Handlungsmuster
Handlungsmuster sind Verhaltensweisen, die wir automatisch und unbewusst ausführen. Oft sind sie so tief in unserem Gehirn verankert, dass wir sie gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Reflexion über Handlungsmuster ist ein wichtiger Schritt, um diese Muster zu erkennen und gezielt zu verändern.
1. Reflexion über Handlungsmuster
Reflexion über Handlungsmuster ist der Prozess, in dem wir unsere Verhaltensweisen und Denkmuster bewusst wahrnehmen und analysieren. Durch Reflexion können wir unsere Handlungsmuster gezielt verändern und damit auch unsere Ergebnisse und Beziehungen verbessern. Eine regelmäßige Reflexion über Handlungsmuster hilft uns auch dabei, uns selbst besser zu verstehen und unsere Ziele klarer zu definieren.
2. Handlungsmuster erkennen und reflektieren
Um Handlungsmuster zu erkennen und zu reflektieren, ist es wichtig, achtsam zu sein und sich bewusst zu machen, was man tut. Schreibe deine Gedanken und Handlungen auf und reflektiere, warum du bestimmte Dinge in bestimmten Situationen tust. Versuche, dich in andere Personen hineinzuversetzen und überlege, wie diese auf dein Verhalten reagiert bzw. reagieren würden.
3. Ursachen für Handlungsmuster identifizieren
Um die Ursachen für Handlungsmuster zu identifizieren, ist es wichtig, sich mit der eigenen Vergangenheit und den Erfahrungen auseinanderzusetzen. Oftmals haben unsere Handlungsmuster ihre Ursprünge in der Kindheit oder haben sich aufgrund von prägenden Erlebnissen entwickelt. Wenn wir die Ursachen verstehen, fällt es uns leichter, gezielt an der Veränderung unserer Handlungsmuster zu arbeiten.
4. Positive vs. negative Handlungsmuster
Es gibt keine Handlungsmuster, die per se positiv oder negativ sind. Während ein Handlungsmuster in einem Kontext hilfreich sein kann, kann das gleiche Handlungsmuster in einem anderen Kontext hinderlich sein. Insofern liegt der Zuschreiben, ob wir ein Handlungsmuster als “positiv” oder “negativ” definieren, immer eine subjektive Bewertung zugrunde. Eine Verallgemeinerung ist oft nicht dienlich. Um ein Bewusstsein hierfür zu schaffen, kann es dir helfen, eines deiner Handlungsmuster aufzugreifen und selbst mal zu überlegen, in welchen Situationen dieses hilfreich und in welchen Situationen das gleiche Handlungsmuster hinderlich ist. Nachdem du das erste Handlungsmuster angeschaut hast, das dir in den Sinn kommt, wiederholst du das Ganze mehrmals mit weiteren Handlungsmustern.
5. Handlungsmuster verstärken
Hilfreiche Handlungsmuster können positiv verstärkt werden. Dies gelingt z.B. durch Wiederholung, Belohnung und Lob.
6. Handlungsmuster verändern
Nicht dienliche Handlungsmuster können durch Bewusstsein und gezieltes Training verändert werden. Probiere zunächst andere Verhaltensweisen aus und beobachte, wie du dich dabei fühlst. Hast du ein alternatives Verhalten für dich identifiziert, das du musterhaft für bestimmte Situationen für dich nutzen möchtest, ist es möglich, das bisherige Handlungsmuster durch ein neues zu ersetzen. Dies braucht etwas Zeit und gelingt durch Wiederholung des neuen Verhaltens sowie Lob und Belohnung, wenn es dir gelungen ist.
7. Neue Handlungsmuster entwickeln
Neue Handlungsmuster können ebenfalls durch gezieltes Training entwickelt werden. Bei Erwachsenen handelt es sich hierbei auch wieder um den Aspekt, bisherige nicht dienliche Handlungsmuster zu verändern, denn im Laufe der Jahre werden wir bei genauerer Betrachtung und Reflexion kaum neue Handlungsmuster entwickeln, die nicht gleichzeitig zum Ziel haben, ein bisheriges nicht dienliches Handlungsmuster zu ersetzen. Insofern kannst du hier genauso vorgehen wie bei “Handlungsmuster verändern”. Bei Kindern hingegen sind z.B. bei weitem noch nicht so viele Handlungsmuster anzutreffen wie bei Erwachsenen (je jünger desto weniger Handlungsmuster). Dies liegt daran, dass die Vielfalt an Verhaltensoptionen, die zum Handlungsmuster werden können, noch nicht ausgeschöpft sind. Allerdings dürfen wir nicht unterschätzen, wie schnell Kinder lernen. Insofern können einzelne Handlungsmuster bereits in sehr kurzer Zeit entwickelt werden. Auch hier gilt wieder: Wiederholung, Lob und Belohnung.
