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Gehirnfutter für Pioniergeister: Wie beeinflusst Reflexion unsere Emotionen und Gefühle? Das ist die Fragestellung mit der wir uns in Raum #956 des Deep Talk Clubs unter dem Dachthema „Reflexion“ befassen. Höre selbst, welche Beispiele aufgegriffen wurden und welche Perspektiven im Dialog entstanden sind…

Transkription: 🇩🇪🇨🇭🇦🇹 #956 Reflexion & Emotionalität | Von Dr. Yasemin Yazan

Hinweis: Diese Transkription wurde mit Hilfe eines KI-Tools automatisch generiert. Daher können vereinzelte Fehler in der Schreibweise vorhanden sein. Die Zeitstempel ermöglichen, bei Bedarf das gezielte Reinhören und selbstständige Prüfen an entsprechenden Stellen. 

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Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich. Heute machen wir weiter mit

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Reflexion und Emotionalität. Das ist unser Raumthema unter dem Dach Reflexion und

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wir wollen uns gerne heute mit der Fragestellung beschäftigen, wie denn die

00:00:15.320 –> 00:00:22.480

Reflexion unsere Emotionen und Gefühle beeinflusst. Also nicht welche Effekte

00:00:22.480 –> 00:00:26.600

sozusagen Emotionen und Gefühle haben, sondern andersherum, wenn wir

00:00:26.600 –> 00:00:32.920

reflektieren, was passiert dann sozusagen mit Emotionen und Gefühlen und inwieweit

00:00:32.920 –> 00:00:36.800

hier eben eine Beeinflussung oder Einflussnahme durch die Reflexion

00:00:36.800 –> 00:00:41.640

stattfindet. Und da bin ich total gespannt. In diesem Sinne seid ihr natürlich auch

00:00:41.640 –> 00:00:44.560

ganz herzlich eingeladen, auch heute morgen wieder im Sinne eines

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Reflexionsraumes mit dazu zu kommen, erste Impulse, Gedanken, Erfahrungen hier

00:00:49.280 –> 00:00:53.160

mit einzubringen, sodass wir dann schauen können, was daraus entsteht, welche

00:00:53.160 –> 00:00:59.160

Erkenntnisse, wir daraus ableiten können sozusagen und für uns mitnehmen können.

00:00:59.160 –> 00:01:03.760

Für die, die vielleicht länger nicht mehr dabei waren oder zum ersten Mal

00:01:03.760 –> 00:01:07.280

mit dabei sind, nochmal kurz der Hinweis, dass wir über die gesamte Zeit

00:01:07.280 –> 00:01:12.240

aufzeichnen, sodass das Ganze nachher dann auch veröffentlicht wird. Wenn ihr

00:01:12.240 –> 00:01:16.520

mit dazu kommt, seid ihr automatisch damit einverstanden, dass es veröffentlicht

00:01:16.520 –> 00:01:21.000

wird. Wir haben drei kleine Raumregeln, einmal ein Profilfoto, auf dem ihr

00:01:21.000 –> 00:01:25.760

zu erkennen seit Vor- und Nachname und mindestens einen Satz in der Bio. Und wer das aus irgendwelchen

00:01:25.760 –> 00:01:30.280

Gründen nicht möchte, nicht mag, nicht sprechen kann oder ähnliches, kann natürlich auch,

00:01:30.280 –> 00:01:36.000

wie sonst auch immer, den Chat nutzen, um hier Gedankenfragen oder Ähnliches mit einzubringen.

00:01:36.000 –> 00:01:40.120

Ja, und damit schalte ich mich gerne zunächst erstmal auf Stumm und schaue mal, wer heute

00:01:40.120 –> 00:01:44.280

morgen mit mir die Runde starten, Marc.

00:01:44.280 –> 00:01:55.080

Einen wunderschönen guten Morgen lieber Marc. Guten Morgen in die Runde. Ich hatte

00:01:55.080 –> 00:01:58.800

noch eine technische Herausforderung mit der Einrichtung meiner Kopfhörer und

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darum war ich mir nicht sicher, ob da schon die Anfangsmoderation erfolgt ist.

00:02:01.840 –> 00:02:05.840

Und ich wünsche euch erst mal allen zusammen einen guten Start in die Woche

00:02:05.840 –> 00:02:11.520

und würde heute gerne mal mit einem Zitat anfangen und dieses Zitat trifft

00:02:11.520 –> 00:02:14.200

für mich, ist für mich die Zusammenfassung des heutigen Themas oder

00:02:14.200 –> 00:02:17.800

überhaupt besser könnte ich es gar nicht ausdrücken und zwar ist das von einem

00:02:17.800 –> 00:02:21.960

griechischen Philosophen Epithek, ich hoffe ich habe es richtig ausgesprochen

00:02:21.960 –> 00:02:26.680

und da geht es darum, dass es nicht die Dinge sind, die uns traurig oder fröhlich

00:02:26.680 –> 00:02:31.800

machen, sondern alleine unsere Gedanken darüber. Ich wiederhole noch einmal, nicht die

00:02:31.800 –> 00:02:35.720

Dinge sind es, die uns traurig oder fröhlich machen, sondern unsere Gedanken

00:02:35.720 –> 00:02:40.720

darüber. Über diesen Satz habe ich lange

00:02:40.720 –> 00:02:42.320

nachgedacht, nicht nur eine Woche oder

00:02:42.320 –> 00:02:45.040

einen Monat, sondern immer wieder, immer

00:02:45.040 –> 00:02:47.040

wieder und das ist eins der Zitate,

00:02:47.040 –> 00:02:49.680

wir kennen ja alle viele Zitate, die mein

00:02:49.680 –> 00:02:51.520

Leben wirklich verändert haben, weil das

00:02:51.520 –> 00:02:53.400

Thema ist ja heute Reflexion und

00:02:53.400 –> 00:02:56.120

Emotionalität und inwiefern kann

00:02:56.120 –> 00:02:59.280

Reflexion unsere Gefühle verändern

00:02:59.280 –> 00:03:00.520

und mir erst mal darüber bewusst zu

00:03:00.520 –> 00:03:02.520

machen, dass ich ja, ich bin manchmal

00:03:02.520 –> 00:03:03.960

traurig und ich bin lügend und ich bin

00:03:03.960 –> 00:03:05.440

fröhlich und das sind wir alle. Ich

00:03:03.960 –> 00:03:06.800

Ich denke, das verbindet uns alle in diesem Raum.

00:03:06.800 –> 00:03:11.480

Aber ich habe mir nie Gedanken gemacht, warum ich traurig bin oder fröhlich.

00:03:11.480 –> 00:03:13.480

Ich finde dafür immer eine Ursache.

00:03:13.480 –> 00:03:15.360

Gedanken gemacht habe ich mir darüber schon.

00:03:15.360 –> 00:03:17.720

Indem ich wütend bin, hat mich was geärgert.

00:03:17.720 –> 00:03:21.040

Aber diese Erkenntnis, dass ich gar nicht wütend, traurig

00:03:21.040 –> 00:03:24.600

oder lustig und fröhlich sein muss,

00:03:24.600 –> 00:03:26.840

sondern dass ich das selber bestimme,

00:03:26.840 –> 00:03:29.640

dass unser Gehirn quasi die Schaltzentrale ist

00:03:29.640 –> 00:03:31.640

für alle Emotionen, die wir haben.

00:03:31.800 –> 00:03:38.080

Und diese Erkenntnis erst mal zu haben, hat mir dann das Werkzeug geliefert,

00:03:38.080 –> 00:03:40.600

wie ich in Zukunft anders reflektieren kann.

00:03:40.600 –> 00:03:43.800

Nicht besser, sondern anders reflektieren kann,

00:03:43.800 –> 00:03:48.800

damit ich in die Lage komme, dass Reflektion in Zukunft meine Gefühle beeinflussen kann.

00:03:48.800 –> 00:03:54.400

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.

00:03:54.400 –> 00:03:57.200

Ein schöner Einstieg mit einem Zitat.

00:03:57.200 –> 00:03:59.000

Ich habe es gerade auch noch mal gegoogelt.

00:03:59.000 –> 00:04:07.600

Und hier steht, es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellung und Meinung von den Dingen.

00:04:07.600 –> 00:04:10.100

Und von daher finde ich das echt spannend.

00:04:10.100 –> 00:04:17.600

Das heißt, das lässt sich natürlich auch auf vielerlei Dinge übertragen, ob das jetzt sozusagen Traurigkeit ist, das Beunruhigen ist,

00:04:17.600 –> 00:04:22.300

dass sich Gedanken über etwas machen, ist in die eine oder andere Richtung.

00:04:22.300 –> 00:04:26.380

Das heißt hier, dass die Gedanken letztendlich oder die Steuerung der

00:04:26.380 –> 00:04:33.380

Gedanken an der Stelle eine wesentliche Rolle übernimmt und vor dem

00:04:33.380 –> 00:04:38.620

vor dem Ganzen oder im Kontext mit dem Ganzen, da kann man ja hinschauen, wo das

00:04:38.620 –> 00:04:42.220

sich sozusagen in Anführungsstrichen befindet, steht dann eben diese

00:04:42.220 –> 00:04:47.380

Reflexion, das passt wunderbar zu dem Raum heute eben zu schauen, wie beeinflusst

00:04:47.380 –> 00:04:50.900

denn tatsächlich dann eben diese Reflexion, die wir vornehmen, eine Analyse

00:04:50.900 –> 00:04:57.740

und Bewertung der Situation beispielsweise

00:04:57.740 –> 00:04:59.300

oder eines selbst, also kann man ja

00:04:59.300 –> 00:05:03.260

in verschiedenen Kontexten aufmachen, die

00:05:03.260 –> 00:05:04.900

Reflexion, hier dann eben auch in die

00:05:04.900 –> 00:05:07.060

eine oder andere Richtung auch die

00:05:07.060 –> 00:05:09.140

Gedanken zu verwandeln oder die Haltung

00:05:09.140 –> 00:05:11.900

zu etwas zu verwandeln, die Einstellung

00:05:11.900 –> 00:05:14.420

zu etwas, die Sicht auf etwas verändert

00:05:14.420 –> 00:05:16.140

sich durch die Reflexion und insofern

00:05:16.140 –> 00:05:18.100

ist das ein ganz spannender Aspekt,

00:05:18.100 –> 00:05:19.460

sodass wir letztendlich hier in diesem

00:05:18.100 –> 00:05:21.820

Zusammenhang tatsächlich über Emotionsregulierung auch sprechen in dem

00:05:21.820 –> 00:05:27.500

Moment, wenn wir auch über Reflexion sprechen. Marc, magst du da noch mal andocken?

00:05:27.500 –> 00:05:31.620

Ja, wenn ihr mögt, würde ich gern wieder mit einem Beispiel anfangen. Ich habe mir

00:05:31.620 –> 00:05:35.860

das ja überlegt, weil ich persönlich habe das Problem, dass manche Themen für

00:05:35.860 –> 00:05:39.420

mich in anderen Räumen jetzt zu abstrakt sind. Ich brauche immer persönliche

00:05:39.420 –> 00:05:43.020

Beispiele, weil ich sonst mit neuen Wörtern über das Nachdenken, über das

00:05:43.020 –> 00:05:47.660

Reflektieren neuer Wörter mit der Situation Probleme habe zu verstehen, was

00:05:47.660 –> 00:05:51.260

jemand überhaupt meinen und ich würde gerne noch mal sagen, dass reflektieren

00:05:51.260 –> 00:05:55.480

für mich prüfendes Nachdenken ist, nämlich dass es für mich auch einen

00:05:55.480 –> 00:05:59.720

Unterschied gibt zwischen grübeln und sich Gedanken machen. Grübeln und

00:05:59.720 –> 00:06:03.280

Gedanken machen ist zwar auch eine Reflektion, aber dann eine Reflektion, die

00:06:03.280 –> 00:06:07.960

mich zu nichts führt. Also für mich ist Reflektion prüfendes Nachdenken und

00:06:07.960 –> 00:06:11.720

prüfendes Nachdenken, wann prüfe ich etwas, wenn ich die Ursache oder die

00:06:11.720 –> 00:06:15.400

Wahrheit finden will. Im mechanischen Bereich, beim Auto oder beim Flugzeug

00:06:15.400 –> 00:06:20.280

prüfe ich etwas, um den Fehler zu finden und im Denken prüfe ich etwas, um den

00:06:20.280 –> 00:06:22.960

Fehler im Denken oder in der Wahrnehmung zu finden.

00:06:22.960 –> 00:06:27.040

Also hilft, ich hoffe, das verwirrt euch jetzt nicht so sehr, für mich ist also

00:06:27.040 –> 00:06:30.960

die Reflexion, nicht nur Informationen aufzunehmen und das Beispiel, das ich da

00:06:30.960 –> 00:06:34.800

mitgebracht habe, ist meine Partnerin, ich gehe wieder in die Partnerschaft,

00:06:34.800 –> 00:06:38.760

weil ich hoffe, dass jeder von uns einen Partner hat oder hatte oder auf diese

00:06:38.760 –> 00:06:43.360

Vergangenheit und Erfahrung zurückgreifen kann. Mein Partner kommt

00:06:43.360 –> 00:06:47.560

nach Hause und ist sauer. Also ich sehe das, er sagt nichts, aber ich sehe es sofort im Gesicht,

00:06:47.560 –> 00:06:53.360

der ist sauer. Und der Automatismus, den ich mir angeeignet habe, einfach um die Situation kurz

00:06:53.360 –> 00:06:57.800

einschätzen zu können, da denke ich, gehe ich erst mal in mich selber und automatisch passiert

00:06:57.800 –> 00:07:02.560

immer, in der Vergangenheit ist das also noch viel stärker passiert, habe ich was Falsches gesagt,

00:07:02.560 –> 00:07:08.080

habe ich was Falsches getan oder habe ich etwas vergessen? Das wäre jetzt so dieses Kurzprogramm,

00:07:08.080 –> 00:07:11.920

was sofort abläuft, um die Situation einschätzen zu können.

