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Extended Reality (XR)

XR

1. Extended Reality (XR) – Definition

Extended Reality (XR) ist ein Sammelbegriff, der alle immersiven Technologien umfasst, die unsere physische Realität durch computergenerierte sensorische Inputs wie visuelle, auditive und haptische Feedbacks erweitern oder simulieren. Die Hauptkategorien innerhalb der XR umfassen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR).

VR versetzt den Benutzer in eine vollständig künstliche Umgebung, in der er komplett von der physischen Realität abgeschottet ist. Dies wird in der Regel durch ein Headset erreicht, das ein 360-Grad-Blickfeld bietet.

AR hingegen überlagert digitale Informationen oder Bilder auf die reale Umgebung, normalerweise durch ein Smartphone oder spezielle Brillen. Diese Technologie erweitert die Realität, indem sie zusätzliche Kontextinformationen liefert oder spielerische Elemente in die reale Umgebung einfügt.

MR ist eine Kombination aus VR und AR. Sie schafft eine Umgebung, in der digitale und physische Objekte koexistieren und in Echtzeit interagieren können.

XR ist von großer Bedeutung für eine Vielzahl von Anwendungen, darunter Unterhaltung, Bildung, Fernarbeit und soziale Interaktion, und wird voraussichtlich in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle spielen.

2. Extended Reality-Ethik

Die Ethik der Extended Reality (XR) betrifft moralische Fragen und Bedenken, die sich aus der Nutzung und Entwicklung dieser fortschrittlichen Technologien ergeben. XR beeinflusst unser Leben auf tiefgreifende Weise, von Bildung und Training bis hin zu Gesundheit und Unterhaltung. Die ethischen Implikationen sind jedoch vielfältig und komplex.

Ein zentraler Aspekt ist der Datenschutz. Mit der Fähigkeit, detaillierte Daten über Nutzerverhalten und -interaktionen zu sammeln, entstehen Fragen zur Datensicherheit und zum Einverständnis der Nutzer. Wie werden diese Daten gesammelt, gespeichert und verwendet? Wer hat Zugang dazu?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der psychologische Einfluss. Da XR so immersiv ist, können Nutzer Schwierigkeiten haben, zwischen der digitalen und der realen Welt zu unterscheiden. Das könnte Fragen der Verantwortung für die psychische Gesundheit der Nutzer aufwerfen.

Zudem gibt es Fragen der Zugänglichkeit und Inklusion. Wie stellen wir sicher, dass XR-Technologien für alle verfügbar sind und nicht nur für eine privilegierte Minderheit? Wie können wir die Inklusion aller Nutzer, unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten, gewährleisten?

Schließlich wirft die rasante Entwicklung von XR auch Fragen nach der Regulierung dieser Technologien auf. Wie können wir einen Rahmen schaffen, der Innovation fördert und gleichzeitig die Nutzer und ihre Rechte schützt?

3. Künstlicher Intelligenz (KI) und Extended Reality (XR)

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein weites und vielfältiges Feld der Informatik, das auf die Entwicklung von Algorithmen und Systemen ausgerichtet ist, die Fähigkeiten aufweisen, die menschenähnlichen kognitiven Funktionen entsprechen. In einer Welt, die immer stärker von Daten und Technologie durchdrungen ist, kann KI eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Benutzererfahrung in XR-Umgebungen zu personalisieren und intuitiver zu gestalten.

Durch das Ansprechen auf Benutzerdaten und -interaktionen können KI-gesteuerte Systeme den Kontext erfassen und maßgeschneiderte, relevante Inhalte bereitstellen. Beispielsweise könnten sie in einer Lernumgebung dynamisch Lerninhalte anpassen, um den Fortschritt und die Bedürfnisse des Lernenden zu berücksichtigen. In einem Verkaufsraum könnten sie Produkte oder Dienstleistungen empfehlen, die auf den Vorlieben und dem bisherigen Kaufverhalten des Kunden basieren.

Die Verknüpfung von KI mit XR, wie sie in den kommenden Apple XR-Brillen erwartet wird, könnte ein neues Maß an Immersion und Personalisierung bieten. Durch das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse und Reaktionen der Benutzer könnten diese Technologien einzigartige, auf die Person zugeschnittene Erfahrungen bieten, die weit über das hinausgehen, was wir bisher gesehen haben.

Im Bereich der Gesundheitsversorgung könnten zum Beispiel KI-gesteuerte XR-Anwendungen dazu verwendet werden, Therapien zu personalisieren oder Patienten durch komplexe medizinische Prozesse zu führen. In der Fertigung könnten sie Arbeiter bei der Fehlererkennung unterstützen oder neue Mitarbeiter durch das Training führen.

Der Schlüssel zur erfolgreichen Integration von KI und XR liegt in der kontinuierlichen Verbesserung der Technologien und im Verständnis, wie man sie am effektivsten einsetzen kann, um Nutzerbedürfnisse zu erfüllen und gleichzeitig ethische Standards und Datenschutzbestimmungen zu wahren. Es ist eine spannende Zeit für diese konvergierenden Technologien und die Potenziale, die sie für eine Vielzahl von Branchen und Anwendungen bieten.

