Gehirnfutter für Pioniergeister: Wie lässt sich unser Denken trainieren? Das ist die Fragestellung mit der wir uns in Raum #989 des Deep Talk Clubs unter dem Dachthema „Denken“ befassen. Höre selbst, welche Beispiele aufgegriffen wurden und welche Perspektiven im Dialog entstanden sind…
Transkription: 🇩🇪🇨🇭🇦🇹 #989 Denk-Training | Von Dr. Yasemin Yazan
Hinweis: Diese Transkription wurde mit Hilfe eines KI-Tools automatisch generiert. Daher können vereinzelte Fehler in der Schreibweise vorhanden sein. Die Zeitstempel ermöglichen, bei Bedarf das gezielte Reinhören und selbstständige Prüfen an entsprechenden Stellen.
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Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich.
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Also wir starten mal langsam.
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Ich schaue mal, dass ich vielleicht dann parallel auch der Raum füllt langsam.
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Heute ist natürlich Samstag.
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Da kann es dann sein, dass der eine oder andere ein paar Minütchen länger Schlaf braucht.
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Heute setzen wir fort mit Denktraining.
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Wie lässt sich unser Denken trainieren, ist die Fragestellung, mit der wir uns beschäftigen wollen.
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Und ich bin mal ganz gespannt.
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Es geht jetzt nicht um bestimmte Methoden oder Ähnliches, sondern ganz verschiedene
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Aspekte, die uns zu dem Thema einfallen in Bezug auf, wie kann ich denn das Denken eigentlich
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trainieren, was fällt uns alles dazu ein.
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Eines der Beispiele, die vielleicht so ein bisschen aus der Reihe tanzen, in Anführungsstrichen
00:00:45.420 –> 00:00:50.140
an etwas, woran man nicht unbedingt gleich denkt, ist so was wie Reisen beispielsweise,
00:00:50.140 –> 00:00:52.460
was wir in den letzten Tagen mal aufgegriffen hatten.
00:00:52.460 –> 00:00:58.980
Also auch sowas ist durchaus gewünscht und insofern hier wirklich einfach mal kreativ
00:00:58.980 –> 00:01:05.380
zu sein und zu überlegen, was bietet sich denn alles für dieses Denktraining an und
00:01:05.380 –> 00:01:10.820
hier einfach aus der Erfahrung, aus dem, was man vielleicht selbst einsetzt, was ihr einsetzt,
00:01:10.820 –> 00:01:14.860
wovon ihr schon mal gehört habt, aber vielleicht auch noch nicht angewendet habt, einfach mal
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zusammenzusammeln und zu schauen, was dann alles eben im Austausch dann daraus noch entsteht
00:01:21.300 –> 00:01:26.380
und welche weiteren Gedanken uns dadurch auch nochmal kommen. Insofern seid ihr ganz, ganz
00:01:26.380 –> 00:01:31.900
herzlich eingeladen, auch heute wieder mit dazu zu kommen und den Reflexionsraum gemeinsam
00:01:31.900 –> 00:01:38.180
zu eröffnen. Wir haben eine Aufzeichnung, die im Hintergrund läuft und dementsprechend
00:01:38.180 –> 00:01:45.060
wird das Ganze auch aufgezeichnet und veröffentlicht, sodass wer mit dazu kommt, damit dann auch
00:01:45.060 –> 00:01:49.540
automatisch einverstanden ist. Dann haben wir drei kleine Raumregeln, einmal ein Profilfoto,
00:01:49.540 –> 00:01:52.540
die mir zu erkennen seit vor und Nachname und mindestens Einsatz in der
00:01:52.540 –> 00:01:58.060
Bio. Und ja, wer das aus irgendwelchen Gründen nicht möchte oder gerade nicht
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sprechen kann, weil es zu laut ist im Hintergrund oder was auch immer, hat
00:02:01.540 –> 00:02:05.660
natürlich dann auch die Möglichkeit gerne den Chat zu nutzen, um hier
00:02:05.660 –> 00:02:10.220
Gedanken und so weiter auch mit reingeben zu können. Und damit schalte ich mich
00:02:10.220 –> 00:02:13.780
gerne zunächst erst mal auf Stumme, um mal zu schauen, wer heute morgen mit mir
00:02:13.780 –> 00:02:18.540
gemeinsam die Runde eröffnen mag.
00:02:18.540 –> 00:02:45.420
Vielleicht noch mal kurz der Hinweis, dass ich gerne wiederhole es nochmal und dann warten
00:02:45.420 –> 00:02:50.740
wir maximal noch ein paar Minütchen. Falls dann niemand dazu kommen sollte, dann werde
00:02:50.740 –> 00:02:55.680
ich den Raum auch wieder zumachen heute. Denn ich habe gerade gesehen, Sonja schreibt im
00:02:55.680 –> 00:03:00.820
Chat. Finde ich sehr lieb. Aber solange wir nicht mindestens eine Person haben, die sozusagen
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mit mir in den Austausch geht, nicht nur über den Chat, sondern eben auch auf der
00:03:04.940 –> 00:03:12.020
Bühne, wird es dann schwierig. Also wir beschäftigen uns heute mit der Fragestellung Denktraining.
00:03:12.020 –> 00:03:17.460
lässt sich unser Denken trainieren. Und das müssen jetzt nicht fixe Methoden sein, die
00:03:17.460 –> 00:03:23.180
wir einsetzen, sondern das kann auch ein Stück weit aus der Reihe sein. Wir hatten unter
00:03:23.180 –> 00:03:28.020
anderem in den letzten Tagen mal auch so Aspekte wie das Reisen zum Beispiel aufgegriffen.
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Das heißt also, welche Erfahrungen habt ihr dann durchaus gemacht? Was lässt sich denn
00:03:32.460 –> 00:03:37.500
hier alles mit einbinden? Und da hat zum Beispiel Sonja jetzt im Chat geschrieben, weil sie
00:03:37.500 –> 00:03:46.100
ich dazu kommen kann aus Ihrer Erfahrung, dass sie gerne mal auch ganz bewusst was erkundet,
00:03:46.100 –> 00:03:50.980
also neue Wege innerhalb meiner direkten Umgebung schreibt, sie um neue Neuronen zu bilden.
00:03:50.980 –> 00:03:52.500
Das ist auch eine Art Denktraining.
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Zumindest die physische Grundlage für neue Verknüpfungen beim Erkunden, neue Orte kreiert,
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das Gehirn neue Neuronen, Neurogenese.
00:04:03.260 –> 00:04:09.160
Genau, und damit möchte ich noch mal kurz den Hinweis geben, dass wir den Raum aufzeichnen
00:04:09.160 –> 00:04:10.680
und später auch veröffentlichen.
00:04:10.680 –> 00:04:15.680
Das heißt, wer mit dazu kommt, und ich hoffe, dass jemand mit dazu kommt, damit wir tatsächlich
00:04:15.680 –> 00:04:22.520
dann auch den Reflexionsraum heute wie sonst auch immer gemeinsam eröffnen können, ist
00:04:22.520 –> 00:04:26.560
damit automatisch einverstanden, dass das Ganze eben auch veröffentlicht wird.
00:04:26.560 –> 00:04:28.880
Und dann haben wir drei kleine Raumregeln.
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Einmal ein Profilfoto, auf dem ihr zu erkennen seid, und Nachnamen und mindestens einen,
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in der Bayo und dann würde ich jetzt noch mal ein paar Minütchen maximal
00:04:38.120 –> 00:04:42.360
warten und falls jetzt nur über den Chat was reinkommt, aber sonst niemand auf
00:04:42.360 –> 00:04:46.280
der Bühne ist, dann würde ich ansonsten den Raum auch wieder heute morgen
00:04:46.280 –> 00:04:50.040
zumachen. Dann schauen wir doch einfach mal, ob jemand noch mit dazu kommen kann,
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der auch im Moment die Möglichkeit hat, nicht nur einverstanden zu sein
00:04:55.560 –> 00:04:58.560
sozusagen mit der Veröffentlichung, sondern auch die Möglichkeit hat
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tatsächlich gerade auch in den Austausch mit mir einzusteigen.
00:05:25.200 –> 00:05:28.240
Ja, ihr Leben da seit einer Viertelstunde sozusagen.
00:05:28.240 –> 00:05:31.160
Niemand dazukommt oder vielleicht auch nicht dazukommen kann.
00:05:31.160 –> 00:05:35.520
Bleibt uns dann nichts anderes übrig, als heute den Raum tatsächlich zu schließen.
00:05:35.520 –> 00:05:39.560
Finde ich zwar schade, gerade bei dem schönen Thema, aber so ist es dann halt.
00:05:39.560 –> 00:05:41.880
Und müssen wir einfach mal weiter beobachten.
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Ich glaube, Clubhouse hat uns damit keinen großen Gefallen getan.
00:05:45.440 –> 00:05:46.400
In Anführungsstrichen.
00:05:46.400 –> 00:05:49.160
Das ist die klassische Main Hall in dem Sinne nicht mehr gibt.
00:05:49.160 –> 00:05:53.840
Und das merkt man eben auch bei den Teilnehmerzahlen insgesamt aktuell.
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Und das stellt uns natürlich vor eine Herausforderung, weil ihr kennt das, wir haben den Reflexionsraum
00:06:01.400 –> 00:06:06.080
sozusagen um gemeinsam und nicht so nach dem Motto, ich bin der Experte und gebe jetzt
00:06:06.080 –> 00:06:08.600
einfach mal Impulse rein.
00:06:08.600 –> 00:06:12.640
Und insofern ist es dann schwierig, wenn dann keiner mit dazu kommt.
00:06:12.640 –> 00:06:16.880
Jetzt meldet sich Raphael an der Stelle, um zur Seite zu springen.
00:06:16.880 –> 00:06:18.720
Einen wunderschönen guten Morgen, lieber Raphael.
00:06:18.720 –> 00:06:20.160
Was sagst du denn zum Thema?
00:06:20.160 –> 00:06:30.180
Denktraining. Ja, Wahnsinn. Gibt es eigentlich Denk-Zirkeltraining? Du bist die Expertin im
00:06:30.180 –> 00:06:35.700
Bereich Kopf. Und gibt es Trainingsanleitungen zum Denken?
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Das hast du jetzt aber schön umgekehrt. Du sollst nicht mich fragen, lieber Raphael,
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sondern einfach mal sagen, was du zu dem Thema denkst. Was sind deine ersten Impulse?
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Da komme ich aber später bitte nochmal darauf zurück. Nein, ich habe das tatsächlich gesehen
00:06:54.900 –> 00:06:59.860
und ohne denken geht ja gar nichts. Das heißt, mir fiel eigentlich sofort ein,
00:06:59.860 –> 00:07:04.500
dass ich mal eine Phase hatte, wo es wirklich nicht lief in meinem Unternehmen oder so was.