00:07:11.920 –> 00:07:15.600

Habe ich was Falsches gesagt, was Falsches getan oder was vergessen?

00:07:15.600 –> 00:07:17.880

Die Reflexion in dem Sinne wäre einfach,

00:07:17.880 –> 00:07:20.760

also jetzt nicht mehr das typische Informationen sammeln.

00:07:20.760 –> 00:07:23.280

In dem Moment versuche ich, Informationen zu sammeln,

00:07:23.280 –> 00:07:25.760

indem ich überlege, was war denn da?

00:07:25.760 –> 00:07:28.480

Also ist da irgendwas passiert, was dazu führen konnte,

00:07:28.480 –> 00:07:30.960

dass mein Partner jetzt sauer ist mit mir?

00:07:30.960 –> 00:07:33.480

Und ich habe gelernt, es gibt ja ganz, ganz viele Ursachen.

00:07:33.480 –> 00:07:35.920

Und damit ich nicht in dieses Fehlerdenken reinkomme,

00:07:36.080 –> 00:07:41.360

also von vorne herein eine Annahme treffe, warte ich erst mal ab, was sich daraus ergebt.

00:07:41.360 –> 00:07:44.400

Weil wenn ich sofort davon ausgehe, dass ich was Falsches gesagt habe,

00:07:44.400 –> 00:07:50.360

was Falsches getan habe oder etwas vergessen habe, geht das Ganze in eine komplett falsche Richtung.

00:07:50.360 –> 00:07:55.840

Und ich versuche dann, das habe ich ja neulich schon mal gesagt, diesen Stoppknopf zu drücken,

00:07:55.840 –> 00:07:58.400

indem das die Gedanken nicht in die falsche Richtung gehen.

00:07:58.400 –> 00:08:01.240

Und da gibt es dann eben mehrere Möglichkeiten.

00:08:01.240 –> 00:08:06.040

Einmal ist, ich warte eine gewisse Zeit lang, dann wird das sicherlich zur Sprache kommen.

00:08:06.040 –> 00:08:10.040

Wenn mir der Zeitraum aber zu lange ist, ist die erste Frage, die auch ganz

00:08:10.040 –> 00:08:13.120

unverfänglich ist, man braucht sich da noch nicht entschuldigen, also kein

00:08:13.120 –> 00:08:17.160

Schuldeingeständnis, sondern einfach nur erstmal das Abchecken mit einer

00:08:17.160 –> 00:08:21.880

Gegenfrage, das wäre für mich die Prüfung, ist alles mit uns beiden in

00:08:21.880 –> 00:08:25.800

Ordnung? Und dann habe ich noch Zeit und jetzt kann ich mein Partner angucken und

00:08:25.800 –> 00:08:29.840

sagen, ist alles mit uns beiden in Ordnung? Hintergrund der Frage, liegt die Ursache

00:08:29.840 –> 00:08:33.640

dieses Sauerseins oder dieser Missstimmung oder schlechten Laune, bin

00:08:33.640 –> 00:08:39.080

ich der Grund dafür, was ich hier annehme oder oder fälschlicherweise annehme oder gibt es einen

00:08:39.080 –> 00:08:43.480

Außengrund, im Job ist was nicht gut gelaufen, da hat jemand die Vorfahrt genommen, Auto ist kaputt

00:08:43.480 –> 00:08:48.920

und durch dieses Abprüfen kriege ich ja sofort eine Antwort und ich weiß erst mal, ob ich der

00:08:48.920 –> 00:08:55.160

Grund bin oder ob es einen Außengrund gibt. Wenn es ein Außengrund ist, dann bin ich natürlich

00:08:55.160 –> 00:09:01.080

erleichtert, weil ich dann meine Gedanken in die Richtung lenken kann, dass ich frage, brauchst du

00:09:01.080 –> 00:09:04.720

Hilfe, können wir das klären, brauchst du Unterstützung und wenn ich der Grund bin,

00:09:04.720 –> 00:09:07.760

dann geht dann die Reflexion wiederum sofort in eine andere Richtung.

00:09:07.760 –> 00:09:15.680

Ja, vielen, vielen lieben Dank und ich finde gerade das Beispiel, was du aufgemacht hast,

00:09:15.680 –> 00:09:21.360

macht ja sehr schön, dass es eben nicht nur eine Reflexion sozusagen, der ist an der Stelle ist,

00:09:21.360 –> 00:09:24.480

sondern dass es Reflexionsschleifen gibt. Darüber hatten wir schon mal gesprochen,

00:09:24.480 –> 00:09:30.480

das heißt wir haben an unterschiedlichen Stellen immer wieder diesen Aspekt mit eingebaut,

00:09:30.480 –> 00:09:35.300

der Reflexion. Du hast das jetzt gerade

00:09:35.300 –> 00:09:38.760

so schön in dem Beispiel beschrieben.

00:09:38.760 –> 00:09:41.680

Du nimmst etwas wahr und beurteilst

00:09:41.680 –> 00:09:45.720

das sozusagen anhand der

00:09:45.720 –> 00:09:47.320

Körpersignale. Das sind ja

00:09:47.320 –> 00:09:48.840

schon die ersten Reize,

00:09:48.840 –> 00:09:50.600

die auf uns treffen.

00:09:50.600 –> 00:09:52.840

Das heißt, du setzt dich damit

00:09:52.840 –> 00:09:55.920

auseinander und das ist dann schon die

00:09:55.920 –> 00:09:57.920

erste Reflexionsschleife. Dann

00:09:57.920 –> 00:09:59.720

triffst du zum Beispiel angelehnt

00:09:57.920 –> 00:10:03.800

eine Entscheidung und sprichst das zum Beispiel offen an. Und je nachdem, was für eine Antwort

00:10:03.800 –> 00:10:10.280

dann kommt, kommt ja dann auch wieder die nächste Schleife der Reflexion, auch zu überlegen, wie gehe

00:10:10.280 –> 00:10:14.920

ich jetzt damit um? Also was ist das für eine Information, die ich bekommen habe und was mache

00:10:14.920 –> 00:10:21.880

ich jetzt damit? Und interessanterweise, jetzt wird auch die Komplexität vielleicht noch mal ganz klar

00:10:21.880 –> 00:10:27.240

und deutlich, je nachdem eben, was dann auch alles zusammenkommt oder um welche Situation es sich

00:10:27.240 –> 00:10:31.120

handelt, gerade jetzt hier in der Interaktion. Da haben wir dann natürlich,

00:10:31.120 –> 00:10:34.360

wir haben ja auch schon mal über Feedback und so was oder Feedforward

00:10:34.360 –> 00:10:37.160

gesprochen. Das heißt, hier habe ich ja auch sehr

00:10:37.160 –> 00:10:40.920

unterschiedliche Möglichkeiten, auch in der Interaktion eben verschiedene Dinge

00:10:40.920 –> 00:10:45.520

miteinander zu kombinieren, auch an Techniken, Strategien, Techniken und so

00:10:45.520 –> 00:10:49.960

weiter, die wir in verschiedensten Räumen im Deep Talk auch schon aufgegriffen

00:10:49.960 –> 00:10:56.880

haben, um zum Beispiel Ich-Botschaften zu versenden. Gleichzeitig, gerade

00:10:56.880 –> 00:11:01.120

auch bei dieser Reflexion, um da auch

00:11:01.120 –> 00:11:03.600

wieder anzudocken bei dem Thema der

00:11:03.600 –> 00:11:05.000

Emotionalität heute, also wie

00:11:05.000 –> 00:11:07.560

beeinflusst Reflexion unsere

00:11:07.560 –> 00:11:10.480

Emotionen und Gefühle? In dem Moment, also

00:11:10.480 –> 00:11:12.960

häufig neigen wir dazu, gerade bei

00:11:12.960 –> 00:11:14.520

solchen Beispielen, wie das

00:11:14.520 –> 00:11:17.200

Beispiel, was du gerade aufgemacht hast,

00:11:17.200 –> 00:11:19.240

Marc, dass wir das ja auf uns selbst

00:11:19.240 –> 00:11:21.640

beziehen, dass das irgendwas mit uns

00:11:21.640 –> 00:11:24.520

selbst zu tun haben könnte, gerade in der

00:11:24.520 –> 00:11:26.360

Beziehung, aber auch in vielen anderen

00:11:24.520 –> 00:11:30.420

Kontexten, das Gefühl zu haben, in Anführungsstrichen, das müsste irgendwas mit mir zu tun.

00:11:30.420 –> 00:11:36.820

Viel, viel häufiger als dass es was mit uns zu tun hat, von der Wahrscheinlichkeit her,

00:11:36.820 –> 00:11:39.420

wird es einen anderen Hintergrund haben.

00:11:39.420 –> 00:11:45.620

Und das erste, impulsartig ist aber tatsächlich für uns, weil dieser Mensch uns auch wichtig

00:11:45.620 –> 00:11:50.300

ist, zunächst erstmal möglicherweise impulsartig zu überprüfen, hat es was mit mir zu tun

00:11:50.300 –> 00:11:53.020

oder das Gefühl hat es was mit mir zu tun.

00:11:53.020 –> 00:11:59.020

In dem Moment, wo ich in die Reflexion, in eine bewusste Reflexion in der Situation einsteige,

00:11:59.020 –> 00:12:03.420

habe ich ja die Möglichkeit, hier unterschiedliche Perspektiven aufzumachen,

00:12:03.420 –> 00:12:09.020

noch bevor ich überhaupt in der Interaktion möglicherweise ein einziges Wort meinem Gegenüber

00:12:09.020 –> 00:12:14.020

erwähnt habe, in seine Richtung erwähnt habe,

00:12:14.020 –> 00:12:19.220

dass ich eben durch die Reflexion allein schon verschiedene Perspektiven aufmachen kann,

00:12:19.220 –> 00:12:24.260

um mir selbst zu verdeutlichen, an was für verschiedenen Dingen könnte das denn jetzt

00:12:24.260 –> 00:12:25.940

zum Beispiel alles liegen.

00:12:25.940 –> 00:12:31.980

Und dadurch alleine, durch diese verschiedenen Perspektiven, die ich aufmache, bekomme ich

00:12:31.980 –> 00:12:37.500

so eine Art Neutralisierung der Emotion, des Gefühls bereits hin.

00:12:37.500 –> 00:12:42.920

Und das fühlt sich vielleicht für mich gar nicht mehr so schlecht an und macht möglicherweise

00:12:42.920 –> 00:12:47.420

auch die Neugier größer, tatsächlich jetzt in den zweiten Schritt überzugehen und das

00:12:47.420 –> 00:12:52.780

einfach mal anzusprechen und dann zu gucken, was die Antwort ist. Also von

00:12:52.780 –> 00:12:56.340

daher finde ich das ganz spannend. Vielen Dank, Marc. Hast du weitere Gedanken dazu?

00:12:56.340 –> 00:13:00.140

Ja, ich würde gerne noch mal auf den Prozess eingehen, denn ich habe etwas

00:13:00.140 –> 00:13:03.940

Wichtiges vergessen bei der ganzen Sache. Ich sehe, mein Partner kommt zur Tür rein

00:13:03.940 –> 00:13:07.980

und ich sehe, da ist irgendwas. Jetzt treffe ich ja eine Entscheidung und jetzt

00:13:07.980 –> 00:13:12.460

bin ich wieder dabei, wie kann Reflexion unsere Gedanken und Gefühle verändern

00:13:12.460 –> 00:13:15.860

und für mich ist es total wichtig klarzumachen. Ich weiß nicht, ob das in dem Raum

00:13:15.860 –> 00:13:20.060

vorgegangen ist. Der Unterschied zwischen nachdenken und grübeln und reflektieren,

00:13:20.060 –> 00:13:23.600

das sind Meilensteine. Ich kann das ja wahrnehmen, also die

00:13:23.600 –> 00:13:27.140

Information, die ich jetzt aufnehme, ist, ich sehe, da ist irgendwas nicht in Ordnung.

00:13:27.140 –> 00:13:31.560

Jetzt gibt es ja zwei Möglichkeiten. Ich frage mich, wie geht es mir dabei und ich

00:13:31.560 –> 00:13:34.720

frage mich auch, wie geht es mir in den nächsten Stunden, sollten wir die nächsten

00:13:34.720 –> 00:13:38.300

Stunden gemeinsam in einem Auto oder in einem Raum sitzen. Wenn wir in einem Raum,

00:13:38.300 –> 00:13:41.600

wenn wir in einer Wohnung sind, dann sehe ich, der hat schlechte Laune, dann könnte

00:13:41.600 –> 00:13:47.760

es ja sein, aus dem Ritual heraus, der hat schlechte Laune, dem gehe ich jetzt aus dem Weg.

00:13:47.760 –> 00:13:52.120

Ich gehe in mein Büro und arbeite vier Stunden, mache mal gar nichts, das ist ja auch eine Entscheidung.

