebte Prägungen in ganz bestimmten
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Situationen, auch in Entscheidungsprozessen. Das ist die Beantwortung für mich bislang auf die
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Frage, was ist eigentlich Reflexion? Also Innenschau. Jetzt gehe ich nicht auf das Worum
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ein, aber auf das wozu? Wozu überhaupt Reflektion? Auch da haben wir mal kurz drüber gesprochen und
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es sind zwei ganz wesentliche Positionen aufgepoppt für mich. Warum reflektieren wir
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auch überhaupt? Und da waren Art 1, um Entscheidungen zu treffen und damit ist der
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Schulterschluss zu unserem heutigen Thema gegeben. Im Grunde genommen ist die Entscheidung,
00:09:41.580 –> 00:09:49.220
eine Entscheidung zu treffen, für mich eine Ergebnisgröße aus dem Reflexionsprozess und
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ganz wesentlich verbunden, auch das ist bereits schon angesprochen worden, eine damit verbundene
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Verantwortung, die ich übernehmen muss. So und jetzt ist für mich die Frage, wenn ich jetzt
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diese zwei Positionen mal das was und das wozu definiert habe und finde, Entscheidung hat was
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mit Reflexion zu tun und wir haben einen Reflexionsprozess. Da gibt es ja auch einen
00:10:18.940 –> 00:10:24.220
Entscheidungsprozess. Auch darüber haben wir in verschiedenen Räumen schon mal gesprochen,
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wie ein solcher Entscheidungsprozess bei uns im Innersten abläuft. Und so stellt sich jetzt für
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mich die Frage, ihr Lieben, welche Position nimmt die Reflexion im Rahmen der einzelnen Stufen
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dieses Entscheidungsprozesses ein, beziehungsweise greift die Reflexion überhaupt in diesem
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Entscheidungsprozess oder ist sie nur lediglich Voraussetzung, um den
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Entscheidungsprozess anzustoßen. Und jetzt nehme ich den letzten Punkt
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auf von euch beiden, Emotion. Ist Reflexion vielleicht neben anderen
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Funktionen auch diejenige Funktion, die im Nachgang noch mal überprüft, ob ich
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mich richtig entschieden habe und ob ich mich nicht zu sehr habe in der Situation mit der
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Entscheidung von meinen Gefühlen habe ertragen lassen.
00:11:30.580 –> 00:11:42.620
Im Grunde genommen für mich, eigentlich unser heutiger Raum, eine Verquickung von zwei Prozessen,
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die man auf der Meta-Ebene meines Erachtens schon verallgemeinern kann, die aber individuell
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bei jedem anders laufen. Zugegebenermaßen, aber die Stützstellen meines Erachtens, die
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lassen sich standardisieren, wenn man das so will. Und nun gilt es festzumachen, wo
00:12:04.380 –> 00:12:09.500
überall greift die Reflexion.
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Wo überall gehen wir in die
00:12:11.780 –> 00:12:14.700
Innenschau, um eine profunde
00:12:14.700 –> 00:12:18.620
Entscheidung zu treffen. Vielen Dank fürs
00:12:18.620 –> 00:12:21.180
lange Zuhören. Ja wunderbar, vielen, vielen
00:12:21.180 –> 00:12:23.980
lieben Dank. Marc, magst du hier deine
00:12:23.980 –> 00:12:26.140
Gedanken teilen? Ja, liebe Jürgen, da möchte ich
00:12:26.140 –> 00:12:27.580
gerne für mich persönlich,
00:12:27.580 –> 00:12:29.260
das hatte ich gestern schon mal gesagt, die
00:12:29.260 –> 00:12:31.300
Innenschau, ich unterstreiche alles, was du
00:12:31.300 –> 00:12:32.940
gesagt hast, aber es gibt ganz, ganz viele
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Situation, da ist die Außenschau genauso wichtig, weil die Innenschau wird mir da
00:12:36.300 –> 00:12:40.180
alleine nichts nützen, denn um eine Entscheidung zu treffen und um
00:12:40.180 –> 00:12:42.980
eine neue Wahrnehmung für mich zu erwirklichen, muss ich auf die
00:12:42.980 –> 00:12:46.900
Außenschau gehen. Kleines Beispiel, ich bin Unternehmer, mein Kunde ist weg,
00:12:46.900 –> 00:12:50.380
Innenschau wäre, ich reflektiere, was habe ich denn gemacht und ich schon wieder und
00:12:50.380 –> 00:12:54.380
so blöd und waren meine Preise zu hoch, ist mein Produkt nicht gut genug und die
00:12:54.380 –> 00:12:57.660
Außenschau wäre, vielleicht hat das gar nichts mit mir zu tun, vielleicht hat der
00:12:57.660 –> 00:13:00.660
gerade ein schlechtes Geschäft, vielleicht rufe ich den einfach mal an und frage, was
00:13:00.660 –> 00:13:04.500
es los? Vielleicht zieht er gerade um,
00:13:04.500 –> 00:13:07.380
vielleicht hat er private Probleme. Also
00:13:07.380 –> 00:13:10.020
für mich ist Reflexion immer einmal selbst,
00:13:10.020 –> 00:13:13.340
Selbstreflexion, Außenreflexion und
00:13:13.340 –> 00:13:13.340
Innenschau und Außenschau.
00:13:13.340 –> 00:13:24.740
Ja, lass mich hier auch noch mal eine
00:13:24.740 –> 00:13:28.580
Frage formulieren, weil die Frage “Wozu
00:13:24.740 –> 00:13:31.220
Zur Reflexion ist für mich nochmal in dem Zusammenhang jetzt hier mit dem Raumthema
00:13:31.220 –> 00:13:36.660
Entscheidungen oder Entscheidungsfindung, können wir das sozusagen so stehen lassen,
00:13:36.660 –> 00:13:40.300
um eine Entscheidung zu treffen.
00:13:40.300 –> 00:13:46.500
Ich würde aber durchaus auch nochmal ganz allgemein diesen Aspekt mit aufmachen wollen.
00:13:46.500 –> 00:13:52.500
Den müssen wir heute nicht beantworten, aber dass wir das sozusagen vielleicht hier als
00:13:52.500 –> 00:13:57.860
offene Tür noch mal lassen, ob denn
00:13:57.860 –> 00:13:59.660
Reflexion immer dazu dient, eine
00:13:59.660 –> 00:14:01.540
Entscheidung zu treffen oder kann ich
00:14:01.540 –> 00:14:05.180
dann nicht per se auch einfach eine
00:14:05.180 –> 00:14:07.340
Reflexion durchführen, um beispielsweise
00:14:07.340 –> 00:14:10.420
einfach nur eine Bewertung vorzunehmen der
00:14:10.420 –> 00:14:13.500
Situation. Wäre jetzt mal ein
00:14:13.500 –> 00:14:15.260
Beispiel, was mir einfällt. Und dass es
00:14:15.260 –> 00:14:17.940
eben nicht unbedingt immer in einer
00:14:17.940 –> 00:14:20.700
Entscheidung münden muss. Sehr wohl aber
00:14:17.940 –> 00:14:22.660
ein Entscheidungsprozess und jetzt
00:14:22.660 –> 00:14:25.820
dürfen wir dann das aufgreifen, was du
00:14:25.820 –> 00:14:29.300
gesagt hast, Jürgen, immer auch was mit
00:14:29.300 –> 00:14:30.340
Reflexion zu tun haben kann, nicht
00:14:30.340 –> 00:14:32.260
muss, ich kann natürlich auch
00:14:32.260 –> 00:14:34.620
Entscheidungen ganz emotional treffen,
00:14:34.620 –> 00:14:37.260
aber wenn ich dann jetzt eben eine
00:14:37.260 –> 00:14:39.260
Reflexion irgendwo mit einbaue
00:14:39.260 –> 00:14:41.780
sozusagen, wo ist das denn? Ist das
00:14:41.780 –> 00:14:44.140
eine Voraussetzung in
00:14:44.140 –> 00:14:46.300
Anführungsstrichen, um beispielsweise eine
00:14:44.140 –> 00:14:49.780
gute oder passende oder wie auch immer
00:14:49.780 –> 00:14:52.540
Entscheidung zu treffen? Braucht es immer
00:14:52.540 –> 00:14:55.740
die Reflexion bei Entscheidungsprozessen?
00:14:55.740 –> 00:14:57.060
Oder ist es dann die Differenzierung
00:14:57.060 –> 00:14:58.740
zwischen bewusst und unbewusster
00:14:58.740 –> 00:15:02.140
Reflexion, über die wir ja gestern
00:15:02.140 –> 00:15:04.540
schon auch gesprochen hatten? Das heißt, der
00:15:04.540 –> 00:15:06.700
Reflexionsprozess findet immer statt,
00:15:06.700 –> 00:15:08.260
nur nicht unbedingt immer bewusst an der
00:15:08.260 –> 00:15:10.540
Stelle. Also, dass wir hier noch mal
00:15:10.540 –> 00:15:12.100
genauer auf die Begrifflichkeiten
00:15:10.540 –> 00:15:16.780
schauen. Jürgen, magst du da nochmal anschließen? Ja, lieben gerne und möchte ein klein bisschen
00:15:16.780 –> 00:15:22.740
meine Enttäuschung, bitte das als Spaß, werden zum Ausdruck bringen. Lieber Marc,
00:15:22.740 –> 00:15:33.500
genau das war eigentlich gleich im ersten Raum ein Thema, das eben Reflektion, zwei Dimensionen hat.
00:15:33.500 –> 00:15:40.100
einmal die reine Selbstreflexion. Also für mich ist die Meta-Ebene, es ist eine Innenschau.
