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Veränderungsmanagement

Veränderungsmanagement | Change Management | Dr. Yasemin Yazan

1. Veränderungsmanagement und seine Bedeutung

Veränderungen gehören zum Leben und sind auch im Geschäftsumfeld unvermeidlich. Veränderungsmanagement ist ein wichtiger Prozess, um diese Veränderungen optimal zu gestalten und erfolgreich umzusetzen.

2. Widerstände bei Veränderungen: Gründe und Lösungen

Widerstände gegen Veränderungen sind ein häufiges Phänomen bei Unternehmen. Der Grund dafür kann in der Angst vor dem Unbekannten liegen oder auch in der Unsicherheit über die Auswirkungen der Veränderungen. Wichtig ist vor allem auch, zu verstehen, dass es sich bei Veränderungen immer um Lernprozesse handelt. 

Bevor unser Gehirn bereit ist für Lernprozesse Energie aufzuwenden, stellt es sich zwei Fragen:

  • Brauche ich das zum Überleben? 

Wenn ja, werde ich alles dafür tun, um es zu lernen. Wenn nein, stellt sich unser Gehirn die zweite Frage:

  • Verbessert das meine derzeitige Situation? 

Wenn ja, werde ich es tun. Wenn nein, verweigert unser Gehirn den Lernprozess.

Um möglichen Widerständen entgegenzuwirken, ist es wichtig, eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitern zu führen und sie frühzeitig in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Eine klare Vision und ein detaillierter Plan helfen auch dabei, den Widerstand zu reduzieren. Am allerwichtigsten ist jedoch, keine Befehle von oben zu geben, nicht zur Einsicht zu appelieren und die Veränderung betreffende Informationen nicht ausschließlich per Mail zu kommunizieren, sondern vor allem aufzuzeigen, was der Nutzen für den Einzelnen ist. Da es sich bei Veränderungsprozessen in Unternehmen nicht um das Überleben des Einzelnen handelt, muss für Mitarbeiter klar erkennbar sein, inwiefern die geplante Veränderung seine persönliche Situation verbessert. 

3. Rolle der Führungskräfte im Veränderungsprozess

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle im Veränderungsprozess. Es ist nicht nur wichtig, dass sie hinter der Vision und den Zielen des Unternehmens stehen sowie diese klar und hirngerecht kommunizieren, sondern vor allem auch, dass sie ihre Mitarbeiter gut kennen und einschätzen können. Nur solche Führungskräfte, die die Motive ihrer Mitarbeiter kennen, sind auch in der Lage, zum einen das Motivationssystem des Einzelnen zu aktivieren und zum anderen auch einschätzen zu können, welche Form der Unterstützung der einzelne Mitarbeiter braucht. Eine gute Führungskraft sollte auch in der Lage sein, mögliche anstehende Veränderungen zu antizipieren, um schnell und effektiv auf sie reagieren zu können. Das setzt voraus, dass die Führungskraft Zusammenhänge beobachtet und in möglichen Auswirkungs-Szenarien denkt. Natürlich kann nicht alles in der Vorausschau gedacht und geplant werden – um so wichtiger auch agil mit neuen Situationen umzugehen, immer wieder zu reflektieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. 

4. Kommunikation als Schlüssel zum erfolgreichen Veränderungsmanagement

Eine offene und klare Kommunikation ist einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiches Veränderungsmanagement. Die Mitarbeiter sollten frühzeitig in den Prozess einbezogen werden und über die Ziele und Auswirkungen der Veränderungen informiert sein. Eine gute Kommunikation hilft auch dabei, den Widerstand der Mitarbeiter zu reduzieren und ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Vor allem ist es jedoch wichtig, gehingerecht zu kommunzieren, indem z. B. der Nutzen der Veränderung für den Einzelnen aufgezeigt wird. Außerdem braucht es Räume für den Austausch, indem Aspekte, die die Veränderung betraffen auch auf Augenhöhe besprochen, Sorgen gehört und gemeinsam Lösungen innerhalb des gesetzten Rahmens erarbeitet werden können. 

5. Veränderungsmanagement in der Praxis: Best Practices und Fallstudien

Es gibt viele bewährte Best Practices, die beim Veränderungsmanagement eingesetzt werden können. Dazu gehört beispielsweise ein detaillierter Plan, klare Ziele, eine offene und gehirngerechte Kommunikation sowie die Einbindung der Mitarbeiter. Auch Fallstudien können hilfreich sein, um zu sehen, wie andere Unternehmen Veränderungen erfolgreich umgesetzt haben und passende Aspekte auf das eigene Unternehmen zu transferieren. Darüber hinaus eignen sich auch Möglichkeits-Szenarien, um verschiedene Optionen durchzuspielen und gemeinsam über Auswirkungen nachzudenken, um dann bestmögliche Optionen zu wählen oder bei Bedarf weitere Anpassungen vorzunehmen. 