8. Reflexion als Schritt zur Veränderung
Veränderungsprozesse haben immer etwas mit Lernen zu tun. Dabei spielt die Reflexion eine wichtige Rolle: Durch Reflexion können wir unsere Handlungsmuster bewusst wahrnehmen und gezielt verändern.
9. Nachhaltige Verhaltensänderung durch Reflexion
Eine regelmäßige Reflexion hilft uns nicht nur dabei, uns selbst besser zu verstehen und unsere Ziele klarer zu definieren, sondern auch zwischendurch bei Bedarf immer wieder gewünschte Korrekturen am eigenen Verhalten vorzunehmen. Dadurch können wir nachhaltige Veränderungen erreichen, die sich positiv auf unsere Ergebnisse und Beziehungen auswirken.
FAQs
1. Was ist der Unterschied zwischen Handlungsmuster und Verhaltensmuster?
Handlungsmuster und Verhaltensmuster sind eng miteinander verbundene Konzepte, aber sie haben einen Unterschied in ihrem Fokus und ihrer Reichweite.
Handlungsmuster beziehen sich auf wiederkehrende Muster von Handlungen, die eine Person in bestimmten Situationen ausführt. Ein Handlungsmuster kann kognitive, emotionale und physische Komponenten haben und auf spezifische Kontexte oder Situationen begrenzt sein. Zum Beispiel könnte ein Handlungsmuster darin bestehen, dass eine Person in sozialen Situationen schüchtern wird und zurückhaltend agiert.
Verhaltensmuster hingegen beziehen sich auf breitere Muster von Verhaltensweisen, die eine Person in verschiedenen Situationen ausführt. Ein Verhaltensmuster kann eine Kombination aus Handlungen, Gewohnheiten, Einstellungen und Überzeugungen sein, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden. Ein Beispiel für ein Verhaltensmuster könnte sein, dass eine Person immer pünktlich ist und eine Vorliebe für strukturierte und organisierte Arbeitsabläufe hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Handlungsmuster spezifischer und kontextbezogener sind als Verhaltensmuster, die breiter und allgemeiner sind. Beide Konzepte sind jedoch wichtig, um menschliches Verhalten zu verstehen und Änderungen in Verhalten und Denkmustern zu ermöglichen.
2. Wie finde ich heraus, welche Handlungsmuster ich habe?
Die Selbst-Reflexion allein reicht nicht immer aus, um eigene Handlungsmuster zu entdecken. Dadurch, dass wir alle jeweils in unserer eigenen Wirklichkeitskonstruktion leben, verfügen wir über so genannte “blinde Flecken” und können bestimmte Dinge einfach nicht sehen, auch wenn wir gezielt danach schauen. Ein professioneller Coach kann dir dabei helfen, solche “blinde Flecken” aufzudecken. Sobald der “blinde Fleck” für dich sichtbar wird, wirst du ihm an vielen Stellen in deinem Alltag unaufgefordert begegnen. Dadurch wird es dir nun möglich, daran zu arbeiten.
3. Wie oft sollte ich meine Handlungsmuster reflektieren?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Jemand der geübt ist im Reflektieren, braucht sich oft noch nicht mal viel Zeit dafür zu nehmen. Durch die Übung gelingt es ihm, bereits während einer bestimmten Alltagssituation, die noch nicht abgeschlossen ist, zwischen dem Reflexions-Modus und dem Hier & Jetzt hin- und herzuwechseln. Für jemanden, der neu damit startet können hingegen sehr regelmäßige, dafür aber kurze Einheiten sinnvoll sein, um sich selbst nicht zu überfordern. Wichtig ist, dass wir alle uns bewusst Zeit dafür einplanen, indem wir z. B. einen Termin hierfür in unserem Kalender einstellen. In Bezug auf Dauer und Intervalle ist es am besten, es einfach mal auszuprobieren und durch die Selbst-Erfahrung zu beobachten, was dir gut tut und angelehnt hieran Entscheidungen zu treffen. Schließlich sei angemerkt, dass die getroffenen Entscheidungen nicht in Stein gemeißelt sind – du darfst sie immer anpassen, wenn du es für nötig und sinnvoll erachtest.