00:15:40.100 –> 00:15:46.860
Es ist aber in zweierlei Hinsicht zu unterscheiden, eine Innenschau explizit nur auf mich,
00:15:46.860 –> 00:15:55.060
auf die Individualperson, auf die Individualposition. Es ist aber auch notwendigerweise und gerade bei
00:15:55.060 –> 00:16:04.540
Entscheidungsfindung. Der Einschluss der Individualposition in das Umfeld. Also das
00:16:04.540 –> 00:16:09.460
sollte man nie aus dem Auge verlieren und deswegen noch mal Dank für diesen Hinweis,
00:16:09.460 –> 00:16:17.020
weil ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass dieser Begriff in der Hinsicht eher in
00:16:17.020 –> 00:16:23.300
dieser Richtung reine Selbst-Innen-Reflexion abschalten, scheuklappen, gestern ist der
00:16:23.300 –> 00:16:27.740
Begriffe auch gefallen. Scheuklappen, Tunnelblick, Feld, das ist nicht richtig.
00:16:27.740 –> 00:16:37.460
Haken dran. Liebe Yasemin, ja, ich bin vollkommen bei dir. Sowohl die
00:16:37.460 –> 00:16:42.940
Ergebnisgröße, die Beantwortung auf die Frage wozu, im Hinblick auf Entscheidungen
00:16:42.940 –> 00:16:50.300
zu fällen und Verantwortung zu nehmen, ist für mich sicherlich nur ein oder
00:16:50.300 –> 00:16:54.980
zwei wesentliche Bestandteile aus dem gesamten Fundus der Ergebnisgrößen,
00:16:54.980 –> 00:16:59.900
die aus der Reflexion sich ergeben können.
00:16:59.900 –> 00:17:06.460
Aber wie gesagt, für mich schon ein recht entscheidender Aspekt eben,
00:17:06.460 –> 00:17:13.260
wo Reflexion, wo ich persönlich eine Innenschau betreibe.
00:17:13.260 –> 00:17:17.820
Und ja, und jetzt sind wir bei dem Thema und jetzt ist es eigentlich
00:17:18.140 –> 00:17:27.100
an dir die Struktur vorzugeben, mit welcher Frage, die du in hinlänglicher Weise gestellt hast,
00:17:27.100 –> 00:17:32.940
welche möglichen Fragen hier aufpuppen. Ist es eine notwendige Voraussetzung? Begleitet die
00:17:32.940 –> 00:17:38.820
Reflexion den gesamten Entscheidungsprozess oder nur Teilbereiche? Und vor allen Dingen,
00:17:38.820 –> 00:17:47.100
welche Position hat die Reflexion im Nachgang? Wenn ich meine Entscheidung getroffen habe,
00:17:47.100 –> 00:17:53.740
Und da lasse mich bitte noch eine, und da gehe ich mal in die Vorsage und sage, ist
00:17:53.740 –> 00:18:00.220
für mich ein ganz entscheidender Punkt, weil ich komme wieder auf das Wahrst zurück.
00:18:00.220 –> 00:18:08.260
Die Reflexion ist eine Innenschau auch auf die Erfahrungen, unter anderem auf die Erfahrungen,
00:18:08.260 –> 00:18:09.260
die wir gemacht haben.
00:18:09.260 –> 00:18:16.140
Und insofern ist dann im Nachgang zu einem Entscheidungsprozess dieses
00:18:16.140 –> 00:18:20.780
Reflektieren über die Entscheidung und jetzt kommt noch ein anderer Begriff
00:18:20.780 –> 00:18:25.260
für mich ganz wesentlich rein, die Konsequenzen, die damit
00:18:25.260 –> 00:18:32.420
verbunden waren, wiederum ein Anreichern unseres Reflektionsspeichers für nächste
00:18:32.420 –> 00:18:37.420
Entscheidungen. Ich hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich rübergebracht.
00:18:37.420 –> 00:18:40.900
Vielen Dank fürs Zuhören.
00:18:40.900 –> 00:18:47.260
Ja, vielen, vielen lieben Dank. Und ich
00:18:47.260 –> 00:18:50.460
finde, was ein Stück weit schon bei den
00:18:50.460 –> 00:18:51.540
Ausführungen deutlich wird, und das können
00:18:51.540 –> 00:18:53.900
wir gerne gemeinsam noch mal
00:18:53.900 –> 00:18:55.260
überprüfen, ist, dass es
00:18:55.260 –> 00:18:57.540
unterschiedliche Reflexionsschleifen
00:18:57.540 –> 00:18:59.740
sozusagen gibt, die an
00:18:59.740 –> 00:19:02.940
verschiedenen Stellen vorkommen. Das
00:19:02.940 –> 00:19:04.660
heißt, es kann ja durchaus, also hier
00:19:02.940 –> 00:19:07.420
auch nicht in entweder oder zu denken,
00:19:07.420 –> 00:19:10.220
sondern es kann eben durchaus als
00:19:10.220 –> 00:19:11.700
Voraussetzung sozusagen dienen.
00:19:11.700 –> 00:19:13.380
Da müsste man vielleicht mal überprüfen, ob
00:19:13.380 –> 00:19:15.140
es immer die Voraussetzung ist, um die
00:19:15.140 –> 00:19:17.580
Entscheidung zu treffen oder den
00:19:17.580 –> 00:19:19.540
Entscheidungsprozess anzustoßen. Dass es
00:19:19.540 –> 00:19:21.700
eine Voraussetzung ist, um zum Beispiel
00:19:21.700 –> 00:19:23.580
Klarheit zu gewinnen, um dann an
00:19:23.580 –> 00:19:26.700
angelehnten Tierern eine Entscheidung zu
00:19:26.700 –> 00:19:29.260
treffen. Dann im Entscheidungsprozess
00:19:29.260 –> 00:19:30.700
selbst mal zu überprüfen, wo kommt es
00:19:30.700 –> 00:19:32.620
vor. Da gibt es eben verschiedene
00:19:30.700 –> 00:19:38.060
Schleifen der Reflexion an verschiedenen Stufen. Und dann auch im Nachgang, nachdem die Entscheidung
00:19:38.060 –> 00:19:43.980
getroffen wurde, beispielsweise dann in der Rückschau auch nochmal zu schauen und gewisse
00:19:43.980 –> 00:19:51.260
Überprüfungen vorzunehmen. Das heißt, hier das Leben hat ja nicht einen Startpunkt und
00:19:51.260 –> 00:19:56.020
einen Endpunkt, sondern es geht ja weiter und gibt vielleicht auch weitere Weggabelungen
00:19:56.020 –> 00:20:03.060
und so weiter und so fort und immer wieder auch Zeiten, in denen wir zurückblicken und auch
00:20:03.060 –> 00:20:10.100
wieder eine zum Beispiel Neubewertung entsprechend angelehnt an eine Reflexion wieder vornehmen. Und
00:20:10.100 –> 00:20:16.900
da, das können wir gerne gemeinsam in der Theorie mal besprechen. Wir können aber auch, wenn ihr
00:20:16.900 –> 00:20:20.860
Lust habt, wenn ihr vielleicht ein konkretes Beispiel habt, was euch einfällt, vielleicht
00:20:20.860 –> 00:20:24.540
auch mal tatsächlich ein Beispiel aufgreifen oder verschiedene Beispiele
00:20:24.540 –> 00:20:30.780
aufgreifen, um uns am Beispiel entlang zu hangeln und das mal zu prüfen.
00:20:30.780 –> 00:20:34.420
Marc Jürgen, mag jemand von euch da anschließen? Marc, gerne.
00:20:34.420 –> 00:20:38.380
Danke, liebe Yasemin. Ich würde ganz gern mit dem Entscheidungsprozess anfangen.
00:20:38.380 –> 00:20:41.420
Ich möchte jetzt auch wieder ein bisschen provokativ sagen, wir brauchen die
00:20:41.420 –> 00:20:44.220
Reflexion überhaupt nicht für den Entscheidungsprozess. Der
00:20:44.220 –> 00:20:47.740
Entscheidungsprozess findet immer statt. Also immer findet ein
00:20:47.740 –> 00:20:51.420
Entscheidungsprozess statt, denn nicht entscheiden heißt auch entscheiden. Wenn
00:20:51.420 –> 00:20:54.620
meine Partnerin sich von mir trennt, da brauche ich nicht in der Reflexion zu
00:20:54.620 –> 00:20:57.060
gehen. Wenn sie das vorhat, wird das automatisch passieren.
00:20:57.060 –> 00:21:01.060
Ich habe jetzt nur die Möglichkeit bei allen Punkte, bei allen Lebensbereichen,
00:21:01.060 –> 00:21:05.620
die auf uns zutreffen, ist die einzige Frage für mich, womit fühle ich mich am
00:21:05.620 –> 00:21:09.500
wohlsten. Nicht die Situation, nicht dass ich die toll finde, sondern womit
00:21:09.500 –> 00:21:14.060
fühle ich mich am wohlsten. Und wir hatten das Thema selbstmächtig auch im
00:21:14.060 –> 00:21:18.300
im Deep Talk Club. Und wenn ich selbstmächtig bin, wenn ich das Gefühl habe, ich gebe eine Situation
00:21:18.300 –> 00:21:22.420
nicht komplett aus dem Ruder, also ich habe noch einen kleinen, ich habe noch einen Hauch von
00:21:22.420 –> 00:21:28.100
Chance, eine Situation zu steuern, dann bin ich selbstmächtig. Und um diese Selbstmächtigkeit zu
00:21:28.100 –> 00:21:35.100
erhalten, dann ist es sinnvoll, nur dann ist es sinnvoll oder mir hat es geholfen, das kann ja
00:21:35.100 –> 00:21:38.660
jeder für sich selber entscheiden, dann in die Reflexion zu gehen. Denn wenn ich nichts mache,
00:21:38.660 –> 00:21:43.020
werden bestimmte Prozesse sowieso passieren. Sei es, dass ich Kunden verliere, sei es, dass meine
00:21:43.020 –> 00:21:46.560
Partner sich von mir trennt, weil ich mich dann einfach zurücklehne, die Augen
00:21:46.560 –> 00:21:49.980
zu mache, die Ohren zu mache, aber die Welt dreht sich ja weiter. Also hat die
00:21:49.980 –> 00:21:52.480
Reflexion nichts mit dem Entscheidungsprozess zu tun.