6. Umgang mit Scheitern und Misserfolgen im Veränderungsprozess

Scheitern und Misserfolge gehören zum Veränderungsprozess dazu. Es ist wichtig, aus Fehlern zu lernen und sie als Chance zu begreifen, um den Prozess zu verbessern. Eine offene Kommunikation und ein positives Arbeitsklima können dabei helfen, sinnvoll mit Misserfolgen umzugehen und vor allem sicherzustellen, dass Mitarbeiter, z. B. durch Frust, nicht demotiviert werden. Ein positives Arbeitsklima setzt z. B. voraus, dass bei Fehlern nicht nach einem Sündenbock gesucht wird und der Verantwortliche vorgeführt wird. Sonst hat es meist den Effekt, dass andere Mitarbeiter aus Angst z. B. keine Entscheidungen mehr in ihrem Verantwortungsrahmen treffen, das Teamgefüge darunter leidet, weil bei Fehlern versucht wird, die eigene “Schuld” nicht nur von sich zu weisen, sondern vor allem auch einem anderen zuzuweisen, etc. Insofern spielt bei Veränderungsprozessen die Haltung in Bezug auf Fehlertoleranz und der Umgang mit Fehlern eine entscheidende Rolle. 

7. Bedeutung von Empathie und Vertrauen im Veränderungsmanagement

Empathie und Vertrauen sind wichtige Faktoren im Veränderungsprozess. Eine gute Führungskraft sollte in der Lage sein, Empathie zu zeigen und die Bedenken und Ängste der Mitarbeiter zu verstehen. Verstehen ist dabei nicht gleichzusetzen mit Akzeptieren, aber zumindest zunächst erst mal in der Lage zu sein, eine andere Perspektive einzunehmen, also durch die Brille des Einzelnen zu schauen. Erst dadurch wird es der Führungskraft möglich, darauf einzugehen, einschätzen zu können, was das gegenüber braucht und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Das setzt Vertrauen im Umgang miteinander voraus, um Mitarbeiter nicht zu demotivieren und sie stattdessen genau an dem Punkt zu unterstützen, an dem sie individuell Unterstützung benötigen. Eine offene Kommunikation, klare Ziele und Verbindlichkeit tragen ebenfalls dazu bei, das Vertrauen der Mitarbeiter zu stärken.

Fazit

Veränderungsmanagement ist eine Herausforderung für jedes Unternehmen, aber es bietet auch viele Chancen. Vor dem Hintergrund eines stetigen Wandels sind Veränderungen unvermeidlich und ein wichtiger Teil des Geschäftslebens. Sie stellen also keine Ausnahme, sondern die Regel dar. Insofern stärken erfolgreich implementierte Veränderungsprozesse das Unternehmen und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit. Eine offene und gehirngerechte Kommunikation, vertrauensvolle, empathische und agile Führungskräfte, eine gesunde Fehlerkultur sowie ein forderndes und förderndes Arbeitsklima zugleich sind entscheidende Faktoren für ein erfolgreiches Veränderungsmanagement. Fortwährende Räume zur Reflexion bieten die Möglichkeit, Probleme im Prozess zu erkennen und bedarfsgerechte Anpassungen vorzunehmen. Sie zählen daher ebenfalls zu den entscheidenden Faktoren des Erfolgs.  

FAQs

1. Was ist der Grund dafür, dass viele Veränderungsmanagement-Prozesse scheitern?

Laut einer IBM-Studie scheitern bis zu 80% der Veränderungs-Prozesse ganz oder teilweise. Der Hauptgrund liegt in der fehlenden Bereitschaft zur Veränderung bei Mitarbeitern und Führungskräften.Außerdem wirken Aus- und Weiterbildung nicht nachhaltig. Und 85% der Beschäftigten haben nur wenig bis gar keine emotionale Bindung zum Unternehmen, was häufig auf die Beziehung zur Führungskraft zurückzuführen ist.

2. Wie hoch ist der Schaden aufgrund von innerer Kündigung?

Der volkswirtschaftliche Schaden aufgrund von innerer Kündigung wird auf eine Summe zwischen 105 und 122 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt. Und das in einer Zeit des Fachkräftemangels, in der Unternehmen jede Menge Geld in die Hand nehmen, um bestehende Herausforderungen mit entsprechenden Veränderungsprozessen anzugehen.

3 Myths Debunked – When Science Creates Knowledge! | Dr Yasemin Yazan

When Science Creates Knowledge!

Unfortunately, there is a lot of false knowledge on the market. Be it because, for example, research results are misinterpreted or false causalities are made, or because they are transferred to other contexts that were not even the subject of the study.

We pick 3 myths and show what science already knows:

- Why Maslow's hierarchy of needs is not a reliable basis for motivation

- Why personality tests are questionable as a basis for personnel decisions

- Why a quota is needed as an effective measure against Unconscious Bias

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