00:07:04.500 –> 00:07:11.500
Dann bin ich abends in eine Kneipe gegangen, habe mir ein Bier bestellt und habe mal darüber
00:07:11.500 –> 00:07:17.740
darüber nachgedacht, was geht denn noch oder wie geht es denn anders und was muss ich jetzt
00:07:17.740 –> 00:07:22.580
machen irgendwie, damit es wieder läuft und damit auch die Kontenstände mal wieder andere
00:07:22.580 –> 00:07:29.220
Farben annehmen. Und das war halt wirklich sehr intensiv, auch unter Einsatz, wie gesagt,
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von zwei, drei, fünf Bieren, war aber erfolgreich und hat dann wirklich im Endeffekt zum netten
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Umschwung gesorgt und das muss man natürlich nachdenken. Eine der mächtigsten Denkmethoden,
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die ich so kenne für mich ist diese Als-ob-Frage. Wir tun jetzt mal als ob das schon so wäre und
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wie kommen wir denn dahin. Das ist für mich ein nettes Tool, halt eben einzusetzen in allen Bereichen.
00:08:02.300 –> 00:08:10.580
Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Das geht ja dann auch so ein Stück weit,
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vielleicht kann man das auch vergleichen mit Szenarien denken, also dass man zum Beispiel
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auf der einen Seite verschiedene Optionen aufmacht und eben guckt, was sind mögliche Szenarien. Das
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kann man eben auch machen mit diesem “Wir tun mal so, als ob” und Raphael, du kannst dich gerne
00:08:28.700 –> 00:08:33.580
auf stumm schalten, während ich am Sprechen bin, sonst lenkt das zu sehr ab und wir haben die
00:08:33.580 –> 00:08:39.220
Hintergrundgeräusche drauf. Vielen Dank. Und insofern, wir tun mal so als ob, da gibt es ja
00:08:39.220 –> 00:08:46.500
ganz viele verschiedene Aspekte. Da gibt es so was, man kann ja in, ja wirklich ganz frei sozusagen
00:08:46.500 –> 00:08:52.060
was machen. Man kann aber auch so was nehmen wie, stell dir mal vor, die Kaffeemaschine könnte
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sprechen oder sonst irgendwas. Wie würde sie denn die Situation beurteilen oder ähnliches. Also gibt
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Es gibt ja ganz verschiedene Möglichkeiten, die man auch methodisch einsetzen kann.
00:09:00.180 –> 00:09:05.460
Und bei dem Denk-Zirkel-Training, was ich da ganz spannend finde, um das auch nochmal
00:09:05.460 –> 00:09:09.860
aufzugreifen, ist ja der Aspekt, da müssten wir jetzt erstmal quasi drüber sprechen oder
00:09:09.860 –> 00:09:12.460
darauf eingehen, was ist denn überhaupt ein Zirkeltraining?
00:09:12.460 –> 00:09:19.100
Und dann können wir angelehnt hier ran mal gucken, wie sich das Ganze vielleicht auch
00:09:19.100 –> 00:09:21.340
auf das Denken übertragen lassen könnte.
00:09:21.340 –> 00:09:27.340
Insofern, Max, du vielleicht erst mal zu einem Zirkeltraining ganz allgemein was sagen,
00:09:27.340 –> 00:09:30.340
jetzt unabhängig von Denken und dann gucken wir mal gemeinsam,
00:09:30.340 –> 00:09:33.340
ob wir das übertragen können, lieber Raphael.
00:09:33.340 –> 00:09:42.340
Ja klar. Also sportliches Zirkeltraining war eigentlich immer in der Halle,
00:09:42.340 –> 00:09:49.340
verschiedene Stationen, zum jeweiligen Sport entsprechende Stationen,
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mit ziehen, Bällen rumwerfen, Ballons, Balancieren, Sprinten auf irgendwelchen
00:09:59.200 –> 00:10:06.440
weichen Untergründen und halt eben alles was so die Fitness in den Bereichen, die man für einen
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Sport braucht, damals bei mir war es Handball, das eben zu steigern und zu optimieren. Und ja,
00:10:16.400 –> 00:10:20.840
Das war, fand ich, immer eine der effektivsten Art und Weisen.
00:10:20.840 –> 00:10:25.840
Da habe ich mich am meisten drauf gefreut, 20 Minuten Zirkeltraining
00:10:25.840 –> 00:10:28.960
und da voll durchzustarten und reinzugehen.
00:10:28.960 –> 00:10:30.480
Das war sehr effektiv.
00:10:30.480 –> 00:10:35.200
Und das mal eben auf verschiedene Stationen denkmäßig zu denken,
00:10:35.200 –> 00:10:36.480
das wäre ja auch mal spannend.
00:10:36.480 –> 00:10:39.120
Wie könnte man so etwas machen, steigern?
00:10:39.120 –> 00:10:42.360
Und dann eben auch mit verschiedenen Stationen
00:10:42.360 –> 00:10:48.360
auf verschiedene Probleme anzuwenden.
00:10:48.360 –> 00:10:53.360
>> DOREEN SIEGFRIED: Ja, das ist auf jeden Fall eine spannende Fragestellung.
00:10:53.360 –> 00:10:58.160
Wichtig ist vielleicht in dem Zusammenhang nochmal zu gucken, was ist denn eigentlich
00:10:58.160 –> 00:11:01.560
das Ziel eines solchen Zirkeltrainings?
00:11:01.560 –> 00:11:07.440
Da geht es ja auf der einen Seite um verschiedene Stationen sozusagen und das Ziel des Ganzen
00:11:07.440 –> 00:11:16.480
ist ja in Richtung Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit herzustellen etc. Und die Herausforderungen,
00:11:16.480 –> 00:11:20.600
die wir natürlich beim Denken haben, dass wir die einzelnen Stationen vielleicht nicht
00:11:20.600 –> 00:11:27.120
unbedingt sichtbar machen können, jetzt wie beim Sport. Aber wenn wir gerade auch in Richtung
00:11:27.120 –> 00:11:35.120
über das Ziel am Denken sind, im Sinne von, wie kann denn da auch zum Beispiel auch so
00:11:35.120 –> 00:11:41.900
eine Art Denksport sozusagen betrieben werden, mit dem Ziel zum Beispiel die
00:11:41.900 –> 00:11:48.320
Geschwindigkeit zu erhöhen des Denkens, vielleicht auch als Grundlage für, wir
00:11:48.320 –> 00:11:53.340
haben ja über Entscheidungsfindung zum Beispiel gestern gesprochen, um eben hier
00:11:53.340 –> 00:11:58.700
auch eine gewisse Schnelligkeit in diesen Prozessen zu erlangen, die
00:11:58.700 –> 00:12:04.780
stattfinden, eine gewisse Flexibilität, Beweglichkeit, Agilität, so in diese
00:12:04.780 –> 00:12:10.340
Richtung gedacht. Und da wäre es jetzt mal interessant, welche Impulse da vielleicht
00:12:10.340 –> 00:12:17.260
aufkommen, allein mit diesen ersten Denkansätzen sozusagen an der Stelle. Würdet ihr da was
00:12:17.260 –> 00:12:20.900
einfallen, lieber Raphael? Und auch die anderen sind ganz herzlich eingeladen, mit dazu zu
00:12:20.900 –> 00:12:27.500
kommen und gerne auch ihre Gedanken dazu einfach mal zu teilen. Es geht gar nicht darum, ob
00:12:27.500 –> 00:12:30.980
das richtig oder falsch ist, sondern einfach mal im Austausch gemeinsam zu gucken. Es ist
00:12:30.980 –> 00:12:36.140
Reflexionsraum, um gemeinsam eben auch
00:12:36.140 –> 00:12:37.540
Erkenntnisse zu generieren. Von daher fände
00:12:37.540 –> 00:12:40.260
ich das wunderbar, die Fragestellung
00:12:40.260 –> 00:12:40.260
Raphael.
00:12:40.260 –> 00:12:54.180
Sofort eingefallen ist mir, wo du
00:12:54.180 –> 00:12:57.460
sagst, es hat gestern Entscheidungen und wie
00:12:57.460 –> 00:13:00.100
denkt man denn Entscheidungen? Es ist ja
00:12:57.460 –> 00:13:00.140
in meinem Bereich vordenken, nachdenken.
00:13:00.140 –> 00:13:02.140
Und da kamen mir, wie immer,
00:13:02.140 –> 00:13:05.940
die verschiedenen unterschiedlichen Persönlichkeiten hoch.
00:13:05.940 –> 00:13:09.580
Gerade ein Freund von mir, der Führungskraft ist
00:13:09.580 –> 00:13:14.460
und der wirklich Probleme hat, schnelle Entscheidungen zu treffen,
00:13:14.460 –> 00:13:16.460
der gute Entscheidungen trifft,
00:13:16.460 –> 00:13:19.460
aber teilweise auch sehr lange dazu braucht.
00:13:19.460 –> 00:13:23.940
Und das ist halt, ja, die Persönlichkeitsding, würde ich mal sagen.
00:13:23.940 –> 00:13:32.540
halt, wie ist man gestrickt und wie mutig oder proaktiv ist man oder das ist halt immer die
00:13:32.540 –> 00:13:39.060
Frage. Spannendes Thema. Ja, da könnte man ja zum Beispiel, also sowas kann man ja durchaus
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trainieren, gerade das Entscheidungen treffen ist ein schönes Beispiel in dem Zusammenhang.
00:13:44.380 –> 00:13:52.300
Keine Ahnung, verschiedene Kontexte zu wählen, beispielsweise, das ist schon lange, lange her,
00:13:52.300 –> 00:13:57.680
hatten wir irgendwann mal, als wir zu viert moderiert noch haben mit Mona, Jennifer und Jan
00:13:57.680 –> 00:14:02.920
Marc, da hatten wir mal drüber gesprochen, so was wie, wenn ich zum Beispiel in ein Restaurant gehe,
00:14:02.920 –> 00:14:09.840
dann mich darin beispielsweise zu üben, nicht Ewigkeiten die Karte durchzulesen und dann wieder
00:14:09.840 –> 00:14:17.980
von vorne anzufangen, sondern tatsächlich relativ zügig, also so dieses 5, 4, 3, 2, 1 und dann eben
00:14:17.980 –> 00:14:22.020
eine Entscheidung zu treffen. Denn gerade in diesem Zusammenhang auch mit
00:14:22.020 –> 00:14:26.200
Entscheidungen treffen ist es ja häufig so, dass es uns, was uns davon abhält,
00:14:26.200 –> 00:14:29.480
eine Entscheidung zu treffen, ist zum einen, dass wir das Gefühl haben, wir wollen die
00:14:29.480 –> 00:14:32.980
richtige Entscheidung treffen, obwohl wir, haben wir ja auch schon darüber gesprochen,
00:14:32.980 –> 00:14:35.980
in die Zukunft gerichtet eigentlich gar nicht wissen, was die richtige Entscheidung
00:14:35.980 –> 00:14:40.780
ist, sondern immer nur rückblickend sozusagen auch eine Bewertung vornehmen
00:14:40.780 –> 00:14:44.820
können. Der zweite Aspekt, der hier eine ganz wichtige Rolle spielt, haben wir ja
00:14:44.820 –> 00:14:49.820
auch darüber gesprochen, dass wir häufig Entscheidungen sowieso emotional treffen.
00:14:49.820 –> 00:14:53.980
Das heißt, wir suchen dann eigentlich nur nach Argumenten in Anführungsstrichen, um
00:14:53.980 –> 00:14:59.580
die Entscheidung, die wir quasi schon getroffen haben, noch mal zu stützen oder
00:14:59.580 –> 00:15:03.780
zu verargumentieren, warum wir uns dagegen entscheiden oder Ähnliches.