00:21:52.480 –> 00:21:56.260
Die Reflexion hat nur was damit zu tun, ob ich noch einen Eingriff habe, wie ich
00:21:56.260 –> 00:21:59.600
mich fühle und ob ich dann noch etwas steuern kann. Also ob ich das Steuer in
00:21:59.600 –> 00:22:05.420
der Hand halte, nämlich das Steuer meines eigenen Lebens.
00:22:05.420 –> 00:22:11.920
Vielen Dank, lassen Sie gerne noch mal differenzieren, gerade bei dem Beispiel,
00:22:11.920 –> 00:22:17.560
was du aufgemacht hast, ist das ja eine
00:22:17.560 –> 00:22:20.080
Entscheidung, die sozusagen von jemandem
00:22:20.080 –> 00:22:23.080
anderes getroffen wird, wo ich zunächst
00:22:23.080 –> 00:22:24.360
erstmal keine Hand habe, in
00:22:24.360 –> 00:22:27.160
dem Sinne habe, sondern erstmal die
00:22:27.160 –> 00:22:29.000
Entscheidung annehmen darf. So natürlich kann
00:22:29.000 –> 00:22:32.600
ich gucken, wie gehe ich mit der
00:22:32.600 –> 00:22:34.200
Entscheidung um des anderen oder gibt es
00:22:34.200 –> 00:22:35.880
vielleicht noch mal Gespräche im
00:22:35.880 –> 00:22:37.160
Nachgang, die dazu führen, dass ich das
00:22:37.160 –> 00:22:38.600
in die eine oder andere Richtung noch
00:22:38.600 –> 00:22:40.360
mal lenken kann oder ähnliches.
00:22:38.600 –> 00:22:43.880
Aber das ist ja eine Entscheidung des
00:22:43.880 –> 00:22:46.080
anderen und liegt zunächst erstmal nicht
00:22:46.080 –> 00:22:49.000
in meinem Einflussbereich, sondern es ist
00:22:49.000 –> 00:22:50.640
ein Fakt, vor den ich
00:22:50.640 –> 00:22:53.800
sozusagen gestellt werde, dass der
00:22:53.800 –> 00:22:56.000
andere Partner sich entschieden hat, eben die
00:22:56.000 –> 00:23:00.000
Beziehung zu beenden in diesem Fall.
00:23:00.000 –> 00:23:02.240
Und dadurch, dass das nicht in
00:23:02.240 –> 00:23:04.120
meinem ganz unmittelbaren Einflussbereich
00:23:04.120 –> 00:23:06.560
liegt, wie gesagt, ich kann immer noch
00:23:04.120 –> 00:23:09.760
Einfluss nehmen. Aber zunächst erstmal werde ich mit etwas konfrontiert, was von außen kommt und
00:23:09.760 –> 00:23:15.840
nicht bei mir in der Innenschau liegt. Da kann ich zwar reflektieren, das hat aber jetzt, da müssen
00:23:15.840 –> 00:23:18.520
wir nochmal sauber unterscheiden mit den Entscheidungen, die hier getroffen werden.
00:23:18.520 –> 00:23:22.160
Jürgen, magst du hier nochmal anschließen? Ich habe gesehen, dass du auch nochmal gezuckt hast
00:23:22.160 –> 00:23:24.400
und dann können wir gerne Sonja auch noch mit einbinden.
00:23:24.400 –> 00:23:32.720
Vielen Dank, liebe Yasemin. Ich möchte einfach das mal aufnehmen,
00:23:32.720 –> 00:23:38.720
diese Situation von Marc, weil du gesagt hast, mal an einem Beispiel festmachen. Nehmen wir doch
00:23:38.720 –> 00:23:47.040
dieses Beispiel. Die Partnerin oder auch meine Partnerin, die kommt und knallt auf
00:23:47.040 –> 00:23:55.440
Fall und sagt, Beziehung ist beendet. Was in Anbindung an das, was du zuletzt gesagt hast,
00:23:55.440 –> 00:24:02.280
dann aufschlägt, ist der erste Punkt meines Erachtens für den Entscheidungsprozess,
00:24:02.280 –> 00:24:11.400
denn wir haben ein Problem. Und zwar ist dieses Problem, du hast die Notwendigkeitsunterscheidung
00:24:11.400 –> 00:24:20.120
gemacht für die Stufe 1 des Entscheidungsprozesses, uns oktroyiert aufgezwungen, also für uns nicht
00:24:20.120 –> 00:24:25.440
geplant gewesen. Es ist nicht mein Problem, sondern es wurde an mich herangetragen. Aber
00:24:25.440 –> 00:24:34.520
es ist für mich die erste Stufe des Entscheidungsprozesses. Ich identifiziere ein Problem,
00:24:34.520 –> 00:24:43.640
weil nur wenn ich ein Abweichen zwischen ist und soll Zustand habe, habe ich ein Problem und dann
00:24:43.640 –> 00:24:49.920
muss ich eine Entscheidung treffen, lieber Marc, vollkommen richtig, nehme ich dieses Problem an
00:24:49.920 –> 00:24:56.400
oder weise ich es einfach zurück und sage, Handwashing ist mir wurscht, ich gehe jetzt
00:24:56.400 –> 00:25:01.960
ins Training, ob du dich trennen willst oder nicht. Die Frage bleibt immer, ob es im Kopf
00:25:01.960 –> 00:25:11.040
nicht weiter zu Reflektionen kommt. So und jetzt ist für mich als sehr der
00:25:11.040 –> 00:25:16.440
strukturverhafteter Mensch die erste Frage, ob wenn wir sagen die
00:25:16.440 –> 00:25:21.320
Problemidentifikation ist die erste Stufe des Entscheidungsprozesses,
00:25:21.320 –> 00:25:26.920
die Frage greift da bereits eine Reflektion.
00:25:26.920 –> 00:25:33.600
Und ich mache mal den Schritt zum nächsten, um das vielleicht deutlich zu machen.
00:25:33.600 –> 00:25:41.120
Das nächste wäre nämlich für mich die Informationsgenerierung über dieses Problem.
00:25:41.120 –> 00:25:46.360
Also ich stelle fest, ich habe ein Problem und dann stelle ich fest, welche Informationen
00:25:46.360 –> 00:25:49.120
habe ich denn überhaupt zu diesem Problem.
00:25:49.120 –> 00:25:58.560
So und das ist jetzt für mich, wenn ich diese zwei Positionen mal zusammennehmen darf, wären das die
00:25:58.560 –> 00:26:07.680
Anknüpfungspunkte zu sagen, treten wir da bereits in einen Reflexionsprozess ein, bei Stufe 1,
00:26:07.680 –> 00:26:16.840
ich habe ein Problem oder in der Stufe 2, wenn ich sage, was passiert eigentlich mit mir,
00:26:16.840 –> 00:26:21.640
Welche Informationen werden im Moment an mich herangetragen und welche
00:26:21.640 –> 00:26:27.680
Informationen oder Kenntnisstände habe denn ich im Moment? Und weswegen ich das
00:26:27.680 –> 00:26:32.600
so akzentuiere, gerade in deinem Beispiel, das du angeführt hast, lieber Marc, ein
00:26:32.600 –> 00:26:40.040
emotional basiertes Problem ist meines Erachtens die Stufe 2 die erste
00:26:40.040 –> 00:26:45.560
Rekursivschleife für die Reflexion. Denn wir kennen das, wir wissen das alle,
00:26:45.560 –> 00:26:53.280
erst mal tief durchatmen. Bis hin zu über ein Problem mal eine Nacht schlafen, ist für mich
00:26:53.280 –> 00:27:00.400
nichts anderes als in die Reflexion zu treten und zum Beispiel die Frage zu beantworten,
00:27:00.400 –> 00:27:06.920
wenn ich jetzt mich entscheide, dann entscheide ich mich rein auf emotionaler Basis und unter
00:27:06.920 –> 00:27:13.920
Umständen auf einem Status, wo ich mir noch nicht bewusst gemacht habe, welche Informationen ich
00:27:13.920 –> 00:27:16.920
überhaupt zur Bewertung dieses Problems brauche.
00:27:16.920 –> 00:27:22.920
Zum Beispiel liegt die Schuld an ihr, liegt die Schuld an mir, welche Fehler haben wir
00:27:22.920 –> 00:27:25.420
gemacht, welche habe ich gemacht und und und.
00:27:25.420 –> 00:27:26.920
Nur jetzt als Beispiel.
00:27:26.920 –> 00:27:33.420
Vielen Dank fürs Zuhören und ja, ganz interessante Angelegenheit.
00:27:33.420 –> 00:27:39.920
Ja wunderbar, vielen, vielen Dank und ich würde gerne noch einen Schritt weiter zurückgehen.
00:27:39.920 –> 00:27:45.800
Aus meiner Sicht ist bereits die
00:27:45.800 –> 00:27:50.600
Problemidentifikation sozusagen auch schon ein
00:27:50.600 –> 00:27:54.240
Ergebnis aus der Reflexion und zwar
00:27:54.240 –> 00:27:56.120
emotional reagiere ich ja sofort drauf. Das
00:27:56.120 –> 00:28:00.280
heißt biochemisch passieren ja jetzt im
00:28:00.280 –> 00:28:02.640
Hintergrund ganz ganz schnell bestimmte
00:28:02.640 –> 00:28:05.120
Abläufe, die dazu führen, dass ich
00:28:05.120 –> 00:28:07.280
eben das zum Beispiel als Problem
00:28:07.280 –> 00:28:08.800
identifiziere oder sage es ist mir
00:28:07.280 –> 00:28:11.520
wurscht. Und auch wenn ich sage, es ist mir wurscht, ist das ja bereits ein erstes
00:28:11.520 –> 00:28:17.560
Ergebnis, das angelehnt an vorangegangene Gedanken, Erfahrungen und so weiter eben
00:28:17.560 –> 00:28:21.560
abgespeichert ist und mich zu dieser Bewertung überhaupt führt.