00:13:52.120 –> 00:13:56.960

Ich mache gar nichts und gucke mal, was passiert. Ich kann aber auch entscheiden und wenn ich in

00:13:56.960 –> 00:14:01.520

mich schaue, wie fühle ich mich dabei, wie geht es mir, möchte ich das ziemlich schnell aus der Welt

00:14:01.520 –> 00:14:06.200

schaffen, damit ich den Kopf frei habe für neue Dinge, damit ich mich auf neue und andere Aufgaben

00:14:06.200 –> 00:14:10.920

konzentrieren kann. Und wenn ich die Entscheidung treffe, dass es mir nicht gut geht, dann muss ich

00:14:10.920 –> 00:14:15.640

nach der Entscheidung auch ins Handeln kommen. Und das Handeln, das erste Handeln wäre dann eben die

00:14:15.640 –> 00:14:21.320

Frage, ist alles in Ordnung zwischen uns beiden? Damit ich die Information, die ich ja schon

00:14:21.320 –> 00:14:24.960

bekommen habe, nämlich im Gesicht sehe ich ja, da ist etwas nicht in Ordnung, aber diese

00:14:24.960 –> 00:14:29.680

Information habe ich ja bisher aus der Vergangenheit falsch bewährt oder eventuell kann ich die falsch

00:14:29.680 –> 00:14:33.840

bewerten, weil ich denke, hat was mit mir zu tun. Genau wie du es erklärt hast, Lidiasmin, hat was

00:14:33.840 –> 00:14:39.280

mit mir zu tun. Oh, da ist irgendwas im Argen. Aber damit ich das wirklich prüfen kann, reflektieren

00:14:39.280 –> 00:14:42.960

kann. Muss ich jetzt die richtigen Fragen stellen mit einer Fragetechnik und das

00:14:42.960 –> 00:14:46.360

wäre dann für mich, wie man überhaupt reflektiert. Und nur durch neue Fragen

00:14:46.360 –> 00:14:49.840

bekomme ich neue Gedanken. Wenn ich es einfach so laufen lasse, dann bin ich

00:14:49.840 –> 00:14:53.740

auch fertig, lieber Jürgen. Ich kann jetzt auch drei Stunden in mein Büro gehen und

00:14:53.740 –> 00:14:57.160

grübeln, was war denn da, warum ist die denn sauer, was habe ich denn schon wieder

00:14:57.160 –> 00:15:00.400

gemacht und das kann doch nicht wahr sein und das war doch alles in Ordnung

00:15:00.400 –> 00:15:03.600

noch vor ein paar Stunden. Dann wird mich das überhaupt nicht weiterbringen. Dann

00:15:03.600 –> 00:15:06.800

denke ich zwar auch darüber nach und ich grübel, aber es bringt mich der Lösung

00:15:06.800 –> 00:15:10.600

nicht näher und für diese Lösung ist der schnellste Weg, eine Entscheidung zu

00:15:10.600 –> 00:15:16.480

treffen und dann nach der Entscheidung in ein Handeln zu kommen.

00:15:16.480 –> 00:15:22.720

Ja, vielen, vielen lieben Dank und ein Ergebnis der Reflexion könnte auch

00:15:22.720 –> 00:15:27.000

per se nicht nur auf diese Situation bezogen, sondern ganz allgemein auf die

00:15:27.000 –> 00:15:32.160

Partnerschaft bezogen, auf einer weiteren übergeordneten Ebene auch sein.

00:15:32.160 –> 00:15:38.040

Ich entscheide mich, dass ich nicht davon ausgehe, dass es erstmal mit mir zu tun hat,

00:15:38.040 –> 00:15:42.880

sondern ich nehme eine Haltung ein, in der ich immer davon ausgehe, dass es zunächst

00:15:42.880 –> 00:15:48.640

erstmal mit anderen Kontexten, anderen Dingen zu tun hat und mache regelmäßig sozusagen

00:15:48.640 –> 00:15:52.960

den Raum auf, wenn ich realisiere, dass es meinem Gegenüber auf irgendeine Art und Weise

00:15:52.960 –> 00:15:56.920

nicht gut geht, schlechte Laune oder was auch immer, zu schauen, ob wir drüber sprechen

00:15:56.920 –> 00:16:00.920

wollen, um eben wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

00:16:00.920 –> 00:16:02.920

Damit mag ich gerne an Jürgen übergeben.

00:16:02.920 –> 00:16:04.920

Jürgen, einen wunderschönen guten Morgen.

00:16:04.920 –> 00:16:06.920

(Rednerwechsel) Einen wunderschönen guten Morgen, ihr Lieben.

00:16:06.920 –> 00:16:10.920

Wenn ich jetzt gleich spontan wegspringe, dann werde ich zur

00:16:10.920 –> 00:16:13.920

Schlachtbank aufgerufen, also deswegen nicht wundern.

00:16:13.920 –> 00:16:21.920

Aber zwei Dinge möchte ich aus meiner Sicht anführen,

00:16:21.920 –> 00:16:25.920

und zwar wieder eine einer bewussten Metaebenen.

00:16:25.920 –> 00:16:29.920

Ich denke, das Wesentliche, was betrachtet wird,

00:16:29.920 –> 00:16:33.920

in diesem Kontext wie Emotionen, Reflexionen beeinflussen ist.

00:16:33.920 –> 00:16:38.920

Der Status, wenn eine Emotion bereits bei uns vorhanden ist,

00:16:38.920 –> 00:16:41.920

dann gibt es zwei Möglichkeiten.

00:16:41.920 –> 00:16:44.920

Das Beispiel mag mal wieder trefflich.

00:16:44.920 –> 00:16:50.920

Dieser emotionale Initial, da kann jetzt irgendetwas nicht stimmen.

00:16:50.920 –> 00:16:54.920

Die Emotion ist da und hat den Trigger gesetzt für die Reflexion.

00:16:54.920 –> 00:16:58.920

Dann gibt es meines Erachtens zu diesem Punkt

00:16:58.920 –> 00:17:07.000

diesen Punkt zwei wesentliche Einflussgrößen der Emotion, nämlich einerseits die Möglichkeit,

00:17:07.000 –> 00:17:17.640

durch Reflexion diese Emotion zu verstehen und auf der anderen Seite, dass diese Emotion,

00:17:17.640 –> 00:17:24.760

die uns als Initial getroffen hat, aber ganz wesentlich die Art und Weise bestimmt,

00:17:24.760 –> 00:17:33.560

wie wir darüber reflektieren. Das sind für mich zwei, ja wie soll ich sagen,

00:17:33.560 –> 00:17:42.320

Ausprägungen, wenn das Initial von außen gewillkürt, wir hatten dieses Thema schon

00:17:42.320 –> 00:17:50.040

mal, was stößt die Reflektion an, uns trifft. Ich sehe aber auf der Meta-Ebene

00:17:50.040 –> 00:17:55.560

noch einen zweiten Punkt erleben. Und sorry, jetzt muss ich mir sehr kurz fassen, ich muss

00:17:55.560 –> 00:18:05.320

nämlich dann weg. Und zwar, dass die Emotion während des Reflexionsprozesses erst entsteht,

00:18:05.320 –> 00:18:14.560

durch unsere Innenschau. Dass plötzlich Emotionen hochkommen, weil mein Reflexionsprozess emotionale

00:18:14.560 –> 00:18:19.400

Strati auslöst. Das wollte ich noch sagen. Sorry, ich muss jetzt raus. Ich wünsche euch noch einen

00:18:19.400 –> 00:18:23.000

guten Verlauf und ich denke, ich komme nochmal zurück. Danke.

00:18:23.000 –> 00:18:26.200

Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.

00:18:26.200 –> 00:18:30.000

Marc, magst du denn an der Stelle nochmal andocken?

00:18:30.000 –> 00:18:37.200

Ja, sehr gerne, weil ich auch ab und zu mit dem Jürgen telefoniere und wir auch sehr heiß über dieses Thema diskutiert haben.

00:18:37.200 –> 00:18:38.800

Und jetzt noch ein anderes Beispiel.

00:18:38.800 –> 00:18:43.400

Information alleine reicht ja überhaupt nicht aus und dieses von innen kommen.

00:18:43.400 –> 00:18:46.200

Wir haben schon mal gesagt, wenn wir etwas ändern wollen,

00:18:46.200 –> 00:18:50.040

Also wenn wir selber etwas für uns beeinflussen wollen,

00:18:50.040 –> 00:18:52.920

dann ist immer die Frage, wofür kann das gut sein?

00:18:52.920 –> 00:18:54.120

Und will ich das überhaupt?

00:18:54.120 –> 00:18:55.320

Jetzt ein anderes Beispiel.

00:18:55.320 –> 00:18:57.880

Ich hoffe, ihr habt das nicht erlebt in eurem Umfeld.

00:18:57.880 –> 00:19:00.680

Wenn ihr mit einem Alkoholiker sprecht,

00:19:00.680 –> 00:19:03.240

dann weißt ihr auch, dass Alkohol nicht gut ist.

00:19:03.240 –> 00:19:05.280

Diese Information hat er.

00:19:05.280 –> 00:19:09.160

Und er wird auch reflektieren, dass zu viel Alkohol nicht gut ist.

00:19:09.160 –> 00:19:10.640

Und dass zu viel Rauchen nicht gut ist.

00:19:10.640 –> 00:19:12.880

Das wird er reflektieren, er wird darüber nachdenken.

00:19:12.880 –> 00:19:14.640

Aber unser Gehirn scheut der Energie.

00:19:14.800 –> 00:19:16.960

Das kann die Yasemin besser erklären wie ich.

00:19:16.960 –> 00:19:19.080

Und da erfolgt dann auch ein Automatismus,

00:19:19.080 –> 00:19:21.080

weil man dann Antworten bekommt wie,

00:19:21.080 –> 00:19:23.640

die Uroma hat auch geraucht, die ist 93 geworden.

00:19:23.640 –> 00:19:24.920

Naja, und es gibt ja auch Tote.

00:19:24.920 –> 00:19:28.080

Wir sterben sowieso alle und nicht jeder stirbt an Lungenkrebs.

00:19:28.080 –> 00:19:29.800

Also wir finden alle Antworten,

00:19:29.800 –> 00:19:33.840

warum wir in der Reflexion nicht weitergehen.

00:19:33.840 –> 00:19:37.240

Und wir müssen ja auch, wir müssen ja auch nicht weitergehen.

00:19:37.240 –> 00:19:40.040

Also ab und zu mal Alkohol und rauchen, das ist ja auch nicht das Problem.

00:19:40.040 –> 00:19:43.440

Die Frage ist dann nämlich, was für mich noch dazukommt zur Reflexion,

00:19:43.600 –> 00:19:46.320

dass wir auch eine Gefahr und eine Risikoabwägung machen.

00:19:46.320 –> 00:19:49.840

Also, lohnt sich das für mich? Wofür ist das gut, das zu reflektieren?

00:19:49.840 –> 00:19:54.040

Und danach kann ich ja entscheiden, ob ich etwas ändern will oder nichts ändern will.

00:19:54.040 –> 00:19:57.880

Aber viele Informationen, die wir haben, wir denken ja über viele Dinge nach.

00:19:57.880 –> 00:20:00.920

Und wir kennen auch die Konsequenz dieser Dinge,

00:20:00.920 –> 00:20:03.000

was passiert, wenn wir so weitermachen.

00:20:03.000 –> 00:20:06.400

Und trotzdem ändern wir das nicht, wenn nicht der Wunsch bei uns vorhanden ist,

00:20:06.400 –> 00:20:09.480

das von uns alleine, also nicht, was der Jürgen gesagt hat,

00:20:09.480 –> 00:20:12.240

von außen herangetragen, dass wir was ändern müssen,

00:20:12.400 –> 00:20:14.600

Weil es besser für uns ist, weil irgendjemand sagt,

00:20:14.600 –> 00:20:16.280

das war ja früher schon so in der Schule,

00:20:16.280 –> 00:20:18.280

wenn du lernst, dann hast du es mal besser im Leben.

00:20:18.280 –> 00:20:20.280

Oder du brauchst das.

00:20:20.280 –> 00:20:21.800

Wo sich dann immer die Frage stellt,

00:20:21.800 –> 00:20:23.240

wofür sollte ich das brauchen?

00:20:23.240 –> 00:20:25.840

Weiß ich nicht, ich gehe überhaupt nicht beruflich in diese Richtung.

00:20:25.840 –> 00:20:27.200

Wenn ich aber selber entscheide,

00:20:27.200 –> 00:20:28.320

oh, das ist ja interessant,

00:20:28.320 –> 00:20:29.760

diese Information brauche ich für mich,

00:20:29.760 –> 00:20:31.720

die kann ich vielleicht irgendwann mal verwerten,

00:20:31.720 –> 00:20:34.440

dann findet eine komplett andere Reflexion stand,

00:20:34.440 –> 00:20:37.120

nämlich von innen angetrieben, als von außen angetriggert,

00:20:37.120 –> 00:20:39.600

oder die Aufforderung, jetzt denk doch mal nach.

00:20:39.600 –> 00:20:41.400

Und das Zweite ist, dann bin ich fertig,

00:20:41.480 –> 00:20:44.480

weil, liebe Yasemin, du hast ja auch gesagt, ungewolltes Feedback.

00:20:44.480 –> 00:20:47.560

Das ist ja für mich dann auch eine Reflektion.

00:20:47.560 –> 00:20:49.640

Man muss da auch vorsichtig sein im Gespräch.

00:20:49.640 –> 00:20:52.600

Weil wenn jemand zu mir sagt, “Marc, reflektier doch mal”,

00:20:52.600 –> 00:20:55.520

oder dann denke ich, oh, reflektier doch mal,

00:20:55.520 –> 00:20:58.080

da impliziert er ja schon, ich sollte reflektieren,

00:20:58.080 –> 00:21:00.080

damit ich auf seine Gedankenebene komme.

00:21:00.080 –> 00:21:02.120

Also ist er ja schon per se der Meinung,

00:21:02.120 –> 00:21:03.880

dass meine Wahrnehmung nicht richtig ist.