00:15:03.780 –> 00:15:07.140
Dann können wir auch relativ schnell Entscheidungen treffen, wenn wir das wissen
00:15:07.140 –> 00:15:12.500
und eben dieses anzunehmen, dass ich nicht alles sozusagen auch wissen kann
00:15:12.820 –> 00:15:17.160
in Anführungsstrichen und das, wenn ich annehme, dass ich auch fehlbar bin und dass es auch
00:15:17.160 –> 00:15:20.660
in Ordnung ist und dass ich auch im Nachgang auch eine Entscheidung zum Beispiel wieder
00:15:20.660 –> 00:15:24.700
korrigieren kann, dann kann ich möglicherweise damit auch anders umgehen.
00:15:24.700 –> 00:15:29.740
Und dafür kann ich mir eben verschiedene Kontexte raussuchen, wo es für mich nicht
00:15:29.740 –> 00:15:36.100
so elementar erscheint, wie zum Beispiel bei einem Restaurantbesuch eben relativ schnell
00:15:36.100 –> 00:15:41.060
einfach mal aus der Karte etwas zu wählen und vor allen Dingen vielleicht sogar mir
00:15:41.060 –> 00:15:46.740
vorzunehmen, nicht unbedingt etwas zu nehmen, was ich bereits kenne und wo ich schon relativ
00:15:46.740 –> 00:15:52.020
safe mich fühle, dass ich da nichts mit falsch machen kann, sondern ganz gezielt sogar vielleicht
00:15:52.020 –> 00:15:55.340
einfach neue Dinge auszuprobieren. Raphael, was sagst du denn dazu?
00:15:55.340 –> 00:16:02.540
RAPHAEL LEITER: Ja, Restaurant ist ja ein super spannendes Ding. Gehen sechs Frauen ins Restaurant
00:16:02.540 –> 00:16:06.620
oder gehen sechs Männer ins Restaurant oder sowas. Die Männer sagen halt, bring mal sechs Bier,
00:16:06.620 –> 00:16:09.580
Bier, sechs Schnitzel, sechs mal Pommes.
00:16:09.580 –> 00:16:12.500
Die Damen sagen, ich hätte gerne das.
00:16:12.500 –> 00:16:17.140
Zu trinken, weißer Wein, aber kann ich den mit Eis haben?
00:16:17.140 –> 00:16:18.140
Keine Ahnung.
00:16:18.140 –> 00:16:23.780
Dann halt eben das Hauptgericht ohne Petersilie, aber mit ein bisschen Zwiebelchen.
00:16:23.780 –> 00:16:25.860
Das ist immer so das Nette.
00:16:25.860 –> 00:16:27.900
Die Entscheidungen treffen halt eben.
00:16:27.900 –> 00:16:33.060
Vielleicht natürlich auch ein bisschen die Individualität widerspiegeln, die man da
00:16:33.060 –> 00:16:34.060
so reinbringen kann.
00:16:34.060 –> 00:16:37.340
Nein, aber tatsächlich schnelle Entscheidungen sind wichtig.
00:16:37.340 –> 00:16:39.980
Und es ist auch eine Frage, wie bist du groß geworden,
00:16:39.980 –> 00:16:43.500
wie neugierig bist du und wie flexibel bist du beim Essen?
00:16:43.500 –> 00:16:45.420
Wie kennst du dich mit Lebensmitteln aus?
00:16:45.420 –> 00:16:48.100
Und das beeinträchtigt ja auch deine Wahl eben.
00:16:48.100 –> 00:16:52.900
Was kannst du überhaupt im Restaurant bestellen?
00:16:52.900 –> 00:16:54.060
Und…
00:16:54.060 –> 00:16:58.340
wozu bist du bereit, welche Risiken einzugehen?
00:16:58.340 –> 00:16:59.940
Das spielt ja auch eine Rolle.
00:17:01.900 –> 00:17:06.220
Ja, absolut. Und vor allem auch bei der Bewertung kann man natürlich auch sehr unterschiedlich drauf blicken.
00:17:06.220 –> 00:17:10.980
Es könnte auf der einen Seite könnte man jetzt sagen, na ja, die Frauen wissen ganz genau, was sie offensichtlich wollen.
00:17:10.980 –> 00:17:14.420
Und die sind da relativ genau und präzise in ihren Formulierungen.
00:17:14.420 –> 00:17:17.980
Man könnte aber auch sagen, die Männer sind da einfacher gestrickt.
00:17:17.980 –> 00:17:19.820
Den macht das nicht so viel aus.
00:17:19.820 –> 00:17:24.380
Die begnügen sich dann eben auch mit dem in Anführungsstrichen 0815 Bier.
00:17:24.380 –> 00:17:28.180
Von daher ist das natürlich auch eine Bewertungssache letztendlich.
00:17:28.180 –> 00:17:33.540
Aber wenn wir nicht nur das Restaurant jetzt nehmen, sondern was gibt es denn
00:17:33.540 –> 00:17:37.540
vielleicht noch für andere Möglichkeiten, wo man das eben auch einsetzen könnte,
00:17:37.540 –> 00:17:38.820
ähnlich wie bei einem Restaurant?
00:17:38.820 –> 00:17:42.500
Vielleicht haben wir ja weitere Beispiele, die wir aufgreifen können, wo man das eben
00:17:42.500 –> 00:17:46.140
auch noch im Sinne eines Denktrainings auch üben kann.
00:17:46.140 –> 00:17:48.700
Fällt dir dazu vielleicht noch was ein, Raphael?
00:17:48.700 –> 00:17:50.220
>> RAPHAEL VOLKER: Ja, aber sowas von.
00:17:50.220 –> 00:17:59.380
Der komplette Bereich Change Management oder halt eben die HR-Abteilung, die vor
00:17:59.380 –> 00:18:03.580
mächtigen Herausforderungen im Moment stehen, die ganz viele Denkprozesse
00:18:03.580 –> 00:18:08.060
durchleben müssen. Wie bekommen wir Leute und wie bekommen wir nachhaltig
00:18:08.060 –> 00:18:14.520
arbeitsfähige Teams? Und das ist im Moment halt wirklich eine Herausforderung, auch
00:18:14.520 –> 00:18:19.100
mal andere Wege zu suchen und andere Wege zu gehen. Und das ist natürlich zum
00:18:19.100 –> 00:18:25.420
Teil auch mit Risiken behaftet. Und da wird sich mal herausstellen, ob es dann irgendwann ein neues,
00:18:25.420 –> 00:18:33.220
spannendes, überzeugendes, nachhaltiges System im Einstellungsbereich geben wird.
00:18:33.220 –> 00:18:38.620
>> DOREEN SIEGFRIED: Ja, und gerade in solchen Bereichen ist es ja sehr, sehr spannend,
00:18:38.620 –> 00:18:43.620
weil da könnte man jetzt natürlich verargumentieren, also sowas wie zum Beispiel die
00:18:43.620 –> 00:18:49.180
Auswahl von Leuten, machen wir das schneller oder lassen wir uns da viel Zeit, weil letztendlich
00:18:49.180 –> 00:18:55.020
kostet das ja auch jede Menge Geld. Und wenn wir eine falsche Entscheidung treffen, ist es dann
00:18:55.020 –> 00:19:02.860
vielleicht auch nicht so easy, damit umzugehen. Oder hat das eben hier auch was mit der Haltung
00:19:02.860 –> 00:19:09.020
letztendlich zu tun? Das heißt, inwieweit dürfen wir dann tatsächlich an vielen Stellen auch ins
00:19:09.020 –> 00:19:15.660
umdenken sozusagen gehen und wie muss dann vielleicht auch eine Kultur in Anführungsstrichen,
00:19:15.660 –> 00:19:21.180
da sind wir ja auch beim Change Management, ausgestaltet sein, damit es eben auch möglich
00:19:21.180 –> 00:19:28.100
ist, schnelle Entscheidungen beispielsweise zu treffen und eben hier immer wieder, ja,
00:19:28.100 –> 00:19:36.060
vor dem Hintergrund zu agieren. Fehlervermeidung ist ja so ein Thema, also häufig dauert es ja
00:19:36.060 –> 00:19:40.860
deswegen so lange auch an vielen Stellen. Gerade Entscheidungen sind ein schönes Beispiel dafür,
00:19:40.860 –> 00:19:47.820
wo Denkprozesse teilweise eben Ewigkeiten brauchen, dann in eine Handlung zu überführen,
00:19:47.820 –> 00:19:55.820
vor dem Hintergrund, dass eine Fehlermeidung angestrebt wird. Und das hat ja letztendlich
00:19:55.820 –> 00:20:00.700
dann auch was mit der Kultur zu tun, die das in die eine oder in die andere Richtung auch
00:20:00.700 –> 00:20:05.540
entsprechend fördert. Auf der anderen Seite kann es ja auch Nachteile mit sich bringen,
00:20:05.540 –> 00:20:08.060
Also vielleicht auch diese Seite nochmal mit aufzumachen.
00:20:08.060 –> 00:20:13.980
Vielleicht gibt es ja auch Unterschiede, auch in Bezug auf Entscheidungen treffen,
00:20:13.980 –> 00:20:20.460
wann es eben durchaus denkbar ist zu sagen, hier macht es Sinn, eher
00:20:20.460 –> 00:20:25.140
das Tränken, Denken so weit zu trainieren, dass es eben auch zu schnellen
00:20:25.140 –> 00:20:29.020
Entscheidungen führen kann, während vielleicht andere Aspekte
00:20:29.020 –> 00:20:34.620
kontextbezogen, da macht es durchaus Sinn, sich auch die Zeit zu zu lassen.
00:20:34.620 –> 00:20:38.860
an der Stelle. Also es geht ja nicht unbedingt immer darum, nur schnelle Entscheidungen zu
00:20:38.860 –> 00:20:45.060
treffen, oder? Wie siehst du das, Raphael? Nein, nein. Man hat natürlich den Vorteil,
00:20:45.060 –> 00:20:48.660
wenn man schnelle Entscheidungen treffen kann, aber Entscheidungen müssen natürlich auch gut
00:20:48.660 –> 00:20:59.100
vorgedacht und gedacht werden, um halt gerade im Firmenkontext erfolgreich weiter nach vorne zu
00:20:59.100 –> 00:21:02.760
zu gehen. Die spannende Geschichte, wo ich gerade in Diskussion mit einigen Firmen bin,
00:21:02.760 –> 00:21:09.660
ist die ganze Diskussion um Benefits. Warum kommen Leute, warum kommen Leute nicht? Und
00:21:09.660 –> 00:21:16.200
jeder bietet irgendwie seine Äpfel, sein Wasser, sein Firmenfahrrad an und interessiert das die
00:21:16.200 –> 00:21:21.120
Leute überhaupt noch? Was wollen die eigentlich? So und dann sind wir beim Thema Jobs. Heute
00:21:21.120 –> 00:21:25.800
arbeiten viele, viele Menschen, versuchen halt aus den Generationen, die jetzt kommen,
00:21:25.800 –> 00:21:31.560
sinnorientiert zu arbeiten. Was heißt denn das für die einzelnen Stellenbeschreibungen?