00:28:21.560 –> 00:28:23.960
Also von daher vielleicht das noch als Ergänzung.
00:28:23.960 –> 00:28:26.760
Und damit mag ich gerne Sonja zunächst erst mal einwenden.
00:28:26.760 –> 00:28:28.160
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Sonja.
00:28:28.160 –> 00:28:31.120
Einen wunderschönen guten Morgen, ihr Lieben.
00:28:31.120 –> 00:28:33.800
Ja, es ist sehr spannend, euch zuzuhören.
00:28:34.160 –> 00:28:37.640
Ich wollte erst auch nur zuhören, aber so ein bisschen was möchte ich doch beitragen,
00:28:37.640 –> 00:28:43.360
denn es ist ein Begriff immer wieder gefallen, der aber eher beiläufig gefallen ist.
00:28:43.360 –> 00:28:47.480
Und ich finde ihn wirklich sehr wichtig in der Betrachtung von Reflexion und
00:28:47.480 –> 00:28:50.040
Entscheidungsfindung. Und das ist der Begriff Bewertung.
00:28:50.040 –> 00:28:56.800
Die Reflexion dient meines Erachtens oder so wie wir sie landläufig verstehen,
00:28:56.800 –> 00:29:03.080
verstehen wir ja das bewusste Reflektieren, wenn wir den Begriff Reflexion
00:29:03.080 –> 00:29:10.640
verwenden. Und dieses bewusste Reflektieren ermöglicht uns, eine Bewertung der Informationen
00:29:10.640 –> 00:29:17.600
vorzunehmen und aufgrund dieser Bewertung dann eine möglichst gute Entscheidung zu treffen.
00:29:17.600 –> 00:29:22.880
Und in den Ausführungen sowohl von Marc als auch von Jürgen habe ich herausgehört,
00:29:22.880 –> 00:29:30.640
dass das Bestreben darin liegt, möglichst wenig auf emotionaler Basis zu entscheiden,
00:29:30.640 –> 00:29:35.680
während du, Yasemin, vorhin ausgeführt hast, und das unterstreiche ich, weil es auch meinem
00:29:35.680 –> 00:29:43.240
Wissensstand so entspricht, dass unsere Entscheidungsfindung überwiegend emotional ist und vielleicht
00:29:43.240 –> 00:29:45.400
sogar komplett emotional.
00:29:45.400 –> 00:29:52.480
Und obwohl wir das hören und kennen, ist unser Bestreben trotzdem, keine emotionale
00:29:52.480 –> 00:29:53.480
Entscheidung zu treffen.
00:29:53.480 –> 00:29:59.760
Das finde ich super spannend, denn das heißt im Grunde ja, dass wir uns gegen unsere Natur
00:29:59.760 –> 00:30:05.120
stellen, weil wir in einem Weltmodell leben, das uns sagt, Entscheidungen auf
00:30:05.120 –> 00:30:10.200
emotionaler Basis sind die schlechteren Entscheidungen. Was aber, wenn wir jetzt
00:30:10.200 –> 00:30:15.840
annehmen, dass es für uns insgesamt viel viel besser und gesünder wäre, wenn wir
00:30:15.840 –> 00:30:21.360
sehr viel mehr auf diese Emotionen hören und versuchen in erster Linie
00:30:21.360 –> 00:30:27.280
prio eins die Emotionen heranzuziehen und erst in zweiter Linie zu gucken,
00:30:27.280 –> 00:30:33.520
ist das rational auch noch vertretbar. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wir
00:30:33.520 –> 00:30:38.360
dann viel mehr glückliche Menschen, glückliche und zufriedene Menschen hätten und auch eine
00:30:38.360 –> 00:30:44.080
gesündere Gesellschaft. Allerdings, wenn wir von Emotionen sprechen, sprechen wir sehr
00:30:44.080 –> 00:30:51.880
häufig von störenden, hinderlichen Emotionen. Und nicht jede Emotion ist eine negative.
00:30:51.880 –> 00:30:56.760
Manchmal ist es auch wirklich gut, eine eher emotionale Entscheidung zu treffen.
00:30:56.760 –> 00:31:01.960
Und das Reflektieren hilft uns, ein Label auf die einzelnen Informationen zu kleben
00:31:01.960 –> 00:31:05.600
und dadurch eine Gewichtung vorzunehmen.
00:31:05.600 –> 00:31:08.560
Was ist uns denn wirklich wichtig in der Entscheidungsfindung?
00:31:08.560 –> 00:31:13.080
Oder was ist für diese Situation wichtig in der Entscheidungsfindung?
00:31:13.080 –> 00:31:18.400
Brauchen wir hier einen größeren Anteil Emotionen oder einen größeren Anteil Ratio?
00:31:18.400 –> 00:31:21.840
Oder wäre es zielführend für das Gesamtergebnis, wenn möglichst,
00:31:21.840 –> 00:31:25.280
wenn mehrere Menschen beteiligt sind, dass wir einen sehr guten Mix aus
00:31:25.280 –> 00:31:27.280
Ration und Emotion haben?
00:31:27.280 –> 00:31:31.920
Und ich glaube, es liegt genau in diesem guten Mix, dass wir alles
00:31:31.920 –> 00:31:33.920
ausgewogen gewichten.
00:31:33.920 –> 00:31:35.920
Das wollte ich auf jeden Fall mit reinbringen.
00:31:35.920 –> 00:31:39.600
Die Bewertung ist meines Erachtens maßgeblich dafür, dass wir gute
00:31:39.600 –> 00:31:42.000
Entscheidungen treffen und auch welche wir treffen.
00:31:42.000 –> 00:31:46.000
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.
00:31:46.000 –> 00:31:52.000
In diesem Zusammenhang mag ich gerne auch noch ein zweites Beispiel mit reinbringen aus dem echten Leben.
00:31:52.000 –> 00:32:00.000
Und zwar vor einiger Zeit jemand aus unserem Netzwerk hat sich Gedanken darüber gemacht,
00:32:00.000 –> 00:32:05.000
ob sie eine Weiterbildung noch mal besuchen soll in einem bestimmten Bereich.
00:32:05.000 –> 00:32:11.000
Allerdings ein Bereich, in dem die Person selbst im Grunde genommen schon Expertin ist.
00:32:11.000 –> 00:32:15.260
ist, wo wir gesagt haben, also verschiedene
00:32:15.260 –> 00:32:17.960
Personen aus verschiedenen
00:32:17.960 –> 00:32:20.180
Perspektiven dann gesagt haben, kannst du
00:32:20.180 –> 00:32:21.680
zwar machen, aber ganz ehrlich,
00:32:21.680 –> 00:32:24.280
wahrscheinlich kannst du denen mehr
00:32:24.280 –> 00:32:26.720
erzählen als umgekehrt, also warum
00:32:26.720 –> 00:32:30.200
möchtest du das eigentlich tun? Und
00:32:30.200 –> 00:32:33.000
interessant war, dass sie dann zunächst
00:32:33.000 –> 00:32:34.520
zwar in Anführungsstrichen Einsicht zeigte
00:32:34.520 –> 00:32:35.920
im Sinne von, ja habt ihr im Grunde
00:32:35.920 –> 00:32:37.520
genommen recht, also nicht, dass wir sie
00:32:35.920 –> 00:32:41.360
überzeugen wollten oder so was, aber
00:32:41.360 –> 00:32:43.720
eben dieser Hinweis von außen. Und
00:32:43.720 –> 00:32:45.640
trotzdem haben wir dann festgestellt, und
00:32:45.640 –> 00:32:48.760
das haben wir auch thematisiert und auch
00:32:48.760 –> 00:32:51.440
darüber geschmunzelt, kamen dann
00:32:51.440 –> 00:32:54.080
Situationen auf, in denen ganz klar wurde,
00:32:54.080 –> 00:32:56.920
dass sie weitere Gespräche geführt hat. Im
00:32:56.920 –> 00:32:58.760
Grunde genommen eigentlich genau dieses,
00:32:58.760 –> 00:33:01.320
was wir tun, wenn wir Entscheidungen
00:33:01.320 –> 00:33:03.440
treffen. Also emotional hat sie im
00:33:03.440 –> 00:33:05.800
Grunde genommen möglicherweise eben diese
00:33:03.440 –> 00:33:08.080
Entscheidung bereits getroffen und jetzt spricht sie mit anderen Menschen darüber,
00:33:08.080 –> 00:33:13.560
um zu gucken, was die dazu sagen. Angeblich gucken, was sie dazu sagen.
00:33:13.560 –> 00:33:17.560
Eigentlich geht es nur darum, sich die Bestätigung zu holen.
00:33:17.560 –> 00:33:22.200
Jetzt hat sie bei uns die Bestätigung nicht bekommen und ist weiterhin auf dem
00:33:22.200 –> 00:33:27.480
Suchmodus sozusagen, um ihr ursprünglich, ihre emotionale Entscheidung, diese
00:33:27.480 –> 00:33:31.720
Weiterbildung machen zu wollen, jetzt den Player zu finden oder die Player zu
00:33:31.720 –> 00:33:39.160
finden, die dann sagen, ja hast du recht,
00:33:39.160 –> 00:33:40.960
mach das auf jeden Fall und dann in
00:33:40.960 –> 00:33:43.840
Anführungsstrichen möglicherweise damit wieder
00:33:43.840 –> 00:33:46.040
ein gutes Gefühl zu bekommen, dass es
00:33:46.040 –> 00:33:48.760
eben von außen auch wieder rational
00:33:48.760 –> 00:33:50.960
von anderen gestützt wurde. Also ich
00:33:50.960 –> 00:33:53.080
finde das ist ein Paradebeispiel
00:33:53.080 –> 00:33:55.080
dafür und das kann man in ganz ganz
00:33:55.080 –> 00:33:57.440
viele Bereiche übertragen. Ihr könnt das
00:33:57.440 –> 00:33:59.240
selbst auch mal überprüfen, auch wenn wir
00:33:59.240 –> 00:34:01.080
wirklich in Gespräche mit anderen
00:33:59.240 –> 00:34:03.500
gehen, wo es um Entscheidungsfindungen geht. Was passiert denn da eigentlich?