4. Extended Reality (XR) in der Industrie

Die Anwendung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in industriellen Umgebungen revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Prozesse und Systeme verwalten. Durch die Visualisierung von Maschinen und Anlagen in einer virtuellen Umgebung können komplexe Abläufe intuitiv veranschaulicht und simuliert werden. Dies erleichtert nicht nur die Wartung und Verbesserung von Produktionslinien, sondern ermöglicht auch eine effizientere Gestaltung von Fertigungsprozessen.

Die Auswirkungen dieser Technologien gehen jedoch weit über die Optimierung von Abläufen hinaus. In Bereichen wie der Qualitätssicherung ermöglicht AR beispielsweise die Überlagerung von digitalen Checklisten und Anweisungen auf reale Objekte, wodurch das Risiko von Fehlern minimiert und die Einhaltung von Standards sichergestellt wird.

In Bezug auf Design und Produktentwicklung ermöglicht die Anwendung von VR und AR eine schnellere und kostengünstigere Produktiteration, indem physikalische Prototypen durch virtuelle ersetzt werden. Ingenieure können Produkte in einer vollständig immersiven Umgebung modellieren, testen und optimieren, was den gesamten Prozess beschleunigt und verbessert.

Ausbildung und Weiterbildung profitieren ebenfalls erheblich von VR und AR. Die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in einer sicheren, risikofreien Umgebung zu sammeln, kann die Ausbildungszeit erheblich verkürzen und gleichzeitig die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen. Durch Simulationen können Arbeitnehmer verschiedene Szenarien durchspielen und Fähigkeiten erlernen, ohne teure oder gefährliche Situationen in der realen Welt zu riskieren.

Schließlich können auch Bereiche wie Fernwartung und -unterstützung von VR und AR profitieren. Durch das Teilen der Sicht des Benutzers kann ein Experte Anweisungen geben oder Probleme diagnostizieren, ohne physisch anwesend zu sein. Dies kann Reisekosten und Ausfallzeiten reduzieren und gleichzeitig die Effizienz verbessern.

Insgesamt bieten VR und AR immense Möglichkeiten für die Industrie. Doch die erfolgreiche Implementierung erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis der bestehenden Prozesse und Abläufe, um sicherzustellen, dass diese neuen Technologien auf die effektivste und nachhaltigste Weise genutzt werden.

5. Extended Reality in der Bildung

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) haben das Potenzial, die Bildungs- und Coaching-Landschaft tiefgreifend zu verändern. Durch die Schaffung virtueller Lernumgebungen können komplexe Konzepte und Szenarien auf eine Art und Weise dargestellt werden, die für die Lernenden verständlicher und greifbarer ist. VR und AR können so das Lernen effektiver und nachhaltiger gestalten. In Coaching-Szenarien können diese Technologien dazu verwendet werden, praktische Szenarien zu simulieren, wodurch das Erlernte unmittelbar in die Praxis umgesetzt werden kann.

Ein konkretes Beispiel hierfür könnte in der medizinischen Ausbildung zu finden sein. Durch den Einsatz von VR und AR können Studierende menschliche Anatomie und physiologische Prozesse in einer vollständig immersiven, interaktiven Umgebung erkunden. Sie könnten auch simulierten chirurgischen Eingriffen ausgesetzt werden, was ihnen die Möglichkeit gibt, Fähigkeiten zu entwickeln und zu üben, ohne tatsächliche Patienten zu gefährden.

Im Unternehmenscoaching könnte die Anwendung von VR und AR dazu beitragen, Führungs- und Teambuilding-Fähigkeiten zu schärfen. Durch die Simulation von herausfordernden Szenarien könnten Teammitglieder lernen, effektiv zu kommunizieren und Probleme gemeinsam zu lösen. In dieser Hinsicht könnte es sich sowohl um technische Fähigkeiten als auch um soziale Kompetenzen handeln, beispielsweise im Bereich der Konfliktlösung.

In der pädagogischen Praxis könnten VR und AR dazu genutzt werden, Schülern und Studenten eine immersive Erfahrung von historischen Ereignissen oder geografischen Orten zu ermöglichen, die sie sonst nicht besuchen könnten. Dadurch könnten sie ein tieferes Verständnis für das Fachgebiet gewinnen und stärker engagiert bleiben.

Es ist wichtig zu beachten, dass trotz des großen Potenzials von VR und AR in der Bildung und im Coaching, der Zugang zu diesen Technologien noch immer eine Herausforderung darstellt. Kosten, technische Anforderungen und die Notwendigkeit der Ausbildung können Hürden darstellen, die überwunden werden müssen, um den breiten Einsatz dieser Technologien zu ermöglichen.


Dr. Franz Hütter

Autor

Dr. Franz Hütter

Dr. rer. medic. Franz Hütter, M.A. ist Geistes- und Naturwissenschaftler mit langjähriger Erfahrung im Business ebenso wie in Forschung und Lehre. 

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