00:21:31.560 –> 00:21:35.600
Müssen die flexibler gehalten werden? Was passiert da? Und da in dem Bereich
00:21:35.600 –> 00:21:41.500
liegen halt ganz ganz viele Herausforderungen. Und Fehlerkultur ist
00:21:41.500 –> 00:21:47.200
natürlich auch ein mächtiges Thema. Was ich gemerkt habe heutzutage ist in den
00:21:47.200 –> 00:21:51.880
neuen Generationen, dass ein Fehlereingeständnis nicht da ist. Das
00:21:51.880 –> 00:21:58.520
heißt also zu seinen Fehlern oder den gemachten Fehlern einfach zu stehen und
00:21:58.520 –> 00:22:02.840
die zu nutzen und optimal weiterzuarbeiten. Da habe ich im Moment
00:22:02.840 –> 00:22:07.840
haben wir statt einer Fehlerkultur eher eine bessere Ausredekultur, teilweise was
00:22:07.840 –> 00:22:13.200
ich erlebt habe. Vielleicht kannst du da noch mal was zu sagen.
00:22:13.200 –> 00:22:18.040
Zu was genau meinst du?
00:22:18.720 –> 00:22:23.920
Was du für ein Gefühl hast, du bist ja auch mit vielen Generationen unterwegs,
00:22:23.920 –> 00:22:31.240
was geht da? Gibt es da mehr um eine Fehlerkultur oder gibt es auch eine
00:22:31.240 –> 00:22:34.920
wachsende Ausredekultur, die es eigentlich immer schon gegeben hat?
00:22:34.920 –> 00:22:38.520
Weil sicher jeder die Blöße nicht geben wird, aber die wahre Stärke ist ja zu
00:22:38.520 –> 00:22:43.320
fehlern zu stehen. Na ja gut, ich denke eine der größten
00:22:43.320 –> 00:22:48.040
Herausforderungen ist einfach, dass wir häufig eine Kultur vorfinden, in der
00:22:48.040 –> 00:22:54.040
Fehler deswegen nicht zugegeben werden können, weil sonst jemand einen Kopf kleiner gemacht wird.
00:22:54.040 –> 00:23:03.040
Das heißt, es wird häufig nach einem Sündenbock quasi gesucht, was dazu führt, dass eben auch die Bereitschaft nicht unbedingt da ist,
00:23:03.040 –> 00:23:12.040
zu sagen, ich habe den Fehler gemacht oder auch diese Denkhaltung letztendlich zu sagen, aus Fehlern können wir lernen.
00:23:12.040 –> 00:23:20.480
Also das hat schon sehr, sehr viel mit unserer Kultur an der Stelle zu tun, dass eben eine
00:23:20.480 –> 00:23:23.080
Fehlerkultur nicht zugelassen wird.
00:23:23.080 –> 00:23:27.640
Also es sprechen zwar viele Unternehmen drüber, aber das ist tatsächlich nicht die gelebte
00:23:27.640 –> 00:23:28.640
Praxis.
00:23:28.640 –> 00:23:33.480
In dem Moment, wo ein Fehler passiert ist, ist es ein Drama und es wird nach dem Schuldigen
00:23:33.480 –> 00:23:34.480
gesucht.
00:23:34.480 –> 00:23:39.400
Und ich meine, das kann man jetzt übertragen auch auf Kindererziehung oder sowas.
00:23:39.400 –> 00:23:48.240
Wenn es darum geht herauszufinden, wer den letzten Stück Kuchen oder das letzte Stück
00:23:48.240 –> 00:23:50.640
Schokolade gegessen hat, war es eben keiner.
00:23:50.640 –> 00:23:57.000
Wenn man schon weiß, dass es eine entsprechende entweder Sanktion gibt oder Tadel gibt oder
00:23:57.000 –> 00:23:58.160
wie auch immer.
00:23:58.160 –> 00:24:05.720
Während wenn man damit humorvoll in Anführungsstrichen umgehen würde oder wenn man ja angucken würde,
00:24:05.720 –> 00:24:11.760
können wir dann vielleicht als “lessons learned” sozusagen daraus ableiten, würden auch die Menschen
00:24:11.760 –> 00:24:16.960
damit anders umgehen. Das heißt, das ist nicht unbedingt ein Generationsthema, sondern es hat
00:24:16.960 –> 00:24:23.840
sehr viel auch mit der gelebten Kultur in einem Unternehmen zu tun. Und da sind wir an vielen
00:24:23.840 –> 00:24:32.120
Stellen eben immer noch sehr “traditionell” unterwegs, auch wenn teilweise rein kognitiv
00:24:32.120 –> 00:24:35.840
betrachtet die Einsicht häufig schon da ist, dass man drüber spricht, dass wir
00:24:35.840 –> 00:24:40.520
mehr Fehlerkultur brauchen, aber eben der Praxis im Doing dann tatsächlich eben
00:24:40.520 –> 00:24:45.600
nicht das Ganze gelebt wird. Das heißt, das muss man ja auch erlebbar machen,
00:24:45.600 –> 00:24:51.760
damit sich das sozusagen auch verbreiten kann an der Stelle. Und weil du jetzt
00:24:51.760 –> 00:24:54.920
verschiedene Generationen noch angesprochen hast in Bezug auf
00:24:54.920 –> 00:24:59.640
Denktraining, wäre es ja auch ganz interessant eben auch in die Richtung
00:24:59.640 –> 00:25:05.440
mal zu überlegen, so was wie, wie kann ich denn auch beispielsweise schnell Perspektiven
00:25:05.440 –> 00:25:09.200
wechseln, also durch die Brille eines anderen sozusagen drauf zu schauen.
00:25:09.200 –> 00:25:15.640
Das macht ja durchaus Sinn, ob das jetzt als Führungskraft ist oder ein Age-Ala im
00:25:15.640 –> 00:25:19.400
Personalauswahlprozess beispielsweise.
00:25:19.400 –> 00:25:26.720
Das heißt, je nachdem, wen ich mir gegenüber habe und du hast ja so Aspekt zum Beispiel
00:25:26.720 –> 00:25:30.240
auch angesprochen, wie was wollen die Leute eigentlich wirklich oder wie bekommen wir
00:25:30.240 –> 00:25:32.140
die Leute und wie können wir sie dann auch halten.
00:25:32.140 –> 00:25:37.240
Halten nicht im Sinne von festhalten, sondern im Sinne von, dass sie freiwillig bleiben
00:25:37.240 –> 00:25:42.480
und nicht nach ein paar Wochen oder Monaten bereits zu einem anderen Unternehmen
00:25:42.480 –> 00:25:46.320
wechseln, weil es ihnen, weil ihnen dort mehr versprochen wird als bei uns.
00:25:46.320 –> 00:25:51.560
Und da macht es ja durchaus Sinn, eben auch denkt Training mäßig in die Richtung zu
00:25:51.560 –> 00:25:55.160
denken. Wie kann ich dann eben auch relativ schnell Kontext bezogen und
00:25:55.160 –> 00:26:03.600
persönlich sozusagen, je nachdem wen ich gegenüber habe, dann auch die Perspektive
00:26:03.600 –> 00:26:09.520
wechseln. Das wäre ja auch hilfreich in Bezug auf das Denktraining. Raphael, was meinst du dazu?
00:26:09.520 –> 00:26:16.960
Genau, dazu müssen wir uns aber dann die Führungskräfte vornehmen, um deine Bereitschaft
00:26:16.960 –> 00:26:22.080
zu fördern halt wirklich die Perspektive auch mal zu wechseln und auch bereit zu sein, halt
00:26:22.080 –> 00:26:31.080
mal reinzuschauen. In der Diskussion vor kurzem habe ich mal die These kommen lassen, dass oben
00:26:31.080 –> 00:26:37.080
die Führungspositionen in diesen HR-Abteilungen, dass die einfach von diesen weißen alten Männern
00:26:37.080 –> 00:26:44.760
halt verstopft sind und dass halt die unteren Ebenen sich nicht so durchsetzen können. Und
00:26:44.760 –> 00:26:49.720
ein anderer Schwachpunkt finde ich, wo auch noch viel zu wenig Wissen da ist, ist einfach wirklich
00:26:49.720 –> 00:26:55.160
mit den Generationen mal zu reden oder da auch generell mal öfter ins
00:26:55.160 –> 00:26:59.040
Feedback zu gehen, wie kommen die mit ihrem Job zurecht, wie kommen die mit
00:26:59.040 –> 00:27:03.920
Stellenbeschreibungen zurecht, um darauf reagieren zu können, wie kriegt
00:27:03.920 –> 00:27:08.880
man denn wirklich das Optimale hin. Und das ist sicher nicht das Grillen am
00:27:08.880 –> 00:27:15.040
Feierabend oder die Afterworkparty, sondern das ist wirklich, wie
00:27:15.040 –> 00:27:22.000
kriegen wir eine Leistung in die Generationen rein, dass sie auch bereit sind, was zu tun.
00:27:22.000 –> 00:27:27.360
Das halte ich glaube ich auch noch für ein ganz wichtiges Thema, das mal wirklich zu erfassen und
00:27:27.360 –> 00:27:37.040
festzuhalten und halt zu publizieren in der HR-Abteilung. Ja, vor allem sprichst du ein ganz
00:27:37.040 –> 00:27:43.120
wichtiges Thema an in dem Zusammenhang. Da wird ja deutlich, dass es eben auch kein Denktraining
00:27:43.120 –> 00:27:49.560
geben kann im Sinne von, ich gebe das jetzt mal vor, dass Denktraining betrieben wird,
00:27:49.560 –> 00:27:54.640
sondern auch hier die Bereitschaft letztendlich auch eine ganz, ganz wesentliche Rolle spielt,
00:27:54.640 –> 00:28:01.640
unabhängig davon, ob es um eine neue Perspektive möglicherweise geht oder ein Switch zwischen
00:28:01.640 –> 00:28:05.440
Perspektiven oder ob es um Entscheidungen treffen geht und ähnliches.
00:28:05.440 –> 00:28:13.160
Das heißt, auch die betroffene Person, um die es geht, der braucht ja auch auf der einen
00:28:13.160 –> 00:28:16.720
Seite möglicherweise Offenheit oder auch eben Bereitschaft.
00:28:16.720 –> 00:28:23.800
Und da sind wir dann natürlich ein Stück weit auch wieder bei dem Aspekt der Motivation,
00:28:23.800 –> 00:28:31.720
nicht nur in Bezug auf vielleicht neues Personal, jüngeres Personal, neue Generationen, sondern
00:28:31.720 –> 00:28:38.720
auch in Bezug auf die bestehende Mannschaft sozusagen zu gucken, wie kann man denn hier
00:28:38.720 –> 00:28:45.160
auch die Motivation in Anführungsstrichen mit überhaupt reinbringen, dass auch diese
00:28:45.160 –> 00:28:51.280
Bereitschaft, du hast es gerade gesagt, so dieses, also gerade auf bestimmten Führungsebenen
00:28:51.280 –> 00:28:57.480
oder in bestimmten Abteilungen vielleicht auch so ein bisschen “verstaubtes Denken”
00:28:57.480 –> 00:29:01.200
Anführungsstrichen da ist, dass überhaupt diese Bereitschaft auch da ist,
00:29:01.200 –> 00:29:06.480
überhaupt dieses Denktraining auch für sich anzunehmen. Also da fängt das
00:29:06.480 –> 00:29:10.000
Ganze ja schon an, noch bevor wir das Denktraining sozusagen umsetzen.