00:34:03.500 –> 00:34:07.380
Und das stützt tatsächlich auch noch mal dieses, auch wenn wir es nicht
00:34:07.380 –> 00:34:11.980
wahrhaben wollen, in Anführungsstrichen, eben diese relevante Emotion in diesem
00:34:11.980 –> 00:34:16.460
Zusammenhang, dass wir uns zwar in Anführungsstrichen an vielen Stellen
00:34:16.460 –> 00:34:21.260
vorgaukeln, sozusagen, dass wir jetzt versuchen, die Situation zu bewerten und
00:34:21.260 –> 00:34:24.380
dass wir das reflektieren und so weiter und so fort, aber im Grunde genommen
00:34:24.380 –> 00:34:28.420
nichts anderes tun, als so lange nach den entsprechenden Playern zu suchen oder
00:34:28.420 –> 00:34:34.060
den entsprechenden Argumenten, die genau das, was wir ursprünglich vielleicht als Bauchgefühl oder
00:34:34.060 –> 00:34:38.980
sowas schon als Impuls hatten, hier dem nachzugehen. Jetzt bin ich mal gespannt,
00:34:38.980 –> 00:34:42.660
was ihr dazu sagt. Marc, Jürgen, Sonja, wer mag den gerne? Jürgen gerne.
00:34:42.660 –> 00:34:49.260
Ja, im Grunde genommen hat sich eigentlich die Einlassung jetzt erübrigt. Vielen Dank
00:34:49.260 –> 00:34:57.260
nochmal, Sonja, für deinen Beitrag. Ich bin vollkommen bei dir. Das ist, denke ich, gelebtes
00:34:57.260 –> 00:35:03.140
Leben, das auch das Beispiel von Yasemin ganz klar verdeutlicht hat, also die rücktrospektive
00:35:03.140 –> 00:35:09.260
Hinterlegung eines eigentlich schon emotional gefassten Beschlusses nur durch eine Bestätigung
00:35:09.260 –> 00:35:16.940
durch das Umfeld, das kann jeder für sich selbst nachvollziehen, das passiert uns allen immer
00:35:16.940 –> 00:35:22.860
wieder. Was sich natürlich aufdrängt, aber ich gehe mal davon aus, liebe Yasemin, dass das den
00:35:22.860 –> 00:35:30.780
Raum sprengen würde, ist, wenn ich mal wieder rein prozessbasiert auf den Ablauf eben dieser
00:35:30.780 –> 00:35:36.380
Entscheidungsfindung schaue und sage, es gibt eine Verzweigung in der Entscheidungsfindung,
00:35:36.380 –> 00:35:44.140
im Entscheidungsprozess auf der obersten Ebene. Und zwar entscheide ich mich emotional oder
00:35:44.140 –> 00:35:51.340
entscheide ich mich rational. Wenn es diese Verzweigungsebene gibt und davon bin ich
00:35:51.340 –> 00:35:58.620
überzeugt, dass unser Gehirn grundsätzlich ganz wesentlich in diese zwei Strukturen
00:35:58.620 –> 00:36:09.780
sich unterteilen lässt, dann liegt ja meines Erachtens da drin eigentlich schon eine eher
00:36:09.780 –> 00:36:19.340
rationale Entscheidung. Aber wie gesagt, das ist, finde ich, auch eine äußerst interessante
00:36:19.340 –> 00:36:26.620
wie sowas abläuft, um den ersten Impuls der Emotion, dieses Bauchgefühl, das für mich
00:36:26.620 –> 00:36:32.140
nichts anderes ist als ein Sammelsurium all der Erfahrungen, die wir verinnerlicht haben.
00:36:32.140 –> 00:36:38.620
Das Bauchgefühl ist ja nichts etwas, was rein biologisch, sondern es rekrutiert sich für mich
00:36:38.620 –> 00:36:48.740
aus einem Riesenfundus von Erfahrungen, die wir angesammelt haben und auf die das Gehirn,
00:36:48.740 –> 00:36:58.020
Kahneman nennt es das System 1, oder auch der emotionale Bereich, als erstes das Vorgriffsrecht
00:36:58.020 –> 00:37:04.500
hat zu suchen, habe ich schon mal sowas gehabt und kann ich das jetzt heranziehen als Problemlösung?
00:37:04.500 –> 00:37:11.060
Weil das System 2, das logische Denken, das Thema hatten wir, glaube ich, gestern schon mal,
00:37:11.060 –> 00:37:19.340
einen weitaus höheren Ressourcen und auch Zeitbedarf bedarf, um zu reflektieren, nämlich.
00:37:19.340 –> 00:37:26.340
Aber ich möchte das jetzt wirklich an dem Punkt nicht weiterführen, aber ich denke,
00:37:26.340 –> 00:37:31.620
Es ist, das ist mir jetzt gekommen aufgrund einer Ausführung,
00:37:31.620 –> 00:37:36.420
liebe Sonja, es ist eigentlich im Hinblick auf unser Thema Reflexion
00:37:36.420 –> 00:37:40.700
und Entscheidungsfindung nochmal eine Ebene, wesentliche Ebene,
00:37:40.700 –> 00:37:45.340
Entscheidungsebene davor als Meta-Ebene, nämlich dieses Verzweigen,
00:37:45.340 –> 00:37:48.900
rein emotional und rational.
00:37:48.900 –> 00:37:53.580
Und Fragezeichen ist das nicht unter Umständen sogar eine Reflexion.
00:37:53.580 –> 00:37:55.580
Vielen Dank fürs Zuhören.
00:37:55.580 –> 00:37:58.380
Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.
00:37:58.380 –> 00:38:03.080
Und ich finde diesen Punkt insofern ganz, ganz wichtig, weil wir das erst mal verstehen
00:38:03.080 –> 00:38:06.860
dürfen, tatsächlich an der Stelle, um eben auch entsprechende Ableitungen vorzunehmen
00:38:06.860 –> 00:38:09.180
zu diesem Raumthema heute, über das wir sprechen.
00:38:09.180 –> 00:38:12.380
Du hast es gerade sehr treffend gesagt.
00:38:12.380 –> 00:38:16.620
Das Bauchgefühl ist im Grunde genommen nichts anderes als die Summe der Erfahrungen.
00:38:16.620 –> 00:38:22.660
Das heißt, was biochemisch im Gehirn passiert ist, dass wir sozusagen von außen verschiedene
00:38:22.660 –> 00:38:27.940
Informationen, also Reize gesetzt bekommen,
00:38:27.940 –> 00:38:30.580
die werden umgewandelt und
00:38:30.580 –> 00:38:34.780
entsprechend unserer Vorerfahrungen, die
00:38:34.780 –> 00:38:38.980
wir gemacht haben, sofort bewertet und
00:38:38.980 –> 00:38:40.700
dann geht sozusagen ein Signal in
00:38:40.700 –> 00:38:42.340
Richtung Bauch und das ist unser Bauchgefühl,
00:38:42.340 –> 00:38:44.740
was wir wahrnehmen. Das kann mal gut
00:38:44.740 –> 00:38:46.580
sein, das kann mal schlecht sein. Wir
00:38:46.580 –> 00:38:49.180
hatten schon mal darüber gesprochen, dass
00:38:49.180 –> 00:38:50.980
die Frage, die sich ja immer
00:38:49.180 –> 00:38:53.380
es dieses Bauchgefühl, also kann ich da,
00:38:53.380 –> 00:38:55.180
liege ich damit “richtiger”
00:38:55.180 –> 00:38:57.220
oder mache ich damit nur
00:38:57.220 –> 00:38:59.900
mehr Fehler bei Entscheidungen und so
00:38:59.900 –> 00:39:03.180
weiter? Und man kann es nicht pauschal
00:39:03.180 –> 00:39:05.260
beantworten, denn de facto ist es ja
00:39:05.260 –> 00:39:06.700
angelehnt an die Vorerfahrungen. Jetzt kann
00:39:06.700 –> 00:39:08.620
es aber sein, dass es zum Beispiel
00:39:08.620 –> 00:39:10.500
abweichende Vorerfahrungen sind, die zu
00:39:10.500 –> 00:39:14.820
diesem Kontext nicht passen. Oder es kann sein,
00:39:14.820 –> 00:39:17.900
dass hier bestimmte Wissenslücken, zum
00:39:14.820 –> 00:39:20.580
zum Beispiel Erfahrungslücken da sind, die sich nicht adaptieren lassen auf die gegebene
00:39:20.580 –> 00:39:27.700
Situation und trotzdem sendet uns unser Gehirn entsprechende Signale, die zu einem Bauchgefühl,
00:39:27.700 –> 00:39:29.660
als Bauchgefühl wahrgenommen werden.
00:39:29.660 –> 00:39:35.220
Das heißt, ich kann angelehnt an Vorerfahrungen, die ich gemacht habe, sehr, sehr richtig liegen,
00:39:35.220 –> 00:39:36.220
in Anführungsstrichen.
00:39:36.220 –> 00:39:38.220
Ich kann aber auch völlig daneben liegen.
00:39:38.220 –> 00:39:45.340
Und mit dem Bewusstsein dieses Ablaufs bekomme ich jetzt nochmal, und da sind wir wieder
00:39:45.340 –> 00:39:51.060
bei der Selbstermächtigung, die Möglichkeit, uns Selbstwirksamkeit herzustellen, indem
00:39:51.060 –> 00:39:58.420
ich eben gerade dennoch auch dieses Gefühl, was ich jetzt im Bauch habe, in Anführungsstrichen
00:39:58.420 –> 00:40:04.020
vielleicht nicht nur einfach annehme, sondern jetzt ganz bewusst in eine Reflexion reingehe
00:40:04.020 –> 00:40:08.260
Und zum Beispiel auch ganz gezielt überprüfe, welche Vorerfahrungen habe ich denn?