00:21:03.880 –> 00:21:06.440

Und darum ist auch die Kommunikation so schwierig,

00:21:06.440 –> 00:21:08.880

Sätze zu formulieren, wo man den anderen einlädt,

00:21:08.880 –> 00:21:11.280

ein anderes Denken und eine andere Haltung anzunehmen.

00:21:11.440 –> 00:21:18.540

und die Sätze wirklich so formuliert, dass sie nicht von dem anderen als Angriff verstanden werden,

00:21:18.540 –> 00:21:22.140

denn auch auf einen Angriff erfolgt intuitiv, da denken wir nicht drüber nach,

00:21:22.140 –> 00:21:24.940

sofort eine Verteidigung unsererseits.

00:21:24.940 –> 00:21:36.140

Ja, absolut. Und gerade dieser Aspekt auch mit dem Nutzenfaktor,

00:21:36.140 –> 00:21:39.940

also wofür sozusagen, ist auch ein ganz wichtiger in diesem Zusammenhang.

00:21:39.940 –> 00:21:43.580

Das unterstreicht auch noch mal diese Komplexität.

00:21:43.580 –> 00:21:49.460

Das heißt, unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen.

00:21:49.460 –> 00:21:54.500

Wir haben einen sehr hohen Energieverbrauch, auch im Ruhemodus.

00:21:54.500 –> 00:21:57.900

Deswegen möchte das unser Gehirn quasi nicht.

00:21:57.900 –> 00:22:02.940

Unser Gehirn ist darauf programmiert, zu überprüfen, ob die Reize, die Informationen, die von außen

00:22:02.940 –> 00:22:07.820

kommen, was damit zu tun haben, unser Überleben zu sichern.

00:22:07.820 –> 00:22:13.020

Das ist die erste und wesentliche

00:22:13.020 –> 00:22:14.540

Aufgabe des Gehirns. Und das Zweite, was

00:22:14.540 –> 00:22:17.900

dann überprüft wird, ist, ob das mir

00:22:17.900 –> 00:22:20.300

irgendwas bringt. Und gerade, hast du gesagt,

00:22:20.300 –> 00:22:22.860

je nachdem, gehe ich ja dann auch

00:22:22.860 –> 00:22:26.300

damit um. Das heißt, wenn ich sowieso

00:22:26.300 –> 00:22:28.260

in einer Partnerschaft bin, die mir nicht

00:22:28.260 –> 00:22:29.900

wichtig ist oder wie auch immer, dann

00:22:29.900 –> 00:22:31.740

werde ich nicht großartig in eine

00:22:31.740 –> 00:22:33.300

Reflexion wahrscheinlich einsteigen,

00:22:33.300 –> 00:22:36.100

sondern werde ich möglicherweise nur

00:22:33.300 –> 00:22:38.820

einfach wahrnehmen, dass da aus dem Außen mein Partner irgendwie schlecht gelaunt ist und werde

00:22:38.820 –> 00:22:44.540

es möglicherweise einfach übergehen, weil es gar keinen Nutzen für mich hat. Warum ist es denn

00:22:44.540 –> 00:22:49.140

überhaupt von Interesse, wenn wir jetzt bei diesem Beispiel bleiben? Weil mir mein Partner sozusagen

00:22:49.140 –> 00:22:57.060

auch wichtig ist. Das heißt, ich habe ja hier eine Beziehung, eine Verbindung zu dieser Person

00:22:57.060 –> 00:23:02.980

Und weil mir diese Person wichtig ist, dann mache ich mir erst überhaupt Gedanken darüber,

00:23:02.980 –> 00:23:09.780

ob es was mit mir zu tun haben könnte oder ob es was anderes ist. Ich habe vielleicht auch das

00:23:09.780 –> 00:23:16.020

Bedürfnis, jetzt in die Überprüfung zu gehen, das anzusprechen, möglicherweise meinem Partner

00:23:16.020 –> 00:23:23.620

auch dabei zu helfen, eben aus dieser schlechten Laune rauszukommen und so weiter. Und all das ist

00:23:23.620 –> 00:23:28.960

sozusagen dann auch an meine Motivation gekoppelt, also ob ich in Bewegung komme

00:23:28.960 –> 00:23:34.140

oder nicht, hat ja sehr viel damit zu tun, ob ich da einen Nutzen darin sehe. Und

00:23:34.140 –> 00:23:36.980

dieser Nutzen, der hört sich jetzt vielleicht so heftig an, gerade in der

00:23:36.980 –> 00:23:39.420

Beziehung, also was habe ich denn für einen Nutzen, ich mache das doch nicht für

00:23:39.420 –> 00:23:43.900

einen Nutzen. Ja doch, das Zusammengehörigkeitsgefühl. Hier habe

00:23:43.900 –> 00:23:47.820

ich eine Verbindung und wenn mir diese Verbindung wichtig ist, dann habe ich

00:23:47.820 –> 00:23:51.620

einen Nutzen auch daraus, dass es dem anderen sozusagen gut geht und damit ja

00:23:51.620 –> 00:23:55.340

auch mir wieder gut geht, in Anführungsstrichen.

00:23:55.340 –> 00:23:58.060

Das ist ja auch wirklich als Kreislauf

00:23:58.060 –> 00:24:00.860

sozusagen zu verstehen und zu sehen.

00:24:00.860 –> 00:24:02.580

Insofern das eine oder andere

00:24:02.580 –> 00:24:04.900

eben entsprechend auch anzugehen.

00:24:04.900 –> 00:24:07.180

Das, was dann der Jürgen wiederum

00:24:07.180 –> 00:24:09.460

gesagt hat, also so eine Emotion während

00:24:09.460 –> 00:24:12.980

des Reflexionsprozesses, dass dann erst

00:24:12.980 –> 00:24:14.740

eine Emotion entstehen kann, da könnte man

00:24:14.740 –> 00:24:16.740

jetzt ganz klassischerweise vielleicht

00:24:16.740 –> 00:24:19.260

auch so ein Beispiel machen, ihr kennt das

00:24:16.740 –> 00:24:22.360

möglicherweise aus eigenen Coachings oder Trainings oder sowas, wo verschiedene

00:24:22.360 –> 00:24:27.420

Reflexionen vorgenommen werden oder Übungen gemacht werden und ihr erst

00:24:27.420 –> 00:24:32.700

durch die Übung selbst in eine Emotion hineingeführt werdet und dann plötzlich

00:24:32.700 –> 00:24:37.860

total erstaunt seid, was das gerade mit euch macht, weil eine Erinnerung

00:24:37.860 –> 00:24:41.700

vielleicht aufgeploppt ist oder ähnliches. Und gerade in solchen

00:24:41.700 –> 00:24:46.420

Reflexionssequenzen sozusagen kann eben sowas auch passieren, dass dann

00:24:46.420 –> 00:24:52.400

unverhoffte oder überraschende und das muss nicht negativ sein, also sowohl

00:24:52.400 –> 00:24:56.340

positiv als auch negativ. Erstmal neutral betrachtet sozusagen, dass einfach

00:24:56.340 –> 00:25:00.000

Emotionen aufploppen und dann auch wieder zu schauen ist, was mache ich

00:25:00.000 –> 00:25:04.240

denn jetzt eigentlich damit. Marc, magst du da nochmal anschließen?

00:25:04.240 –> 00:25:08.860

Ja, sehr sehr gerne und zwar auch wieder ein Beispiel aus der Partnerschaft.

00:25:08.860 –> 00:25:13.180

Ich habe viele Partnerschaften gehabt und du hast gerade was ganz

00:25:13.180 –> 00:25:17.300

tolles gesagt, weil mir mein Partner wichtig ist. Und dieses darüber nachdenken, sich

00:25:17.300 –> 00:25:21.500

neue Fragen zu stellen, hat mir dabei geholfen. Dieses Reflektieren hat mir

00:25:21.500 –> 00:25:25.180

dabei geholfen, dass ich jetzt neun Jahre in einer Partnerschaft bin, in der wir

00:25:25.180 –> 00:25:28.820

uns noch nie gestritten haben. Wir haben uns noch nie gestritten. Mir ist immer

00:25:28.820 –> 00:25:31.740

noch wichtig und zwar hat sich das daher ergeben, weil ich wirklich

00:25:31.740 –> 00:25:35.460

irgendwann mal saß und das Ergebnis meines Lebens angeguckt habe. Es gab

00:25:35.460 –> 00:25:39.260

viele Partnerschaften, die gingen irgendwann immer mal zu Ende. Und zwar

00:25:39.260 –> 00:25:42.460

weil man dann mal auf den Punkt kommt, wo man Stärke zeigen will, wo man

00:25:42.460 –> 00:25:47.820

als Gewinner vorgehen will. Und ich habe für mich Stärke und Gewinn neu definiert.

00:25:47.820 –> 00:25:52.420

Diskutieren, ja, das ist wichtig, weil nur durch Diskussionen oder durch den Austausch von Gedanken

00:25:52.420 –> 00:25:58.060

kommt man weiter. Aber ich habe für mich definiert, dass ich den Ruhezustand, ich brauche die Harmonie,

00:25:58.060 –> 00:26:02.380

ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch und ich kann mich nicht auf meinen Beruf konzentrieren,

00:26:02.380 –> 00:26:06.900

wenn da was in meinem engsten, also in meinem nahesten Umfeld im Unklaren ist. Und das hat

00:26:06.900 –> 00:26:11.980

dazu geführt, dass ich mich nicht mehr streite, weil ich den Streit, egal welcher Grund das ist,

00:26:11.980 –> 00:26:15.260

nicht mehr diese Bedeutung zuordnet, die es früher gehabt hat.

00:26:15.260 –> 00:26:19.340

Kleines Beispiel, der Urlaub steht an, Partnerin sagt, ich möchte gerne ans

00:26:19.340 –> 00:26:21.980

Meer und ich sage, ich möchte gerne in die Berge.

00:26:21.980 –> 00:26:26.940

Dann hat es früher zu, dann hätte es vielleicht dazu gekommen, dass der eine

00:26:26.940 –> 00:26:29.260

sagt, Berge sind auch viel schöner oder Meer ist viel gesünder.

00:26:29.260 –> 00:26:33.260

Man streite sich, Urlaub ist total wichtig und dann habe ich mir die Frage

00:26:33.260 –> 00:26:36.740

gestellt, okay, wir sind jetzt zwei Wochen zusammen oder eine Woche zusammen.

00:26:36.740 –> 00:26:40.260

Es geht um die gemeinsame Zeit und ich bin für mich dann zu dem Ergebnis

00:26:40.260 –> 00:26:44.780

dass es mir vollkommen egal ist, wo wir die gemeinsame Zeit verbringen, dass es

00:26:44.780 –> 00:26:49.700

für mich überhaupt kein Streitbedarf ist und ich dann Kompromisse mache, weil es

00:26:49.700 –> 00:26:53.540

meinem Partner wichtig ist. Und ein zweites Beispiel, weil es meinem Partner

00:26:53.540 –> 00:26:57.060

wichtig ist, man kommt auch in Situationen, wo es natürlich auch zu

00:26:57.060 –> 00:27:01.740

einer Auseinandersetzung kommen könnte und wo mein Partner auf der anderen Seite

00:27:01.740 –> 00:27:06.100

gefühlsmäßig so stark involviert ist, dass er meiner Argumentation nicht

00:27:06.100 –> 00:27:10.140

folgen kann. Aber die Art und Weise, wie man miteinander umgeht, wie man jeden

00:27:10.140 –> 00:27:16.180

Tag mit der Norm geht, für uns eventuell dann auch etwas macht, obwohl er es einfach nicht machen

00:27:16.180 –> 00:27:30.460

möchte. Beispiel in der Situation, weil das ist, das gibt halt private Gründe, warum mir das wichtig

00:27:30.460 –> 00:27:33.660

ist. Das müssen keine beruflichen Gründe sein. Das ist mir total wichtig, dass wir das jetzt

00:27:33.660 –> 00:27:38.140

durchstehen und dass wir da sind. Und ich brauche da nicht mehr zu sagen, der Partner macht es dann.

00:27:38.140 –> 00:27:41.580

Ich muss ihn nicht überzeugen, er hat immer noch das schlechte Gefühl, die Emotion.

00:27:41.580 –> 00:27:45.180

Aber er kommt mir dann entgegen, weil es für mich wichtig ist.

00:27:45.180 –> 00:27:49.260

Und da bedarf es dann auch keiner Reflexion mehr, sondern dann macht man auch Dinge, weil

00:27:49.260 –> 00:27:50.740

es für den anderen wichtig ist.

00:27:50.740 –> 00:27:54.940

Und weil man denkt, es ist wichtiger, dass wir dann am Übermorgen und Morgen auch noch

00:27:54.940 –> 00:27:59.940

harmonisch miteinander umgehen, als an dem Punkt, als an einer bestimmten Stelle seinen

00:27:59.940 –> 00:28:05.380

Standort, seinen Standpunkt durchzusetzen und vermeintlich als Gewinner durchzugehen.

00:28:05.380 –> 00:28:10.140

Wenn man einer Situation gewinnt, dann kann es für mich trotzdem mit der

00:28:10.140 –> 00:28:13.700

Erfahrung von heute einen großen Verlust bedeuten und das einige ich dann das

00:28:13.700 –> 00:28:16.300

andere nicht auf.