00:29:10.000 –> 00:29:13.480
Raphael, was sagst du denn dazu?
00:29:22.080 –> 00:29:31.680
Das ist eigentlich genau das, was gemacht werden muss. Das heißt die
00:29:31.680 –> 00:29:36.960
Motivation, wo finden die Dopaminschübe noch statt oder so was, wo funktioniert das.
00:29:36.960 –> 00:29:43.040
Dazu finde ich es einfach wichtig, in den Generationen einfach mal zu hören,
00:29:43.040 –> 00:29:49.520
was motiviert die denn wirklich, was schärft die, was ist effektiv.
00:29:49.520 –> 00:29:55.400
Ja, zum Beispiel ist es ja so, dass der Umgang mit neuen Medien halt massiv in
00:29:55.400 –> 00:29:59.080
den Generationen stattfindet. Ich kenne teilweise schon Firmen, die wirklich
00:29:59.080 –> 00:30:04.280
alles über WhatsApp machen, die keinen E-Mail-Verkehr haben. Datenschutz
00:30:04.280 –> 00:30:09.180
technisch eine absolute Katastrophe. Da werden Listen mit Namen, mit Geburtsdaten,
00:30:09.180 –> 00:30:13.580
mit allem Möglichen über WhatsApp verteilt. In vielen Firmen gibt es Verbote,
00:30:13.580 –> 00:30:19.460
WhatsApp überhaupt zu nutzen, weil es halt das größte Datenleak ist, was es gibt.
00:30:19.460 –> 00:30:27.040
Und das ist halt spannend. So und dazu jetzt zu gucken halt eben, okay, was schärft die
00:30:27.040 –> 00:30:32.320
neuen Generationen, wo sind die bereit wirklich zu arbeiten und was zu tun und
00:30:32.320 –> 00:30:37.880
was können die nebenbei überhaupt noch leisten, um sich halt weiterzuentwickeln.
00:30:37.880 –> 00:30:42.160
Das ist auch ein spannendes Thema.
00:30:42.160 –> 00:30:49.440
Ja und hier finde ich, ist auch eines der wichtigen Aspekte eben tatsächlich
00:30:49.440 –> 00:30:51.920
die Räume dafür auch zu gestalten.
00:30:51.920 –> 00:30:59.560
Wir neigen ja ein Stück weit dazu, ganz viel eben Meetings zu veranstalten,
00:30:59.560 –> 00:31:07.720
Agendas aufzubereiten, To-dos abzuarbeiten, also sehr, sehr auch häufig sachlich
00:31:07.720 –> 00:31:13.960
orientiert, während es kaum Raum für einfach mal zum Beispiel auch einen Austausch
00:31:13.960 –> 00:31:18.520
gibt. Also gerade wenn es um Kulturthemen geht, ist es ja auch wichtig, eben diese
00:31:18.680 –> 00:31:23.780
Begegnungsstätten, so will ich es mal bezeichnen, auch überhaupt aufzumachen, wo zum Beispiel
00:31:23.780 –> 00:31:30.320
unterschiedliche Generationen, Kulturen und so weiter eben auch die Möglichkeit bekommen,
00:31:30.320 –> 00:31:36.920
sich oder einander besser kennenzulernen und auch mal die Perspektiven des anderen zu entdecken,
00:31:36.920 –> 00:31:43.800
ohne nur über die Sache zu sprechen oder nur ausschließlich eben Aufgaben abzuarbeiten.
00:31:43.800 –> 00:31:53.400
diese sozialen Begegnungen, die finden nach wie vor zu wenig Raum, also auch als Struktur oder
00:31:53.400 –> 00:31:59.680
implementiert zu sein. Man hat dann vielleicht einmal oder zweimal im Jahr irgendwelche
00:31:59.680 –> 00:32:03.800
Teambuilding-Maßnahmen oder Ähnliches, aber letztendlich ist das in Anführungsstrichen
00:32:03.800 –> 00:32:09.440
viel zu wenig. Auf der anderen Seite versucht man dann wiederum mit Tischkicker oder Obstkörben
00:32:09.440 –> 00:32:16.400
oder wie auch immer sozusagen diese Kultur aufzubessern, vergisst aber dabei, dass sobald
00:32:16.400 –> 00:32:24.160
die Gewohnheit in Anführungsstrichen eingetroffen ist, das heißt, es zur Selbstverständlichkeit
00:32:24.160 –> 00:32:29.240
gehört, dass es Obstkörbe oder Tischkicker gibt, dass es dann eben auch keine Wirkung
00:32:29.240 –> 00:32:32.880
mehr hat, weil der Mensch eben ein Gewohnheitstier ist.
00:32:32.880 –> 00:32:37.960
Und in dem Moment ist das dann vielleicht in den ersten Wochen toll, vielleicht sogar
00:32:37.960 –> 00:32:44.120
noch für jemanden toll, der einen neuen Job annimmt, der das als Boni sieht, weil er das
00:32:44.120 –> 00:32:51.760
beim vorherigen Arbeitgeber nicht hatte. Aber spätestens dann, wenn das ein paar Wochen da ist,
00:32:51.760 –> 00:32:57.520
dann ist es eine Selbstverständlichkeit und entfaltet auch keine Wirkung mehr. Ganz im
00:32:57.520 –> 00:33:03.280
Gegenteil, wenn man es dann zum Beispiel wegnehmen würde, was schon eher implementiert war, dann sieht
00:33:03.280 –> 00:33:07.120
man ja auch ganz häufig, dass der Aufschrei relativ groß ist, weil man eigentlich schon
00:33:07.120 –> 00:33:11.120
mit so einer Art Anspruchsdenken sozusagen draufblickt.
00:33:11.120 –> 00:33:14.320
Und dann wiederum der Ärger ganz groß ist auf der anderen Seite,
00:33:14.320 –> 00:33:17.720
so nach dem Motto, wie kommt es denn eigentlich,
00:33:17.720 –> 00:33:20.320
dass man davon ausgeht, dass so was selbstverständlich ist?
00:33:20.320 –> 00:33:22.920
Also hier haben wir ganz viele Perspektiven,
00:33:22.920 –> 00:33:24.120
die wir auch aufmachen können.
00:33:24.120 –> 00:33:27.520
Raphael, kannst du dazu vielleicht noch was sagen?
00:33:27.520 –> 00:33:32.320
Ja, das große Thema Habituation, das heißt die Gewöhnung.
00:33:32.320 –> 00:33:35.520
Die Gewöhnung an die kleinen Benefits,
00:33:35.520 –> 00:33:45.120
die Gewöhnung an Boni, die Gewöhnung an die schönen Sachen, die wir leben und wo wir dann,
00:33:45.120 –> 00:33:52.120
wenn es nicht mehr funktioniert, die Besitzstandswahrung haben, die dann ins Spiel kommt
00:33:52.120 –> 00:33:57.600
und die dann sehr, sehr oft zu Ärger führt, wenn teilweise keine 13. Gehälter mehr gezahlt werden
00:33:57.600 –> 00:34:02.560
oder keine Weihnachtsgelder mehr, auf die kein Anspruch besteht und, und, und, und was dann
00:34:02.560 –> 00:34:10.940
alles diskutiert werden müsste und die Frage ist eine Gewöhnung an Arbeit, die
00:34:10.940 –> 00:34:15.520
halt dann so überraschend ist, dass sie weiterhin motivierend ist. Das ist die
00:34:15.520 –> 00:34:19.660
Herausforderung, die da besteht im Zusammenhang mit allen anderen
00:34:19.660 –> 00:34:26.120
Gewöhnungen an die guten Sachen, die einem präsentiert werden, wenn man in
00:34:26.120 –> 00:34:28.800
Leistung bringt. Mir fällt da gerade noch zu ein, dass
00:34:28.800 –> 00:34:33.000
teilweise diskutiert wird, dass jetzt in unteren Klassen keine Ergebnisse beim
00:34:33.000 –> 00:34:37.920
Fußball mehr gezeigt werden sollen und ich freue mich auf die Generation, die
00:34:37.920 –> 00:34:41.480
dann irgendwann mal sich irgendwo bewirbt, ja ich habe Fußball gespielt, aber ich habe noch nie
00:34:41.480 –> 00:34:45.960
gewonnen oder ich habe immer unentschieden gespielt, aber ich bin ein toller Kicker.
00:34:45.960 –> 00:34:49.920
Das finde ich mal spannend, was dann passiert.
00:34:49.920 –> 00:34:54.880
Ja und ein weiterer Aspekt, den wir hier noch mal aufgreifen können, ist, wenn wir
00:34:54.880 –> 00:34:58.160
über Gewöhnung oder Besitzstandswahrung und sowas sprechen.
00:34:58.160 –> 00:35:01.560
Das zeigt ja auch im Zusammenhang mit dem Denktraining.
00:35:01.560 –> 00:35:07.680
Das Denktraining ist ja nicht etwas, was per se sozusagen von uns oder von unserem Gehirn
00:35:07.680 –> 00:35:15.240
gewünscht ist, sondern wir mögen es ja durchaus, so wenig wie möglich Energie aufzuwenden,
00:35:15.240 –> 00:35:21.760
in unseren alten Strukturen zu agieren, ob das jetzt im Denken oder im Handeln ist.
00:35:21.760 –> 00:35:28.600
Und das heißt, es braucht ja schon auch eine, also sowohl die Motivation als auch eben das
00:35:28.600 –> 00:35:36.480
bewusste auch Einsetzen von Denktraining, um hier immer wieder aus der Komfortzone sozusagen
00:35:36.480 –> 00:35:42.840
ein Stück weit rauszugehen, was aber per se jetzt nicht selbstverständlich ist, sondern
00:35:42.840 –> 00:35:49.880
tatsächlich auch einen bewussten Umgang oder eine bewusste Entscheidung, genau das zu tun,
00:35:49.880 –> 00:35:55.400
auch erfordert, weil wir beispielsweise einen Nutzen dahinter für uns erkennen können.
00:35:55.400 –> 00:36:01.000
Und da kann es ja vielfältige Aspekte geben, ob das jetzt gesundheitliche Aspekte sind,
00:36:01.000 –> 00:36:08.480
wie zum Beispiel, dass ich dadurch, dass ich meine, dass die Neuronen hier aktiviert werden,
00:36:08.480 –> 00:36:14.200
zum Beispiel auch länger gesund bleibe oder Demenz vielleicht später eintritt oder so
00:36:14.200 –> 00:36:21.040
was oder eben, dass in der Situation ein besseres Miteinander oder was auch immer, also da kann es
00:36:21.040 –> 00:36:29.160
ja ganz ganz vielfältige Aspekte geben, die wiederum das Individuum persönlich als Mehrwert
00:36:29.160 –> 00:36:35.440
sieht. Aber es ist per se, das Denktraining per se ist nichts, was wir sozusagen, also vor dem
00:36:35.440 –> 00:36:42.560
Hintergrund wenig Energie aufwenden zu wollen und eigentlich nach Orientierung und Sicherheit zu
00:36:42.560 –> 00:36:48.320
zu suchen, quasi nicht erst mal freiwillig tun, sondern dass es auch etwas ist, was sozusagen
00:36:48.320 –> 00:36:56.880
einer entsprechenden bewussten Steuerung bis hin zu auch gewissermaßen einer Anstrengung bedarf.