00:40:08.260 –> 00:40:10.060
Kann ich das überhaupt beurteilen?
00:40:10.060 –> 00:40:13.420
Brauche ich dazu vielleicht Expertenwissen von außen oder was auch immer?
00:40:13.420 –> 00:40:16.500
Das hat ja dann auch sehr viel mit der Thematik zu tun, um die es geht,
00:40:16.500 –> 00:40:21.260
um eben eine für mich passende Lösung,
00:40:21.260 –> 00:40:25.220
nicht nur rein emotional, sondern eben auch rational zu treffen.
00:40:25.220 –> 00:40:25.980
Sonja, gerne.
00:40:25.980 –> 00:40:32.100
Du sprichst da einen ganz, ganz wesentlichen Punkt an, finde ich, mit dieser,
00:40:32.100 –> 00:40:35.940
mit diesem Hinterfragen, wie wertvoll ist denn das Bauchgefühl,
00:40:35.940 –> 00:40:37.940
wie gut leitet es mich?
00:40:37.940 –> 00:40:39.900
Im Grunde hast du die Antwort schon gegeben,
00:40:39.900 –> 00:40:43.020
aber ich hatte schon geblinkt, deswegen sage ich jetzt auch was dazu.
00:40:43.020 –> 00:40:45.300
Denn in dem Moment, wo wir reflektieren,
00:40:45.300 –> 00:40:49.300
haben wir die Chance, das zu trainieren
00:40:49.300 –> 00:40:53.260
und in einen guten Kontakt mit unserem Bauchgefühl zu kommen
00:40:53.260 –> 00:40:56.540
und zu identifizieren,
00:40:56.540 –> 00:41:00.020
woraus speist sich dieses Bauchgefühl denn?
00:41:00.180 –> 00:41:02.460
Und wenn wir das immer und immer wieder machen,
00:41:02.460 –> 00:41:07.260
dann bekommen wir ein sehr gutes Gefühl dafür,
00:41:07.260 –> 00:41:09.860
ob unser Bauchgefühl…
00:41:09.860 –> 00:41:13.700
auf welchen Kriterien unser Bauchgefühl entscheidet.
00:41:13.700 –> 00:41:15.540
Das heißt für mich nichts anderes,
00:41:15.540 –> 00:41:18.980
als dass wir in einem sehr guten Kontakt mit uns selbst sind.
00:41:18.980 –> 00:41:21.860
Wenn wir regelmäßig reflektieren
00:41:21.860 –> 00:41:27.500
und die Körperreaktionen ebenfalls einbeziehen,
00:41:27.660 –> 00:41:32.580
dann wissen wir ja, wie reagieren wir auf bestimmte Reaktionen
00:41:32.580 –> 00:41:34.700
und lernen uns selbst auch besser kennen.
00:41:34.700 –> 00:41:37.300
Und wenn wir das wissen, dann können wir
00:41:37.300 –> 00:41:41.180
aus dem Bauchgefühl auch richtig gute Entscheidungen treffen.
00:41:41.180 –> 00:41:43.660
Wenn wir aber jetzt pauschal sagen,
00:41:43.660 –> 00:41:47.100
das Bauchgefühl trifft die besseren Entscheidungen,
00:41:47.100 –> 00:41:49.580
dann würde ich sagen, oh, Vorsicht.
00:41:49.580 –> 00:41:53.100
Denn wenn jemand nie reflektiert und gar nicht hinterfragt,
00:41:53.100 –> 00:41:56.060
was dieses Bauchgefühl eigentlich meldet,
00:41:56.220 –> 00:41:58.100
dann kann das sehr gefährlich werden.
00:41:58.100 –> 00:42:02.540
Denn dann passiert genau das, was eingangs auch gesagt wurde,
00:42:02.540 –> 00:42:08.740
dass das Bauchgefühl die emotionale, rein emotionale Komponente ist.
00:42:08.740 –> 00:42:11.460
Und die führt uns häufig in die Irre,
00:42:11.460 –> 00:42:15.020
weil sie auf den Vorerfahrungen, auf den Prägungen basiert.
00:42:15.020 –> 00:42:19.100
Und ob die gut oder schlecht sind, oder für uns förderlich sind,
00:42:19.100 –> 00:42:22.260
das ist vielleicht der bessere Begriff,
00:42:22.260 –> 00:42:25.380
das wissen wir erst, wenn wir es hinterfragen
00:42:25.540 –> 00:42:27.540
und auch im Gesamtkontext sehen.
00:42:27.540 –> 00:42:30.580
Es geht ja nicht darum, dass wir uns immer nur gut fühlen,
00:42:30.580 –> 00:42:32.660
sondern es geht darum, dass wir uns
00:42:32.660 –> 00:42:36.060
im Kontext einer Gesellschaft gut fühlen
00:42:36.060 –> 00:42:38.740
und lebensfähig sind.
00:42:38.740 –> 00:42:42.660
Und dass sich das alles insgesamt harmonisch und ausgeglichen anfühlt.
00:42:42.660 –> 00:42:45.780
Und dafür brauchen wir immer wieder diesen Abgleich.
00:42:45.780 –> 00:42:47.860
Danke schön.
00:42:47.860 –> 00:42:49.940
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.
00:42:49.940 –> 00:42:53.020
Und du hast ein ganz wichtiges Stichwort noch mal mit reingebracht.
00:42:53.020 –> 00:42:55.500
Es geht ja nicht immer darum, dass wir uns gut fühlen.
00:42:55.500 –> 00:42:58.860
man wieder ein anderes Beispiel auf, wenn ich einkaufen gehe, fühle ich mich auch sehr,
00:42:58.860 –> 00:43:04.580
sehr gut, wenn ich alles Mögliche einkaufe, was ich cool finde. Und je nachdem, aus welcher
00:43:04.580 –> 00:43:08.780
Perspektive ich das dann betrachte, muss das nicht unbedingt in Anführungsstrichen gut oder
00:43:08.780 –> 00:43:13.220
passend oder richtig gewesen sein, sondern das kann eben auch verheerende Folgen haben. Also
00:43:13.220 –> 00:43:19.540
insofern geht es auch hier nicht immer nur um ein gutes Gefühl sozusagen, sondern immer wieder auch
00:43:19.540 –> 00:43:25.180
durch die Reflexion eben entsprechende Bewertungen vorzunehmen und angelehnt daran auch wieder
00:43:25.180 –> 00:43:28.540
neue Entscheidungen zu treffen. Jürgen, du wolltest auch noch was anschließen.
00:43:28.540 –> 00:43:34.460
Ja, vielen Dank, liebe Yasemina. Und zwar im Anschluss an die Ausführung von Sonja. Ich
00:43:34.460 –> 00:43:43.380
versuche mal einen Schulterschluss zu dem bislang auch, was den Entscheidungsprozess betrifft und
00:43:43.380 –> 00:43:49.220
den Reflektionsprozess herzustellen. Und zwar, ich hatte, wenn ihr euch erinnert, mal aus meiner
00:43:49.220 –> 00:43:55.400
Selbstherrlichkeit definiert. Die ersten zwei Stufen im Entscheidungsprozess ist einmal die
00:43:55.400 –> 00:44:02.820
Problemidentifikation, also “Hallo, habe ich ein Problem?” und das zweite ist die
00:44:02.820 –> 00:44:09.500
Informationsbeschaffung. Und wenn ich das jetzt das Letztgesagte von euch mal zusammenführe,
00:44:09.500 –> 00:44:17.900
dann erhellt sich für mich immer mehr, wenn ich gefragt werden würde, was ist die wichtigste
00:44:17.900 –> 00:44:21.840
Position im Entscheidungsprozess, dann würde ich eindeutig den Finger auf die
00:44:21.840 –> 00:44:26.000
Informationsbeschaffung legen. Und die hat für mich dank eurer Ausführungen
00:44:26.000 –> 00:44:32.920
zwei Dimensionen jetzt bekommen, die eng mit Reflexion in Verbindung stehen.
00:44:32.920 –> 00:44:38.440
Und zwar ist es, Informationsbeschaffung heißt ja Kommunikation.
00:44:38.440 –> 00:44:46.000
Und zwar sowohl Kommunikation mit mir selbst, als auch Kommunikation mit dem
00:44:46.000 –> 00:44:52.600
Umfeld und bleiben wir bei dem Beispiel von Marc mit dem Problem in der Partnerschaft. Dann heißt
00:44:52.600 –> 00:44:59.240
das, vielen Dank liebe Sonja, als erstes Kommunikation mit mir selbst. Höre ich jetzt
00:44:59.240 –> 00:45:04.680
auf mein Bauchgefühl oder denke ich lieber mal erst darüber nach, was jetzt passiert ist und wie
00:45:04.680 –> 00:45:11.240
es zu diesem Problem gekommen ist. Und die zweite Ebene der Informationsbeschaffung, der Reflexion
00:45:11.240 –> 00:45:18.680
eher nach außen ins Umfeld. Die schließt sicherlich auch die Frage mit ein auf dieser
00:45:18.680 –> 00:45:27.040
Stufe. Was passiert im Moment in meinem Umfeld, beziehungsweise wie reagiert mein Umfeld darauf?
00:45:27.040 –> 00:45:37.200
Und insofern sind das nichts anderes als zwei oder ist ein Reflexionsprozess mit zwei
00:45:37.200 –> 00:45:46.240
unterschiedlichen Ergebnisgrößen aus mir selbst heraus und aus dem Umfeld, die aber dazu dienen,
00:45:46.240 –> 00:45:55.840
im Grunde genommen, die Stufe 1, das Problem eindeutiger für mich und nachvollziehbarer zu
00:45:55.840 –> 00:46:04.000
machen und dann irgendwann eine Entscheidung zu treffen. Diese Verbindung ist für mich jetzt sehr
00:46:04.000 –> 00:46:05.760
deutlich geworden. Vielen Dank nochmal.