00:28:16.300 –> 00:28:22.700

Ja vielen, vielen lieben Dank und es gibt verschiedene Möglichkeiten eben

00:28:22.700 –> 00:28:27.260

hier Techniken auch zu nutzen etc. Sonja hat das auch noch mal im Chat

00:28:27.260 –> 00:28:33.220

geschrieben. Das ist auch die Art der Fragen sozusagen mit der wir uns dem

00:28:33.220 –> 00:28:37.100

Gegenstand, so will ich es mal in der Reflexion nähern, auch was damit zu tun

00:28:37.100 –> 00:28:42.060

hat, was wir dann an Antworten bekommen, weil unser Gehirn

00:28:42.060 –> 00:28:48.220

auf Suchkurs geht und ein Fokus auf etwas Bestimmtes gelenkt hat.

00:28:48.220 –> 00:28:52.500

Wir gucken uns auf jeden Fall diese Techniken noch mal genauer an.

00:28:52.500 –> 00:28:56.500

Wir werden uns auch anschauen, welche Arten, Formen, Settings und so weiter

00:28:56.500 –> 00:29:01.500

es für die Reflexion gibt und auch welche Techniken wir uns

00:29:01.500 –> 00:29:05.940

bedienen können, dass wir auch konkrete Tools und Tipps sozusagen füreinander

00:29:05.940 –> 00:29:10.380

hier auch mit aufgreifen können, mit einbringen. Heute möchte ich gerne

00:29:10.380 –> 00:29:13.980

tatsächlich noch mal auf dieser, ein Stück weit noch weiter eben auf dieser

00:29:13.980 –> 00:29:18.700

Ebene bleiben, das auf der Meta-Ebene ein Stück weit noch mal zu reflektieren,

00:29:18.700 –> 00:29:23.900

auch gemeinsam auch mal zu schauen. Also wir haben jetzt festgestellt, okay, also

00:29:23.900 –> 00:29:28.020

die Reflexion beeinflusst offensichtlich, ganz offensichtlich die Emotionen und

00:29:28.020 –> 00:29:34.420

die wir haben. Das heißt, wir können hier steuernd durch Reflexion einwirken. Vielleicht

00:29:34.420 –> 00:29:39.140

können wir noch mal gerade versuchen, aus diesen Beispielen, die jetzt ja auch schon gekommen sind,

00:29:39.140 –> 00:29:47.140

zu identifizieren, was macht das denn, dass jetzt zum Beispiel eine Emotion irgendwie

00:29:47.140 –> 00:29:54.980

neutralisiert wird? Oder wie kommt das da überhaupt dazu? Also nicht, wie mache ich es,

00:29:54.980 –> 00:29:59.660

Also nicht vom Doing her, sondern was bewirkt denn da die Reflexion eigentlich,

00:29:59.660 –> 00:30:05.060

dass ich, dass ich, du hast zum Beispiel gesagt, Marc, du stellst hier die Frage,

00:30:05.060 –> 00:30:11.100

Punkt, Punkt, Punkt. Und was passiert dann im Ergebnis, was dazu führt sozusagen,

00:30:11.100 –> 00:30:18.820

dass diese, dass dein Gefühl sich neutralisiert oder weg ist oder wie auch immer, Marc?

00:30:18.820 –> 00:30:24.260

Puh, liebe Yasemin, das ist eine total schwere Frage, weil du hast vollkommen

00:30:24.260 –> 00:30:29.620

Jetzt kommen wir in den Unterschied zwischen Praxis,

00:30:29.620 –> 00:30:31.860

zwischen wirklichem Leben und Theorie.

00:30:31.860 –> 00:30:33.980

Und das ist ein Trainingsprozess.

00:30:33.980 –> 00:30:36.540

Reflexion ist für mich ein Trainingsprozess.

00:30:36.540 –> 00:30:40.140

Die Erkenntnis, dass die Information, die ich genommen habe,

00:30:40.140 –> 00:30:41.300

nicht stimmen muss.

00:30:41.300 –> 00:30:44.100

Und da kommt das zweite Zitat, das mir sehr hilft,

00:30:44.100 –> 00:30:46.980

mein Leben zu gestalten, beruflich und privat.

00:30:46.980 –> 00:30:49.740

Ich glaube, es ist von Einstein, ich bin mir sicher.

00:30:49.740 –> 00:30:51.660

Die Zitate stimmen nicht wortgenau,

00:30:51.820 –> 00:30:55.860

die sind für Marc so umgeschrieben worden, dass sie für mich passen, aber der Inhalt des Zitates ist

00:30:55.860 –> 00:31:02.540

“Die Annahme ist der Feind der Wahrheit” und das versuche ich mir immer als allererstes aufzurufen

00:31:02.540 –> 00:31:07.300

in jeder Situation. Annahme ist der Feind der Wahrheit. Und rückblickend in der Rückschau,

00:31:07.300 –> 00:31:11.540

das haben wir auch oft gehabt, hat mein Gehirn jetzt mehrmals abgespeichert, wie oft ich Dinge

00:31:11.540 –> 00:31:16.940

angenommen habe. Der ist sauer, der Kunde kauft woanders, der ist weg, meine Unterlagen waren

00:31:16.940 –> 00:31:21.500

falsch und und und. Ich treffe tausende von Annahmen und in den meisten Fällen, ich kann

00:31:21.500 –> 00:31:25.020

jetzt keine Prozentsatz sagen, aber in der Rückschau waren die meisten Annahmen immer

00:31:25.020 –> 00:31:31.140

falsch. Es war immer eine eigene Ursache. Und dann ist es eine mathematische Gleichung,

00:31:31.140 –> 00:31:35.780

wenn ich in eine Situation komme, beruflich oder privat, wo ich wieder hundertprozentig überzeugt

00:31:35.780 –> 00:31:39.820

bin, dass meine Wahrnehmung richtig ist, dann versuche ich mich daran zu erinnern, wie oft

00:31:39.820 –> 00:31:45.060

ich mit meiner Wahrnehmung falsch lag. Und das hilft mir dann erstmal wieder ein bisschen ruhiger

00:31:45.060 –> 00:31:48.460

zu werden. Die Gefühle sind da nicht weg. Die Gefühle kann ich nicht ausschalten.

00:31:48.460 –> 00:31:52.140

Auch mit dem Wissen kann ich keine Gefühle ausschalten. Aber dieser

00:31:52.140 –> 00:31:56.340

Gedanke macht mir Mut, dass es ja vielleicht und wahrscheinlich zumindest

00:31:56.340 –> 00:32:01.540

mehr als 50 Prozent dieses Mal auch so wieder sein wird, dass es nur eine

00:32:01.540 –> 00:32:07.020

Annahme ist und dass morgen alles wieder anders aussieht.

00:32:07.020 –> 00:32:14.500

Ja, vielen, vielen lieben Dank. Und gerade das Zitat mit der Annahme “als

00:32:14.500 –> 00:32:19.180

Feind der Wahrheit sozusagen, wirft ja

00:32:19.180 –> 00:32:20.860

auch wieder ganz viele neue Fragen auf,

00:32:20.860 –> 00:32:23.740

die wir ja auch schon in

00:32:23.740 –> 00:32:25.900

verschiedensten Deep Talks auch schon

00:32:25.900 –> 00:32:27.380

diskutiert haben. So was wie, was ist

00:32:27.380 –> 00:32:29.140

überhaupt Wahrheit, gibt es

00:32:29.140 –> 00:32:31.780

überhaupt eine Wahrheit. Aber ganz

00:32:31.780 –> 00:32:35.940

unabhängig davon, das Zitat ist,

00:32:35.940 –> 00:32:38.340

finde ich, ein schönes konkretes Beispiel

00:32:38.340 –> 00:32:41.660

dafür, eben dass es um Bewusstseinsschaffung

00:32:41.660 –> 00:32:43.540

an erster Stelle geht. Das heißt, hier geht

00:32:41.660 –> 00:32:46.900

geht es erst mal darum, wenn ich davon ausgehe, dass die Annahme der Feind der Wahrheit ist

00:32:46.900 –> 00:32:53.820

oder ähnliche Zitate, ähnliche Redewendungen, was auch immer, also überhaupt erst mal mich

00:32:53.820 –> 00:33:01.140

entfernen zu wollen sozusagen von Annahmen, bedeutet das, dass ich ja eine Bewusstseinsschaffung

00:33:01.140 –> 00:33:02.660

auf irgendeiner Ebene habe.

00:33:02.660 –> 00:33:07.700

Das kann sein, im Sinne einer Interaktion ist es wichtig, dass wir darüber sprechen,

00:33:07.700 –> 00:33:12.100

dass es nicht einfach ein Eisbergmodell, dass es nicht einfach unter Wasser bleibt, dass

00:33:12.100 –> 00:33:13.660

es offen angesprochen wird oder so.

00:33:13.660 –> 00:33:17.860

Also hier kann es ganz, ganz viele verschiedene Beispiele für geben, die immer wieder zeigen

00:33:17.860 –> 00:33:23.460

werden, dass es zunächst erst mal um eine gewisse Art von Bewusstseinserlangung sozusagen

00:33:23.460 –> 00:33:24.460

geht.

00:33:24.460 –> 00:33:33.940

Dass ich feststelle, dass ich hier mit der Reflexion etwas auch bewirken kann, dass ich

00:33:33.940 –> 00:33:39.500

in der Reflexion auch gucken kann, was sind denn jetzt zum Beispiel getroffene Annahmen

00:33:39.500 –> 00:33:41.220

oder was sind zum Beispiel Erwartungen?

00:33:41.220 –> 00:33:43.500

Erwartungen spielen auch häufig eine ganz große Rolle.

00:33:43.500 –> 00:33:47.540

Nicht erfüllte Erwartungen führen zum Beispiel zu Enttäuschungen.

00:33:47.540 –> 00:33:50.380

Und da sind wir ganz schnell auch wieder bei den Emotionen.

00:33:50.380 –> 00:33:56.860

Und wenn ich aber die Erwartungen, also wenn ich hier ein Bewusstsein entwickle und dann

00:33:56.860 –> 00:34:01.620

anfange an diesen Erwartungen zu schrauben, nämlich keiner zu haben oder vielleicht offener

00:34:01.620 –> 00:34:06.140

dran zu gehen, mich auch mal überraschen zu lassen, also anders damit umzugehen,

00:34:06.140 –> 00:34:11.100

dann neutralisiere ich hinten raus sozusagen auch den Effekt, den es dann

00:34:11.100 –> 00:34:14.980

bei mir letztendlich und schließlich auch hat. Also von daher ein ganz, ganz

00:34:14.980 –> 00:34:20.780

spannendes, ganz, ganz spannender Aspekt. Und dann möchte ich gerne dir noch mal

00:34:20.780 –> 00:34:23.360

die Gelegenheit geben und zwischenzeitlich hat sich gerade auch

00:34:23.360 –> 00:34:27.060

Jürgen noch zu Wort gemeldet, dann hole ich ihn auch noch gerne mit dazu. Marc,

00:34:27.060 –> 00:34:34.200

Erst mal du. Ja, liebe Yasemina, genau da möchte ich anknüpfen. Und zwar war für mich auch wichtig,

00:34:34.200 –> 00:34:39.060

das Ergebnis, also wie man handelt, das Ergebnis meines Handelns in der Vergangenheit und diese

00:34:39.060 –> 00:34:43.380

Erwartungen. Und dann habe ich mich gefragt, lieber Marc, was ist passiert in der Vergangenheit,

00:34:43.380 –> 00:34:47.940

wenn du gefühlsmäßig auf Emotionen reagiert hast? Und das kann ich euch sagen. Auch wieder das beste

00:34:47.940 –> 00:34:52.580

Beispiel Beziehung. Das ist meine jetzige Partnerin, die ich kennengelernt hatte. In der Vergangenheit

00:34:52.580 –> 00:34:56.140

wäre es so gewesen, meine Partnerin, nur für euch, die arbeitet sehr, sehr viel,

00:34:56.140 –> 00:35:00.580

ihr ist ihre Arbeit extrem wichtig, weil sie mit Herz und Seele Lehrerin ist. Das bedeutet,

00:35:00.580 –> 00:35:04.900

dass sie am Wochenende auch Dinge vorbereitet oder einfach sagt, das ist nicht gut genug und

00:35:04.900 –> 00:35:10.140

sie dann weiter arbeiten möchte. Diese Beziehung würde heute, neun Jahre, nicht mehr bestehen,

00:35:10.140 –> 00:35:14.900

wenn ich nicht reflektiert hätte. Denn der alte Marc war so, hey, wir haben uns die ganze Woche

00:35:14.900 –> 00:35:18.980

nicht gesehen, wir arbeiten viel. Du sagst, du bist verliebt in mich. Da kann ich es nicht

00:35:18.980 –> 00:35:23.540

verstehen, dass bei dir nicht die Erwartung, mich zu sehen, so groß ist wie bei mir. Das

00:35:23.540 –> 00:35:26.620

Das bedeutet ja ergo, dass ich dich mehr liebe als du mich.

00:35:26.620 –> 00:35:29.420

Da kann ja irgendwas mit der Beziehung nicht richtig sein.

00:35:29.420 –> 00:35:33.500

Entweder bist du zwar die Partnerin, die ich mir wünsche, aber ich kann es ja nicht ändern.

00:35:33.500 –> 00:35:36.100

Deine Gefühle mir sind eben nicht so stark wie mir gegenüber.

00:35:36.100 –> 00:35:39.900

Und das neue Denken hat dazu geführt, dass ich das nicht mehr denke.

00:35:39.900 –> 00:35:44.340

Dass ich nicht weniger geliebt werde, nur weil der andere Mensch nicht jetzt sofort

00:35:44.340 –> 00:35:48.060

zu mir kommt, sondern weil er einfach noch andere Prioritäten gesetzt hat.