00:36:56.880 –> 00:36:59.840
Also ich glaube, das ist in diesem Zusammenhang auch nicht zu unterschätzen.
00:36:59.840 –> 00:37:01.920
Raphael, wie siehst du das?
00:37:01.920 –> 00:37:12.040
Ja, unbedingt. Ich sehe das genauso. Die Anstrengung halt, zum Beispiel aus dem Vertriebsbereich,
00:37:12.040 –> 00:37:21.040
Das heißt, du solltest Wadna kennen, wenn du im Vertrieb bist, also best alternative zum
00:37:21.040 –> 00:37:31.520
verhandelten Abkommen. Wie gehst du damit um? Was weißt du über bestehende Sachen? Wie denkst du
00:37:31.520 –> 00:37:37.360
Gespräche voraus, Verhandlungen? Was kann passieren? Wo sind deine Grenzen und so weiter?
00:37:37.360 –> 00:37:43.960
und das vorgedacht, niedergeschrieben. Es ist immer eine anstrengende Arbeit, aber natürlich
00:37:43.960 –> 00:37:49.620
auch immer, wer Spaß daran hat, eine super geniale Herausforderung, wenn man da eine Premiere-
00:37:49.620 –> 00:37:55.360
verhandlung hat und erfolgreich rausgeht. Und deswegen, die andere Geschichte ist halt,
00:37:55.360 –> 00:38:04.200
was du sagtest, ist es Schmerz oder ist es positiv halt eben, wo springen wir an, was vermeiden wir?
00:38:04.200 –> 00:38:11.560
Wir sind gepolt einfach zu arbeiten, möglichst wenig zu denken, viele Sachen einfach so durchzuwinken.
00:38:11.560 –> 00:38:13.560
Das ist halt spannend.
00:38:13.560 –> 00:38:20.600
Und was mir vorhin noch eingefallen ist, ist ja auch worauf verwende ich Denken denn überhaupt oder Denktraining?
00:38:20.600 –> 00:38:22.600
Worüber denke ich denn nach?
00:38:22.600 –> 00:38:24.600
Über sachliche Themen?
00:38:24.600 –> 00:38:26.600
Oder denke ich über andere Leute nach?
00:38:26.600 –> 00:38:33.600
Oder denke ich über mögliche Konstellationen nach, die ich vielleicht nicht erreichen kann?
00:38:33.600 –> 00:38:39.560
oder denke ich über meine Zukunft nach, wie ich in fünf Jahren bin, dass ich mir das mal aufmache.
00:38:39.560 –> 00:38:47.280
Oder Verhandlungen nochmal nicht nur im Vertrieb, sondern Verhandlungen auch mit sich selber. Man
00:38:47.280 –> 00:38:53.680
redet ja mit sich, hat seine Dialoge in sich und redet dann, wie du schon sagtest, über Gesundheit,
00:38:53.680 –> 00:39:01.560
über Änderungen von Mustern, wie kriege ich das hin und so weiter. Das bewusst angewandt,
00:39:01.560 –> 00:39:05.520
ist natürlich auch wichtig.
00:39:05.520 –> 00:39:12.040
So wunderbar, vielen vielen lieben Dank. Ich hole jetzt gerade Sabine noch mal
00:39:12.040 –> 00:39:16.560
kurz mit dazu. Wir haben ja schon fast die 60 Minuten rum. Insofern würde ich
00:39:16.560 –> 00:39:20.360
jetzt dann sozusagen noch mal Sabine kurz einbinden und dann auch für heute
00:39:20.360 –> 00:39:23.820
schauen, dass wir nachdem wir Querbezüge kurz herstellen, dann auch schon in die
00:39:23.820 –> 00:39:26.480
Abschlussrunde übergehen. Sabine, einen wunderschönen guten Morgen.
00:39:26.480 –> 00:39:28.480
Was sind deine Gedanken zum Thema?
00:39:28.480 –> 00:39:30.480
Tut mir leid, ich habe verschlafen.
00:39:30.480 –> 00:39:37.480
Ich habe auch nicht mehr alles mitgekriegt daher, aber ich wollte eigentlich gerade auf das Letzte noch ein bisschen eingätschen.
00:39:37.480 –> 00:39:40.480
Ihr habt das Ganze so sehr von der technischen Seite gesehen.
00:39:40.480 –> 00:39:43.480
Ich würde es gerne noch mal von der menschlichen Seite sehen.
00:39:43.480 –> 00:39:48.480
Ich war diese Woche auf einem Kongress Einmittelunternehmer und Kleinunternehmer.
00:39:48.480 –> 00:39:52.480
Und da wurde sehr viel darüber diskutiert, warum wir überhaupt das machen, was wir machen.
00:39:52.480 –> 00:39:57.040
Und natürlich auch, können wir das, Bürokratien und und und.
00:39:57.040 –> 00:40:03.440
Und da kam natürlich auch immer dieses Soloselbstständige versus Angestellte.
00:40:03.440 –> 00:40:09.040
Und da kam doch sehr häufig vor, ja gut, wir wollen das, was wir wollen,
00:40:09.040 –> 00:40:11.040
weil wir ja auch viele Vorteile haben.
00:40:11.040 –> 00:40:14.240
Weil wir ja Freiheit leiden, weil wir ja unsere Sachen durchkriegen,
00:40:14.240 –> 00:40:18.000
weil wir Familie und Beruf miteinander vereinbaren wollen.
00:40:18.000 –> 00:40:21.440
Und dass wir auf der anderen Seite oft einen Typos haben,
00:40:21.440 –> 00:40:27.040
die sagen, das wollen wir eigentlich gar nicht. Wir sind froh, wenn wir am 15. das Geld auf dem Konto haben.
00:40:27.040 –> 00:40:30.720
Und wir wollen natürlich dann gesehen das Beste daraus haben.
00:40:30.720 –> 00:40:35.520
Ich habe gestern sogar mit einer Freundin gesprochen und gesagt, ihr Mann ist auch nicht mehr so motiviert,
00:40:35.520 –> 00:40:38.720
aber den lassen Sie ja in Ruhe, der bringt ja sein Ergebnis.
00:40:38.720 –> 00:40:42.960
Diese Sache ist doch auch, finde ich, sehr, sehr wesentlich.
00:40:42.960 –> 00:40:50.560
Denken die Leute überhaupt in den Prozessen noch mal darüber, aus ihrer Komfortzone rauszukommen?
00:40:50.560 –> 00:40:55.560
Oder sind die eigentlich in diesem Strudel, wo das eigentlich nice to be ist?
00:40:55.560 –> 00:40:57.560
Und das wird auch so weitergehen.
00:40:57.560 –> 00:41:00.060
Und vielleicht die zehn Jahre, die ich noch mache,
00:41:00.060 –> 00:41:02.560
wird ihr jetzt da durchhalten und damit auch gar nicht mehr
00:41:02.560 –> 00:41:04.560
aus der Konforzion raus wollen.
00:41:04.560 –> 00:41:08.560
Und damit auch das Denken vielleicht gar nicht in der Hinsicht
00:41:08.560 –> 00:41:11.060
zumindest nicht mehr weiter voranbringt.
00:41:11.060 –> 00:41:16.560
Ja, in dem Zusammenhang sind ja verschiedene Faktoren,
00:41:16.560 –> 00:41:18.560
die da eine Rolle spielen.
00:41:18.560 –> 00:41:23.360
Zum einen kommt es natürlich auch ein Stück weit darauf an, was ist das denn überhaupt
00:41:23.360 –> 00:41:25.860
für eine Position.
00:41:25.860 –> 00:41:32.040
Es gibt durchaus Positionen, da geht es nicht unbedingt darum, immer mehr, immer weiter
00:41:32.040 –> 00:41:36.800
und so weiter und auch ständig Motivation noch mehr zu erreichen, in Anführungsstrichen,
00:41:36.800 –> 00:41:43.000
was aber auch nicht unbedingt negativ einzustufen ist, sondern wir haben in Unternehmen durchaus
00:41:43.000 –> 00:41:49.400
auch Positionen, wo das auch ganz hilfreich sein kann, dass Menschen oder ganz gezielt sogar Menschen
00:41:49.400 –> 00:41:54.240
zum Beispiel beim Auswahlprozess ausgewählt werden, die nicht unbedingt nach mehr streben
00:41:54.240 –> 00:42:01.840
oder höhere Ziele haben, weil sonst haben die Unternehmen auch wiederum im Umgekehrten sozusagen
00:42:01.840 –> 00:42:06.640
die Herausforderung, dass sie immer Mitarbeiter einstellen, wenn sie immer zum Beispiel die
00:42:06.640 –> 00:42:11.840
besten nehmen, obwohl man eigentlich auch jemanden hätte nehmen können, der mittlere Leistungen
00:42:11.840 –> 00:42:17.320
erbringt oder ähnliches, dass sie eben nach kurzer Zeit schon nach mehr streben und dann
00:42:17.320 –> 00:42:20.040
diese Position auch wieder neu besetzt werden muss.
00:42:20.040 –> 00:42:22.160
Also das ist auch nicht unbedingt zielführend.
00:42:22.160 –> 00:42:26.080
Das heißt, hier muss man natürlich ein Stück weit auf der einen Seite auch differenzieren,
00:42:26.080 –> 00:42:30.160
was sind das überhaupt für Positionen und was betrifft das Ganze.
00:42:30.160 –> 00:42:35.040
Betrifft das eben so etwas wie eine neue Implementierung einer Software, die einfach zum Handwerkszeug
00:42:35.040 –> 00:42:40.480
dazu gehört oder betrifft das eben auch so etwas wie Ambitionen, tatsächlich auch weiter
00:42:40.480 –> 00:42:43.280
zu kommen, auf die nächsthöhere Position zu kommen oder Ähnliches.
00:42:43.280 –> 00:42:50.080
Sprechen wir von einer Führungskraft, bei der ganz andere Aspekte auch erwartet
00:42:50.080 –> 00:42:52.640
werden, in Anführungsstrichen, aus unternehmerischer Sicht?
00:42:52.640 –> 00:42:55.600
Oder ist es eine Position?
00:42:55.600 –> 00:43:00.880
Ist es eine Position, bei der Kundenkontakt existiert oder auch nicht?
00:43:00.880 –> 00:43:05.200
Sind es eher Abteilungen, die miteinander harmonieren dürfen?
00:43:05.200 –> 00:43:07.160
Also hier sind ja ganz viele Faktoren.
00:43:07.160 –> 00:43:10.360
dann merkt man ganz schnell, wie komplex das auch letztendlich ist.