00:46:05.760 –> 00:46:13.980
Ja, vielen, vielen lieben Dank. Das bringt mich gerade noch mal ins Nachdenken und Abgleichen
00:46:13.980 –> 00:46:20.640
mit einem Ergebnis aus meiner Dissertation, was ich ganz spannend finde. In diesem Zusammenhang,
00:46:20.640 –> 00:46:27.600
da ging es um Professionalität im Coaching und gerade auch um für die Bewertung der Settings
00:46:27.600 –> 00:46:35.360
und der Situation im Coaching sind in der Regel mindestens drei Positionen zu erkennen gewesen,
00:46:35.360 –> 00:46:40.040
um eine Neutralisierung vorzunehmen, um einen mehrperspektiven Abgleich zu machen.
00:46:40.040 –> 00:46:43.360
So wurde das bezeichnet dann letztendlich als Ergebnis.
00:46:43.360 –> 00:46:50.240
Und hier wurde nochmal in eine weitere Position unterschieden, nämlich einmal,
00:46:50.240 –> 00:46:56.680
also das Umfeld wäre dann in dem Fall sozusagen der Coachee, dass ich gucke,
00:46:56.680 –> 00:47:00.120
was meldet mir der Coachee zurück, was sind die Reaktionen.
00:47:00.120 –> 00:47:07.720
dann, was sind meine Reaktionen, sozusagen hier darauf zu gucken und dann eben noch eine
00:47:07.720 –> 00:47:14.480
Mittelposition einzunehmen und auch noch mal aus dieser Vogelperspektive drauf zu gucken.
00:47:14.480 –> 00:47:19.200
Und vielleicht können wir das hier übertragen, dann hätten wir nämlich, also dann würden wir
00:47:19.200 –> 00:47:24.920
noch mal eine Differenzierung sozusagen bei dem Blick auf mich selbst, also einmal vielleicht
00:47:24.920 –> 00:47:30.000
das Bauchgefühl in Anführungsstrichen, also diese gefühlsemotionale Ebene und auf der anderen
00:47:30.000 –> 00:47:37.080
Seite eben diese Meta-Ebene einzunehmen und die Reflexion ermöglicht die Meta-Ebene einzunehmen.
00:47:37.080 –> 00:47:38.480
Was sagt ihr denn dazu, Marc?
00:47:38.480 –> 00:47:43.000
Vielen, vielen Dank für die Vorlage, liebe Yasemin. Ich bringe jetzt ein Wort,
00:47:43.000 –> 00:47:46.040
was wir schon lange nicht mehr gehabt haben. Jürgen, du wirst jetzt vor Begeisterung vom
00:47:46.040 –> 00:47:51.080
Stuhl springen. Bildung. Die Informationsbeschaffung nützt überhaupt nichts. Die Informationen
00:47:51.080 –> 00:47:54.360
prasseln auf mich ein. Die nehme ich erstmal auf. Und jetzt habe ich die Möglichkeit,
00:47:54.360 –> 00:47:59.480
wir hatten ja schon mal in dem Raum, wir sehen, was wir wollen. Wenn ich sehen möchte,
00:47:59.480 –> 00:48:02.920
dass ich im Recht bin und dass mein Partner überhaupt kein Recht hat, werde ich mir alle
00:48:02.920 –> 00:48:07.560
Informationen schaffen, genau das, was der Armin erklärt hat, was das bestätigt. Wenn ich denke,
00:48:07.560 –> 00:48:10.920
dass mein Partner Recht hat, werde ich genau die Informationen beschaffen, um zu einem Schluss
00:48:10.920 –> 00:48:16.560
zu kommen. Und darum ist, um die Forte Informationsbeschaffung müssen wir uns grundsätzlich
00:48:16.560 –> 00:48:21.320
in einer Ruhephase, da ist das Problem noch nicht da, in einer Ruhephase mit uns auseinandersetzen,
00:48:21.320 –> 00:48:26.560
wollen wir eigenmächtig bleiben in unserem Leben, eigenmächtig oder fremdgesteuert. Und wenn wir
00:48:26.560 –> 00:48:30.800
eigenmächtig bleiben, entscheiden wir uns automatisch für eine Reflexion, weil wir
00:48:30.800 –> 00:48:34.520
dann uns Informationen beschaffen, aber wir dann auch bereit sind, die
00:48:34.520 –> 00:48:37.520
Informationen zu beschaffen, die wir vielleicht gar nicht haben wollen und
00:48:37.520 –> 00:48:41.440
die etwas ganz anderes zeigen, als das, wie wir die Situation bewertet haben. Und
00:48:41.440 –> 00:48:45.160
wenn wir zu einer neuen Bewertung einer Situation kommen wollen, wenn wir zu
00:48:45.160 –> 00:48:48.600
einer neuen Information kommen wollen, dann müssen wir erstmal grundsätzlich
00:48:48.600 –> 00:48:52.200
per se entscheiden, bin ich dazu überhaupt bereit, schaffe ich das auch,
00:48:52.200 –> 00:48:55.360
die Informationen zu bekommen, die mir nicht passen, bin ich bereit, auch in
00:48:55.360 –> 00:48:58.880
anderen Gedankengang einzugeben. Wenn ich diesem Gedankengang nicht folge oder wenn
00:48:58.880 –> 00:49:02.760
ich das nicht entschieden habe, dass ich auf gar keinen Fall bereit bin, mich zu
00:49:02.760 –> 00:49:06.880
öffnen oder meinen Kopf rotieren zu lassen oder wir haben gesagt, genau offen zu
00:49:06.880 –> 00:49:09.680
sein, dann nützt mir eine Informationsbeschaffung gar nicht, weil ich
00:49:09.680 –> 00:49:13.680
nur die Informationen suche, die meinen Handeln oder meine Opfer halten. Wir fühlen
00:49:13.680 –> 00:49:17.400
uns ja auch oft als Opfer und dann werde ich zig Informationen finden, warum mein
00:49:17.400 –> 00:49:20.800
Chef blöd ist, warum die Firma mich ungerechtfertigterweise entlassen hat und
00:49:20.800 –> 00:49:24.800
und warum mein Partner weg ist und die Informationen werden
00:49:24.800 –> 00:49:30.480
richtig sein. Alle Informationen sind richtig, denn wir sehen alle, was wir wollen. Und ohne
00:49:30.480 –> 00:49:34.440
diese Entscheidung etwas anderes sehen zu wollen, werden wir immer die gleichen Informationen bekommen.
00:49:34.440 –> 00:49:41.400
Ja, vielen, vielen lieben Dank. Jürgen hat sich zuerst gemeldet und dann gerne Sonja. Und danach
00:49:41.400 –> 00:49:43.840
gehen wir dann auch schon in die Abschlussrunde für heute. Jürgen.
00:49:43.840 –> 00:49:48.720
Vielen Dank, liebe Yasemin, weil ich bin aufgesprungen vor Begeisterung und nicht zuletzt,
00:49:48.720 –> 00:49:53.600
um dich zu umarmen, lieber Marc, weil du eine ganz wesentliche,
00:49:53.600 –> 00:49:57.560
einen ganz wesentlichen unconscious bias angesprochen hast.
00:49:57.560 –> 00:50:03.880
Der läuft unter der Begrifflichkeit “What you see is what there is”.
00:50:03.880 –> 00:50:08.400
Das ist genau dieser Zustand, den du beschrieben hast,
00:50:08.400 –> 00:50:12.080
dieses als Entscheidungsfindung.
00:50:12.080 –> 00:50:15.400
Im Grunde genommen, sich die Stufe zwei des Entscheidungsprozesses,
00:50:15.400 –> 00:50:24.000
die Informationsbeschaffung leicht zu machen und das herzunehmen, was wir im Moment erkennen
00:50:24.000 –> 00:50:30.640
und wissen und glauben zu wissen, ohne in Frage zu stellen, ob es da noch etwas anderes gibt.
00:50:30.640 –> 00:50:36.440
Einen kräftigen Umarmer von mir, eine wesentliche Schnittstelle zu unserem
00:50:36.440 –> 00:50:39.840
vorhergehenden Thema Unconscious Bias. Vielen Dank dafür.
00:50:39.840 –> 00:50:45.040
Wunderbar, vielen, vielen Dank, Sonja.
00:50:45.040 –> 00:50:52.000
Ja, das Beispiel, das zeigt uns ja sehr schön, dass wir, also erst mal, dass es wichtig ist,
00:50:52.000 –> 00:50:56.800
sich an einem Beispiel entlangzuhangeln, weil es dann sehr viel leichter ist, zu gucken,
00:50:56.800 –> 00:51:01.720
ob man alle Stufen und alle Betrachtungen auch eingezogen hat. Und gerade mit diesem
00:51:01.720 –> 00:51:09.320
Trennungsbeispiel ist mir aufgefallen, dass die Betrachtungen eher in Richtung Verstehen gehen,
00:51:09.320 –> 00:51:14.640
dass man versteht, was ist denn da passiert und warum ist es passiert? Und vielleicht auch dieses
00:51:14.640 –> 00:51:20.720
in Anführungszeichen diese Schuldfrage zu klären, der hat mehr Anteil daran, dass das gescheitert ist.