00:35:48.060 –> 00:35:52.660

Und diese anderen Prioritäten setzen, die werte ich jetzt nicht mehr als gegen mich

00:35:52.660 –> 00:35:55.460

oder für mich, sondern das ist dem anderen einfach wichtig.

00:35:55.460 –> 00:35:59.940

Und die neue Frage, die ich mir in so einer Situation gestellt habe, ist nicht mehr, warum

00:35:59.940 –> 00:36:04.500

kommt sie jetzt nicht, warum kann sie das machen, die ganze Woche nicht gesehen, Wochenende

00:36:04.500 –> 00:36:08.780

ist die einzige Möglichkeit, uns zu sehen und der Partner sagt ab, sondern die Frage,

00:36:08.780 –> 00:36:13.960

die ich mir jetzt stelle, nicht, also jetzt, oh prima, sie kommt nicht, das eröffnet sich

00:36:13.960 –> 00:36:17.740

für mich ein neues Zeitfenster, Sachen zu machen, die ich nicht gern mache, Ablage zu

00:36:17.740 –> 00:36:21.380

machen, die Wohnung in Ordnung zu bringen, einen Film zu gucken, den sie nicht guckt,

00:36:21.380 –> 00:36:24.460

mich rauszusetzen, ein Buch zu lesen, das ist dann plötzlich ein Zeitfenster, das sich

00:36:24.460 –> 00:36:25.460

ergeben hat.

00:36:25.460 –> 00:36:29.300

Und natürlich würde ich lieber mit meiner Partnerin die Zeit verbringen, aber gleichzeitig

00:36:29.300 –> 00:36:33.060

bin ich nicht mehr mit negativen Emotionen beschäftigt und grübel, sondern denke ich,

00:36:33.060 –> 00:36:36.340

was mache ich mit der gewonnenen Zeit, wie kann ich die gewonnene Zeit nutzen.

00:36:36.340 –> 00:36:40.580

Und dieses neue Denken, diese Reflexion hat dazu geführt, dass ich es jetzt geschafft

00:36:40.580 –> 00:36:45.660

habe, neun Jahre in einer wirklich glücklichen Partnerschaft zu sein und nicht mehr auf die

00:36:45.660 –> 00:36:46.660

Frau reflektieren.

00:36:46.660 –> 00:36:49.820

Und rückwärts muss ich sagen, ich hatte eine ganz, ganz tolle Freundin.

00:36:49.820 –> 00:36:53.300

Das Problem war immer, weil ich die Situation so bewertet habe,

00:36:53.300 –> 00:36:55.540

dass ich mich selbst zu wichtig genommen habe.

00:36:55.540 –> 00:37:00.260

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.

00:37:00.260 –> 00:37:06.820

Und das neben dem Bewusstsein schaffen ist sozusagen auch neue Perspektiven generieren.

00:37:06.820 –> 00:37:10.260

Ich denke, das ist auch nochmal deutlich geworden in dem, was du beschrieben hast.

00:37:10.260 –> 00:37:12.780

Und damit freue ich mich, dass Jürgen wieder zurück ist.

00:37:12.780 –> 00:37:15.580

Dann schauen wir doch mal, wo Jürgen nochmal andocken mag. Jürgen.

00:37:15.580 –> 00:37:22.220

Immer mit der Option, kurzfristig rausgehen zu müssen.

00:37:22.220 –> 00:37:25.500

Was ich auf dem linken Ohr mitgehört habe, was mich getriggert hat,

00:37:25.500 –> 00:37:29.980

dieses Zitat von Einstein, die Annahme ist der Feind der Wahrheit.

00:37:29.980 –> 00:37:33.180

Klar, das dann aufpoppt, warum eigentlich?

00:37:33.180 –> 00:37:37.180

Und vielleicht geht es in eure Richtung, ich mache jetzt ganz schnell,

00:37:37.180 –> 00:37:42.860

in eure Richtung, und zwar denke ich, es ist absolut trefflich,

00:37:42.860 –> 00:37:50.260

weil uns die Emotion als Trigger zur Reflexion eine relativ einfache

00:37:50.260 –> 00:37:54.500

Lösung des Problems andient.

00:37:54.500 –> 00:37:58.660

Also ich hatte das schon mal, glaube ich, angesprochen.

00:37:58.660 –> 00:38:01.860

Ich bin Fan davon, dieser Differenzierung zwischen

00:38:01.860 –> 00:38:05.460

assoziativen Denken und dem logischen und dem

00:38:05.460 –> 00:38:09.460

vernunftbasierten Denken, die sich unterscheiden im Hinblick

00:38:09.460 –> 00:38:16.900

den Ressourcenbedarf und zwar jetzt nicht an Energie, sondern an Zeit. Das heißt, eine

00:38:16.900 –> 00:38:21.580

Emotion, wenn aufpoppt, das ist jetzt meine persönliche Meinung, dient sie mir eine relativ

00:38:21.580 –> 00:38:28.540

einfache Möglichkeit auf, an entweder fortzulaufen, an die Decke zu gehen oder in Depressionen sich zu

00:38:28.540 –> 00:38:34.780

ergehen oder sonst irgendwas. Wenn ich mir die Zeit nehme, und das ist jetzt für mich der wichtige

00:38:34.780 –> 00:38:40.780

Punkt, wenn ich mir die Zeit nehme zu sagen, stopp, das lasse ich nicht zu, weil ich weiß,

00:38:40.780 –> 00:38:48.420

das ist eine Emotion, die mich unter Umständen auf einen falschen Weg führt. Thema unconscious

00:38:48.420 –> 00:38:55.060

bias. Ich brauche dafür Zeit zu reflektieren. Und da ist gerade diese, wäre für mich wohl gesagt,

00:38:55.060 –> 00:39:00.900

für mich der erste Schritt, mich selbst zu überprüfen. Und da sind wir ja in der Reflexion.

00:39:00.900 –> 00:39:07.740

Innenschau, unterliegst du einem unconscious bias, will dich diese Emotion in eine Richtung führen,

00:39:07.740 –> 00:39:15.180

die vernunftbasiert eigentlich keine Lösung ist, nur ich muss darauf kommen. Und das ist die

00:39:15.180 –> 00:39:22.740

Verbindung zu dem Zitat von Einstein für mich die Wahrheit. Denn die Wahrheit entsteht nur durch

00:39:22.740 –> 00:39:32.060

zweien. Und der zweite, der hier an Bord ist, ist der Partner des Selbstgesprächs. Und das braucht

00:39:32.060 –> 00:39:37.460

Zeit. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht an eurem Status der Diskussion vorbeigeredet. Danke.

00:39:37.460 –> 00:39:46.540

Der Partner des Selbstgesprächs, meinst du da dann im Außen den Partner oder wer ist der Partner

00:39:46.540 –> 00:39:51.380

des Selbstgesprächs an der Stelle? Nein, das bin ich selber, indem ich

00:39:51.380 –> 00:39:56.380

den Zweifel anmelde, an mir selber, indem ich die Gebenposition führe.

00:39:56.380 –> 00:39:59.380

Ihr kennt das, oder die, die mich ein bisschen kennen,

00:39:59.380 –> 00:40:01.380

prüfe alles mit dem Zweifel.

00:40:01.380 –> 00:40:03.380

Ich bin der Geist, der stets verneint.

00:40:03.380 –> 00:40:08.380

Ich überprüfe das, bin ich mit meiner Emotion auf dem richtigen Weg?

00:40:08.380 –> 00:40:13.380

Aber das ist, glaube ich, dein Input gewesen.

00:40:13.380 –> 00:40:15.380

Wir reden nicht über die Methoden.

00:40:15.380 –> 00:40:19.380

Das ist eine Art der Methode, überhaupt zu wissen,

00:40:19.380 –> 00:40:21.900

dass ich unter Umständen fehlgeleitet werde.

00:40:21.900 –> 00:40:23.920

Das meine ich damit.

00:40:23.920 –> 00:40:28.420

(Rednerwechsel) Wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.

00:40:28.420 –> 00:40:31.840

Und angelehnt an das Ergebnis daraus kann ich das ja dann eben

00:40:31.840 –> 00:40:35.120

entsprechend die Entscheidung treffen, das im Außen dann auch

00:40:35.120 –> 00:40:37.620

noch mal durch die Interaktion wieder zu überprüfen.

00:40:37.620 –> 00:40:41.520

Das wäre dann der zweite, dritte, vierte Schritt sozusagen.

00:40:41.520 –> 00:40:45.940

Und deutlich wird allerdings hier in dem Zusammenhang,

00:40:45.940 –> 00:40:49.220

dass es eben eine gewisse Komplexität hat.

00:40:49.220 –> 00:40:53.540

Und deswegen finde ich es wichtig, auch zu versuchen, das so ein Stück weit runterzubrechen.

00:40:53.540 –> 00:40:58.580

Und ich bin total bei dir, auch mit dem Assoziativen und dem Logischen,

00:40:58.580 –> 00:41:00.980

was du aufgemacht hast, Jürgen.

00:41:00.980 –> 00:41:05.340

Auch vom Gehirn her gibt es sozusagen Abkürzungen,

00:41:05.340 –> 00:41:09.740

wo in Millisekunden gewisse Dinge ausgelöst werden.

00:41:09.740 –> 00:41:14.380

Und dann gibt es auch Bereiche, die eben für die für Entscheidungen oder so was,

00:41:14.380 –> 00:41:17.740

dann Emotionen, die da eine Rolle spielen,

00:41:17.740 –> 00:41:20.540

deutlich länger von den Bahnen her

00:41:20.540 –> 00:41:21.820

brauchen. Und genau das zieht ja auch

00:41:21.820 –> 00:41:23.220

darauf ab. Und du hast es so schön

00:41:23.220 –> 00:41:26.460

gesagt mit dem Assoziativen. Das heißt,

00:41:26.460 –> 00:41:28.300

wenn es eben um Überleben

00:41:28.300 –> 00:41:29.900

geht, dann muss es

00:41:29.900 –> 00:41:31.620

natürlich teilweise auch schnell gehen.

00:41:31.620 –> 00:41:33.620

Wir haben ja nicht die Möglichkeit, in

00:41:33.620 –> 00:41:34.940

bestimmten Situationen, also die haben

00:41:34.940 –> 00:41:37.740

wir heute wahrscheinlich nicht mehr ganz

00:41:37.740 –> 00:41:39.500

so oft, aber wenn wir einen

00:41:39.500 –> 00:41:40.900

Tiger vor uns stehen hätten, können wir

00:41:40.900 –> 00:41:43.100

nicht erst in die Reflexion gehen und

00:41:40.900 –> 00:41:44.320

abwägen und überlegen und da muss es schnell gehen, da muss ich sofort die

00:41:44.320 –> 00:41:49.200

Gefahr erkennen und das macht unser Gehirn auch und innerhalb von Sekunden

00:41:49.200 –> 00:41:54.040

sozusagen haben wir da Millisekunden die Signale gesendet, was und wir wissen

00:41:54.040 –> 00:42:00.120

sofort was zu tun ist. Aber wir wissen sofort was zu tun ist,

00:42:00.120 –> 00:42:04.560

das kann ich mit einem Schmunzeln sagen, also vermeintlich wissen wir

00:42:04.560 –> 00:42:09.160

was zu tun ist an der Stelle, denn muss gar nicht so wirklich sein, dass wir

00:42:09.160 –> 00:42:13.760

wissen, was zu tun ist. Zumindest kriegen wir Signale, die uns das Gefühl geben,

00:42:13.760 –> 00:42:18.320

wir müssen jetzt entweder in die Flucht oder in die Starre oder sonst

00:42:18.320 –> 00:42:22.920

irgendwas. Aber ob das immer so das Richtige ist in dem Kontext, das kann man

00:42:22.920 –> 00:42:27.120

jetzt auch noch mal anzweifeln. Und es kann auch falsch sein, in Anführungsstrichen.

00:42:27.120 –> 00:42:31.440

Also das muss man jetzt vielleicht hier auch noch mal unterstreichen. Und in dem

00:42:31.440 –> 00:42:36.080

Moment, wo ich dann anfange sozusagen in dieses Bewusste reinzugehen, logisch

00:42:36.080 –> 00:42:42.800

drüber nachzudenken, in die Reflexion einzusteigen, dann beschäftige ich mich

00:42:42.800 –> 00:42:49.520

damit auf einer anderen Ebene und nehme mir auch Zeit auf der einen Seite und

00:42:49.520 –> 00:42:55.360

auch Raum, um eben verschiedene Perspektiven aufzumachen. Ich glaube,

00:42:55.360 –> 00:42:59.600

dass dieser Aspekt der Perspektiven hier nochmal eine ganz wichtige Rolle

00:42:59.600 –> 00:43:04.160

spielt, in jeder Reflexion nämlich unterschiedliche Perspektiven zu

00:43:04.160 –> 00:43:09.360

eröffnen. Also so nach dem Motto, egal

00:43:09.360 –> 00:43:11.520

welche Art von Fragen ich mir stelle oder

00:43:11.520 –> 00:43:13.640

so was, woran könnte es dann noch

00:43:13.640 –> 00:43:16.200

liegen? Was ist denn, wenn es nicht mit

00:43:16.200 –> 00:43:19.160

mir jetzt, um bei Marx Beispiel zu bleiben,

00:43:19.160 –> 00:43:21.920

die Annahme, es könnte was mit

00:43:21.920 –> 00:43:25.040

mir zu tun haben, ist ja zum Beispiel der

00:43:25.040 –> 00:43:26.920

erste Impuls möglicherweise, ist ja auch

00:43:26.920 –> 00:43:28.600

schon wieder eine Annahme. Ich gehe ja von

00:43:28.600 –> 00:43:31.360

der Annahme aus, dass es mit mir zu tun

00:43:31.360 –> 00:43:32.960

haben könnte, ja könnte sein. Aber viel

00:43:31.360 –> 00:43:34.680

viel wahrscheinlicher ist es eben, dass es möglicherweise überhaupt nichts mit mir zu

00:43:34.680 –> 00:43:36.600

tun hat, sondern mit ganz anderen Dingen.