00:43:10.360 –> 00:43:13.240
Und dann stellt sich natürlich die Frage auch nochmal gerade,
00:43:13.240 –> 00:43:16.240
wenn wir in Bezug auf Motivation und so was in diesem Zusammenhang schauen
00:43:16.240 –> 00:43:21.040
und Überraschungseffekte beispielsweise hier eine Rolle spielen.
00:43:21.040 –> 00:43:24.840
Wie kann man dann vielleicht ja auch um Freude,
00:43:24.840 –> 00:43:27.080
also nicht nur unter so nach dem Motto,
00:43:27.080 –> 00:43:30.240
wenn der Leidensdruck groß genug ist, dann wird agiert, sondern eher
00:43:30.240 –> 00:43:33.680
im Sinne von die Freude darf auch groß genug sein,
00:43:34.480 –> 00:43:39.280
Auf der einen Seite zu gucken, welche Anreizsysteme kann man denn überhaupt setzen, die nicht
00:43:39.280 –> 00:43:44.040
sozusagen zur Gewohnheit werden, sondern auch diesen Überraschungseffekt in Anführungsstrichen
00:43:44.040 –> 00:43:49.120
oder diesen individuellen Aspekt in Bezug auf den einzelnen Mitarbeiter mit berücksichtigen
00:43:49.120 –> 00:43:51.360
auf der einen Seite und auf der anderen Seite.
00:43:51.360 –> 00:43:56.360
Und da sind wir bei so Aspekten wie da spricht man ja so gerne von dem Nordstern sozusagen
00:43:56.360 –> 00:44:03.080
des Unternehmens, dass man eben vielleicht auch eine gemeinsame Vision hat in die Richtung,
00:44:03.080 –> 00:44:07.280
gemeinsam arbeitet und sich die eine oder andere Frage vielleicht aus diesem Grund
00:44:07.280 –> 00:44:12.080
gar nicht stellt, weil die Identifikation zum Beispiel mit dem
00:44:12.080 –> 00:44:15.320
Unternehmen und mit der Vision des Unternehmens auch von vornherein gegeben
00:44:15.320 –> 00:44:18.960
ist. Was sagt ihr denn dazu, Raphael, Sabine?
00:44:18.960 –> 00:44:26.200
Gerne, Sabine. Ja, dann ist es aber für mich sehr, sehr schwierig, da diese vielen Leute zu
00:44:26.200 –> 00:44:31.040
finden. Weil wenn ich dann mal zurück überlege, wie die Stellausschreibungen teilweise sind,
00:44:31.040 –> 00:44:37.400
weil eigentlich brauche ich dann jemanden, der, sag ich mal, in der Box kreativ denkt.
00:44:37.400 –> 00:44:46.080
Der also, der hat uns jetzt auch so, ein Solo-Selbstständiger soll IT, soll Marketing,
00:44:46.080 –> 00:44:51.760
soll Social Media, soll was weiß ich alles können. Das ist ja von dem her gar nicht gewollt,
00:44:51.760 –> 00:44:57.240
sondern dem, von dem her ist eigentlich gewollt, geht dein Weg und in dem Weg sollst du natürlich
00:44:57.240 –> 00:45:04.520
möglichst ventile reichen nach vorne kommen auch kreativ sein aber also da
00:45:04.520 –> 00:45:09.280
bin ich jetzt ein bisschen überfordert wie man da die richtigen leute weil ich
00:45:09.280 –> 00:45:14.320
meine wenn man jetzt jemand sagen würde du sollst ja mehr das in der box nur
00:45:14.320 –> 00:45:18.160
machen können in der zukunft dann weiß ich gar nicht ob er dann überhaupt
00:45:18.160 –> 00:45:22.320
dahin kommen würde weil das ist ja nicht so dass die dahin kommen weil es
00:45:22.320 –> 00:45:26.760
so ist, sondern ich glaube, dass es auch so ist, weil es sich da so entwickelt.
00:45:26.760 –> 00:45:31.320
Ich glaube, wenn heute einer nach dem Studium irgendwo hingeht,
00:45:31.320 –> 00:45:36.560
der will ja nicht irgendwo eingeengt werden, der will ja doch schon irgendwo.
00:45:36.560 –> 00:45:39.400
Das passiert doch erst mit der Zeit oder bin ich da völlig falsch?
00:45:39.400 –> 00:45:44.760
Gut, aber jetzt gehst du ja schon wieder von demjenigen aus, der nach dem Studium
00:45:44.760 –> 00:45:46.640
dahin geht. Ich habe ja ganz gezielt.
00:45:46.640 –> 00:45:49.200
Also das ist ja schon in der Regel schon ein Leistungsträger.
00:45:49.800 –> 00:45:52.440
Sonst hätte er oder sie wahrscheinlich gar nicht studiert.
00:45:52.440 –> 00:45:56.680
Wir sprechen von durchaus auch Positionen wie ganz normale
00:45:56.680 –> 00:46:01.480
in Anführungsstrichen Ausbildungsstellen beispielsweise, wo heute auch schon
00:46:01.480 –> 00:46:06.480
Personaler nicht, also sagen wir mal, es würde theoretisch ausreichen,
00:46:06.480 –> 00:46:10.360
mit einem Hauptschulabschluss sozusagen diese Stelle zu besetzen, mit einem
00:46:10.360 –> 00:46:15.280
mittleren, mit einer mittleren Leistung oder Leistungsergebnissen.
00:46:15.280 –> 00:46:19.720
Und die Personaler neigen dazu, wenn dann mehrere sich bewerben und die
00:46:19.720 –> 00:46:23.500
Gespräche stattgefunden haben, trotzdem den Allerbesten zu nehmen. Und das kann
00:46:23.500 –> 00:46:28.900
dann durchaus sein, dass dann jemand, der vielleicht sogar ein Abitur gemacht hat
00:46:28.900 –> 00:46:32.580
oder gar studiert hat, auf so einer Position sitzt. Und dass diese Person auf
00:46:32.580 –> 00:46:36.060
dieser Position nicht allzu lange zu halten ist, das ist im Grunde genommen
00:46:36.060 –> 00:46:40.780
schon absehbar. Insofern tun sich Personaler damit
00:46:40.780 –> 00:46:44.740
überhaupt gar keinen Gefallen, sondern da müsste man tatsächlich gucken,
00:46:44.740 –> 00:46:47.660
vielleicht hat man eine andere, also vielleicht ist das ja ein toller Bewerber,
00:46:47.660 –> 00:46:49.660
Das heißt ja nicht, dass man dem auch absagen muss.
00:46:49.660 –> 00:46:52.260
Vielleicht kann man dem Bewerber ja auch was anderes anbieten und
00:46:52.260 –> 00:46:56.460
trotzdem eben für die für die Stelle, wo die, wo der Hauptschulabschluss
00:46:56.460 –> 00:47:00.360
mit einer mit einer mittleren Leistung sozusagen ausreichen würde,
00:47:00.360 –> 00:47:03.260
trotzdem jemanden nehmen, der genau in dem Bereich dann auch
00:47:03.260 –> 00:47:05.660
möglicherweise zufrieden ist, auch dort zu sitzen.
00:47:05.660 –> 00:47:06.060
Sabine.
00:47:06.060 –> 00:47:10.360
Ja, danke, dass du mich wieder auf den Gleis gebracht hast.
00:47:10.360 –> 00:47:11.460
Ja, das ist genau richtig.
00:47:11.460 –> 00:47:14.260
Ich habe sogar ein Beispiel zu unserem Nachbarn, der hat
00:47:14.260 –> 00:47:18.700
Technische Ausbildung, hat lange in der technischen Ausbildung auch gearbeitet
00:47:18.700 –> 00:47:22.140
und hat gesagt, also im Werk und sagt, das ist es nicht. Jetzt hat er eine
00:47:22.140 –> 00:47:26.420
Kaufmannschausen draufgesetzt, hat alles geschafft. Jetzt wird in der Firma, das ist ein
00:47:26.420 –> 00:47:34.900
großer Konzern, eine HR-Dacharbeiterstelle. Man kennt die Firma und der sagt, das ist optimal.
00:47:34.900 –> 00:47:38.380
Und er hat die Stelle nicht bekommen, weil sich zwei Bachelor gemeldet haben.
00:47:38.380 –> 00:47:41.180
Und einer von den beiden Bachelor hat die Stelle bekommen.
00:47:41.180 –> 00:47:46.780
Ja, so ist es dann doch noch in der Realität, wo wir eigentlich den Fachkastenmangel haben.
00:47:46.780 –> 00:47:51.580
Eigentlich hätte die Firma doch sagen müssen, hallo ihr beiden Bachelor, ihr passt ja gar nicht hin,
00:47:51.580 –> 00:47:55.180
weil die Stelle wird euch irgendwann zu eng werden, gehe ich von aus.
00:47:55.180 –> 00:47:57.980
Vielleicht sind die auch gesagt, Studium reicht und jetzt höre ich auf.
00:47:57.980 –> 00:48:00.680
Aber es ist wieder anders gekommen.
00:48:00.680 –> 00:48:08.380
Ja, absolut. Und deswegen wird deutlich, dass hier eine ganz massive Komplexität auch dahinter ist
00:48:08.380 –> 00:48:13.880
und eben auch eine gewisse Voraussicht oder Weitsicht es an der Stelle auch braucht und
00:48:13.880 –> 00:48:15.760
an vielen Stellen eben auch ein Umdenken.
00:48:15.760 –> 00:48:21.220
Das heißt, es geht nicht immer nur darum, immer den Besten für eine Stelle sozusagen
00:48:21.220 –> 00:48:25.840
zu finden, sondern immer wieder auch zu gucken, was ist das für eine Stelle und wen brauche
00:48:25.840 –> 00:48:26.840
ich tatsächlich für die Stelle.
00:48:26.840 –> 00:48:30.840
Und da kommen wir auch wieder auf den Punkt zurück, den Raffael ja eingangs angesprochen
00:48:30.840 –> 00:48:33.080
hatte, nämlich die Ausschreibung.
00:48:33.080 –> 00:48:36.440
Das Ganze geht ja schon bei der Ausschreibung los.
00:48:36.440 –> 00:48:42.040
sowohl die Art und Weise der Ausschreibung bis hin zu Begrifflichkeiten oder Ähnliches,
00:48:42.040 –> 00:48:48.520
was zum Beispiel in den Ausschreibungen drinsteht. Auch da gibt es ja ganz viele Analysen zu
00:48:48.520 –> 00:48:54.120
und auch Erkenntnisse in Bezug auf, dass es häufig ja auch so ist, dass Ausschreibungen
00:48:54.120 –> 00:48:58.000
je nachdem welcher Bereich, aber man merkt das insbesondere, wenn das jetzt gerade Bereiche
00:48:58.000 –> 00:49:03.080
sind, wo eher Männer dominiert sind, dass auch eher eine Sprache gewählt wird, die
00:49:03.080 –> 00:49:06.680
tatsächlich auch eher Männer anspricht, ohne es zu merken.
00:49:06.680 –> 00:49:10.280
Also da greifen dann auch die unconscious bias sozusagen an der Stelle.
00:49:10.280 –> 00:49:14.560
Und bei tendenziell in Anführungsstrichen weiblicheren Berufen,
00:49:14.560 –> 00:49:17.160
was auch immer weiblichere Berufe sind, ihr wisst, was ich meine.