00:51:20.720 –> 00:51:26.600
Bei der Entscheidungsfindung geht es aber ja auch darum, zu überlegen, wie gehe ich denn jetzt
00:51:26.600 –> 00:51:33.240
damit um. Und das ist sehr viel mehr als nur das Verstehen. Das ist auf der Basis des Verstehens,
00:51:33.240 –> 00:51:38.720
und zwar nicht nur der Problementstehung, sondern auch das, wie fühlt sich das Ganze für mich an,
00:51:38.720 –> 00:51:43.200
welche Konsequenzen hat das für mich, dass man auf dieser Basis dann eine
00:51:43.200 –> 00:51:49.080
Entscheidung trifft, die uns in eine bessere Zukunft führt oder in eine
00:51:49.080 –> 00:51:54.480
Zukunft, die sich für uns gut und richtig anfühlt und die gut zu uns passt und
00:51:54.480 –> 00:51:58.400
zwar unter neuen Voraussetzungen, denn den alten Zustand, den können wir nicht
00:51:58.400 –> 00:52:02.120
mehr herstellen. Das ist völlig egal, ob es da um Beziehungen geht oder ob es um
00:52:02.120 –> 00:52:10.220
Arbeitsplatz geht oder ob es auch um moralisch schwere Entscheidungen geht, wie pflege ich
00:52:10.220 –> 00:52:19.460
meine Eltern oder oder gebe ich sie in eine Pflegeeinrichtung. Das sind ja auch richtig
00:52:19.460 –> 00:52:24.220
richtig schwere Fragen, wo die Reflexion uns hilft, gute Entscheidungen zu treffen. Und da
00:52:24.220 –> 00:52:28.580
ist es überhaupt gar nicht so naheliegend, in welche Richtung die Entscheidung wohl ausfallen
00:52:28.580 –> 00:52:32.060
wird. Aber das könnte jetzt schon wieder ein neues Thema sein. Es ist für diese Uhrzeit
00:52:32.060 –> 00:52:36.020
auf jeden Fall zu spät, aber auch ein interessanter Aspekt. Dankeschön.
00:52:36.020 –> 00:52:40.700
Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank. Und da schließt sich im Grunde genommen auch
00:52:40.700 –> 00:52:46.140
der Kreis, nämlich dahingehend, wir hatten ja gesagt, dass wir drei Dachthemen haben,
00:52:46.140 –> 00:52:51.780
die wir nachher zusammenführen werden. Erstes Dachthema, mit dem wir uns jetzt aktuell beschäftigen,
00:52:51.780 –> 00:52:58.460
ist die Reflexion. Dann geht es weiter, wenn wir das abgerundet haben, mit Denken als Dachthema
00:52:58.460 –> 00:53:01.460
und dann als Dachthema mit Handeln.
00:53:01.460 –> 00:53:04.460
Und dann werden wir die Verknüpfungen nochmal
00:53:04.460 –> 00:53:07.460
anschließend in Reflexion, Denken und Handeln
00:53:07.460 –> 00:53:09.460
zusammenführen sozusagen.
00:53:09.460 –> 00:53:12.460
Und das, was du gerade angesprochen hast, liebe Sonja,
00:53:12.460 –> 00:53:15.460
führt jetzt quasi schon in den zweiten und dritten Strang
00:53:15.460 –> 00:53:17.460
quasi schon auch mit rein.
00:53:17.460 –> 00:53:19.460
Und das werden wir uns auf jeden Fall noch anschauen.
00:53:19.460 –> 00:53:22.460
Von daher passt es auch wunderbar zum Abrunden
00:53:22.460 –> 00:53:25.460
heute für den Raum, zu sagen,
00:53:25.460 –> 00:53:27.460
das sind quasi neue Räume, da gucken wir auf jeden Fall
00:53:27.460 –> 00:53:30.820
Fall noch mal hin und wir können das eine oder andere Beispiel dann in diesem
00:53:30.820 –> 00:53:34.380
Zusammenhang auch gerne noch mal aufgreifen, sofern wir uns noch daran
00:53:34.380 –> 00:53:39.420
erinnern können und hier dann eben auch die die Stränge sozusagen weiter
00:53:39.420 –> 00:53:44.300
spinnen, wenn wir soweit sind. Für heute würde ich dann gerne abrunden mit
00:53:44.300 –> 00:53:48.460
unserer Abschlussrunde, um dann anzukündigen, wie es morgen weitergeht.
00:53:48.460 –> 00:53:52.500
Marc, Jürgen, Sonja, was waren eure Highlights, was wollt ihr noch mal
00:53:52.500 –> 00:53:57.180
unterstreichen? Marc. Liebe Sonja, den Satz, den du zum Schluss gesagt hast, ich
00:53:57.180 –> 00:54:00.780
Ich glaube, das ist die Wurzel, die uns alle beschäftigt, die uns alle hier veraltet.
00:54:00.780 –> 00:54:05.820
Wir haben alle Situationen, wo wir nicht erkennen, aber die einfach so sind, dass man den alten
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Zustand nicht mehr herstellen kann.
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Und das ist total schmerzhaft damit umzugehen.
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Und ich hoffe, dass dieser Raum hilft, uns Werkzeuge in die Hand gibt, dass wir zumindest
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jetzt keine Techniken, das gibt es wahrscheinlich nicht, keine Techniken an die Hand bekommen,
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wo man den alten Zustand wieder herstellen kann.
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Der Wunsch ist ja, der obliegt uns ja in uns allen, aber dass wir ins Handeln kommen und
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uns nicht mehr als Opfer fühlen. Und allein sich nicht mal als Opfer zu fühlen,
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allein die Möglichkeit noch etwas steuern zu können, gibt einem wieder ein ganz,
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ganz gutes Gefühl, weil dann bewegt man, dann hat man sein Leben wieder selber in der Hand.
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Und das ist für mich, ich wiederhole mich jetzt, das ist alles doppelt gesagt,
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aber dieser alte Zustand nicht mehr herstellen zu können, das ist somit das Schwierigste,
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was ich lernen musste, zu akzeptieren. Vielen, vielen lieben Dank, Jürgen.
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Ja, und das lässt mich sowohl bezüglich der letzten Ausführung von Sonja als auch
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deiner Ausführung, Marc, jetzt den Schulterschluss herstellen, wenn ich sage, gut, die Reflektion,
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die für mich ganz wesentlich ist, auch nach einer Entscheidungsfindung und nach einer
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Ergebnisfindung, diese Reflektion hat zwei Facetten. Danke nochmal, Sonja, dass du die
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Begrifflichkeit noch mal genannt hast, die für mich auch wichtig ist. Es ist einerseits die
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Reflexion über die Verantwortung, die ich mit dieser Entscheidung übernommen habe und auf der
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anderen Seite auch über die Dimension der Konsequenzen, die diese Entscheidung für mich
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generiert hat. Und das sind für mich die zwei wesentlichen Stützstellen der
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Reflexion im Nachgang zu einem Entscheidungsprozess, ganz wohlweislich
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explizit gesagt. Herzlichen Dank nochmal für diesen Raum. Ich fand ihn
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außerordentlich erquicklich und ich gebe dir vollkommen recht, liebe Sonja,
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vergewaltigen wir doch den Marc immer, uns ein Beispiel aus dem Leben zu geben,
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an dem wir uns thematisch weiterhangen und entlanghangeln können.
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Es ist wirklich eine äußerst erquickliche Angelegenheit.
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Vielen Dank dafür und einen schönen Tag euch allen, ihr Lieben.
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Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank, Sonja.
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Es ist mir eine große Freude, mit euch über solche Themen zu sprechen.
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Und es zeigt mir auch wieder, wie wertvoll das ist,
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dass wir überhaupt über solche Dinge uns Gedanken machen und dass Reflexion und
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Entscheidungsfindung zwei Dinge sind, die die Qualität in unserem Leben deutlich
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steigern. Und ich danke dir, Yasemin, einfach dafür, dass du diese Räume dafür zur
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Verfügung stellst, dir die Themen ausrufst und das so wunderbar machst, dass die
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Menschen hier immer wieder gerne reinkommen und mitdiskutieren. Das ist
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einfach richtig, richtig wertvoll und wunderbar. Vielen Dank dafür.
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Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank. Auch ich fand, das war ein Megaraum an der
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Stelle. Und zu diesem Aspekt, der alte Zustand lässt sich nicht mehr herstellen.
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Der lässt sich ja auf viele Zusammenhänge eben auch übertragen.
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Auch nach einem Reflexionsprozess in Anführungsstrichen lässt sich der alte
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Zustand nicht mehr herstellen.
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Also nicht der Zustand selbst, sondern auch mein Geisteszustand.
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Und in dem Zusammenhang möchte ich gerne noch mal das Zitat hier mit reinbringen.
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“Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nicht weiß.”
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Und es gibt ganz oft Momente, in denen ich denke, manchmal würde ich gerne in den alten
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Zustand zurückgehen und das eine oder andere gar nicht realisieren wollen.
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In diesem Sinne dienen diese Reflexionsräume eben auch dazu, den Zustand sozusagen zu
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verändern.
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Manchmal sehnt man sich den einen oder anderen Zustand für kleine, kurze Momente auch wieder zurück.
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Im Großen und Ganzen helfen sie uns allerdings, uns selbst zu ermächtigen und selbstwirksam zu werden,
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um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Und das ist der Bildungsauftrag.
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Von daher freue ich mich, damit heute abrunden zu können.
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Morgen geht es weiter mit Reflexion im Alltag.
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Wie können wir Reflexion in unseren täglichen Routinen integrieren?
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Da bin ich auch sehr, sehr gespannt, was zusammenkommt.
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Und dann werde ich anschließend am Sonntag mit dem digitalen Lagerfeuer,
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mit unverblümten Stories am digitalen Lagerfeuer,
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und da gehen wir dann auf Teil 1 der Reflexion ein,
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bei dem ich mit verschiedenen Beispielen auch nochmal ganz konkret
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in Bezug auf die täglichen Routinen aus meinem Leben Bezug nehmen möchte.
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Insofern seid ihr ganz, ganz herzlich eingeladen,
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auch am Wochenende um 8 Uhr jeweils mit dabei zu sein,
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also sowohl morgen früh um 8 als auch am Sonntag. Ich wünsche euch was und wir hören uns hoffentlich morgen wieder. Bis dahin, ciao!
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Ciao.