00:43:36.600 –> 00:43:41.600

Weil wenn mein Partner gerade nach Hause gekommen ist, in Anführungsstrichen, dann hat er da

00:43:41.600 –> 00:43:43.920

draußen ganz viele andere Begegnungen gehabt.

00:43:43.920 –> 00:43:46.440

Warum sollte es denn was mit mir zu tun haben, in Anführungsstrichen?

00:43:46.440 –> 00:43:50.120

Also das ist aus meiner Sicht die kleinste Wahrscheinlichkeit in dem Zusammenhang.

00:43:50.120 –> 00:43:52.600

Erstmal kann natürlich sein, ja.

00:43:52.600 –> 00:43:56.800

Und dann diese verschiedenen Perspektiven aufzumachen.

00:43:56.800 –> 00:44:00.240

Also ich könnte mir natürlich Gedanken darüber machen, womit kann es noch zu tun haben oder

00:44:00.240 –> 00:44:03.240

Aber ich kann es auch in die Richtung reflektieren, zu überlegen, wie gehe ich

00:44:03.240 –> 00:44:05.200

dann jetzt eigentlich mit der Situation um?

00:44:05.200 –> 00:44:08.600

Möchte ich jetzt in die Interaktionen, also in ein Gespräch einsteigen?

00:44:08.600 –> 00:44:12.560

Möchte ich das artikulieren, verbalisieren, darüber sprechen?

00:44:12.560 –> 00:44:13.880

Welche Optionen kann ich aufmachen?

00:44:13.880 –> 00:44:16.840

Es gibt ja hier jetzt auch auf der Ebene vielfältige Möglichkeiten.

00:44:16.840 –> 00:44:20.880

Aber in dem Moment, wo ich die verschiedenen Perspektiven erst aufmache,

00:44:20.880 –> 00:44:26.160

komme ich sozusagen dann auch in eine Neutralisierung des Gefühls rein.

00:44:26.160 –> 00:44:29.400

Weil das Gefühl, das erste Gefühl, was ich habe, ist ja erst mal

00:44:29.400 –> 00:44:37.240

einfach ein Impuls, also nichts Gesteuertes oder so. Und dann gehe ich erst sozusagen im nächsten

00:44:37.240 –> 00:44:43.320

Schritt in die Überprüfung rein und kann dann gucken, was ich damit mache. Jürgen, magst du

00:44:43.320 –> 00:44:51.280

hier nochmal anschließen? Sehr gern. Sorry, lieber Marc. Und zwar mit dem Bezug auf die

00:44:51.280 –> 00:44:56.640

Begrifflichkeit oder die, die du angebracht hast, Perspektive. Und ich denke, dass gerade die

00:44:56.640 –> 00:45:00.320

Perspektive, ich sage es wiederum wohlgemerkt, meine Meinung nicht

00:45:00.320 –> 00:45:04.880

irgendwie wissenschaftlich basiert, dass die Art oder die Perspektive

00:45:04.880 –> 00:45:09.680

des Trendscharfe Kriterium ist zwischen Reflexion und Denken.

00:45:09.680 –> 00:45:15.680

Wir werden wahrscheinlich darüber sicherlich auch noch diskutieren.

00:45:15.680 –> 00:45:18.480

Gibt es da überhaupt einen Unterschied?

00:45:18.480 –> 00:45:21.120

Sind das Synonyme oder worin unterscheiden Sie sich?

00:45:21.120 –> 00:45:24.000

Meines Erachtens unterscheidet sich das Denken von der Reflexion

00:45:24.000 –> 00:45:29.000

genau in der Perspektive, nämlich es gibt zwei Arten von Perspektiven,

00:45:29.000 –> 00:45:33.400

meines Erachtens, nämlich eine Perspektivengenerierung einzig und

00:45:33.400 –> 00:45:38.900

allein aus meiner Sicht heraus, aus meiner Reflexion, aus meiner

00:45:38.900 –> 00:45:44.900

Innenschau, Scheuklappen, Sicht auf mich, zu welchen Perspektiven bin ich in der Lage.

00:45:44.900 –> 00:45:51.100

Der Übergang zum Denken im Hinblick auf Perspektivengenerierung ist,

00:45:51.100 –> 00:46:00.060

dass ich die Ergebnisse, das Verhalten, das Denken des anderen, der von meiner Perspektive

00:46:00.060 –> 00:46:06.780

betroffen ist, mit einbeziehe. Also von der Scheuklappensicht, die Scheuklappensicht

00:46:06.780 –> 00:46:13.640

aufmache, auch auf die Sicht meines Umfelds. Das ist für mich, da bin ich jetzt wahrscheinlich

00:46:13.640 –> 00:46:19.660

etwas vorgeprescht an die Schnittstelle zwischen Reflexion und Denken, aber das ist für mich

00:46:19.660 –> 00:46:25.660

Das Kriterium überhaupt zu sagen, gibt es da überhaupt einen Unterschied zwischen Reflexion und Denken?

00:46:25.660 –> 00:46:26.660

Vielen Dank.

00:46:26.660 –> 00:46:32.660

Ja, wunderbar. Vielen, vielen Dank. Marc, was sagst du denn dazu?

00:46:32.660 –> 00:46:36.660

Ach, ich umarme euch beide, lieber Jürgen. Genau das ist es, was ich auch empfinde.

00:46:36.660 –> 00:46:42.660

Ich kann es wissenschaftlich nicht bewegen, aber genau, ich sage noch mal, Reflexion ist prüfendes Denken.

00:46:42.660 –> 00:46:45.660

Und das hat nichts mit Nachdenken oder Grübeln zu tun.

00:46:45.660 –> 00:46:48.860

Und diese Perspektive möchte ich gerne aufsetzen, den Begriff.

00:46:48.860 –> 00:46:50.300

Und jetzt möchte ich noch was sagen.

00:46:50.300 –> 00:46:53.460

Reflexion beginnt für mich vor der Reflexion.

00:46:53.460 –> 00:46:54.940

Wir sprechen ja über Gefühle.

00:46:54.940 –> 00:46:58.500

Und wenn ich in mich gehe, dann werden wir uns alle an Situationen erinnern,

00:46:58.500 –> 00:47:01.500

wo fühle ich mich wohl, wo fühle ich mich gut

00:47:01.500 –> 00:47:03.460

und in welchen Situationen fühle ich mich schlecht.

00:47:03.460 –> 00:47:04.620

Die sind noch nicht passiert,

00:47:04.620 –> 00:47:06.620

aber ich kann mich an diese Situation erinnern.

00:47:06.620 –> 00:47:09.580

Und dann haben wir schon ganz, ganz oft in diesem Raum auch besprochen,

00:47:09.580 –> 00:47:11.500

wir sehen, was wir sehen wollen.

00:47:11.500 –> 00:47:13.060

Und dann ist nämlich die erste Frage immer,

00:47:13.060 –> 00:47:15.180

wenn wir sehen, was wir sehen wollen,

00:47:15.340 –> 00:47:17.940

dann ist die erste Frage im neutralen Zustand,

00:47:17.940 –> 00:47:20.700

wenn wir mal spazieren gehen, nicht wenn das Problem schon da ist,

00:47:20.700 –> 00:47:22.780

also bevor das Ereignis passiert ist,

00:47:22.780 –> 00:47:25.220

zu akzeptieren oder für uns anzuerkennen,

00:47:25.220 –> 00:47:27.380

ist es möglich, die Dinge auch anders zu sehen?

00:47:27.380 –> 00:47:29.660

Per se, ich muss sie noch nicht anders sehen,

00:47:29.660 –> 00:47:31.860

sondern einfach für sich die Frage zu beantworten,

00:47:31.860 –> 00:47:33.620

ist es möglich, Dinge anders zu sehen?

00:47:33.620 –> 00:47:36.180

Und dann die Frage, wozu kann es gut sein?

00:47:36.180 –> 00:47:38.820

Wenn ich das entschieden habe, dann bin ich da schon bereit,

00:47:38.820 –> 00:47:40.700

mir zumindest anzuschauen,

00:47:40.700 –> 00:47:42.660

wie ich zu einer neuen Perspektive kommen kann.

00:47:42.660 –> 00:47:44.180

Wenn ich den Prozess nicht mache,

00:47:44.340 –> 00:47:47.340

werde ich bei einer Reflexion auch immer zu anderen Ergebnissen kommen.

00:47:47.340 –> 00:47:51.100

Denn wir neigen alle dazu, wie gesagt, wir sehen, was wir sehen wollen.

00:47:51.100 –> 00:47:53.180

Und wenn ich aber reflektiere oder anerkenne,

00:47:53.180 –> 00:47:55.820

dass es möglich ist, Dinge anders zu sehen,

00:47:55.820 –> 00:47:58.740

sowohl von meinem Gegenüber als auch mir selbst,

00:47:58.740 –> 00:48:02.100

dann habe ich den ersten Schritt getan, mir die richtigen Fragen zu stellen,

00:48:02.100 –> 00:48:04.060

ob ich überhaupt in der Lage bin

00:48:04.060 –> 00:48:06.180

und ob ich überhaupt in der Lage sein will,

00:48:06.180 –> 00:48:08.940

eine andere Perspektive einzunehmen.

00:48:08.940 –> 00:48:10.740

Und das merkt ihr ja auch im Gegenüber

00:48:10.740 –> 00:48:12.620

bei den ganzen Diskussionen, die stattfinden.

00:48:12.780 –> 00:48:17.740

das können jetzt zig Politthemen sein, wenn wir so versessen sind auf eine Antwort,

00:48:17.740 –> 00:48:21.860

weil wir denken, dass das die alleinige Antwort ist, die richtig sind, aus unseren Erfahrungen

00:48:21.860 –> 00:48:25.860

werden, die auch nicht mehr richtig sein müssen, dann ist es total schwer in den Austausch zu gehen

00:48:25.860 –> 00:48:30.100

in der Diskussion, weil dann versucht man nur Argumente mit Gegenargumente, man beballert

00:48:30.100 –> 00:48:33.940

sich mit Argumenten und hofft, dass irgendjemand einen Ass aus dem Ärmel zieht, wo er sagt,

00:48:33.940 –> 00:48:37.980

mein Argument ist jetzt aber stärker oder ich kann da jetzt beweisen, dass ich im Recht bin

00:48:37.980 –> 00:48:42.620

und du im Unrecht bist. Und daher ist für mich dieses prüfende Denken, die Reflexion,

00:48:42.620 –> 00:48:48.100

der erste Schritt, sich darauf einzulassen, bin ich bereit, für mich selber überhaupt,

00:48:48.100 –> 00:48:54.060

und kann ich es, und kann ich es lernen, eine andere Perspektive wahrzunehmen. Und auch das

00:48:54.060 –> 00:48:57.580

Thema hatten wir schon oft, eine andere Perspektive wahrzunehmen, heißt nicht,

00:48:57.580 –> 00:49:00.900

dass man mit der anderen Perspektive einverstanden sein muss. Das war ein ganz,

00:49:00.900 –> 00:49:05.180

ganz schwerer Lernprozess für mich. Eine andere Perspektive, dass Menschen Dinge anders sehen,

00:49:05.180 –> 00:49:08.700

heißt nicht, dass ich sie nach der Diskussion aus der Auseinandersetzung

00:49:08.700 –> 00:49:12.860

genauso sehe, sondern erst mal die Akzeptanz, dass es da jemand gibt, der die

00:49:12.860 –> 00:49:16.300

Dinge anders wahrnimmt als ich.

00:49:16.300 –> 00:49:22.220

Ja vielen, vielen lieben Dank und vielleicht können wir versuchen, diese

00:49:22.220 –> 00:49:26.260

Differenzierung an der Stelle, wir kommen auf diese Thematik wieder zurück, aber

00:49:26.260 –> 00:49:29.980

ich finde es hier noch mal jetzt wichtig, was du aufgemacht hast Jürgen, auch

00:49:29.980 –> 00:49:34.420

noch mal zu gucken an der Stelle, weil es ja wirklich eine Schnittstelle ist

00:49:34.420 –> 00:49:39.560

und wir werden das später, wie gesagt, noch mal aufgreifen. Was wäre vielleicht so als erste

00:49:39.560 –> 00:49:44.720

Annäherung an der Stelle vielleicht angelehnt an das, was jetzt alles gekommen ist, auch an

00:49:44.720 –> 00:49:53.740

Beispielen und eben Heranführungen, Argumentationen. Will ich mal versuchen, eine Tür, also andere

00:49:53.740 –> 00:50:00.460

Begriffe dafür zu verwenden, sozusagen, um das zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir sagen,

00:50:00.460 –> 00:50:07.900

dass es beim ersten Step sozusagen um eine Wahrnehmung der Situation geht. Also erstmal

00:50:07.900 –> 00:50:13.340

sozusagen zu gucken, was passiert da eigentlich im Grunde genommen, dass das sozusagen dieser

00:50:13.340 –> 00:50:21.460

Reflexionsschritt ist. Und wenn wir dann in Richtung Perspektivwechsel laufen, also neue

00:50:21.460 –> 00:50:29.660

Perspektiven einzunehmen etc., dann möglicherweise schon in den Denkprozess hineingehen, also in

00:50:29.660 –> 00:50:34.980

diese zweite Stufe. Und wir können jetzt andere Begriffe verwenden, um das einfach mal zu überprüfen.