00:49:17.160 –> 00:49:21.040
Also da, wo eben mehr Frauen arbeiten, es gibt ja nicht den klassischen
00:49:21.040 –> 00:49:25.400
weiblichen Beruf oder sowas, dann wählt man automatisch, ohne es zu merken,
00:49:25.400 –> 00:49:27.760
ganz andere Begrifflichkeiten.
00:49:27.760 –> 00:49:31.000
Und da fängt das Ganze ja dann letztendlich schon an.
00:49:31.000 –> 00:49:34.800
Das heißt, es ist ein Gesamtprozess, der zu betrachten ist.
00:49:34.800 –> 00:49:40.840
Und in Bezug auf, ja, vor allem wenn Mitarbeiter auf Positionen sitzen,
00:49:40.840 –> 00:49:45.040
um das vielleicht auch noch mal aufzugreifen, Unternehmen fragen häufig danach,
00:49:45.040 –> 00:49:48.360
was können wir tun, um unsere Mitarbeiter noch mehr zu motivieren?
00:49:48.360 –> 00:49:52.720
Ich denke, dass eine der wesentlichen qualitativen, hochwertigen Fragen
00:49:52.720 –> 00:49:55.720
in dem Zusammenhang auch ist, weil wir gehen ja davon aus,
00:49:55.720 –> 00:49:58.160
dass wenn ein Mitarbeiter sich auf ein Unternehmen bewirbt
00:49:58.440 –> 00:50:02.280
und dann auch eingestellt wird, dann ist es in der Regel eigentlich erst mal kein
00:50:02.280 –> 00:50:05.960
Mitarbeiter, der sagt, ich habe eigentlich keine Lust auf diese Stelle.
00:50:05.960 –> 00:50:10.480
Und auch der Personaler ist nicht in Anführungsstrichen auf den Kopf gefallen.
00:50:10.480 –> 00:50:14.760
Also wenn der da irgendwelche Anzeichen schon im Auswahlprozess gemerkt hätte,
00:50:14.760 –> 00:50:17.240
hätte er diese Person gar nicht eingestellt.
00:50:17.240 –> 00:50:19.920
Zusammen natürlich in Abstimmung mit der Fachabteilung.
00:50:19.920 –> 00:50:23.160
Das heißt, häufig haben wir eher die Situation,
00:50:23.160 –> 00:50:26.880
dass ja im Unternehmen irgendwas passiert, was dazu führt,
00:50:26.880 –> 00:50:30.880
dass ein motivierter Mitarbeiter plötzlich demotiviert ist.
00:50:30.880 –> 00:50:36.280
Das heißt, sich dann irgendwann entscheidet, innerlich zu kündigen oder dann auch zu sagen,
00:50:36.280 –> 00:50:44.280
ich mache nur noch meinen Job 08/15 oder 8/5 oder wie auch immer man es bezeichnen möchte.
00:50:44.280 –> 00:50:49.080
Das heißt, hier spätestens docken wir auch schon wieder an der Kultur an, eben zu überprüfen,
00:50:49.080 –> 00:50:55.480
was ist das denn eigentlich, was Mitarbeiter wieder in einem spezifischen Unternehmen dazu bewegt,
00:50:55.480 –> 00:51:01.800
eben diesen Gang zu gehen. Und das heißt hier eben auch nicht eine Symptombehandlung zu betreiben,
00:51:01.800 –> 00:51:07.080
sondern eben auch auf die Ursachen zu schauen. Und da darf ich natürlich auch genauer drauf blicken.
00:51:07.080 –> 00:51:13.440
Und es gibt viele Instrumente, wie zum Beispiel auch die Mitarbeiterbefragung oder ähnliches.
00:51:13.440 –> 00:51:18.480
Die Frage ist nur, was passiert dann eigentlich mit den Ergebnissen daraus und inwieweit wird
00:51:18.480 –> 00:51:24.440
das dann tatsächlich weiterverfolgt? Oder ist das nicht auch wieder so eine Art Vorgabe von oben,
00:51:24.440 –> 00:51:28.160
die dann erfüllt wird, aber im Grunde genommen nicht viel damit gemacht wird.
00:51:28.160 –> 00:51:31.880
Also hier haben wir ganz, ganz viele Möglichkeiten, verschiedene Möglichkeiten,
00:51:31.880 –> 00:51:36.800
wo wir auch andocken können. Lasst uns doch da an der Stelle gerne in die Abschlussrunde übergehen.
00:51:36.800 –> 00:51:40.720
Raphael, Sabine, was sind für euch nochmal so die Highlights aus dem Raum heute?
00:51:40.720 –> 00:51:49.160
Ich wollte nochmal kurz auf das vorhergesagte eingehen. Die Defizite in den HR-Abteilungen
00:51:49.160 –> 00:51:54.880
sind natürlich auch, dass die Metaprogramme oft nicht bekannt sind. Das heißt also, was für
00:51:54.880 –> 00:52:00.680
Menschen muss ich denn einstellen, die auf welchen Job passen und entsprechend werden auch die
00:52:00.680 –> 00:52:07.520
Stellenanzeigen nicht formuliert und auch genau gezielt gesucht. Und das ist natürlich schon das
00:52:07.520 –> 00:52:14.040
erste Ding, wo ganz viel Geld verloren wird. Und zum anderen fand ich es halt super spannend,
00:52:14.040 –> 00:52:22.280
wollte ja das denken zu trainieren und mal denken zu müssen halt was man
00:52:22.280 –> 00:52:26.400
widerspricht weil ich das ja lange nicht gemacht habe das ist natürlich auch
00:52:26.400 –> 00:52:29.720
immer wieder schön also vielen dank für die nette runde vielen dank für die
00:52:29.720 –> 00:52:33.560
moderation Yasemin und ich wünsche euch ein schönes wochenende
00:52:33.560 –> 00:52:39.120
ja vielen vielen lieben dank und lieben dank rafael dass du auch mit dazu
00:52:39.120 –> 00:52:42.000
gekommen bist weil wir waren ja schon gerade dabei ich war ja schon dabei
00:52:42.000 –> 00:52:45.000
sozusagen mich zu verabschieden, weil sich niemand gemeldet hat.
00:52:45.000 –> 00:52:48.000
Also von daher vielen, vielen Dank auch dafür. Sabine.
00:52:48.000 –> 00:52:55.000
Tja, schade, da habe ich das Denken heute nicht trainieren können und bin zu spät gekommen.
00:52:55.000 –> 00:52:59.000
Trotzdem fand ich das ein sehr spannendes Thema, was ich noch mitgekriegt habe.
00:52:59.000 –> 00:53:04.000
Und ich glaube, man sieht in der Praxis, also in der Praxis ist natürlich auch die Theorie,
00:53:04.000 –> 00:53:08.000
aber wir unterhalten uns sehr häufig über sowas und sehen halt,
00:53:08.000 –> 00:53:12.640
dass man doch, da viele nicht ganz glücklich sind,
00:53:12.640 –> 00:53:15.920
wenn man heute die Zahlen sieht, Fachkräftemangel,
00:53:15.920 –> 00:53:18.120
es könnte doch gar keine Arbeitslosen mehr geben.
00:53:18.120 –> 00:53:20.120
Jeder müsste doch seinen Job finden.
00:53:20.120 –> 00:53:22.520
Und trotzdem ist die Realität so anders.
00:53:22.520 –> 00:53:25.000
Vielen Dank für den Raum, Yasmin.
00:53:25.000 –> 00:53:29.520
Ich wünsche euch allen einen super Samstag. Tschüss.
00:53:29.520 –> 00:53:32.240
(Rednerwechsel) Wunderbar. Vielen, vielen Dank.
00:53:32.240 –> 00:53:36.400
Und ja, kann ich nur zustimmen, dass wir häufig eine Abweichung haben
00:53:36.400 –> 00:53:38.600
zwischen Theorie und Praxis sozusagen.
00:53:38.600 –> 00:53:43.520
Und deswegen ist es immer wieder auch wichtig, zu reflektieren und eben auch Korrekturen
00:53:43.520 –> 00:53:50.760
vorzunehmen und die Möglichkeit, in welchen Räumen auch immer, zu bieten sozusagen, um
00:53:50.760 –> 00:53:53.280
eben das eine oder andere auch mal zu überdenken.
00:53:53.280 –> 00:54:00.120
Und ich bin total gespannt jetzt morgen auf das Autoren-Frühstück mit Katrin Leinweber,
00:54:00.120 –> 00:54:03.280
denn es geht um ihr Buch “High Performance”.
00:54:03.280 –> 00:54:06.160
Und da bin ich auch nochmal gespannt.
00:54:06.160 –> 00:54:09.120
Da wird es unter anderem auch um verschiedene Hacks gehen.
00:54:09.120 –> 00:54:13.960
Und auch wieder mit dem Gedanken sozusagen, dass wir ja gerade auch
00:54:13.960 –> 00:54:17.280
ebenso wenig wie möglich Energie aufwenden wollen,
00:54:17.280 –> 00:54:20.240
was dann vielleicht auch einfache Mittel sind,
00:54:20.240 –> 00:54:25.560
um hier auch in den ersten Step sozusagen reinzukommen,
00:54:25.560 –> 00:54:27.880
auch in die Richtung Umsetzung zu gehen.
00:54:27.880 –> 00:54:32.400
Und wir neigen ja häufig dazu, ob das jetzt der Jahresvorsatz ist,
00:54:32.400 –> 00:54:35.000
zum Ende des Jahres, zum Anfang des Jahres oder wie auch immer,
00:54:35.000 –> 00:54:43.960
uns viel zu viel vorzunehmen und dann eben mit einem Sprint zu starten und dann ist es doch zu
00:54:43.960 –> 00:54:49.920
anstrengend, dann verfällt man wieder in die alten Muster. Während wir, wenn wir kleine Schritte
00:54:49.920 –> 00:54:57.760
angehen, einfache Schritte angehen, die quasi wie Nuggets sind, wie kleine Hacks umzusetzen
00:54:57.760 –> 00:55:03.200
und vielleicht fängt das auch schon damit an zu realisieren, ja, das kann ich mir durchaus
00:55:03.200 –> 00:55:08.040
aus vorstellen, weil es ist gar nicht so kompliziert, es erscheint mir gar nicht so kompliziert,
00:55:08.040 –> 00:55:11.120
dass man damit möglicherweise viel, viel mehr erreichen kann.
00:55:11.120 –> 00:55:14.120
Und genau darüber wollen wir morgen mit ihr sprechen.
00:55:14.120 –> 00:55:18.160
Also insofern seid ihr ganz, ganz herzlich eingeladen, morgen früh um euch um 8 Uhr direkt
00:55:18.160 –> 00:55:22.600
wieder mit dazu zu schalten und einfach mal zu schauen, welche Erkenntnisse wir aus diesem
00:55:22.600 –> 00:55:23.600
Raum generieren können.
00:55:23.600 –> 00:55:28.760
In diesem Sinne, ich wünsche euch einen wunderschönen Samstag und freue mich auf morgen unser gemeinsames
00:55:28.760 –> 00:55:29.760
Autoren-Frühstück.
00:55:29.760 –> 00:55:30.760
Bis dahin.