00:50:34.980 –> 00:50:38.140

Das können wir auch nachwirken lassen. Das müssen wir nicht heute beantworten, weil wir ja, wie gesagt,

00:50:38.140 –> 00:50:43.500

auf diese Thematiken auch noch mal zu sprechen kommen werden, gegen Ende hin. Wir haben ja

00:50:43.500 –> 00:50:50.220

sozusagen einen Rahmen, den wir um etwas setzen, das Framing. Und das Re-Framing ist ja dann,

00:50:50.220 –> 00:50:58.100

einen neuen Rahmen drüber zu setzen. Und dieser neue Rahmen, der wird sozusagen möglicherweise

00:50:58.100 –> 00:51:05.100

in diesem zweiten Abschnitt “Denken” in Anführungsstrichen erledigt, so will ich es jetzt mal bezeichnen.

00:51:05.100 –> 00:51:07.100

Jürgen, magst du da nochmal anschließen?

00:51:07.100 –> 00:51:14.100

Sehr gern, weil du meines Erachtens den zweiten wesentlichen Aspekt der Unterscheidung zwischen

00:51:14.100 –> 00:51:17.100

Reflexion und Denken jetzt aufgemacht hast.

00:51:17.100 –> 00:51:20.100

Ich rekapituliere nochmal kurz.

00:51:20.100 –> 00:51:29.580

die Perspektiven weite ist das erste, ein Ich-Bezug versus Öffnen auch gegenüber

00:51:29.580 –> 00:51:37.620

möglichen Perspektiven und Annahmen des anderen. Und der zweite Punkt ist für mich die Unterscheidung

00:51:37.620 –> 00:51:48.620

zwischen Reflexion und Denken, dass beim Denken sich die Perspektive auch für die Zukunft öffnet.

00:51:48.620 –> 00:51:55.100

Ich sage es wieder, auch wenn es jetzt langsam unlustig ist, das ist meine persönliche Meinung.

00:51:55.100 –> 00:52:06.180

Ich definiere die Reflexion, diese Innensicht, als eine Innensicht auf den Status quo meiner

00:52:06.180 –> 00:52:13.340

selbst. Und ich mache deswegen die Unterscheidung hin zum Denken, wenn ich das Ergebnis dieser

00:52:13.340 –> 00:52:21.740

Reflektion auf mögliche potenzielle Ausprägungen in der Zukunft übertrage.

00:52:21.740 –> 00:52:28.780

Im Grunde genommen in Anführungsstrichen Richtung Denkmodelle gehe und nicht

00:52:28.780 –> 00:52:35.620

Reflektionsmodelle. Die Reflektion ist die Grundlage dafür, aber die Denkmodelle

00:52:35.620 –> 00:52:40.940

differenzieren sich gegenüber der Reflektion dadurch, dass sie eine

00:52:40.940 –> 00:52:47.820

Transport, eine Transformation in die Zukunft vornehmen. Und ich denke, das ist

00:52:47.820 –> 00:52:53.740

auch für uns, für uns Sapiens unter allen Lebenwesen auf diesem Globus ein

00:52:53.740 –> 00:52:58.220

Alleinstellungsmerkmal. Vielen Dank.

00:52:58.220 –> 00:53:03.260

Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Und den Status Quo, damit ist ja dann

00:53:03.260 –> 00:53:07.940

schließlich gemeint, sich die Dinge so anzuschauen, wie sie sind. Also sie nicht

00:53:07.940 –> 00:53:12.540

besser zu machen, sie nicht schlechter zu machen, sondern einfach den Status quo sozusagen

00:53:12.540 –> 00:53:16.300

erstmal aufzunehmen. Können wir das so stehen lassen, Jürgen?

00:53:16.300 –> 00:53:26.300

Danke nochmal. Was ich noch loswerden wollte, war der Umarmer für den Marc, für seine

00:53:26.300 –> 00:53:35.540

Aussage. Wir sehen nur das, was wir sehen wollen. Es ist auf meiner persönlichen Hitparade

00:53:35.540 –> 00:53:43.540

die Nummer eins bei den unconscious bias. Dieses unconscious bias heißt “what you see is all there is”.

00:53:43.540 –> 00:53:51.340

Und es ist genau diese Sache, die Marc oder dieser Umstand, den Marc beschrieben hat,

00:53:51.340 –> 00:53:57.980

dass wir uns zufrieden geben mit dem, was gerade mit uns, was wir wissen, beziehungsweise glauben

00:53:57.980 –> 00:54:00.700

zu wissen und was wir aufnehmen.

00:54:00.700 –> 00:54:04.900

Im Grunde genommen auch das Thema Emotion und daraufhin

00:54:04.900 –> 00:54:11.380

unsere Entscheidung zum Handeln treffen und dabei die Denke überspringen.

00:54:11.380 –> 00:54:14.100

Das wollte ich noch loswerden.

00:54:14.100 –> 00:54:17.300

Danke, lieber Marc, für diese Verbindung zu unserem

00:54:17.300 –> 00:54:19.100

zu unserem Thema, das wir hatten.

00:54:19.100 –> 00:54:20.820

Unconscious Bias.

00:54:20.820 –> 00:54:23.980

Ja, wunderbar. Vielen, vielen Dank.

00:54:23.980 –> 00:54:26.500

Also ihr seht, wir haben hier noch einiges zu tun.

00:54:26.500 –> 00:54:31.600

den Anführungsstrichen. Es ist auch ein

00:54:31.600 –> 00:54:33.780

komplexes Thema, war nicht anders zu

00:54:33.780 –> 00:54:35.500

erwarten und wir werden sukzessive

00:54:35.500 –> 00:54:37.180

sozusagen die einzelnen Räume jetzt

00:54:37.180 –> 00:54:39.260

nutzen, um hier immer wieder in die

00:54:39.260 –> 00:54:41.020

Tiefe reinzugehen, dann zu versuchen, die

00:54:41.020 –> 00:54:42.340

Brücken auch wieder zu schlagen. Ich finde,

00:54:42.340 –> 00:54:44.340

das ist uns heute auch schon wieder

00:54:44.340 –> 00:54:47.500

schön gelungen, um dann nachher,

00:54:47.500 –> 00:54:50.700

nachdem wir die einzelnen Dachthemen,

00:54:50.700 –> 00:54:53.500

Reflexionen, danach kommt Denken,

00:54:53.500 –> 00:54:55.860

danach kommt Handeln, dann spätestens

00:54:53.500 –> 00:54:57.660

auch wieder im Sinne einer Verknüpfung die Zusammenführung auch wieder machen

00:54:57.660 –> 00:55:02.980

werden. Alle drei Dachthemen, um eben hier das als Prozesskette auch zu denken

00:55:02.980 –> 00:55:08.080

und zu gucken, was genau bedeutet das. Und insofern freue ich mich total, morgen

00:55:08.080 –> 00:55:12.060

mit euch fortzusetzen mit Reflexion und persönliche Entwicklung. Wie fördert

00:55:12.060 –> 00:55:15.580

Reflexion unser persönliches Wachstum? Damit wollen wir uns morgen beschäftigen

00:55:15.580 –> 00:55:19.200

und ihr seid entsprechend herzlich eingeladen, auch morgen wieder mit dabei

00:55:19.200 –> 00:55:22.620

zu sein. Für heute möchte ich kurz gerne noch mal die Gelegenheit nutzen,

00:55:22.720 –> 00:55:26.120

in die Abschlussrunde mit Marc zumindest einzusteigen.

00:55:26.120 –> 00:55:28.240

Ich denke, Jürgen musste raus.

00:55:28.240 –> 00:55:32.680

Marc, magst du noch mal sagen, was waren deine Highlights heute aus dem Raum?

00:55:32.680 –> 00:55:35.080

Zwei Punkte sind mir noch wichtig.

00:55:35.080 –> 00:55:37.600

Du hast gerade gesagt, die Information, was unterstreiche ich auch?

00:55:37.600 –> 00:55:40.720

Auch bei Information sind erst mal die Aufnahme des Status quo.

00:55:40.720 –> 00:55:44.200

Und der Jürgen, also auch ich, als auch du, haben immer wieder das Wort

00:55:44.200 –> 00:55:46.960

denken benutzt. Und für mich ist ein ganz, ganz großer Unterschied.

00:55:46.960 –> 00:55:51.320

Denken und Prüfendes Denken, also Denken, Nachdenken über etwas

00:55:51.320 –> 00:55:55.880

und prüfendes Denken. Wenn das Wort prüfend nicht davorsteht, ist der Denkprozess ein

00:55:55.880 –> 00:56:00.320

anderer als mit prüfendem Denken. Und für mich ist das entscheidende Wort für alles,

00:56:00.320 –> 00:56:05.280

was die Reflexion angeht, prüfendes Denken und nicht nur das Denken alleine. Das ist für mich

00:56:05.280 –> 00:56:08.520

ein großer Unterschied. Das ist auch, glaube ich, das. Oder ich hoffe, Jürgen, dass ich dir nichts

00:56:08.520 –> 00:56:14.360

in den Mund lege, was du meintest. Der Unterschied zwischen Denken, Nachdenken und Glaubenssätze zu

00:56:14.360 –> 00:56:18.560

verfolgen und prüfendes Denken, das macht eben, das ist eben das kleine Tüpfelchen, was aber am

00:56:18.560 –> 00:56:22.720

Ende einen riesengroßen Unterschied vom Ergebnis machen kann.

00:56:22.720 –> 00:56:26.480

Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank. Also wir werden noch einige

00:56:26.480 –> 00:56:30.320

Gelegenheiten haben, um das auch wirklich abschließend in Anführungsstrichen für

00:56:30.320 –> 00:56:34.200

uns aufklären zu können. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir uns ja mit dem

00:56:34.200 –> 00:56:38.280

mit dem Dachthema Denken auch noch viel intensiver beschäftigen werden, wenn es

00:56:38.280 –> 00:56:41.520

dann soweit ist und wenn wir an diesem Punkt angekommen sind. Ich finde es gut,

00:56:41.520 –> 00:56:46.240

dass wir jetzt im ersten Step sozusagen schon verschiedene Schnittstellen, die

00:56:46.240 –> 00:56:49.600

natürlich da sind, auch immer wieder mal

00:56:49.600 –> 00:56:51.960

so ein klein bisschen die Tür schon mal

00:56:51.960 –> 00:56:53.920

aufmachen, um so ein bisschen die

00:56:53.920 –> 00:56:55.720

Verknüpfung schon mal herzustellen, dann

00:56:55.720 –> 00:56:57.160

aber eben auch wieder zurückstellen und

00:56:57.160 –> 00:57:00.560

sagen, das kommt dann an entsprechender

00:57:00.560 –> 00:57:03.120

Stelle und uns entlanghangeln

00:57:03.120 –> 00:57:05.560

sozusagen, um eben vom Kleinen ins

00:57:05.560 –> 00:57:07.200

Große dann das Ganze zusammenzuführen. Und

00:57:07.200 –> 00:57:09.000

das eine oder andere, was heute vielleicht

00:57:09.000 –> 00:57:12.440

noch so ein bisschen unklar erscheint,

00:57:12.440 –> 00:57:15.680

wird dann mit Sicherheit im Austausch immer

00:57:12.440 –> 00:57:17.320

klarer für uns werden. Und damit meine ich auch nicht, dass es gesetzt ist oder

00:57:17.320 –> 00:57:21.320

so was, so nach dem Motto, sondern hier entwickelt sich ja auch einiges.

00:57:21.320 –> 00:57:24.840

Und möglicherweise hat der eine oder andere ja auch Gedanken zu diesen

00:57:24.840 –> 00:57:29.720

verschiedenen Säulen, sag ich jetzt mal, Reflexion, Denken und Handeln. Und wir

00:57:29.720 –> 00:57:34.280

kommen vielleicht auch an Bereichen vorbei, wo wir selbst auch noch mal

00:57:34.280 –> 00:57:38.400

Korrekturen vornehmen werden, angelehnt an das, was wir hier im Austausch eben

00:57:38.400 –> 00:57:43.760

gemeinsam auch erarbeiten an Erkenntnissen. Und das ist ja das Schöne daran, dass eben

00:57:43.760 –> 00:57:48.960

sozusagen die Themen gesetzt sind, aber die Richtung darin eben durchaus in die eine oder

00:57:48.960 –> 00:57:54.760

andere Richtung auch absolut variieren kann und eben diese Facetten mit reingebracht werden.

00:57:54.760 –> 00:57:59.440

Insofern seid ihr ganz, ganz herzlich eingeladen, auch morgen wieder mit dabei zu sein, wenn

00:57:59.440 –> 00:58:03.600

wir um 8 Uhr deutscher Zeit fortsetzen mit Reflexion und persönlicher Entwicklung. Wie

00:58:03.600 –> 00:58:08.360

fördert Reflexion unser persönliches Wachstum? Also vielen, vielen lieben Dank fürs Dabeisein

00:58:08.360 –> 00:58:10.360

und bis morgen! Ciao!

3 Myths Debunked – When Science Creates Knowledge! | Dr Yasemin Yazan

When Science Creates Knowledge!

Unfortunately, there is a lot of false knowledge on the market. Be it because, for example, research results are misinterpreted or false causalities are made, or because they are transferred to other contexts that were not even the subject of the study.

We pick 3 myths and show what science already knows:

- Why Maslow's hierarchy of needs is not a reliable basis for motivation

- Why personality tests are questionable as a basis for personnel decisions

- Why a quota is needed as an effective measure against Unconscious Bias

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